[FFM] Identitärer an Uni geoutet

Moritz Scholtysik in Wien (1)

Identitäre am Fachbereich Geschichte: Moritz Scholtysik

Seit geraumer Zeit lassen sich vor allem im IG-Farben Gebäude der Uni Frankfurt immer wieder Sticker der Identitären Bewegung (IB) finden. Zeit, darüber aufzuklären, wer dahinter steckt.

 

Moritz Scholtysik studierte mindestens bis zum Ende des Wintersemesters 2015/16 im Bachelor Geschichte an der Uni Frankfurt. Dort fiel er unter anderem wegen des Tra-gens eines T-Shirts auf, auf dem das nationalkonservative Idol Ernst Jünger mit dem Slogan Eisen und Blut, sowie das Lambda-Zeichen der IB abgebildet ist. Er wohnt derzeit in Aschaffenburg, in der Martin-Luther Strasse 12. 2011 war er dort stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union. Bereits ein Jahr zuvor fiel sein Bruder Felix Scholtysik auf, da er auf der rechtspopulistischen Internetseite „PI-News“ Kommentare gegen den Bau einer Moschee mit Minaretten in der Stadt verfasste. Auf Nachfrage der Lokalzeitung bekräftigte Felix seine „Ablehnung des Islam“ und gab zudem an, Mitglied der rechtspopulistischen Gruppe „Pax Europa“ zu sein.

 

Inzwischen scheint Moritz nur noch das Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung mit der Union zu verbinden. Zuletzt nahm er am 11. Juni 2016 in Wien an einer Demonstration der IB Teil, bei der er ein blaues T-Shirt der IB-Bayern trug. Unter dem Motto „Defend Europe“ gingen rund 800 ras-sistische und sexistische DemonstrantInnen aus ganz Europa auf die Straße. Am Abend nahm er an einem Umtrunk mit der Führungsriege der Identitären Bewegung in Deutschland und Österreich teil (u.a. mit Martin Sellner). Es entsteht der Eindruck, dass Scholtysik sich von einem lokalen Nachwuchspolitiker zu einem europaweit vernetzten „Identitären“ entwickelt hat. Weitere Indizien sprechen dafür, dass er mehr ist, als nur ein einfacher Demonstrant.


In der 1. Ausgabe der Zeitschrift Der Gerade Weg (Verbandszeitung der Katholischen Jugend-bewegung Deutschland, DGW) für das Jahr 2014 schrieb er einen „Aufruf an die Jugend“. Der Text folgt dem Jargon der IB. Er fordert: „Seien wir also hitzig und stellen uns allen Anfeindungen zum Trotz einer Gesellschaft entgegen, die sich der Wahrheit des katholischen Glaubens und aller Identität, Tradition und Autorität entledigt und sich somit den Boden unter den eigenen Füßen weggezogen hat!Des Weiteren ruft er dazu auf, am „Marsch für das Leben“ teilzunehmen. Unter diesem Label finden in Deutschland die Demonstrationen von AbtreibungsgegnerInnen statt. Sein Bruder Felix schreibt in der gleichen Ausgabe der Zeitung: „So ist die Firmung nichts anderes als die Heranbildung von Soldaten Christi, um für Gott und sein Reich zu kämpfen.“ (Die Gefahren des Pseudo-Traditionalismus). Zudem wurde er mit dem „Journalistenpreis“ des DGW für das Jahr 2013 ausgezeichnet. So ist zu befürchten, dass er Zugang zu einem Presseausweis hat. (Quelle: k-j-b.info/wp-content/uploads/2015/05/DGW-2014-1.jpg)


Seit diesem Jahr ist Scholtysik Vorsitzender der Katholischen Jugendbewegung Deutschland. In dieser Funktion nahm er vom 19. bis 21. Februar diesen Jahres an dem Frühjahrstreffen der KJB-Österreich teil, welches in der Steiermark stattfand. (fsspx.at/de/news-events/calendar/kjb-fr%C3%BChjahrstreffen-steyr-13523) Eine Region, in der die Identitäre Bewegung stark verankert ist. Am 28. März fand in Lauterbach im Schwarzwald das Deutschlandtreffen der KJB statt, wo er auch als Redner auftrat. Aber nicht nur in erzkonservativen Kreisen ist Moritz bemüht, die Ideologie der Identitären zu verbreiten.


Im Jahr 2014 trat er als Autor in der Blauen Narzisse in Erscheinung. Das Magazin ist eine Plattform für die neue Rechte. Im Mai 2014 besprach er unter dem Titel „Zivilreligion und Protes-tantismus“ das Buch Zivilreligion von Karl Richard Ziegert und verfasste zudem im April 2015 die Rezension Schlesien neu Entdecken zum Buch Das Preussische Arkadien – Schlesien und die Deut-schen von Hans-Dieter Rutsch. (blauenarzisse.de/index.php/rezension/item/4618-zivilreligion-und-protestantismus)

 

So scheint es, dass sich Moritz Scholtysik zu einem gut vernetzten Nachwuchskader einer neu-rechten Bewegung zu sein. Die Identitären sind keine harmlose Jugendbewegung. Sie sind Teil der reaktionären Entwicklung, die in Deutschland beginnt Rückhalt zu erlangen. Machen wir ihnen das Leben schwer! An der Uni und Überall.

 

Solltet ihr Personen beobachten, die Symbole der IB tragen, Sticker kleben o.ä. schreibt eine Mail an: ib-watch-rheinmain@riseup.net (pgp auf Anfrage – Bitte keine Infos zu euch!)

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"Zuletzt nahm er am 11. Juni 2016 in Wien an einer Demonstration der IB Teil, bei der er ein blaues T-Shirt der IB-Bayern trug."

 

Dieses T-Shirt trug nur die etwa 50 köpfige Busbesatzung der Idiotären aus Bayern, er trug einfach ein blaues T-Shirt, wie man bei genauem Hinsehen erkennen kann. Nur ein kleines Detail, ansonsten Daumen hoch für eure Aktion gegen das Rassistenpack im Schafspelz!

Auf dem Demo Bild kann man erkennen, dass er das IB-Bayern Shirt getragen hat. Es ist zu vermuten, dass er es abends auf links gedreht hat, um nicht als IB erkannt zu werden.

Nein, auf dem Bild links ist eindeutig zu erkennen, dass er ein anderes Blaues T-Shirt mit einem anderen weißen Aufdruck trägt! 

Es ist nicht das gleiche blaue T-Shirt wie es die Kader der IB Bayern tragen. Es könnte sich aber durchaus um ein T-Shirt handeln, das auch von der IB Bayern ausgegeben wird.
Nützlich wäre ein Foto, auf dem das Motiv seines T-Shirts erkennbar ist, um weitere Recherche betreiben zu können. Soweit ich die Presseschau bisher überblicken konnte, hat er sich stets in der Nähe der anderen blauen T-Shirts (IB Bayern) aufgehalten. Die Zuordnung ist also nicht unberechtigt.

Im Übrigen kann man im HD-Modus des Videos, aus dem das Bild stammt, keine Anhaltspunkte dafür erkennen, dass das T-Shirt auf links gedreht war. Es handelt sich vermutlich einfach um ein weiteres blaues T-Shirt. Es wäre auch ganz toll gewesen, die Quellen zu verlinken:

http://player.mashpedia.com/player.php?q=FPecti8yOWg

und nicht nur einen screenshot daraus, über den dann wegen der gar nicht mal so guten Qualität rumspekuliert wird.

 

Man kann sich weiterhin fragen, wie sinnvoll es ist, so eine Diskussion öffentlich zu führen, wenn doch ein pgp-link angegeben ist, wobei ich an eurer Stelle lieber auf Strukturen vor Ort vertrauen würde, die ihr kennt. IB-watch ist mir jetzt noch nicht untergekommen. Die Herausgabe des Schlüssels auf zwangsweise unverschlüsselte Anfrage hin finde ich auch eher skuril, sorry.

 

Noch ein Hinweis für die Recherche: Die T-Shirts der IB-Bayern wirken gelegentlich lila, weil die Identitären gelegentlich einen Farbfilter verwenden, der das Blau verfälscht.

nach nochmaliger recherche muss ich erstmal zurückrudern. Ich kann bei nochmaligem Nachprüfen nicht feststellen, dass Moritz Scholtysik nachweislich bei der IB Bayern mitgelaufen ist.

 

Es handelt sich um folgendes T-Shirt:

phalanx-europa.com/de/herrenshirts/183-herrenshirt-identitaer.html

 

Es wurde von mindestens 3 Identitären auf der Demo getragen. Sie tauchten schon früher beim Aufmarsch auf als die uniformierten IB Bayern. Die These einer direkten Verbindung ist also strittig.

Sollte ich Personen beobachten, die Symbole der IB tragen, Sticker kleben o.ä., schreibe ich keine Mail, sondern tollschocke diese Personen.

Schlagt die Faschisten wo ihr sie trefft, und trefft sie, wenn ihr sie schlagt! Frankfurt bleibt stabil.

Anscheinend wohnt Moritz nicht mehr bei seinen Eltern und seinem Onkel in der Lutherstraße 12. Diese haben nicht mit seinen politischen Anschauungen gemein.