Am Wochenende vom 8.-10. April 2016 fand der diesjährige Bundeskongress der Linksjugend ['solid] in Nürnberg statt. Den inhaltlichen Höhepunkt des Bundeskongresses bildete der Antrag A13 „Solidarität mit Sexarbeiter*innen“ des Landesverbands Bremen. Dieser definiert Prostitution als 'normale Lohnarbeit' (und damit auch Lohnarbeit als normal), fordert „bessere Arbeitsbedingungen“ und verteidigt die Interessen von Freiern. In der Abstimmung wurde der Antrag bei 65 Ja-, 63 Neinstimmen und 15 Enthaltungen hauchdünn angenommen. Eine Prostitutionsüberlebende hat sich zu diesem Antrag in einem Brief an die Linksjugend kritisch geäußert.
Offener Brief an die Linksjugend/Solid bezüglich ihres
Positionspapiers “Solidarität mit Sexarbeiter*innen – Nein zum neuen
Prostituiertenschutzgesetz – Nein zu Bevormundung und Fremdbestimmung im
sexuellen Dienstleistungsgewerbe”.
Von Huschke Mau
Liebe Menschen von der Linksjugend-solid,
ich möchte ganz gezielt diejenigen unter euch ansprechen, die am 8. / 9.
April 2016 auf dem Bundeskongress für den Antrag „Solidarität mit
Sexarbeiter*innen – Nein zum neuen Prostituiertenschutzgesetz – Nein
zu Bevormundung und Fremdbestimmung im sexuellen
Dienstleistungsgewerbe“ gestimmt haben. Das waren ja wohl nicht alle
von euch, es besteht also Hoffnung.
Ich bin eine ehemalige, wie ihr es nennt, „Sexarbeiterin“, und ich habe euren Antrag gelesen und möchte euch gerne mal mitteilen, was ich von eurer angebotenen „Solidarität“ halte.
Zunächst mal, es ist super, dass ihr druntergeschrieben habt dass ihr von der Linksjugend seid. Als ich die Formulierung „sexuelles Dienstleistungsgewerbe“ gelesen hab, hab ich nämlich kurz gedacht die FDP sei wiederauferstanden.
Dass ihr gegen „Fremdbestimmung“ seid, fand ich dann wieder gut. Leider musste ich im Laufe des Textes feststellen, dass ihr nicht verstanden habt, dass die Fremdbestimmung in der Prostitution vom Freier ausgeht und also SYSTEMIMMANENT ist, denn der will Sex, ich will eigentlich keinen, ich brauch nur die Kohle, also stimme ich der Fremdbestimmung gezwungenermaßen zu, so einfach ist das.
Ihr schreibt:
„Obwohl Sexarbeit eine längst etablierte Form der Dienstleistungen
innerhalb unserer Gesellschaft darstellt und seit 2002 in der BRD als
legal gilt, werden Sexarbeiter*innen im Alltag und im Berufsleben immer
noch stark stigmatisiert.“
Und ich kann mich nur wundern darüber, dass ihr den prostitutiven Akt
als „Beruf“ und als „Dienstleistung“ bezeichnet. Sexualität ist der
intimste Bereich eines Menschen, dürfen wir wenigstens den bitte
behalten, oder müssen wir ALLES an uns verwerten und verkapitalisieren
lassen, restlos? Seit wann tritt die Linke eigentlich als Verteidigerin
des Verkaufs sämtlicher menschlicher Bereiche auf? Ihr bezeichnet Sex
als Dienstleistung, als ließe er sich abtrennen vom Ich, vom Selbst, vom
Körper, von der Persönlichkeit, als könne man ihn ablösen, hübsch
verpacken, auf die Ladentheke stellen und dann kommt da so ein Typ, gibt
mir 50 Euro und nimmt den Sex mit. Stellt ihr euch das so vor, ja? Ihr
sprecht sogar von „miserablen Arbeitsbedingungen“, ja, meint ihr denn
der Missbrauch, den wir erlebt haben und den so viele von uns immer noch
erleben wird schöner wenn wir einen hübschen „Arbeitsplatz“, wie ihr es
nennt, kriegen? „Arbeitsbedingungen“, was soll das? Unter welchen
„Bedingungen“ wäre der Missbrauch, den die Freier uns antun, für euch
denn okay? Oder seht ihr das gar nicht als Missbrauch und ignoriert das,
was aus der Prostitution ausgestiegene Personen und auch die
Traumaforschung so sagen? 68% aller Prostituierten haben eine PTBS, da
haben wir noch nicht mal von Depressionen, Süchten, Borderline,
Psychosen gesprochen. Meint ihr die kommen von den „miserablen
Arbeitsbedingungen“, diese Sachen, oder wie? Jede Aussteigerin, die ich
kenne, bezeichnet das, was sie erlebt hat in der Prostitution, als
sexuellen Missbrauch. Dass wir diesen sexuellen Missbrauch geduldet
haben oder dulden mussten, macht noch lange keinen Beruf daraus!
Dann hackt ihr immer wieder auf dem Stigma rum und darauf, dass wir
nicht stigmatisiert werden dürfen. Da gebe ich euch Recht, wenn ich auch
anmerken muss, dass es nicht das Stigma ist, welches uns vergewaltigt,
missbraucht, tötet, sondern die Freier. Leider zieht ihr aus der
Forderung, prostituierte Personen dürften nicht stigmatisiert werden,
die falschen Schlüsse.
Ihr schreibt: „Dieses drückt sich in der fehlenden Anerkennung ihres Berufes (aus).“
Ihr wollt also quasi, um das mal klarzustellen, dass der Missbrauch, dem
prostituierte Frauen ausgesetzt sind, etabliert wird, ihr wollt, dass
er ein Job wird, ihr wollt, dass der Missbrauch OKAY wird. Kurz und gut,
ihr tretet hier für das Recht von Frauen ein, die Duldung von sexuellem
Missbrauch als Job zu benennen. Oder besser: ihr tretet für das Recht
von Männern ein, Frauen zu missbrauchen und diesen Missbrauch zu
verharmlosen, indem er „Arbeit“ genannt wird. Euer Draufrumgereite auf
einer „selbstbestimmten Sexarbeit“ versteh ich auch nicht. Alle
prostituierten Frauen die ich kenne haben die Prostitution „gewählt“
weil sie keine andere Option gesehen haben. Was soll daran
selbstbestimmt sein? Dass ich mich dann IN DER PROSTITUTION wenigstens
noch dafür entscheiden kann nur mit Gummi zu blasen und wegen all der
noch weniger „selbstbestimmten“ Frauen aus Südosteuropa nix mehr zu
verdienen oder mich eben gleich dafür zu entscheiden jeden Schwanz
einfach so in den Mund zu nehmen, weils Standard is? Tolle
Selbstbestimmung!
Unser Problem ist nicht die „fehlende Anerkennung des Berufs“, unser
Problem IST der „Beruf“! 9 von 10 Prostituierten würden sofort
aussteigen, wenn sie es könnten. Was erzählt ihr da von Anerkennung des
Berufs?!
Euer ganzes Pamphlet da klingt nicht nur wie von der Pro-Prostitutionslobby abgeschrieben, es ist es wohl auch. Ihr verweist auf den BesD als „organisierte Sexarbeiterinnen“, euch ist schon klar, dass die nur 0,01 % der Prostituierten in Deutschland repräsentieren und nicht wenige der Vertreterinnen Bordellbetreiberinnen sind, oder? Was soll das für eine Organisation für Prostituierte sein, wenn da Bordellbetreiberinnen mit bei sind? Die AusbeuterInnen gründen eine „Gewerkschaft“, um dort die ArbeiterInnen zu vertreten?
Ganz ehrlich, das ist die lustigste Gewerkschaft, die ich kenne! Wen
habt ihr überhaupt noch so angehört? Außer Bordellbetreibern wie Fricke,
Escortagenturbesitzerinnen wie Klee? Auf der Basis welcher
Informationen aus wessen Hand fasst ihr eigentlich eure Beschlüsse? Wenn
ihr dann demnächst was zu Rassismus macht, lasst ihr euch dann von
Neonazis beraten?
Gänzlich an eurer Reflexionsfähigkeit zweifel ich dann wenn es zum nächsten Absatz kommt.
Ihr schreibt: „Neben diesen rechtlichen Verschlechterungen kommt es auch in der
gesellschaftlichen Linken häufig zu Victimisierung und Bevormundung von
Sexarbeiter*innen.“
Hier frage ich mich ernsthaft, wer prostituierte Frauen viktimisiert.
Die Freier die uns missbrauchen oder die, die aussprechen, dass es
Missbrauch ist? Wollt ihr verhindern, dass wir zu Opfern werden? Dann
schafft das Freiertum ab! Oder wollt ihr nur dass Menschen aufhören zu
SAGEN, dass uns schlimmes angetan wird in und mit der Prostitution? Dann
benennt das auch so, und hört auf so zu tun als würden Menschen, die
Prostitution als menschenverachtend ansehen, uns zu Opfern machen, denn
DIE sind es nicht, die das tun!
Weiter schreibt ihr:
„ So treten einige Teile der Linken immer wieder für ein “absolutes
Prostitutionsverbot” oder das angeblich fortschrittliche “Schwedische
Modell” ein, weil Sexarbeit/Prostitution Ausdruck des Patriarchats
schlechthin sei.“
Hier eine Verständnisfrage: das klingt, als wärt ihr nicht der Meinung,
dass Prostitution Ausdruck des Patriarchats ist – habe ich das richtig
verstanden? Wenn es das nicht ist, was ist es dann? Wieso sind dann 98%
aller Personen in der Prostitution weiblich und die Freier zu fast 100%
männlich? Und jetzt sagt nicht: das ist so, weil wir im Patriarchat
leben.
Weiter:
„ Ja, Sexarbeit findet unter gegebenen Bedingungen im Patriarchat
statt, sodass die Frage nach der Freiwilligkeit nie leicht zu
beantworten ist.“
Findet Prostitution also noch woanders als im Patriarchat statt?
Ernsthaft? Und welche Schlüsse zieht ihr aus der Tatsache, dass, wie ihr
ja selber erkennt, die Frage nach der Freiwilligkeit schwer zu
beantworten ist?
Weiter:
„ Zum überwiegenden Teil üben Frauen* diesen Beruf aus, während vor allem Männer Dienstleistungen von Sexarbeiter*innen kaufen.“
Wie ihr euch schön auf die Täterseite stellt und sexuelle Gewalt verharmlos hier, ist echt ein Fest.
Weiter:
„Die feministische Reaktion kann jedoch nicht eine paternalistische
Haltung sein, die Sexarbeiter*innen vorschreiben will, wie ein richtiges
Leben auszusehen habe.“
Hier möchte ich euch so gern fragen wo ihr DAS bitte herhabt. Menschen
die Prostitution als zerstörerisch ansehen, als menschenverachtend,
paternalisieren nicht, sie solidarisieren sich mit uns! Das ist übrigens
genau das, was ihr noch üben müsst. Und btw, niemand schreibt
prostituierten Frauen vor, wie ein „richtiges Leben“ auszusehen hat. Ihr
müsst unbedingt von der Leier runterkommen, alle die Prostitution als
schädlich erkannt haben seien irgendwelche konservativen Moralapostel,
die „gefallene Mädchen“ belehren. Die Anerkennung des Elends und des
Leids in der Prostitution, das Konstatieren von Gewalt in ihr, all das
macht keine Belehrung aus, sondern ein SEHEN der wahren Verhältnisse, in
denen prostituierte Menschen stecken, und damit das Zeigen von Respekt
und Zugewandtheit gegenüber denen, die daran und darin leiden!
Weiter:
„Sowohl im schwedischen Modell als auch bei einem kompletten Verbot
würde die Selbstbestimmung und der Schutz von Sexarbeiter*innen noch
dramatischer gefährdet werden als unter der bestehenden Gesetzeslage. Am
Bestehen des Patriarchats mit seinen spezifischen Rollenbildern und
gesellschaftlichem Machtungleichgewicht zwischen Frauen* und Männern
würden diese Gesetzesverschärfungen nichts verändern.“
Warum würde das nichts ändern? Prostitution ist ein Grundpfeiler des
Patriarchats, so wie alle sexuelle Gewalt. Warum sollte es nichts
ändern, das zu verbieten? Warum ist Prostitution der einzige Bereich des
Lebens, in dem Gesetze plötzlich nicht mehr wirken sollen? Findet
Prostitution outer space statt, oder wie? Genauso könnte man sagen,
Vergewaltigung darf nicht per Gesetz geregelt werden – das würde ja eh
nichts an den Rollenbildern und dem bestehenden Machtungleichgewicht
ändern! Ihr wollt also alles lassen, wie es ist? Sexuelle Gewalt,
patriarchale Verhältnisse, dabei belasst ihr es? Hat die Linke keine
Visionen mehr? Oder hat sie nur keine Visionen mehr, wenn es speziell um
prostituierte Frauen geht…?
Ja, ich unterstelle euch, ihr meint es gut. Aber wenn ihr für eine Entkriminalisierung der Prostitution auf Freierseite eintretet (für eine Entkriminalisierung auf Seiten der prostituierten Personen sind wir ja hoffentlich alle), dann ist das so als würdet ihr sagen: „Frauen die von Partnerschaftsgewalt betroffen sind, sind mit einem Stigma belegt. Um dieses Stigma abzuschaffen, entkriminalisieren wir häusliche Gewalt, auch auf Seiten des Täters, dann hat die Frau nix mehr, wofür sie beschämt wird!“ Merkt ihr was?
Wer überhaupt nicht vorkommt in eurem Pamphlet, das ist, wie übrigens immer, der Freier.
Tut mir den Gefallen, lest euch mal kreuz und quer ein paar Beiträge in Freierforen durch und dann teilt mir doch bitte mal mit, wie ihr dafür sein könnt, SOWAS zu legalisieren! Wie ihr dafür sein könnt, dass Männer sowas mit Frauen machen! Ich bin gespannt auf eure Argumentation.
Weiter:
„Wer selbstbestimmte Sexarbeiter*innen illegalisieren will, der*die
kriminalisiert diese und drängt die gesamte Branche in den Untergrund,
wo keinerlei Schutz mehr gewährt werden kann. Für besseren Schutz
benötigen Sexarbeiter*innen mehr Selbstbestimmung und die
gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung ihres Berufes. Nur auf
diese Weise und als anerkannte Arbeiter*innen können sich diese als Teil
der Arbeiter*innenklasse öffentlich organisieren, für ihre Interessen,
bessere Arbeitsbedingungen und soziale Absicherung einstehen. Ein Verbot
von Sexarbeit oder die Kriminalisierung von Freier*innen (wie in
Schweden) würden letztlich nur dazu führen, dass Sexarbeit unsichtbar
und unsicherer wird.“
Dann das Märchen vom Untergrund. Bitte lest euch dazu mal Ausführungen
zum schwedischen Modell, das den Freier kriminalisiert und die
Prostituierte entkriminalisiert, durch. Und auch die Evaluierung dieses
Gesetzes in z.B. Norwegen. NEIN, Prostitution ist keine feste Größe. Ja,
sie kann verringert werden. NEIN, das schwedische Modell verschiebt sie
nicht in den Untergrund. Ja, das Frauenbild in der Gesellschaft ändert
sich damit, wenn das eine Geschlecht das andere nicht mehr kaufen kann.
NEIN, wir brauchen keine „Anerkennung als Beruf“, wir brauchen eine
Anerkennung von Prostitution als MISSBRAUCH! Und NEIN, wir sind kein
Teil der ArbeiterInnenklasse, wir sind zuerst mal Geschädigte sexuellen
Missbrauchs durch die Prostitution! Wir organisieren uns damit NICHT in
der ArbeiterInnenklasse, sondern in Opferverbänden (z.B. sisters e.V.,
SPACE International), denen ihr ja aber nicht zuhört! Eine Organisation
durch euch und auch ein Sprechen von euch über uns brauchen wir nicht,
wir organisieren uns selbst, danke!
Weiter:
„Wer ernsthaft für eine emanzipatorische Gesellschaft eintritt,
der*die muss auch für körperliche und sexuelle Selbstbestimmung
eintreten.“
Prostitution ist das genaue Gegenteil sexueller Selbstbestimmung. Der
eine will Sex, der andere nicht. Geld soll das regeln. Prostitution hat
NICHTS mit körperlicher und sexueller Selbstbestimmung zu tun, es ist
das genaue Gegenteil davon, denn alles, was ich tu, bestimmt der FREIER,
und ist damit fremdbestimmt. Was mich richtig, richtig annervt, ist
euer Gesabbel von sexueller Befreiung bei gleichzeitiger Nennung von
Prostitution als Beispiel dafür. Haltet uns da raus, wir lassen uns
dafür nicht benutzen! Macht eure sexuelle Befreiung selbst, unseren
Missbrauch braucht ihr dafür nicht hernehmen und beschönigen!!!
Weiters würde ich euch bitten euch mal einzulesen, dann wüsstest ihr nämlich auch, dass Zwangsprostitution niemals von Prostitution getrennt werden kann wie ihr es gern hättet! Erstens verwischen die Grenzen und zweitens wird es nie genug Frauen geben, die das „freiwillig“ machen, ein guter Teil wird immer gezwungen werden müssen, um die Nachfrage zu befriedigen, d.h., wer Prostitution will, der muss Zwangsprostitution mögen, das eine ohne das andere gibt es nicht. Und btw, wer Prostitution völlig entkriminalisiert und legalisiert, der ist dafür, dass der Markt alles regelt, und das heißt: die Nachfrage wächst, das Angebot wächst, die Nachfrage wächst weil Gewöhnung der Männer ans Freiersein, das Angebot wächst weiter usw., es ist eine Spirale nach oben, habt ihr eigentlich überhaupt mal was über die Grundregeln des Kapitalismus gelesen, wenn ihr die Ware Frau schon völlig ungeregelt und ungehemmt verkapitalisiert haben wollt?
Weiter:
„Dabei ist auch am Asylgesetz anzusetzen, sodass migrantischen
Zwangsprostituierten nicht länger die Abschiebung droht, sondern sie
Aufenthalts- und Arbeitsrecht erhalten. Mit diesem Beschluss wollen wir
unseren Fokus allerdings auf diejenigen Sexarbeiter*innen lenken, die in
ihrer körperlichen Selbstbestimmung, in ihrer Gesundheit und in ihren
Rechten im Berufsalltag durch bestehende Gesetze in ihrer Tätigkeit als
Sexarbeiter*innen eingeschränkt werden – auf den Teil, der sich bewusst
und selbstbestimmt zur Ausübung sexueller und erotischer
Dienstleistungen entschlossen hat“
Ja, und wieviele sind das? 1 von 10. Höchstens. Und an denen wollt ihr
jetzt ausrichten, was die Lage ALLER prostituierten Frauen in
Deutschland verändert? Ist der Rest euch egal, oder was? Wem vom BesD,
von den Betreiberinnen da, habt ihr denn zugehört? Den 90% Migrantinnen,
die wir hier haben, ganz sicher nicht, die sind dort nämlich gar nicht
vertreten, und ihr macht bei dieser rassistischen Scheiße auch noch mit!
Die Masse ist eben NICHT Bordellbetreiberin, Edelhure, Domina, die
Masse spricht nicht mal deutsch! Wie ignorant kann man sein?
Prostitution ist klassistisch und rassistisch, was meint ihr, warum so
viele indigene Frauen drin sind, oder hier in Deutschland Romnija? Was
meint ihr, wo das herkommt?
Und dann postet ihr auf Facebook Aufrufe zu Demos gegen Rassismus? Ich lache, ich lache laut!
Weiter:
„Daher meinen wir, dass ein Feminismus, der es mit der
Selbstbestimmung von Frauen* und Sexualität ernst meint, auch für die
Rechte und Forderungen von Sexarbeiter*innenverbänden kämpfen muss. Der
Landesverband Bremen der linksjugend [‘solid] bekennt sich zu einem
solchen Feminismus und wird für die rechtliche Stärkung von
Sexarbeiter*innen einstehen und sich mit deren Kämpfen solidarisieren.“
Mit unseren Kämpfen solidarisiert ihr euch ganz bestimmt NICHT, indem
ihr die sexuelle Gewalt als Beruf bezeichnet, die Masse von uns
IGNORIERT und Prostitution sexuelle und körperliche Selbstbestimmung
nennt!
Ich frage mich wirklich, von was zur Hölle redet ihr? Kommt mal in der Realität an! Und wenn ihr euch schon nicht mit uns solidarisieren könnt, weil ihr so gerne BetreiberInnen zuhört, lasst uns wenigstens in Ruh und maßt euch nicht an für uns zu sprechen! Ihr habt noch nie selber den Arsch hingehalten, ihr seid nicht in der Prostitution, das ist, nur zur Erinnerung, übrigens ein PRIVILEG, das ihr damit habt, und dann hockt ihr da in eurem Bremer Landesverband und auf dem Bundeskongress und babbelt von Anerkennung als BERUF?! Geht’s noch?!
Hier im Sisters e.V. schlägt wöchentlich mindestens eine Frau auf, die bereits ausgestiegen ist (mal abgesehen von denen die uns kontaktieren weil sie raus wollen!), und die uns erzählt, dass sie gerade zum ersten Mal darüber spricht, weil die Gesellschaft ihr immer nur vorhält, es sei doch ein BERUF und eine ARBEIT und ein JOB und alles happy sexwork und ganz toll, und weil die Verletzungen, die sie in der Prostitution erlebt hat, also darauf schließen lassen müssen dass mit IHR etwas nicht stimmt! Genau für dieses gesellschaftliche Klima sorgen Leute wie IHR. Wegen dem was ihr erzählt, reden die Aussteigerinnen nicht. Auch mir hat es wegen solchen Texten wie eurem jahrelang die Sprache verschlagen, weil man als Prostituierte nicht mal weiß wo man ANFANGEN soll, wenn man sowas liest!
Prostitution ist sexistisch, rassistisch und klassistisch, und dann kommt ihr daher, lasst euch von Bordellbetreibern, Escortagenturbesitzerinnen bequatschen und erzählt uns einen von sexueller Befreiung? Und das nennt ihr LINKS?! Das kann nicht euer Ernst sein! Es kann ums Verrecken nicht darum gehen, es sich in so einem sexistischen, klassistischen und rassistischen System wie der Prostitution so gemütlich wie möglich einzurichten! Wem mutet ihr sowas zu?! So ein System gehört ABGESCHAFFT! Ihr müsst begreifen, dass die Unterstützung der Frauen in der Prostitution NICHT dasselbe ist wie die Unterstützung des Systems Prostitution! Dieses System gehört überwunden, und nicht etabliert und „anerkannt als Beruf“! Loben kann man euch hier höchsten dafür wie fein ihr von der ZuhälterInnenLobby abgeschrieben habt! Super gemacht!
Im Ernst: So sieht eure Solidarität mit uns aus? Schämt euch, und danke, wir verzichten!!!
Huschke Mau (@huschkemau)
Mitunterzeichnet für die Aussteigerinnen beim Sisters e.V.
Annalena, Aussteigerin
Sonja, Aussteigerin
Sandra, Aussteigerin
Sunna, Aussteigerin
NaDia, Aussteigerin
Andra, Aussteigerin
Esther Martina, Aussteigerin
Eva, Aussteigerin
Quelle des Offenen Briefs: http://kritischeperspektive.com/kp/2016-16-die-linke-freude-an-der-prostitution/
Beschluss der Linksjugend: https://linksjugendsolidhb.files.wordpress.com/2014/06/beschluss-sexarbeit.pdf
reaktionär
Das ist eine typische, politisch reaktionäre Position. Diese entstammt dem neuen Bündnis von Teilen der ehemals emanzipatorischen Bewegung mit den katholischen und anderen Gruppierungen, die eine Entmündigung von SexarbeiterInnen vorantreiben und Repression gegen die Betroffenen fördern.
lesen
Wer sinnentnehmend lesen kann, ist klar im Vorteil! Oder geht es dir nur darum, dein Privileg, Sex kaufen zu können, zu sichern?!
@sisters e.V.: Großartiger Text!
Die Verlogenheit der Prostitutionsfreunde
Hast du Leseprobleme? Der Text stammt von einer Frau, die SELBST in der Prostitution war und somit ganz genau weiß, wovon sie spricht.
Grotesk und entlarvend, wie die Prostitutionsverteidiger gebetsmühlenartig das Mantra "Hört auf die Betroffenen" absondern, aber selbst keinen Bock darauf haben, auf BETROFFENE, wie Huschke eine ist, zu hören.
wtf
Was ist nur aus "my body, my choice" geworden?
Keine*r außer mir sollte entscheiden dürfen was ich mit meinem Körper mache. Wenn ich mich dazu entscheide Sexarbeit zu machen dann ist das meine Entscheidung. Auf Bevormundung durch selbsternannte Emanzipator*innen verzichte ich gerne.
Support your local sexworkers!
Text nicht verstanden
Hast du die Analyse nicht gelesen oder warum setzt du dich weiterhin für die Ausbeutung von Frauen ein? Prostituierte sind in den meisten Fällen wirtschaftlich - wennn nicht sogar durch Gewaltandrohungen - dazu gezwungen ihren Körper zur "Vermietung" anzubieten. Soll heißen, Selbstbestimmung ist hier nicht und damit ist deine Aussage, support your local sexworkers, nicht in Übereinstimmung mit deinem sonstigen Text. Wenn der Mensch zur Ware wird, vor allem Frauen die Ware der Männer werden, zeugt das nur von einem widerlichen kapitalistischen, patriarchalen Schweinesystem.
Frauen mit den richtigen Mitteln und Wegen unterstützen!!!
freiern aufs maul
neulich schon auf dem blog gelesen. großartiger text, danke dafür!
Nicht so voreilig
Das meinst doch nicht ernst? Doch? Da könntst ne böse Überraschung erleben. Da könntest selbst aufs Maul bekommen. Und das von ... ne, das hältst nicht für möglich? Ist aber so. Von den Nutten selbst. Was soll denn das werden? Du kannst doch nicht unsere Kunden verprügeln und uns das Geschäft verderben. So gehts mal nicht, zahlst du unsere Miete? Zahlst du meine Stromrechnung? Ne? Also lass uns arbeiten, sonst aufs Maul. Schon mal die Dinge von dieser von dieser Warte aus betrachtet?
Glaubst ich erzähl Mist? Ok, test it und dann würd ich gerne einen Bericht drüber lesen. ;-)))
paternalistisch
Und was genau soll an der Kritik fortschrittlich sein? In genau einem Punkt habt ihr Recht und da kann man die Linksjugend durchaus kritisieren weil ihr Antrag da schlicht zu oberflächlich und simpel ist: Sexarbeit ist keine "normale" Lohnarbeit. Dennoch: Das Prinzip der Ausbeutung an sich ist dasselbe wie bei anderen Arbeiterinnen, seien es Erzieherinnen oder Tagebauarbeiterinnen. Das besondere daran ist 1. die Intimität die zu anderen, schlimmeren, Folgen der Ausbeutung führen kann und 2. dass Prostitution oftmals in einer rechtlichen Grauzone stattfindet und, was eben mit der Intimität zusammenhängt, schwer zu kontrollieren ist was zu schärferer, objektiv unfreiwilliger Ausbeutung und in diesem Falls zu Vergewaltigung führen kann. Hier hätte auch ich mir mehr Auseinandersetzung damit von der Linksjugend erwartet.
Ihr schießt hier aber völlig über das Ziel hinaus. Wenn eine Frau unter kapitalistischen Verhältnissen relativ freiwillig (ebenso freiwillig wie andere Lohnarbeiterinnen dies tun) Sexarbeit nachgeht gilt es dies anzuerkennen und zu resspektieren! Ihr schreibt wen möglich würden 9 von 10 Prostituierte wenn sie könnten mit der Prostitution aufhören. Stimmt vielleicht, aber fragt doch mal bei prekär Beschäftigten beispielsweise in Schnellresteraunts, da bekommt ihr wohl ein sehr ähnliches Ergebniss. Ihr setzt Prostitution mit sexueller Gewalt gleich und verharmlost diese damit. Ja, Prostitution KANN sexuelle Gewalt bedeuten, es ist aber ein Schlag ins Gesicht eines jeden Opfers sexueller Gewalt wenn man, jedes Vergewaltigungsopfers, wenn man freiwillige Sexarbeit mit diesem gleichsetzt!
Und ja, auch ich empfinde eure Kritik als paternalistisch und moralisierend, was denn sonst?! Intimität (wie ihr ja selbst schreibt der wesentliche Unterschied zu anderen Ausbeutungsformen) ist etwas sehr subjektives, ihr aber verallgemeinert hier uns setzt eure Maßstäbe als Richtmaß, wenn das nicht paternalistisch ist, was dann? Ihr schreibt immer von Opfern und Tätern, wenn das nicht moralisierend ist, was dann? Warum bin ich als Prostituierte automatisch mehr Opfer als eine Putzfrau? Warum der Freier automatisch mehr Täter als derjenige der eine finanziell darauf angewiesene Frau dafür bezahlt seine Wohnung zu putzen? So wie ihr die Grundlagen kapitalistischer Ausbeutung vernächlässigt und relativiert kann man nur zu dem Schluss kommen dass eure Kritik total moralistisch ist. So wie ihr Prostitution mit Zwangsprostitution und Gewalt gleichsetzt (und selbst wenn es der Großteil ausmachen sollte) kann man eure Kritik nur als anmaßend, bevormundend und paternalistisch ansehen. Auch wenn nur 0,1 Prozent der Prostituierten ihrer Tätigkeit freiwillig nachgehen sollte gilt es dies anzuerkennen und ganz klar und eindeutig von Zwangsprostitution und sexueller Gewalt zu trennen, ihr scheert aber alles über einen Kamm.
Ja, Prostitution ist totaler Mist und ja sie hat gegenüber anderer kapitalistischer Erwerbsarbeit (und natürlich ist es das, was sonst?) durchaus ihre schlimmen Eigenheiten. Aber unzulässige Verallgemeinerungen und Dämonisierungen, zudem auf einer ganz klar anmaßenden, paternalistischen und moralistischen Grundlage, hat sicher noch keiner Prostituierten geholfen.
Sexarbeit macht frei?
In Lohnarbeitsverhältnissen besteht ein Schutz vor sexuellen Übergriffen wie er in jedem anderen Bereich gesellschaftlichen lebens besteht - nur in der Prostitution wird dieses Schutzinteresse vor sexuellen Übergriffe verkauft. Außerdem ist Prostitution Sklaverei auf Zeit, denn es wird der Mensch gekauft und nicht die sexuelle Handlung wie oft verharmlosend behauptet wird. Wenn es um "sexuelle Dienstleistungen" bestellt der Freier einen Bowjob und stellt nicht die Bedingung, wer diesen ausführen soll. Stell dir bitte vor, ein Freier kommt ins Laufhaus, bestellt einmal Blasen und Anal (als sexuelle Dienstleistungen) und wird dann entweder von der feschen Lola oder Hausmeister Horst bedient, der das mindestens genau so schön kann (beides)...
Darum ist Prostitution keine Arbeit, keine Lohnarbeit, keine Dienstleistung, sondern temporäre Sklaverei zum Zweck sexueller Ausbeutung. Und darum verbietet sich für Linke jede andere Position als die Forderung nach bedingungsloser Abschaffung. Darum ist die Linksjugend dafür auszubuhen, wo immer sie auftreten und auch jene, die gegen diesen grottigen Antrag gestimmt haben - weil sie nicht entschlossen genug dagegen vorgegangen sind.
äpfel und birnen
äh, nein. in der sexarbeit wird sex verkauft, deshalb ist es kein sexueller übergriff weil eben eine einwilligung der sexarbeiterIn stattfinden muss.
das sind mal wieder äpfel und birnen vergleiche. es verbietet sich ja genauso der kartenabreißerin im kino, das von ihr mitgebrachte sandwich ungefragt aufzuessen und dafür dann hinterher 2 euro zu geben. in einer selbstbedienungs-bäckerei kann ich das aber durchaus machen,dort ist das sogar das normale verhalten.
insofern kann ich nicht branchen und alltagssituationen die ersmtal nichts mit sex zu tun haben, mit einem berufsfeld bei dem es genau darum geht, miteinander vergleichen oder gar gleichsetzen.
das selbe gilt für den puff-vergleich wo der hausmeister anal genommen wird. der hausmeister ist der hausmeister und kein sexarbeiter. der hausmeister ist auch in nicht-bordellen keine putzhilfe die ich zum abwasch bestellen kann. was sind das denn für komische vergleiche?
richtiger wäre der vergleich mit einer tresenkraft: ich kann allzu rabiate und unfreundliche kunden auch mal auf die straße setzen, aber generell bekommen die meisten erstmal ein bier wenn sie eines bestellen. auch dann wenn mir die nase des einen kunden mal nicht passt oder der andere nicht "bitte" sagt.
..
"in der sexarbeit wird sex verkauft" -> Nein. In der Prostitution wird ein Mensch bzw. ein Stück der Lebenszeit eines Menschen gekauft, zum Zwecke bestimmter sexueller Vernutzung des Körpers (aktiv oder passiv) nach Absprache in Handlungen und Zeitrahmen. Es wird bei der Prostitution einem Menschen das Recht auf Selbstbestimmung während der vereinbarten Zeit abgekauft. Die Maßeinheiten in der Prostitution sind Handlungen und Zeitaufwand. Der Freier verhandelt mit dem/der Prostituierten über die Zeit des Zusammenseins und die darin gewünschten und zu erbringenden sexuellen Handlungen. Es ist ja eben nicht so, dass Freier XY an die Theke eines Bordells geht und "1mal Sex" bestellt (wie "1 Bier"), sondern er wählt die Frau/den Mann aus und verhandelt mit ihm oder ihr über das, was der/die Prostituierte bereit ist, in der angebotenen Zeit zu machen/machen zu lassen Der Käufer verhandelt mit der/dem Prostituierten über den Preis und über das, was der Freier wünscht und bezahlen will sowie in welcher Zeit. Die sogenannte "Sexarbeit" ist keine Dienstleistung, denn eine Dienstleistung verlangt keine bestimmte Person, sondern nur dass diese Leistung erbracht wird. In der Prostitution ist aber die Person ausschlaggebend, die bestimmte Dinge machen oder ertragen soll.
jaja
hast du eigentlich schonmal gearbeitet? arbeit ist immer die lebenszeit eines menschen die er verkauft, was denn sonst?
du redest von sexueller selbstbestimmung? nun, diese sexuelle selbstbestimmung verkauft eine prostituierte die es freiwillig macht selbstbestimmt an jemand anderen. ansonsten gilt auch hier wieder das selbe wie in allen anderen berufsbranchen.
also so wie zb. beim masseur?
ist das so? vielleicht einfach mal die anzeigen von sexarbeiterinnen im internet ansehen. da werden gewisse handlungen zu gewissen preisen angeboten und auch no go's erwähnt. es gibt sogar relativ feste preise für bestimme dinge wie blowjobs, vaginal, anal usw...das selbe gilt für die zeiten. also halbe stunde kostet das und das, eine stunde das...
steile these die übrigens auch nicht stimmt. vielleicht denkst du bei dienstleistungen ja nur an den pizza-lieferservice? was ist mit ärzten, psychologen, physiotherapeuten, masseuren? gibt es da keine leute die nach person ausgewählt werden?
hm
Auch wenn die Verfasser_innen des Textes es anders darstellen, es gibt auch Sexarbeiter_innen, die eine andere Haltung dazu haben. Ohne das ich nun den Beschluss der Linksjugend hochleben lassen will, gibt es nicht nur diese Haltung von sisters.e.v. Es ist einfach falsch, zu versuchen, über einen bestimmten Bereich Deutungshoheit zu erlangen, wenn damit nicht alle konform gehen. Ich kann eure Haltung zwar nachvollziehen, aber es ist eure Haltung, nicht die Haltung aller Sexarbeiter_innen oder Prostituierten oder wie auch immer die Leute, die aktuell in diesem Bereich arbeiten oder arbeiteten sich nennen wollen.
2 mal eine Seite...
Was Huschke Mau hier beschreibt (und das auch anderswo tut) ist Vergewaltigung und gehört verboten (bzw. ist verboten). Niemand darf sowas unter Zwang tun müssen. Andere aktive und ehemalige Sexarbeiter*innen nennen andere Zahlen und beschreiben ihren Job anders. So scheiße der Sozialstaat in D-land auch ist - dass sich Leute prostituieren müssen, um überleben zu können, ist schwer vorstellbar.
Ausserdem schreibt Huschke Mau nur von weiblichen "Opfern" und männlichen "Tätern" - was ist mit allen anderen? "Sexarbeit" ist auch nicht nur Prostitution, sondern umfasst z.B. auch die gesamte Pornoindustrie bis hin zu "Privatleuten" vor Webcams. Der Begriff stammt auch nicht von Kunden oder Puffbetreibern, sondern von der ehemaligen Sexarbeiterin Carol Leigh.
OMFG ihr Idioten.
Differenziert mal zwischen Zwangsprostitution und freiwilligen Sachen.
Ich studiere BWL und mache für Geld Escort? Na und? Da kommt in einem guten Monat manchmal soviel für mich rum wie ihr in nem Jahr Hartz4/Bafög kriegt.
Teilweise macht der Job Spass, teilweise nicht, aber diese reichen Idioten sooo sooo einfach abziehen ist einfach Klasse und ich fühle mich dabei gut, wenn mir Jemand zu Alt, hässlich oder unhygenisch ist lehne ich es einfach ab. Ich habe keine wie auch immer gearteten psychischen Probleme krasse Suchtkrankheit oder oder oder, und ich mache jetzt über drei Jahre Escort. Teilweise habe ich schon überlegt das Studium abzubrechen und stattdessen vieleicht eine eigene Agentur aufzumachen, aber ich denke halt daran was ist wenn ich mal 15-20 Jahre älter und nicht mehr so gefragt bin oder der Laden so gut geht das irgendwelche Kriminellen mir ihn einfach wegnehmen. Was Solid will ist genau richtig, obwohl ich mich jetzt vor meinen Eltern auch nicht mit meinem Job outen könnte.
Hört mal auf Menschen die diesem Beruf selbst und ungezwungen nachgehen als Opfer oder psychische Wracks zu stigmatisieren.Wer es tun will soll es, wer nicht der soll es bleiben lassen bzw. aufhören. Wenn man drauf ist als Prostituierte und voll auf Shore ist das nicht wegen dem Weltschmerz durch den Job den man betäuben will sonderen weil man eine Affinität zu Rauschmitteln hat die einem entglitten ist, das hätte genau so gut ner Maurerin, Hairstylistin oder Hausfrau pasiieren können , nur mit der Prostitution ist es halt einfacher und leichter an das benötigte Geld zu kommen. Versteht mich nich falsch, mein Beitrag hier soll nicht Zwangsprostitution oder Zuhälterei wo man nichts bekommen beleuchten, es geht darum freiwillig Escort zu machen, oder sonst wie im adonischen Bereich tätig zu sein Prono ect. Woher nehmt ihr die dreistigkeit und alle als ein Kollektiv von Opfern über einen Kamm zu scheren???
Mitunterzeichnet von 16 nichtssagende Frauenvormamen deren Echtheit man nicht nachprüfen kann aber die gerne das schnelle Geld im Escort machen.
Seht ihr? Ich habe sogar DOPPELT so viele Supporter wie ihr
Und ich änder meinen Namen der einfach die polnische Version (ja bin Polin Klischee, Klischee) von Eva als Ewa ist in Muschke Hau.
Gut nä?
Prostituierte die so sehr gegen die Prostitution wettern sind genau so unglaubwürdig wie ein Haufen gut verdienender Dealer die ein totales Drogenverbot fordern und sagen das Drogen schlecht sind , aber fröhlich und fleissig weiter dealen.
Reine Neugier :
würdest Du Dich auch freiwillig für Escort bzw. Prostitution hergeben, wenn das Studium nicht so scheisse teuer wäre ? Selbst wenn nicht aus unmittelbarem Zwang, wäre das dann immernoch wirklich freiwillig ? oder des Geldes, des Luxus oder was auch immer wegen ? Wer bitteschön verkauft seinen Körper einfach nur freiwillig ?
Ich als Mann fand den Beitrag von Huschke Mau jedenfalls sehr interessant, nicht belehrend oder verletzend. Einfach eine andere Sichtweise, die in der bürgerlichen Realität bzw. Sichtweise unterhalb der Teppichkante verschwindet. Für mich war es ein recht guter Beitrag gegen die Verkommerzialisierung des Körpers. Und da stimme ich ihr 100 Prozent zu ! selbst als Mann, potentieller Täter, Kunde, von mir aus auch Patriarch oder eventueller "Arbeitgeber".
So wie ich es verstanden habe, redet sie nicht für alle, sondern hat einfach eine recht offene Kritik gegen den Antrag der Linksjugend ['solid] hingelegt.
Als einfacher Lohnarbeiter stellt sich mir eigentlich garnicht die Frage, ob ich da zwanghaft oder aus Spass an der Arbeit mitmache. Ich muss irgendetwas verkaufen, um im Gegentausch einen kleinen Teil aus all der riesigen Warenwelt abzubekommen um einfach nur satt zu zu werden oder alle paar Jahre einen Neuwagen zu fahren.
Sei es die Arbeitskraft oder eben der eigene Körper.
Prostitution ist genauso freiwillig wie Unterwerfung, Arschkriecherei, Lohnarbeit, so sehr sich das irgendwelche Eskort-Damen, Edelh*ren oder sonstige "freie SexarbeiterInnen" einzureden versuchen. Es ist, wie von Mau schon beschrieben, einfach nur bis auf die Spitze getriebene Verwertung.
Und soetwas zu unter dem Deckmantel von Schutzbedürftigkeit auch noch "liberalisieren" zu wollen, ist endweder nur dumm oder dreist oder beides.
Also...
Ich habe von mir aus die Escort tätigkeit angenommen weil ich einfach einen super hohen Lebenstandart supertoll finde. Studium scheisse teuer? In welcher welt lebst denn du? Eine Komilitonin finanziert ihr Studium mit nem 450Euro Job bei Burger King. 450 im Monat für viel viele Stunden. Ich bekomme zwischen 80 und 350Euro in einer Stunde , je nach Millieu und Dienstleistung. Die Kolleginnen vom Service gehen durch alle Gesellschaftstschichten (ja so strohdumme Barbies kannste Jemanden der sich Niveau wünscht nicht an den Tisch setzen). Ich lebe einfach ein richtig richtig geiles upper Class leben, für das du mich verurteilen kannst oder was auch immer. Ich bin wie die Stute in Animal Farm. Mir ist eure Revolution egal und ich mag es wenn der Bauer mir bunte Bänder in die Mähne flechtet. Manche Typen sind sogar so gut (naja so 15-20%) das ich die auch im realen Leben abschleppen würde. Und ehrlich, es würde mich Hundert mal mehr anwidern für 150Euro 30 Stunden lang Burger zu wenden als nem alten Sack der denkt er ist ein Hengst und dann nach 5 min kommt , einen zu blasen. Die meisten Kunden überschätzen sich völlig. Die Buchen dich für ne Nacht, du bringst den Vulkan 3-4 mal zum Ausbruch was manchmal eine gesamtarbeitszeit von 25 min ist und pennen den Rest. Ich sauf noch den teuren Campagner bestelle mir für viel Geld neuen und noch Feinkost aufs zimmer und wenn sie wach sind kassiere ich meine 500 Euro und manchmal gibts noch ein hübsches Geschenk. Und das soll ich tauschen gegen ein wie du es nennst "Freises Leben in dem ich sowas nicht machen muss"? FU Alter, ich will so leben. Ich würde NIEMALS mein Geld anders verdienen wollen, das ist mega leicht für so wenig Aufwand so viel Geld zu bekommen. Das einzige was schwierig ist, ist halt das man das Eltern , Verwandten und Freunden niemals sagen kann. Ich Komilitoninen nicht. Das Solid mal für ein bisschen Annerkennung und gesellschaftliche Akzeptanz wirbt finde ich absolut gut und richtig. Nicht jede die Escort macht ist eine Crackhure die von ihrem Zuhäter auf den Stroch geprügelt wird wo sie für 20 Euro "alles ohne" machen muss. Ich sehe eher einen Großteil meiner KUnden als Opfer, nämlich dann wenn sie nicht merken das das nur Buisness ist und anfangen dich zu nerven weil sie denken aus dem Buisness heraus könnte ne Beziehung entstehen.
Hm
Du bist jetzt die freiwillige, selbstbestimmte "Sexarbeiter*in", das Ideal der Linksjugend. Und mit dir soll ich jetzt solidarisch sein? Warum?
Korrekte Frage
In der Tat. Warum um alles in der Welt sollte ich mit so genannten "freiwilligen, selbstbestimmten SexarbeiterInnen" (wer immer das sein mag) solidarisch sein, anstatt mit Frauen, die die Prostitution überlebt haben und jetzt ganz klar deren Abschaffung fordern (z. B. Huschke Mau, Rebecca Mott, oder die Frauen von SPACE International)?
warum ist sie das ideal der linksjugend?
...und inwiefern muss sie das sein? du machst deine haltung zu themen also von den menschen abhängig die irgendetwas mit dieser thematik zu zun haben? interssante herangehensweise...
Und?
Ähm, die Prostitutionsbefürworter machen ihre Ideologie seit eh und je abhängig von so genannten "Sexarbeiterinnen".
???
nur das ich dich richtig verstehe: würden wir hier über flüchtlinge diskutieren
und es würde sich ein islamistischer syrer melden;wärst du dann aufgrund dessen auch nicht mehr flüchtlings-solidarisch?
-und achherrie...stell dir vor, es gibt sogar rassistische pflegehelferinnen. also auch keine solidarität mit menschen aus dieser berufgruppe die wahnsinnig schlecht bezahlt wird?
und überhaupt: was ist eigentlich dein problem mit ihrem kommentar? das er nicht 100 pro auf parteilinie ist?
echt mal, zum kotzen!
Solidarität mit den Opfern, nicht mit den Tätern!
Ich bin solidarisch mit Prostitutions-Überlebenden (wie Huschke Mau, der Verfasserin des Briefes), nicht mit Lobbyisten für die Prostitutionsindustrie. Dein Problem ist offensichtlich, dass du nicht zwischen den Menschen in der Prostitution und dem System Prostitution unterscheiden kannst - sollte man aber lernen. Gerade Prostitutionsgegner sind nicht auf "Parteilinie" - weil wir nicht die Propaganda "Prostitution ist Sexarbeit, und Prostituierte sind freiwllig und selbstbestimmt" nachbeten.
frauen die das freiwillg machen sind also lobbyisten?
...ich kann sehr gut zwischen menschen und dem unterscheiden, was du das system prostitution nennst. ich betrachte die prostitution nur nicht ausserhalb des bestehenden systems was natürlich der kaptialismus ist und genau da scheidert es wohl am verständnis.
wenn es nämlich andere beispiele von edelprostitution, freiwilligkeit, escort etc. gibt, dann beweist das was?-das eine andere sexarbeit möglich wäre und ist!
ein großes problem der prostitution die oftmals in einer art kriminellen halbwelt stattfindet ist nämlich genau die stigmatisierung davon die menschen wie du (möglicherweise gutgemeint) vorantreiben.
es gibt und kann sehr viele arten von prostitution geben. wo fängt das denn an und wo endet das? reden wir vor der hobbyprostituierten die zwischendrin mal über vorherigen austausch im internet, wenn ihr ein mann gut reinläuft sex gegen geld hat und damit ihre kasse ein bischen aufbessert? reden wir von der high-society edelhure der es theroetisch ausreicht 2 mal im monat sex zu haben um über die runden zu kommen und sich anonsten ein luxusleben gönnt? reden wir von der domina die letztlich auch nichts anderes macht und dabei möglicherweise noch ihren fetisch auslebt? reden wir von der masseurin die auch noch prostatamassagen anbietet?
oder reden wir nur und ausschließlich vom straßenstrich und flatrate-puffs?
überhaupt; opfern und porstitutionsüberlebenden- natürlich gibt es die, das habe ich auch nirgendwo bestritten. wahrscheinlich gibt es auch mehr prostituierte die opfer ihres jobs sind als erzieherinnen, wo ich auch wieder bei der stigmatisierung wäre.
du blendest trotzdem völlig verschiedene aspekte des ganzen aus und gehst ausserdem von einem ziemlich altmodischen frauenbild aus.
hast du dich schon mal im ansatz mit dem BDSM umfeld beschäftigt? wo männern wie frauen darauf stehen erniedrigt zu werden?manche nur körperlich, manche psychisch, manche beides. frauen die explizit einen partner suchen der sie im alltag dominiert weil es ihnen "erfüllung verschafft".
maßt du dir wirklich an in die köpfe dieser menschen reinkucken zu können und sie zwangsbefreien zu wollen? weißt du wirklich was in dem kopf jeder einzelnen prostituierten vorgeht? ich kenne eine frau die darauf steht beim sex angespuckt zu werden, und?-ist das jetzt schlimm weil es nicht deinem bild von liebe machen entspricht?
die eine frau findet es halt furchtbar bei sex zum objekt degrandiert zu werden, die andere turnt genau das an. für erstere wäre der job der sexarbeiterin maximal ungeeignet und wenn so eine frau aus welchen gründen auch immer im prositutionsgewebe landet, dann ist sie danach opfer und braucht hilfe. soweit so gut. das dies aber längst nicht alle so sehen, sollte langsam mal einleuchten
Prostitution ist Prostitution
JEDE Form der Prostitution verläuft nach demselben Muster - nämlich dass eine Person (fast immer ein Mann) sich mit Geld oder Ähnlichem den sexuellen Zugang zum Körper einer anderen Person (meistens einer Frau) erkauft, die KEINE LUST AUF SEX HAT. Wenn eine Frau Lust auf Sex hat und einen Mann begehrt, muss der Mann nicht dafür zahlen.
Des Weiteren sind Prostitution und Frauenhandel untrennbar miteinander vebunden - über die männliche Nachfrage: Frauenhändler treiben/zwingen Frauen in die Prostitution, weil diese für die Profiteure ein äußerst luktratives Geschäft ist. Und warum? Weil es massenhaft Männer gibt, die Frauen zur sexuellen Benutzung kaufen wollen. Um Frauenhandel wirksam zu bekämpfen, ist es somit zwingend notwendig, gegen die männliche Nachfrage nach Prostitution vorzugehen.
Im Übrigen ist Prostitution so ziemlich das Altmodischste, Ultrakonservativste, Reaktionärste und Patriarchalste überhaupt: Ein Mann bestimmt, was eine Frau in sexueller Hinsicht zu tun bzw. zu erdulden hat, wobei die Wünsche, die Gefühle und die Lust der Frau ABSOLUT KEINE Rolle spielen. DAS ist überholt und vorgestrig, und gehört im 21. Jahrhundert dringend überwunden - zu Gunsten einer Sexualität, die auf Gleichheit, Respekt und Gegenseitigkeit basiert, also auf Augenhöhe stattfindet. Dass Frauen keine Objekte/Gebrauchsgegenstände für Männer sind, sollte schnell mal einleuchten.
prostitution am unteren ende der gesellschaft
warum gibt es dann prostituierte die von sich behaupten diesen job bewusst und selbstbestimmt ausgesucht zu haben und sich dafür öffentlich stark machen, diesem gewerbe weiterhin nachgehen zu können? ich finde diesen text in jeder hinsicht anmaßend. zum einen wird behauptet, man spreche für die prostituierten im allgemeinen und diejenigen die das anders sehen, wären halt dumm oder naiv oder sonstwie abartig veranlagt, weil sex gegen geld anscheinend niemand spaß machen kann oder darf.
zum anderen wird jeder klassenunterschied und dessen auswirkungen auf die arbeit innherhalb der prostitution negiert.
eine edelprostituierte kann mehrere tausend euro am tag verdienen und hat gewisse auswahlmöglichkeiten wer kunde sein darf und wer nicht. das ist ein ganz anderer ausgangspunkt als die frau aus osteuropa, die durch eine verkettung unglücklicher umstände auf dem strassenstrich gelandet ist und dort einem zuhälter für dessen schutzleistung täglich eine gewisse summe abzuliefern hat. der großteil der sexarbeit findet aber zwischen diesen beiden extremen statt.
das ist ungefähr so, als ob man den sternekoch mit gutem gehalt mit der mc-donalds burgerbraterin vergleicht.
wer sich schonmal eingehender mit prostitution beschäftigt hat weiß auch, das die prostutierten die nicht auf dem strassenstrich sind, ihre bedingungen festlegen was zu ihrem angebot gehört und was nicht, wobei natürlich ein geringeres angebot eine geringere nachfrage mit sich bringt.
ich will übrigens gar nicht bestreiten das sexarbeit mehr oder minder größere psychische folgen haben kann,aber reden wir mal nicht von der zwangsprostitution um die es hier anscheinend nicht geht, sondern von einer erwachsenen frau die vielleicht schon andersweitig gearbeitet hat, es hinbekommt eine wohnung anzumieten, wählen darf und aus selbstständiger abwägung heraus sich dahingehend entschließt, die prostitution als geldbeschaffungsmaßnahme in erwägung zu ziehen. diese frau wird nun also nach eurer bewertung missbraucht und genötigt?-bedeutet das nicht irgendwie auch, das ihr in diesen frauen kleine kinder seht die keinerlei verantwortungsbewusstsein für sich selbst und ihre entscheidungen haben(dürfen)?
die momentane beschissene situation von vielen sexarbeiterinnen sagt doch nichts über das prinzip als solches aus. wie gehts den der klofrau bei burger king, die gegen spende scheisse von anderen schrubbt? wie gehts der pflegerin im kinderhospiz?
ich würde mal behaupten, das die frau die nicht unter den "illegal"-status fällt und die sich selbst für prostitution entscheidet, zumindest die möglichkeit hätte einen job als putzhilfe, barfrau, pflegehelferin oder ähnlichen prekären jobs zu finden. prostitution mag in anderen ländern ein überlebenszwang sein, hier in deutschland würde ich eher davon ausgehen, das die aussicht auf ein bischen mehr geld im vergleich zum putzen, ein antrieb dafür sein dürfte.
auch wenn ich persönlich keine empfehlung dahingehend abgeben würde sexarbeit zu leisten, kann ich diese entscheidung niemanden abnehmen.
ja, es ist reaktionär was ihr schreibt, weil ihr genau diesen klassismus nicht in der prostitution selbst erkennt, wenn ihr escortdamen und edelhuren etc. nicht als das begreift was sie sind: prostituierte in einer anderen gesellschaftschicht die aufgrund dessen andere wahlmöglichkeiten haben.
in der realität sind auch junkies ein problem mit ihrer beschaffungskriminalität, also wie geht man nun mit heroin um? rigoros unter strafe stellen?
was soll mir nun die bedingungen von berarbeitern in kolumbien über die rohstoffbeschaffung bei dieser arbeit sagen?
um es mal aus ganz persönlicher sicht und genauso emotional zu sagen wie dieser text: ich komme aus beschissenen verhältnissen. ich habe als 15 jähriger mal gegen geld einem typen einen runtergeholt und mich danach schlecht gefühlt. später war ich mit jungen jahren obdachlos und hatte des öfteren angebote gegen geld zu blasen, zu ficken, mich ficken zu lassen usw...(mehrheitlich typen, aber 3 ältere frauen waren übrigens auch dabei)ich habe sie aufgrund meiner erfahrung als jugendlicher alle abgelehnt und mir andersweitig mein geld besorgt. ich habe diese angebote abgelehnt weil ich gewusst habe, was dies aus meinem selbstbild machen kann. wäre aber eine hübsche frau zu mir gekommen, wer weiß; vielleicht hätte ich dann angenommen. ich war also wie gesagt ganz unten..wenn sich nun jemand(geschlecht ist dabei egal) dafür entscheidet so einem angebot nachzugehen und es immer wieder und wieder zu machen, nun was soll ich sagen?
mangelt es an selbstrespekt? wird es zunächstmal als nicht so schlimm empfunden?gefällt die rolle als sexobjekt zunächst mal bis man (bzw. frau) merkt, das darauf reduziert und nichts anderes mehr gesehen wird?
ich verstehe wie gesagt schon warum frau es eventuell macht, aber warum es immer und immer wieder gemacht wird und hinterher, oh wunder, seelische narben zurückbleiben können und man sich über diesen "missbrauch" empört; das verstehe ich nicht.
Dafür haben sich
"ich verstehe wie gesagt schon warum frau es eventuell macht, aber warum es immer und immer wieder gemacht wird und hinterher, oh wunder, seelische narben zurückbleiben können und man sich über diesen "missbrauch" empört; das verstehe ich nicht."
Marx, Engels, auch Lenin und weitere ... viele Gedanken gemacht.
Warum, oh Wunder, verbringt Mensch sein halbes Leben in Fabriken, verschleißt sich körperlich und seelisch, und oh Wunder, steht jeden Tag wieder vorm Werkstor ?
Liegt es an seiner Dummheit, Freiheit, gar Abenteuerlust oder eher an den ökonomischen Zwängen, denen er .. also mensch ... derzeit so unterwerfen muss ?
quasi :
ich verstehe ja, dass Millionen ihren Lebensunterhalt mit Billigjobs bestreiten müssen, da sie sonst nix im Kühlschrank haben. Aber die Empörung darüber kann ich nicht nachvollziehen. Hätten sich ja besser verkaufen können ...
Übersetzt :
Ich verstehe ja die sexuelle Ausbeutung, nur die Abneigung gegen die Ausbeuter nicht.
ein wunder ist geschehn
und? wo ist da jetzt der widerspruch? im prinzip hat es so gar nichts mit dem zu tun was ich geschrieben habe und mit der situation des letzten jahrhunderts noch weniger. ein fabirkarbeiter hatte nämlich kaum eine andere arbeitsmöglichkeit als die fabrik, eine person die sich freiwillig zur sexarbeit entscheidet, könnte genausgut putzen oder in der pflege arbeiten...in jeder gesellschaftschicht gibt es heute der gesellschaftschicht selbst entsprechend eine vielzahl an möglichen jobs. auch da wo die arbeitsverhältnisse prekär sind.
hast du überhaupt gelesen was ich geschrieben habe und das ich selbst obdachlos war?-weißt du überhaupt wovon ich rede?und mit billigjobs, sachzwängen und prekären arbeitsverhältnissen kenne ich mich aus. es bleibt dabei, die wahl was für einen scheissjob ich annehme oder auch nicht ;diese wahl habe ich in deutschland, so lange wir nicht über zwangsprostitution reden.
dein beispiel ist übrigens in jeder hinsicht falsch und scheisse. die ausgebeutete pflegerin soll also ihren patienten(nennt man auch klienten oder kunden) dafür hassen, das sie im kapitalismus einen job ausüben muss und sich für diesen bereich entscheiden hat?
die friseuse verachtet ihre kundschaft wegen ihres geringen lohns?
die mc donalds klofrau gibt den leuten die schuld dafür das sie dort kacken gehen?
die freier machen also die frauen zu prostituierten?-interessant....
kapitalismus von hinten aufgerollt...
Solange Du
Ausbeutung (per Lohnarbeit, prostitution etc.) als potentielle Auswahlmöglichkeit betrachtest, reden wir wirklich aneinander vorbei.
Die Friseuse wird nicht durch ihre Kundschaft ausgebeutet. Sie verrichtet Arbeit, erhält Lohn, Gewinn streicht Chef ein.
Mc Donalds-Klofrau erhält beschissenen Hungerlohn dafür, dass dem Filialleiter bzw. Franchiseteilnehmer die Kunden nicht wegrennen. Glaube kaum, dass sie für zufriedenere Toilettengänger mehr Lohn erhält.
Und ja : erst die Freier machen jene Frauen zu Prostituierten. Sie kaufen andere Menschen auf Zeit. Wie der Arbeitgeber den Arbeitnehmer per Arbeitsvertrag seine Arbeitskraft abkauft. Lohn gegen Ware. Was genau ist da von hinten aufgerollt ?
dem
oder alternativ den Arbeitnehmer(n)
Bevor ich jetzt wegen meiner Grammatik niedergemacht werde.
ehm
Auch als cis-mann und sexarbeiter kann ich nur sagen:
My body my choice. Und ja ich bin nur zur faul für normale Lohnarbeit.
Problem damit?
Verpisst euch! Reaktionäre kackscheiße!
grrrr
jetzt wird es aber langsam ein wenig anstrengend mit dir. entscheide dich mal ob du nun lohnarbeit und prostitution zusammenfassend im selben kontext sehen möchstest oder nicht. der zwang irgendeiner beschäftigung im sinne einer lohnarbeit im kapitalismus nachzugehen, bedeutet noch lange nicht das diese beschäftigung prostitution sein muss,zumindest nicht in deutschland. du kannst dich auch weiter hinter deinem etwas wackligem theoriegebäude verstecken, du kannst mir aber auch einfach mal an einem beispiel erläutern wie eine sexarbeiterin die keine zwangsprostituierte im sinne von gewaltandrohung oder ähnlichem ist, zu konkret genau dieser tätigkeit in deutschland genötigt wird?
ein prostituierte in einem land wo es keinerlei sozialleistungen und andere beschäftigungsfelder gibt und die zuhause drei kinder hat-da könnte man von äusserem zwang reden da sie kaum handlungspielraum hat. eine frau die durch miese tricks von zuhältern dazu gebracht wird auf den strich zu gehen-da kann man von zwang sprechen. eine frau die aufgrund ihres "illegalen"-status in deutschland keinen anspruch auf sozialleistungen hat und auch sonst keine arbeit findet-auch da kann man von zwang reden.
aber eine frau der hartz4 zu wenig geld ist, die keine lust hat zu putzen, die keine ausbildung als friseuse machen möchte, die keinen bock auf fabrikarbeit oder bürojob hat, die gerne ein bischen mehr luxus hätte usw usw...das ist im rahmen der ihr zur verfügung stehenden (sicher begrenzten möglichkeiten) eine freie entscheidung WELCHER art von lohnarbeit sie nachgehen möchte.
oder macht die prostituierte den mann zum freier? was denn nun?...der freier sagt also "ich möchte eine prostituierte die vera heißt,25 jahre alt ist und davor als friseuse gearbeitet hat" und schwubs,...ist die davor unbescholtene friseuse vera quasi dazu gezwungen diesem gewerbe nachzugehen, was ja sklaverei bedeutet. zwang=keine entscheidungsmöglichkeit zu haben.
also mal anderherum:
prostitution ist 2018 in deutschland verboten und die ganzen "zwangsbefreiten sklavinnen" stehen jetzt wo genau? bei LIDL hinter der kasse oder als klofrau bei mc donalds oder als friseuse im laden oder als pflegehelferin im altenheim.warum waren sie da nicht schon davor? hat die verbotene prostitution auf einmal neue jobs als kassiererin möglich gemacht?
hatte vera vielleicht auch davor schon die möglichkeit bei LIDL hinter der kasse zu sitzen und eventuell ganz FREIWILLIG die sexarbeit vorgezogen?
interssant ist auch, das man nach deiner sicht andere menschen erst dann "auf zeit kauft" wenn man in irgendwelche körperöffnungen eindringt. es gibt ürbrigens x beispiele im sogenannten freiberuflichen dienstleistungssektor wo kein chef zwischen drin steht und abkassiert sondern genauso über die handlung eine vereinbarung getroffen wird, wie in der prostitution.
es gibt auch andere beispiele in bordellen wo die prostituierten angestellte sind und es genauso funktioniert wie im friseurbetrieb-also stundenlohn,trinkgeld und der betreiber kassiert....
Und was schlägst vor?
Prostitution verbieten? Hat noch nie funktioniert. Dann wandert sie eben in die Illegalität ab und die Bedingungen werden noch schlechter.
Prostitution IST schlecht.
Das Einzige, was noch nie funktioniert hat, ist, Prostitution durch Legalisierung zu etwas "Erträglichem" umzubiegen. Prostitution IST schädlich für Frauen, gerade deshalb gehört sie ja abgeschafft. Hört auf die Überlebenden, sie sagen alles, was es zum Thema zu sagen gibt.
habe ich doch gar nicht gesagt?
...du beziehst dich auf meinen text und ich bin gegen ein verbot. nochmal richtig lesen..
Und?
Ich habe deinen Text schon richtig gelesen, und ich bin für ein Sexkaufverbot, da dieses - im Gegensatz zu Legalisierung - funktioniert.
Dem offenen Brief ist kaum etwas hinzuzufügen
Es ist mir vollkommen unbegreiflich, wie ein sich als Linker begreifender Mensch, das Frauen/Menschenverachtende System der Prostitution auch noch verteidigen kann. In diesem offenen Brief ist fast alles drin um ein tiefes Verständnis für dieses unmenschliche Sklavenhaltertum, das für die ganz überwiegende Mehrheit in der Prosttution herrscht, zu verstehen. Vielleicht sollte der eine oder andere der hier absolut Realitätsferne Kommentare abgibt, doch noch mal oder vielleicht auch das erste mal in diesen Text reinlesen.
Vielen Dank für diese Stellungnahme!
Sie wirft ein erhellendes Licht auf das Elend der Prostitution, das keinesfalls achselzuckend hingenommen oder durch Neusprech wie "Sexarbeiterinnen" beschönigt werden sollte.
Volle Zustimmung insb. zu:
>> Das Sytem der Prostitution gehört überwunden, und nicht etabliert und „anerkannt als Beruf“! <<
Ich wünsche der Autorin und anderen im Prostitutionssystem gedemütigten Frauen, dass sie sich wieder aufrichten und einen guten Weg in ihrem leben finden können. Manchmal muss man das Mieseste erlebt haben, um im Leben eine Kehrtwende einzuschlagen.
Danke nochmals, dass Sie sich aufgerafft und diesen aufrüttelnden Beitrag geschrieben haben, der vor allem uns Männern in beschämender Weise vor Augen führt, wo wir stehen!
Fake?
Ich habe die Diskussion aufmerksam verfolgt und gebe Folgendes zu bedenken:
- Die hier zu lesenden Kommentare gehen auf die Befindlichkeitsebene einer "Überlebenden" - damit ist, egal ob die Person real existiert oder nicht, Männern, Frauen, Trans ist es fast schon verboten, Kritik zu üben, gerade in der Linken
- Die Gestalt Huschke Mau ist eine Phantasiegestalt: sie taucht auf in Zusammenhang mit Emma, Sisters, Mission freedom (alles Anti-ProstitutionslobbyistInnen), meist relativ dubios
- Inzwischen wird von vielen Stellen bezweifelt, daß Huschke Mau aus ihrem Leben plaudert; für diejenigen, die die Muße haben, sei angeraten, sich die verschiedenen Interviews anzusehen-dort variieren Geschichten, Jahreszahlen etc. Nun ist dies selbstredend einer "Überlebenden" zu verzeihen, doch sollte es in Betracht gezogen werden, daß hier eine Geschichte konstruiert wurde - passend zur Diskussion um eine neue Gesetzgebung
- Die Art und Weise, wie Huschke Mau sich gerade selbst inszeniert bzw. inszeniert wird, lässt stark darauf schließen, daß eine Anti-Prostitutionslobby dahinter steht
- Die Art und Weise, wie anderen Prostituierten das Recht abgesprochen wird, ihr eigenes Leben so zu leben, wie sie es wollen (Diffamierungen á la Emma, alles Opfer, sie wissen es nur nicht, alles BetreiberInnen, alles Verdrängende...) ist sehr wenig demokratisch und sehr frauenfeindlich/menschenfeindlich
- Die aufgeworfenen Fragen inkl. der Antworten sind lächerlich: würden die Menschen in der Sexarbeit einen anderen Job machen wenn...ja, selbstredend, wenn das Geld stimmt würden einige es tun, andere nicht. Auch ich arbeite für Geld, auch ich lebe in einem kapitalistischem System und muß die Miete, das Leben zahlen. Auch Huschke Mau schreibt, sie hat es wegen des Geldes getan. Da haben die meisten von uns etwas gemeinsam - wir arbeiten des Geldes wegen. Interessanter wäre es, die alte Diskussion "Lohn für Hausarbeit" aufzuwerfen. Die "Hausfrau", die "sexuelle Dienstleistungen" für die nächste Küche, Kette irgendwas mit ihrem Ehemann betreibt. Und, es wurde schon gesagt, liebe Huschke Mau: wenn Ihnen Sozialhilfe/Hartz IV nicht gereicht hat, nun denn, Sie hätten ja auch Banken überfallen können, ein wenig dealen oder ähnliches machen können - doch es war die Sexarbeit. Selbstgewählt. Für Geld.
- Ganz drastisch wird es bei den Zahlen: hier werden Trauma-PatientInnen in Prozentzahl benannt, eine angeblich seriöse Zahl an SexarbeiterInnen genannt usw. Es gibt KEINE seriöse Quelle für solche Zahlen, daher werden Quellen bei Ihnen auch nicht genannt. Alle seriösen Stellen betonen immer wieder, daß es solche Zahlen nicht gibt (abgesehen davon dürfte, wenn es sie gäbe, Fragen auftauchen, wie z.B. die nach Vergleichsgruppen: wurde mal die Zahl der traumatisierten Kellnerinnen oder Putzfrauen erforscht? Oder wieviele von Ihnen Mißbrauch erlebt haben? Oder, auch spannend, wieviele von ihnen in die Prostitution gegangen sind, da das Geld dort besser zu verdienen ist?) Aus der eigenen Überlebens-Betroffenheit heraus wird etwas verbreitet, daß natürlich der "Insiderin" geglaubt wird. Und wenn wir uns auf Zahlen einlassen würden, liebe Huschke Mau, gibt es laut Ihren Aussagen 400 000+ SexarbeiterInnen (Opfer), wovon 1 von 10 es freiwillig macht. Das sind, huppsala, 40 000 Freiwillige. Las ich nicht gerade noch, daß es keine davon gibt?
Mein dringender Appell an diejenigen, die sich dafür interessieren: es gibt den Bundesverband sexuelle und erotische Dienstleistungen (www.bundesverband-sexarbeit.de), ja, dort sind auch BetreiberInnen, wie sollte es sonst sein, wenn ich in einer Wohnung mit einer Kollegin arbeite, bin ich Betreiberin laut Gesetz, wie sollte es sonst sein, nach jahhrhundertelager Diskriminierung?, es gibt das Bündnis der Fachberatungsstellen (zu denen zu Recht nicht Sisters zählt), www.bufas.net - bitte dort anfragen, auch durchaus nach einem Termin vor Ort fragen, mit einer der angeblich 40 000 nicht existierenden SexarbeiterInnen reden, möglicherweise feststellen, daß es auch die 40 001 gibt und mehr und gute Gründe, sie zu unterstützen.
Huschke Mau stößt der gesamten Frauenbewegung den Dolch in den Rücken und dies über platte Attitüden, die die jungen Linken beschämen sollen.
Ich danke euch, daß ihr noch zu differenzierten Meinungen bereit seid, daß ihr diskutiert und den SexarbeiterInnen Solidarität bekundet.
Und, Frau Mau, Ihnen rate ich unsere Gesetze, besonders das Strafgesetzbuch zu lesen: Vergewaltigung, sexueller Mißbrauch, sexuelle Gewalt sind Straftatbestände, von denen ich mir wünsche, daß allen, denen solche Gewalt widerfährt, dies zur Strafverfolgung bringen. Doch bitte nicht auf dem Rücken der SexarbeiterInnen.
Uschke Kau
https://www.youtube.com/watch?v=GRTyNmXbvNw
Panorama-Sendung, in der das BKA/LKA aufdeckt...