Seit der türkische Staat Mitte 2015 den zuvor von der kurdischen Befreiungsbewegung geduldig ertragenen »Friedensprozess« vollends aufkündigte, eskalierte in den mehrheitlich kurdischen Gebieten des Südostens der Türkei die Situation. Der autokratisch regierende Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan spricht von einer »Säuberung« der Gebiete und möchte die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) samt Sympathisanten »auslöschen«. Die Mittel, die der Staat dabei einsetzt, reichen von Massenverhaftungen über Massaker an der Zivilbevölkerung bis hin zur gewollten Zerstörung ganzer Stadtteile im Zuge der sogenannten »Ausgangssperren«.
Auf der anderen Seite hat auch für die kurdische Bewegung eine neue Phase in ihrem Kampf um demokratische Autonomie begonnen. Aus der lokalen urbanen Jugend gingen Zivilverteidigungseinheiten (YPS) hervor, die in Diyarbakir-Sur, Nusaybin und Cizre den türkischen Staat trotz des Einsatzes hochtechnologischer Mordwerkzeuge seine Grenzen aufzeigten.
In den vergangenen Monaten und Jahren hielten sich Kolleg*innen des Lower Class Magazine immer wieder in der Türkei und verschiedenen Teilen Kurdistans auf. Dieses Jahr besuchten sie im Januar und Februar die Ausgangssperre-Gebiete, später auch Südkurdistan (Basur) und das PKK- Kerngebiet im Kandil-Gebirge. Ihre Erfahrungen würden sie gerne mit uns teilen und darüber diskutieren, wie eine wirkungsvolle Solidaritätsbewegung in Deutschland aussehen könnte.
Donnerstag, 28. Juli, 19:30 Uhr
Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstr. 125
U4 Haltestelle Ostendplatz / U9 Haltestelle Raitelsberg
Arbeitskreis Solidarität | www.ak-solidaritaet.tk
Zusammen Kämpfen [Stuttgart] | www.zk-stuttgart.tk