Einige Anmerkungen der Stadtteilinitiative „Keine Rendite mit der Miete/Friedrichshain zur aktuellen Debatte - Die Mieter_innen von der Rigaer Straße 94 und die Nachbar_innen, die sie im Kampf für ihre Grund- und Mieter_innenrechte in der letzten Woche der Belagerung durch Polizei und Sicherheitsdienste unterstützten, haben eine Erfolg errungen.
Nachdem ein Gericht die Teilräumung der Rigaer Straße 94 für illegal erklärte, zogen Polizei und Sicherheitsdienst ab. Seitdem steht Innensenator Henkel und seine CDU auch in der bürgerlichen Öffentlichkeit verstärkt unter Druck. Seine Strategie mit Notstandsmaßnahmen im Gefahrengebiet Rigaer Straße, renitente Mieter_innen zu vertreiben, ist nicht aufgegangen. Wir sind Mieter_innen im Friedrichshainer Nordkiez, die keinen Unterschied machen, ob jemand in einen vor zwei Jahrzehnten besetzten Haus oder schon immer zur Miete lebten. Uns eint ein Ziel. Wir wollen hier wohnen bleiben und kämpfen deshalb gegen eine Aufwertung des Stadtteils, die Mieten so erhöhen würde, dass wir sie uns nicht mehr leisten können.
Wir sehen den Konflikt um die Rigaer Straße 94 in diesen Kontext. Nachbar_innen, die eine jahrelange Erfahrung des Widerstandes sollen vertrieben werden, damit andere gar nicht erst auf die Idee kommen, Widerstand zu leisten. Der Widerstand unserer Nachbar_innen war für uns wiederum eine Inspiration, uns auch zu organisieren und uns gegen die Gentrifizierung zu wehren .Erinnert sei nur an den Stadtspaziergang am 12.6. (https://linksunten.indymedia.org/de/node/181953 ) und die Demonstration gegen das geplante Carré Sama Riga auf dem Areal Rigaer Straße 71 – 73 am 17. Juli (https://linksunten.indymedia.org/de/node/185293). Wir sehen in diesen Widerstand im Stadtteil die Möglichkeit, einen gesellschaftlichen Druck aufzubauen, die solche Projekte verhindern können. Dafür gibt es ja in vielen Stadtteilen in Berlin gute Beispiele.
Die aktuell kursierenden Versuche, einen Runden Tisch zur Rigaer Straße einzurichten, sehen wir aus diesem Kontext sehr kritisch. Das möchten wir kurz begründen:
Runde Tische werden immer dann gefordert, wenn sich ein politischer Konflikt eskaliert und die reibungslose Durchsetzung kapitalistischer Interessen tangiert ist. Oft dienen dazu soziale Kämpfe zu integrieren und Proteste in vorgegebene institutionelle Strukturen zu leiten. Dafür gab es in Vergangenheit genügend Beispiele und auch eine Menge kritische Literatur. Es ist nicht verwunderlich, dass solche Rufe nach einen Runden Tisch auch im Falle der Rigaer Straße 94 auch von „linken“ Oppositionsparteien kommen, die damit im Vorfeld der Berliner Wahlen zum Abgeordnetenhaus und der BVV den Nachweis erbringen wollen, dass sie den Konflikt besser unter Kontrolle bekommen als Henkel und Co.
Wir sind keine leidenden Anwohner_innen sondern rebellische Nachbar_innen!
Zudem wird mit dem Runden Tisch der Eindruck erweckt, bei dem Konflikt handelt es sich um eine Auseinandersetzung zwischen der Rigaer Straße und dem mit dem Eigentümer verbündeten Staat und dessen Organe. Zwischen den Fronten stehen dann die Nachbar_innen, die in den Medien als Anwohner_innen adressiert werden. Sie müssen unter den Konflikt nach dieser Lesart leiden. Während die konservativen Medien nur die Bewohner_innen der Rigaer Straße 94 und deren Unterstützer_innen verantwortlich machen, sehen liberale und linke Medien eine Konfliktspirale, an der auch die Polizei und der Innensenator beteiligt sind. Doch die Nachbar_innen sind immer Anwohner_innen, die unter der Situation leiden und die daher ein Interesse daran haben, dass mittels eines Runden Tisches der Konflikt befriedet wird. Nicht vor in dieser Erzählungen kommen Nachbar_innen, die in den Widerstand der Mieter_innen in der Rigaer Straße 94 eine Ermutigung für ihren Kampf um einen sozialen Stadtteil sehen, in denen einkommensschwache Menschen nicht verdrängt und dafür Luxusprojekte gestoppt werden Der Kampf gegen das Carré Sama Riga aktuell sowie der Widerstand gegen den drohenden Abriss einer Lidl-Filiale in der Rigaer Straße 36-38 (http://ak-holding.de/index.php/projekte/11-berlin-friedrichshain.html) sind da nur einige Beispiele. Der soziale Konflikt, wie er sich im Widerstand gegen die Verdrängung der rebellischen Mieter_innen der Rigaer Straße 94 ausdrückt, ist nicht durch einen Runden Tisch zu lösen. Dagegen würde ein Stadtteilkampf, in dem Mieter_innen aus unterschiedlichen kulturellen und politischen Bezügen zusammenarbeiten, sich in der politischen Auseinandersetzung kennenlernen und ihre unterschiedlichen politischen Bezüge anerkennen, tatsächlich eine Perspektive sein. Der Kampf um die Rigaer Straße hat es ermöglicht, dass über soziale Verdrängung und die Rolle, die Luxusprojekte wie das Carré Sama Riga dabei spielen, öffentlich diskutiert wurden und das sich auch Mieter_innen dagegen zu wehren beginnen, die bisher nur die Faust in der Tasche geballt haben.
Daher gilt für uns.
Stadtteilkampf statt Runde Tische!
Stopp das das Carré Sama Riga und andere Nobelprojekte im Friedrichshainer Nordkiez!
Kein Abriss der Lidl-Filiale in der Rigaer Straße 36-38
Für einen neuen kommunalen Wohnungsbau!
Stadtteilinitiative Keine Rendite mit der Miete/Friedrichshain
Wahre Anwohner ohne linksgerichteten Hintergrund?
Das Ganze liest sich eher als Fake. Meine Fam & ich wohnen einen Steinwurf der Rigaer entfernt. Und glaubt mir, wir alle sind von dem, was von der Rigaer Str.94 ausgeht, einfach nur noch genervt sind. Laut, dreckig & eher ein mulmiges Gefühl, wenn wir dort lang müssen. Mit unseren beiden kleinen Kindern meiden wir den Umkreis komplett. Alternative Lebensform hin oder her, begrüsse es sogar und finde es sogar interessant. Nur mit dem derzeitigen Verhalten habt ihr keinerlei Unterstützung der umliegenden Anwohner.
Gruss aus der Zellestrasse
Fake?
"Nur mit dem derzeitigen Verhalten habt ihr keinerlei Unterstützung der umliegenden Anwohner." was ist denn bitte das derzeitige verhalten? Durch bullen und bauarbeiter verursachte schäden zu reparieren?
und was sind denn bitte "Wahre Anwohner"? abgesehen davon dass viele der Menschen aus der Linken szene (aus guten grund) nicht wählen gehen, zeigen die wahlergebnisse des kiezes dass der großteil der menschen hier links wählt. ehrlich gesagt hört sich dein text eher wie ein fake an. Ich kann mir nicht vorstellen dass wirklich jemand angst hat an der 94 vorbei zu gehen, außer du trägst ein thor steinar t-shirt, eine polizeiuniform oder hast zu viel BZ gelesen.
PS.: Geh doch zur kiezversammlung wen dir was nicht passt bzw. du da drüber reden willst.
1990 besetzt
Die Häuser waren seit 90 besetzt. Also bekannt. Warum biste dann da hingezogenß
Wie am Boxi hinziehen und dann Wochenmarkt und Flohmarkt verbieten lassen wollen - wegen zu laut. Das Umland von Berlin ist ruhig, voller Seen und spiessig. Vielleicht wäre das besser für dich Einzelmeinung!
Warum...
....lebt Ihr Euch nicht im Umland aus? Gibt mit Sicherheit im Brandenburger Umland etliche Resthöfe, die es wert sind wieder belebt zu werden. Bis vor ein paar Monaten war es in der Ecke noch relativ ruhig. Und sorry.....ich lebe schon seit etwas länger als 1990 im Kiez. Kann mich mit dem o.g. Statement, das der kpl. Kiez hinter Euch steht, nicht so recht anfreunden.
Gruss
Gentrifikation
Es gibt soviele Beispiele von "Zugezogenen", die Stadt eigentlich hassen und ihr Dorf hier reproduzieren wollen.
In Friedrichshain der Boxhagener Platz. 2 Neubewohnerinnen klagten gegen den Wochenmarkt (gibt es seit über 40 Jahren). Haben gewonnen. Öffnungszeiten und - Tage limitiert. Weitere Klagen gegen den Flohmarkt (seit Ende 90). Öffnung limitiert.
Simon Dach Strasse. Hauptausgeh - Strasse junger Leute und Touris. Neuzugezogene klagten gegen Bestuhlung aussen, Lärm, Öffnungszeiten.
Warum zieht mensch in eine Strasse mit Kneippe in JEDEM Haus und ätzt dann rum?
Solche Beispiele gibt es mannigfach in jedem Kiez in Berlin.
Ich wohne dort seit 25 Jahren. Mir gefällts.
Nerven tun mich Gentrikations - Befürworter, wie oben.
Geh! Ich helf dir beim Umzug.
Grüsse in die Rigaer.
kein Fake
Es ist kein Fake sondern real, dass es in der Rigaer Straße Mieterinnen und Mieter gibt, die den Widerstand der BewohnerInnen Rigaer STraße 94 als Inspiration für die eigenen Kämpfe gegen Umstruktureirung sehen. Schließlich gab es am 12.6. einen Kiezspaziergang und am letzten Samstag eine Demonstration gegen das Carree Sama Rigaer, die gemeinsam organisiert wrude. Dass es vielleicht kulturelle Differenzen gibt und dass es unterschiedliche Musikgeschmäcker gibt, ist klar, aber kein Hinderungsgrund für eine gemeinsame Zusammenarbeit. Ich kann mir vorstellen, dass es manchmal unterschiediche Vorstellungen über die Lautstärke der Musik gibt, aber ich habe die BewohnerInnen der Rigaer Straße 94 als Menschen kennengelernt, mit denen man darüber reden kann und die sich dann auch Bemühungen, Belastaungen für die NachbarInnen zu minimieren Wenn man aber gleich das Umfeld gleich meidet, hat man ja nie die Gelegenheit, es auszuprobieren.
Ein Mieter aus einem Haus in der Rigaer STraße, das nie besetzt war.
Feine Sache,
die es so in der Berliner Geschichte immer wieder gab.
Besetzung der Mieter*innen der Birkenstrasse/ Moabit wegen Rauswurfdrohung und Luxusmodernisierung. Unterstützung durch besetzte Häuser Marchstrasse/ Einsteinufer u.a. in den Achtzigern. Rauswurf und Luxusmodernisierung gestoppt. Eine weitere Wohnung erkämpft.
Auch Achtziger. Bei einer neuen Senatskonstituierung Rot/Grün 8 Häuser in SO36 besetzt. Plötzlich waren es 10, weil Mieter*innen zweier weiterer Häuser sich anschlossen. Erstere leider geräumt. Mit grünem "Segen".
Nach Mainzer Räumung:
- Nachbarschaft organisierte eigenen Protest (Umzingelung). 2500 Menschen.
- Sammlung von Hausrat und Klamotten für Mainzer*innen in Nachbarschaft. So viel, dass einiges an Flüchtlinge weitergereicht werden konnte.
- Sammlung der Nachbar*innen für neue VoKü. Soviel, dass "Edith Piaf" nach zwei Wochen wiedereröffnet werden konnte.
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Und weils nicht vergessen werden soll. Nach Mainzer - Räumung absolut solidarisches Verhalten aus Kreutziger und Rigaer! Rigaer rettete Geschirr, Küchenkram und teilweise Möbel aus "Edith Piaf". DANKE DAFÜR!!!
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Soli mit Rigaer und allen anderen.
Kenn auch andere aus der Cellestrasse
Also ich kenne einige AnwohnerInnen aus der Cellestrasse.
Darunter auch eine junge Familie mit Kleinkindern und Baby. Die sind schon jahrelang mit dem Hausprojekt R94 befreundet und solidarisch.
Bei geeigneten Anlässen, Kinderfest, Hoffest,Vokü oder Brunches waren die Kinder auch immer gern dabei.
Beide Eltern haben einen universitären Hintergrund und arbeiten in "anerkannten Berufen".
Also - was erzählst du da für`n Scheiss.
Ist doch klar das nicht jeder diesen Lebensstil mitleben will, aber tu nicht so als ob er "minderwertig" oder für Erwachsene und Kinder nicht anschlussfähig währe!
IImmer wenn Konzert war, oder Vokü, oder Brunch oder Infoveranstaltungen stnd draussen auf der Strasse vor dem Eingang der R94 so ne Art "Aufsteller". Da stand dann immer "heute vegane Vokü" oder "Heute Konzert ab..., oder "Heute Infoveranstaltung zu..."
Was meinst du den wozu der immer aufgestellt wurde?
Wenn du mir jezt erzählen willst das dies nur zur "Abschreckung" von NachbaInnen gemacht wurde, dann kannst du deine Uniformjacke anziehen und dich vor die Ausfahrt der Wedekindwache legen....
Über den Tellerrand blicken
Es ist unbedingt zu begrüßen, wenn hier zu einer Ausweitung sozialer Kämpfe aufgerufen wird. Dies sollte bezüglich von Wohn-und Mietfragen stattfinden, sollte aber auch bei Lohn- und Arbeitskämpfen nicht aufhören. Gut aber, wenn hier nicht nur über sogenannte Freiräume lamentiert wird, sondern auch die gesellschaftliche Machtfrage gestellt wird und sei es erstmal nur in Wohn- und Mietfragen.
"Die wahren Eigentümer"...
Und so funktioniert Gentrifikation in der Rigaer:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article157205002/Raetsel-um-den-wahren-Eigentuemer-der-Rigaer-94.html
Centurio ist intabil
Ein richtig gutes Händchen für den Betongoldhandel scheint Medved jedoch nicht zu haben. Eine Wirtschaftsauskunftei warnt ihre Kunden vor dem Kaufmann: "Diese Person ist bekannt, Forderungsausfälle oder deutlicher Zahlungsverzug. Von Krediten wird abgeraten. Eine Geschäftsbindung gilt als riskant. Erhebliche Zielüberschreitungen, massive Zahlungsschwierigkeiten." Mindestens drei Gläubiger erhielten von Medved ihr Geld erst "nach gerichtlichen Maßnahmen" zurück.
Nach dem Eigentümerwechsel ist der Besitz in der Rigaer Straße 94 übrigens als Kreditsicherheit eingesetzt worden. Mit notarieller Urkunde vom 14. November 2014 ließ die Briefkastenfirma Lafone eine Grundschuld in Höhe von fünf Millionen Euro zugunsten der Hamburger Privatbank Donner & Reuschel bestellen.
Also für mich liest sic das so als ob die "Centurius" auf ziemlich wackligen Beinen steht. Wen die Centurio möglicherweise durch Interventionen unter Druck gerät, klappt sie insgesammt finanziell zusammen und die R94 geht in die Keditsicherheit der Bank ein.
Eine Folge davon währe eine kommende "Zwangsversteeigerung" und eine Neuauflage eines "Selbstkaufes des Projetes" währe möglich....