Tag 11 - Briefe aus der belagerten Rigaer Straße

Rigaer94 verteidigen

Man stelle sich vor: vor der Haustüre ein ein großer Halbkreis, ca. 50 Meter Tretgitter. Dahinter Bullen, dahinter Security, die einen nicht hereinlassen wollen oder zu sonstigen Spielchen aufgelegt sind. Im Hof und auch im Treppenhaus ebenfalls Bullen und Security. An Tag 11 ist die Lage im Haus eigentlich unverändert.

 

Über die Tage war es ein bisschen ruhiger geworden, weil sich bei der Ordnungmacht Routine einschlich. Mittlerweile war jeder Bereitschaftsbulle aus Berlin mindestens einmal durch unser Treppenhaus stolziert und nach viel Auswechseln bei den Secus haben sich endlich brutale Hohlköpfe gefunden, die ihren Job gerne machen.

 

Doch die Sabotage an der Baustelle im Erdgeschoss, über die wir in den letzten Briefen schrieben, hat für Aufregung gesorgt und es stehen seit gestern wieder deutlich mehr Bullen in voller Schutzmontur im Erdgeschoss. Sie haben die Bautüren sehr fest im Blick.

 

Als ganz angenehm empfanden wir es, dass es keine Bauarbeiten gab. Wohl auch deshalb ist eigentlich nicht viel passiert. Abends um neun gab es wie gewohnt Lärm in der Nachbarschaft. Auch am Dorfplatz sammelten sich wieder einige Leute. Dabei blieb es auch hier ruhiger, da es zum ersten Mal kein angekündigtes Programm gab. Alles in allem, wirklich ein ruhiger Tag.

 

Wir freuen uns auf die neue Woche, wo schon viel in Planung ist.

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In obigen Mobiclip sind beeindruckende Aufnahmen von Massenkämpfen z.B. in Frankreich und Griechenland. Die Kampfkraft die sich in diesen Aufnahmen äussert, hat als Grundlage eine mehr oder weniger starke Verbindung der kämpfenden Aktivisten mit den kämpfenden oder zumindest bezüglich ihrer Lage empörten Volksmassen.

Solch eine Verbindung, solch eine im Grunde revolutionäre Militanz wird in der Zukunft mit Sicherheit dazu führen, das gesellschaftlicher Fortschritt erkämpft wird. Hat die Linke dieses Landes eine gleiche oder auch nur ähnliche Verbindung zu den Kämpfen der Bevölkerung, ich würde dies verneinen.

Und dies ist tatsächlich ein erheblicher Mangel, der uns leicht Freiheit oder wertvolleres kosten kann. Auch das 200te oder 300te abgefackelte Auto kann Massenkämpfe kann die Verbindung der Linken mit der arbeitenden Bevölkerung nicht ersetzen. Ich fürchte vielmehr das sich solche Vorgänge eher negativ auswirken werden.

Eine möglichst starke Demonstration am 9.7.2016 mit deren Aussagen es vielleicht tatsächlich gelingt das Vorgehen des kapitalistischen Staatsapparates mit der allgemeinen Wohnungssituation dieser Stadt in Verbindung zu bringen, könnte da unter Umständen tatsächlich etwas bewirken. Ob der Beginn der Demonstration (21 Uhr) dabei sonderlich hilfreich sein kann, würde ich eher bezweifeln.

Die Linke dieses Landes wird jedenfalls nicht umhin kommen, die eigenen Positionen einer Prüfung zu unterziehen um wieder eine Verbindung zum grössten Teil der Bevölkerung zu schaffen.

Wo liegt das Problem an der Uhrzeit?

Samstag, Abends ... da arbeiten weniger Leute als um 16 Uhr. Da bleibt sogar Zeit für die Familie und den Apfelkuchen ;)

konstruiert ein Privatkampf zwischen dem Henkelchen und den Bewohnern der rg94. Gleich zwei Nachwuchs-Streicher wurden dafür eingesetzt.

 

An die Wütenden und Protestierenden: Laßt die Autos der Privatbürger in Ruhe. Gibts denn irgendwo ein Tomaten- und Eier-Engpass? Kauft das Zeug palettenweise und deckt das Henkelchen und sein Lumpenpack jederzeit damit ein. 

 

Und einen natürlich auch: Günni "Die Drecksau" Schupelius!:))

doch selber mit den eiern und tomaten. jede*r auf ihren ebenen und weisen gemeinsam solidarisch

hier immer kluge vorschläge bringen wie es besser geht bringt nix: selber machen

 

und facebook verhalten in den kommentaren abstellen

Autoanzünderei schadet der Bewegung und ist strukturell faschistoid, weil es eine Form der ziellosen Gewalt gegen Andere ist.

Nicht links, nicht anarchistisch und nicht emanzipatorisch. Kommentare auf der Ebene von "Jedem das Seine" sind da völlig unangebracht.

definiersts was anarchistisch und emanzipatorisch ist? DAS ist anarchistisch und emanzipatorisch. ;-)

sind das eine...aber sobald eine karre über 100.000 kostet ist das nicht mehr privat, sondern nur noch pervers. firmenkarren sollten noch viel mehr brennen, schon mal gehört kriegsgerät interessiert uns brennend?

 

überall auf der welt ist das anzünden von firmenwagen oder luxuskarren konsens in radikalen bewegungen und jetzt kommst du und sagst das sei nicht so oder schadet. aber vielleicht meinst du auch mit bewegung die neu sozialdemokratie von der il? dann wär mir alles klar, aber wir beide nicht teil von einer bewegung...

z.B. so Bonzenkarren wie VW Polo oder den tiefergelegte Audi 100 vom Arbeitslosen um die Ecke. Da hilft auch kein IL-Bashing oder das Aufstellen irgendwelcher vermeintlicher Aktionskonsense der radikalen Linken. Sowas ist nun übrigens wirklich das Geschäft der IL und nicht der Autonomen.

Ej könn ihr noch neuen live ticker einrichten? Da passiert bei euch so viel und ick finde ein info Brief is da nich jenug, Ha'ick den Eindruck, wa

Läuft heute alles über Twitter. Vor allem diese Accounts:

Und natürlich der Hashtag #rigaer: https://twitter.com/hashtag/rigaer

 

Aber grundsätzlich gilt natürlich: Lieber selbst für News sorgen als nur im Minutentakt welche lesen. :-)