Wie ein Schmetterling

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Am 5. Juni wurde ein Text von Antifa Boxe (selbstverwaltete Volkssporthalle in Turin) zu Muhammad Ali gepostet – wohl deshalb im italienischen Original, weil es keine Übersetzung gab. Zusammen mit zwei weiteren kurzen Nachrufen des Metallgewerkschafters Giorgio Cremaschi und des Contropiano-Redakteurs Francesco Piccioni wird der Text nun in deutscher Sprache zur Verfügung gestellt.

 

"Kein Vietcong hat mich jemals Nigger genannt"


von Giorgio Cremaschi


4. Juni 2016


Mit diesen Worten weigerte sich Muhammad Ali 1967, nach Vietnam zu ziehen. In Wirklichkeit, hätte er gar nicht kämpfen müssen. Die US-Regierung und der Boxverband hatten ihm einen goldenen Wehrdienst vorgeschlagen. Er sollte einige wenige Monate lang die Runde der Kasernen und Zeltlager machen und Autogramme an die Soldaten verteilen, die sich aufmachten, die vietnamesischen Partisanen zu bekämpfen, und anschließend mit allen Ehren in die Heimat zurückkehren. Den Weltmeistertitel im Schwergewichtboxen sollte er weiter innehaben.


Muhammad Ali war aber aus ganz anderem Holz, als es bei den Vertretern des Show-Biz und der Sportwelt der Fall war, die zur Unterstützung der an allen Ecken und Enden der Welt Krieg treibenden US-Truppen benutzt wurden. Er war nicht nur der größte Kämpfer, der je im Ring gestanden hatte, sondern auch ein ganz großer Kämpfer für die Freiheit, die Bürgerrechte und den Frieden. Auch die Änderung seines standesamtlichen Namens Cassius Clay begründete er nicht nur mit der Konversion zum Islam, sondern mit der Ablehnung des Namens, der ihm durch die Sklaverei verliehen worden war.


Weil er den Krieg abgelehnt hatte, wurde Muhammad Ali zu fünf Jahren Haft verurteilt und anschließend des Titels enthoben und vom US-amerikanischen Boxverband suspendiert. Für seine Prinzipien und Werte verlor er Alles - mit seiner Kampfkraft und seinem Mut eroberte er Alles zurück.


Am Ende erstritt er vor einem Richter sein Recht auf Verweigerung aus Gewissensgründen. Daraufhin wurde er wieder in die Box Welt aufgenommen. 1974 eroberte er sich im Kongo bei einem epischen Kampf gegen Foreman den Weltmeistertitel zurück.


Danke, Muhammad. möge Dir die Erde leicht sein.


http://contropiano.org/interventi/2016/06/04/nessun-vietcong-mi-mai-chiamato-negro-080002

 

 


Ali, oder die Kunstwerdung der Revolte


4. Juni 2016


Im Angesicht des Todes des Größten schlechthin, ist man auf Anhieb versucht, zu schweigen, sich mit der lärmenden Masse der Lauda Toren nach Exitus zu vermischen, derselben, die zu seinen Lebzeiten über ihn hergezogen waren, weil er zum Islam konvertiert war (was er auf seine Art gewiss als Revolte gegen die rassistische, wasp konnotierte Macht und nicht als religiösen Erguss vollzog), den Kriegsdienst in Vietnam verweigert hatte (wofür er in der glänzendsten Periode seiner körperlichen Vitalität bestraft und über drei Jahre disqualifiziert wurde) und in Bezug auf viele Fragen, die der allgegenwärtige Spießertum totschwieg das politisch inkorrekte Lästermaul gab.


Über all ‘das spricht im Augenblick jeder, als sei sein Überragen im Ring bloß ein Detail gewesen und nicht der Eckpfeiler, durch den er sich, anders, als es für "Nigger" stets der Fall gewesen war, der Welt aufzwang und ein Rederecht errang. Das ist eine Tatsache: andere schwarze Superchampions haben weder eine Haltung gehabt wie die seine, noch seine Wirkung. bei manchen ist es eine Frage der Zeiten gewesen, bei manchen des Charakters, des Opportunismus, der Intelligenz. Obwohl sie durch Talent in reinster Form restlos beeindrucken konnten, wirkten weder Sugar Ray Robinson, noch, in späteren Jahren Marvin Hagler oder Ray Leonard als "meinungsbildend", in dem sie auf stets ausufernde Weise spalteten und begeisterten.


Cassius-Muhammad tat es. Er wollte die Welt durch Durchbrechen des Rassismus verändern und er schaffte es, weil er neben einer überragenden klasse eine bemerkenswerte moralische Konsequenz besaß, die hinreichend war, um mit einem Karrierebruch zum Zeitpunkt der höchsten Leistungskraft für die Weigerung zu bezahlen, sich wie ein "Onkel Tom" zu verhalten. Er war nämlich ein geborener Revoltierender.


Er hat, auch, den Lauf der Sportgeschichte verändert. In diesen Stunden wird man darüber wenig und schlecht reden. Vor ihm wurden die Schwergewichte, jene hochgewachsene und breit gebaute Athleten - ganz gleich, welchen Sport sie praktizierten, als reine Akkumulatoren von Schlag- und Widerstandskraft gesehen und behandelt - als Panzer mit humanoidem Aussehen, ganz im Geiste abgedroschener militaristischer und faschistischer Vorstellungswelten und Erbe einer nie begrabenen in der Physiognomik verdichteten Stupidität.


Clay-Ali besaß die Geschwindigkeit eines Mittelgewichts hohen Ranges, eine Eleganz in den Bewegungen wie ein klassischer Tänzer und eine taktische Intelligenz, der nur die politisch-soziale, die er vor und nach jedem Match zeigte, gleich kam. Er war der erste Boxer, der sprach, statt zu schwafeln - in Zeiten, in denen für Athleten auch weit weniger zerstörender Sportarten ein Statements-Minimalrepertoire á la "Hallo Mama, ich freue mich, dass ich Erster geworden bin" oder "dass ich ein Tor geschossen habe" vorherrschend war. Ein Künstler im Körper eines unbezwingbaren Kämpfers.

Mit ihm wurden etliche zuvor als "naturgegeben" angesehene Parameter Geschichte. Ein Fußballer oder ein Läufer durfte zum Beispiel nicht allzu groß sein, weil das schlechtere Koordination und Langsamkeit bedeutet hätte. Das, was in ihm Talent in Reinform war, wurde dann eine Eigenschaft, die in allen anderen antrainierbar war, die so vielleicht keine Superchampions geworden wären, aber ganz gewiss große Athleten. Ali gelang es, Jahrhunderte alte Selektionskriterien zu kippen. Vor Ali wäre nie mit einem Fußball vor den Füßen gerannt, ein Pogba wäre schon auf Küken-Ebene aussortiert und ein Husain Bolt dem Basket- oder dem Handball zugeführt worden.


Kurzum einen solchen Typen zu ignorieren, ist nicht einfach. Es ist heute gar nicht so leicht jemanden zu finden, der ihm auch nur ein bisschen ähnlich ist.


http://contropiano.org/altro/2016/06/04/ali-la-rivolta-fatta-arte-080011

 

 


Wie ein Schmetterling


4. Juni 2016


Heute ist Muhammad Ali gestorben, er war 74 Jahre alt und er ist einer der größten Boxer aller Zeiten gewesen, ohne Zweifel eine Ikone die zu den berühmtesten zählt, die es je gab. Er war im Januar 1942 in Louisville geboren, in Kentucky, in einer Familie der schwarzen Bourgeoisie, mit einer Spur weißen, irischen Blutes in den Adern.


Seine boxerische Geschichte ist von Anfang an die Geschichte eines Ring-Champions: mit 18 Jahren gewinnt er, damals noch als Cassius Marcellus Clay, bei den olympischen Spielen in Rom die Goldmedaille im Halbschwergewicht. Um diese Medaille entsteht eine - wahrscheinlich apokryphe - Legende, die aber dazu beiträgt, auch im und besonders außerhalb desselben, die Gestalt Ali zu kreieren. Als er in sein Louisville zurückgekehrt war, wurde der junge Olympiaspieler in einer Bar Opfer einer rassistischen Episode , woraufhin jene Medaille, die im alltäglichen Leben eines Schwarzen offenbar so wenig zählte, in einen Fluss geworfen wurde. Ob die Geschichte wahr ist, tut nichts zur Sache: Fakt bleibt, dass Ali ins Profi-Boxen einsteigt und beginnt, (mit einigen Niederlagen) reihenweise Siege einzufahren, die ihn im Jahr 1964 zur Herausforderung von Sonny Liston führen, einem grausamen Schläger, der Champion der Schwergewichte und leibhaftiges Abbild eines Boxsports, der mit der Wetten Unterwelt, mit den gezinkten Matches und der mafiösen Kontrolle über die Box Welt verstrickt war, das heißt: mit einer Welt, die Alis Gestalt noch in erheblichem Umfang obsolet machen sollte.


In sozialer Hinsicht ist Sonny hingegen der klassische böse und gefährliche Schwarze: aus dem Elend kommend, hat er sich seinen Weg mit den Fäusten erprügelt und er liebt es, den Reichtum und das Prestige, die er sich errungen hatte, zur Schau zu stellen. in der Zwischenzeit hat sich Cassius Clay der Nation of Islam genähert, der von Elijah Muhammad geleiteten schwarzen und muslimischen Bewegung angenähert, innerhalb derer er, immer noch im Jahr 1964, Malcolm X kennenlernen wird, mit dem er eine tiefe Freundschaft schloss. Im Folgejahr wird Malcolm X sich - was ihm Ali nicht gleich tat - von der NOI entfernen und getötet werden.


Fakt ist, dass Clay im Februar 1964 bei einem Match in Miami Liston besiegt. Der Wettkampf gibt Anlass zu Polemiken und Zweifel - Liston zieht sich aufgrund einer mysteriösen Muskelzerrung im 11. Round zurück - Clay wird Weltmeister in der Schwergewichtsklasse und verkündet seine Absicht, seinen Sklavennamen aufzugeben, um den des Muhammad Ali anzunehmen - einen Namen als freien Mann.


Wenn man ganz genau hinguckt, kann man im Video jenen Abends Malcolm x am Rand des Ringes erkennen (hierder vollständige Match). Hier beginnt Alis politischer und boxerischer Mythos. Boxerisch setzt sich Ali durch einen in der Schwergewichtsklasse absolut neuen Stil, der aus extremer Schnelligkeit, katzenhafte Reflexe, wenig Wucht, aber großem Vermögen, sich so zu bewegen, dass der Gegner ins Leere läuft und unaufhaltsame, blitzartige Kombinationen von Schlägen zu vollenden. Zum Talent auf dem Ring gesellt er dann das Sprüche klopfen außerhalb des Quadrats. Ali macht sich oft über seine Gegner lustig, er sagt die Revanche an, bei der er den jeweiligen Unglücklichen niederstrecken wird und es kommt fast immer genau so.

1965 ist wieder einmal Liston dran: in wenigen Minuten geht der ex Champion zu Boden - ein rechter Haken streckt ihn nieder, der für viele zu einem der größten Geisterhaken der Boxgeschichte zählt... Ali behauptet sich jedenfalls wieder als Champion und bietet die Steilvorlage für eine der berühmtersten Bildaufnahmen seiner Karriere: Liston mit dem Gesicht zu Boden und Ali der in "ermuntert" aufzustehen.


Im folgenden Jahr wird Ali von "Big Cat" Williams herausgefordert: Der von Ali beherrschte Kampf gilt als eins der höchsten Beispiele für sein Boxen und er ist auch der erste, bei dem die Nation of Islam eine vordergründige Rolle spielte. In der Zwischenzeit hatte sich Ali immer stärker auf dem Gebiet der Bürgerrechte engagiert: er setzt sich für den Boxer Rubin Carter "Hurricane" ein, der zu Unrecht eines Mordes beschuldigt und im April 1967 in den Knast geworfen wird. Vor allem aber weigert er sich, der Einberufung zum Kriegseinsatz in Vietnam Folge zu leisten. Im Juni vor Gericht gestellt, wird Ali wegen Wehrdienstverweigerung verurteilt, woraufhin ihm der Weltmeistertitel abgesprochen und der Ausschluss aus dem Boxverband aufgezwungen wird.

Ein Schlag, der eine Karriere brechen könnte, Ali aber zur Legende macht. Seine Statements hierzu sind berühmt: "Why should they ask me to put on a uniform and go 10,000 miles from home and drop bombs and bullets on brown people in Vietnam while so-called Negro people in Louisville are treated like dogs and denied simple human rights?", vor Allem aber: "Man, I ain't got no quarrel with them Viet Cong. No Vietcong ever called me nigger".


Von nun an, wird Ali zu einer Ikone der Gegenkultur der ausgehenden Sechzigerjahre, des Kampfes gegen den Krieg in Vietnam und des Kampfes um die Bürgerrechte, von Martin Luther King jr. bis Malcolm X und bis zu den Black Panthers. Ali ist somit ein Sohn jener Jahre, jener Dämmerung der glorreichen Dreißiger, in der die Grundfeste der kapitalistischen Welt ins Wanken gerieten und es auch in der Box Welt möglich schien, die Wirklichkeit der Ausbeutung, des Rassismus und der Unterdrückung zu kippen. Ali ist ein Sohn jener Jahre, er ist aber auch jemand, der diese Gedankenwelt verstärkt und geholfen hat, sie glaubwürdig zu machen. Er setzte dafür seine Karriere und seine Freiheit aufs Spiel. Auch schon allein deshalb erweckt seine Gestalt einen Respekt, den nur wenige Sportler auf die gleiche Art zu erfahren vermögen und der nach sich zieht, dass Vergleich mit einem x-beliebigen der heutigen Meister für die letzteren gnadenlos wäre. Aber auch sein Boxen sorgt bis heute für Bewunderung aus und, in manchen Fällen dafür, dass man es fast nicht glauben kann. Das ist mit den großen Kämpfen der 70erjahre der Fall, als Ali, nach der Disqualifizierung die Kämpfe wieder aufnimmt (es ist das Jahr 1970) und schließlich den Weltmeistertitel einfordert. Auch diese sind Kämpfe, die zur Boxlegende gehören und jeder mehr oder weniger boxpassionierte Mensch aufgrund der Technik, der Hartnäckigkeit und der Gewalt in seiner Schlagkraft nicht anders als zu bewundern vermag.


1971 fordert Ali im Madison Square Garden in New York “Smoking” Joe Frazier heraus, dessen Spitzname daher kommt, dass er dermaßen kraftgeladen und schnell auf den Box Sack einschlägt, dass der anfängt, zu rauchen… Ali wird geschlagen, ein furchtbarer Kinnhaken setzt ihn KO (hier der vollständige Kampf). Er trainiert weiter, er kämpft weiter und er gewinnt weiter Kämpfe, bis er am 30. Oktober 1974, sieben Jahre nach der Disqualifizierung wieder Weltmeister wird, als er bei dem vielleicht berühmtesten Boxkampf aller Zeiten George Foreman schlägt. Alis Herangehensweise beim Kampf gegen einen der schlagkräftigsten Boxer, die es je gegeben hat, mutet wahnsinnig an: sich bedecken und Hiebe am Körper einstecken, antworten, wenn Foreman ein bisschen Raum dafür lässt, den Gegner auspowern lassen und ihn dann erledigen. Tatsächlich verläuft Alles nach seinen Plänen: Foreman schlägt Ali über acht Runden, wird dann von einer Kombination ins Gesicht getroffen, geht zu Boden um nicht mehr aufzustehen. Es ist nicht mehr der Ali, der er 10 Jahre zuvor war, aber er ist wieder der Weltmeister im Schwergewicht Boxen.

Das ist aber nicht alles: der Wettkampf findet in Kinshasa statt, in Zaire, und es ist der erste Match auf solchem Niveau, der von Don King organisiert wird – eine ziemlich zwielichtige Gestalt, die mit Mike Tyson hohe Bekanntheit erlangen wird. Der Wettkampf zelebriert Ali als charismatische Gestalt unter den Schwarzen Amerikas, aber nicht nur. Foreman, der Weltmeister, umgibt die Verachtung der Leute, als er Kinshasa erreicht: er ist der integrierte Schwarze, Onkel Tom. Ali trifft dagegen als ein geliebter und gefeierter Champion in Kinshasa ein, eine Ikone des Befreiungskampfes, eine Ikone des Antikolonialismus… Einen solchen Druck auszuhalten, ist für Foreman schwer, es ist schwer für ihn, aufrecht aus einer brechend vollen Arena herauszukommen, die der Ruf: “Ali bama ye”... “Ali, töte ihn” beben lässt.


Im darauf folgenden Jahr wird für die Karriere des großen Boxers – dem größten aller Zeiten, wie er dann genannt wurde – der Vorhang fallen: in Manila findet ein letzter, furchtbarer Kampf gegen Frazier statt. Diesmal gewinnt Ali, beide Boxer werden aber völlig zerstört aus ihm herauskommen. Ali wird nach dem er zum Sunnismus konvertiert ist weiter kämpfen, er kreuzt die Boxhandschuhe mit seinem Freund und Sparring Partner Larry Holmes und weitere mehr. Bei den letzten Kämpfen zwischen dem Ende der 70er und den frühen 80er Jahren scheinen die ersten Anzeichen der Parkinson’schen Krankheit, die ihm den Tod bringen wird, schon durch. Was den Champion zum Austragen von diesen letzten, ruinösen Kämpfen  veranlasste, darf zu Recht hinterfragt werden: War es die Liebe zum Ring, die ihn antrieb? Brauchte er Geld? Strebte er nach Ruhm oder wer weiß was sonst? Fest steht, dass auch Ali, am Ende seiner Karriere zum Inbegriff eines erbarmungslosen Boxens wird, der jeden restlos beansprucht, der ein image-comeback und damit einen kommerziellen Return ermöglichen kann.


Wir haben es schon geschrieben: Ali konnte als sportliche, politische und soziale Gesamtgestalt wahrscheinlich nur im Rahmen jenen historischen Kontexts, wie es ihn zwischen den 60ern und den 70ern gegeben hat zustande kommen. Wenn seine Gestalt innerhalb wie außerhalb des Rings die eines Giganten gewesen ist, so steht sie aber auch für einen entscheidenden Wendepunkt beim Übergang vom “klassischen” Boxen zum Boxen unserer Zeit, das aus TV-Events, immer außerirdischeren Gagen, Starkult und rundum-Verwertung der Gestalten der Sportler gemacht ist. Auch in diesem Fall ist Ali der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt gewesen: von Malcolm X bis Don King, die Gesichter, die innerhalb eines Jahrzehnts am Rande des Rings in dem Ali tanzt und schlägt auftauchen, könnten uns sehr viel über die Veränderungen verraten, die in der Box Welt, aber auch viel allgemeiner in der Gesellschaft im Gange sind.


Wie auch immer bleibt es unwiderlegbar dabei, dass Ali sportlich wie menschlich ein Gigant gewesen ist: sein Beispiel innerhalb wie außerhalb des Rings vor Augen, grüßen wir den vielleicht größten Champion, den es je gab.


Antifa Boxe – selbstverwaltete Volkssporthalle Turin


 http://www.infoaut.org/index.php/blog/calcio/item/17188-come-una-farfalla

 

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Autor des Nachrufs "Ali, oder die Kunstwerdung der Revolte" ist Francesco Piccioni.

Kein Vietcong hat mich jemals nigger genannt

... ist aber nicht von ali, sondern von stokely carmichael. wird aber öfter ali unterstellt.

Vielen, vielen Dank für eure Mühe. Ich hatte das ital. Orginal gepostet, weil ich sonst keinen anderen Text aus "unserer" Ecke gefunden hatte und ich es einfach unglaublich fand, dass jemand wie Ali, der wie kaum ein andere in jener Epoche  für "etwas anderes" stand, von uns geht und es jenseits des mainstreams nur Schweigen gibt. Genau jene Geschichtsvergessenheit von "unserer" Seite macht es möglich, dass sogar Figuren wie Erdogan versuchen, angesichts seines Todes ihr Süppchen zu kochen. Ich finde die Texte aus Italien berührend und jenseits des üblichen, immer gleichen linken  Kanons. Deshalb wirklich vielen, viele Dank und ich hoffe dass diese übersetzten Texte gelesen und verbreitet werden.

ich habe für deine worte zu danken, die gut vermitteln, was mich selbst ja dazu bewegt, die arbeit, die dazu gehört, zu machen und ja, genau das hatte ich irgendwie "gefühlt", als ich den ital. originaltext plötzlich im newswire sah - dass da jemand gegen die geschichtsvergessenheit was hinstellen will und das sehr be-herzt tut. ich habe einfach ähnlich gefühlt und hege neben dem schmerz um manche ziemlich grobe unzulänglichkeit auf "unserer seite" ähnliche hoffnungen wie du. watch out for another italian txt next time, da hat jmd. der selbst geschichte geschrieben hat, (aber nicht als solcher spricht, das ist wichtig!) sich u. a. auch mit geschichte "früher" und "heute" mal wieder sehr anregend auseinandergesetzt. ganz so schnell wird die arbeit nicht gehen, sie wird dauern, weil sie anspruchsvoll ist, aber sie kommt!

Chi è amato, non muore mai !

danke für die übersetzung.

endlich mal wieder ein schöner nachruf, wie er im buche stehn sollte.

rest in peace ali

Überhöhung einzelner Individuen war schon immer die emanzipatorischste unter den materialistischen Tugenden. Prost.

Der sich explizit gegen Vermischung und für die Erhaltung der "reinen schwarzen Rasse" mehrfach öffentlich ausgesprochen hat... sollen wir das einfach unter den Tisch kehren?

bitte belege das. du gibst dich ja sehr sicher. dann wird es dir auch keine mühe machen, das zu dokumentieren... wie soll mensch sonst sich vernünftig damit auseinandersetzen? die leute, die bei der trauerfeier in louisville auf dem podium saßen, sprechen jedenfalls gegen deine behauptung.

Warum zum Teufel übersetzt man hier "Vietnamese" mit "Vietcong"?
Da muss man ja noch nicht einmal was übersetzen.
Aber trotzdem wird der Yankeebegriff für die Vietnamesen im Volkskrieg genutzt...

hallo du besserwisserischer nörgler! es gibt eine übersetzungsethik, zu der gehört, dass die manipulation von begriffen einfach nicht ok. im origilaltext heißt es es explizit "vietcong" und nicht "vietnamiti". darüber hinaus bezieht sich der originaltext auf ein bestimmtes zitat, das ebenfalls den begriff "vietcong" und nicht "vietnamese" enthält. kritisch lesen kann mensch noch immer, wenn er dazu im stande ist. für nichtinformierte hättest du bestenfalls erläutern können, wo du ein problem siehst, die übersetzung attackieren ist aber ein grober fehler, der erstmal gegen dich spricht, finde ich.

Bei all dem Gedenken wird eine Kleinigkeit schnell vergessen. Und zwar, das sein Leben auch als Warnung dafür steht, wo Boxen hinführen kann. Ist medizinisch schon lange bekannt, was Kopftreffer anrichten.