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An dieser Stelle in Kürze der "Fahrplan" für die Proteste und Streiks gegen das loi travail in dieser Woche (u.a. als Anregung für last minute Reisen nach Frankreich), sowie einige Infos über aktuelle Geschehnisse.

Demonstriert wird landesweit am 17. und 19. Mai. Mit Arbeitsniederlegungen ist nach Aufrufen der CGT u.a im Verkehrswesen, hier auch bei Air France sowie am Pariser Flughafen zu rechnen. In Paris wird die zentrale Demo am 17. Mai um 14:00 Uhr am Place de l'École Militaire starten, in unmittelbarer Nähe befindet sich der Sitz des Arbeitgeberverbandes. Die Demo am 19. Mai startet ebenfalls um 14:00 Uhr am Platz der Nation. Aufgrund der letzten Zusammenstösse mit dem Ordnungsdienst der Gewerkschaften sind neue Spannungen zwischen den Schülern/Antagonisten und den Schlägern der Gewerkschaftspitze nicht unwahrscheinlich...

(Siehe dazu auch meinen Kommentar auf linksunten unter https://linksunten.indymedia.org/de/node/179001#comments von heute: "Zu den im Artikel erwähnten Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsdienst der Gewerkschaften...Es gab ja schon in den letzten Wochen Stress mit dem Ordungsdienst (service d'ordre, SO) der Gewerkschaften in Paris. Dabei ging es vor allem um die Frage, wer an der Spitze der Demo laufen darf. Nach den ersten Konfrontationen schien die CGT einzuknicken und liess es zu, dass der Block der Schüler/Antagonisten sich an die Spitze der grossen, von den Gewerkschaften organisierten Demos setzen konnte. Nun aber scheinen die Gewerkschaften dies wieder mit aller Gewalt und wohl auch in Absprache mit den Bullen verhindern zu wollen. Im Ergebnis kam es dann bei der letzten Demo in Paris dazu, dass 200 Ordner, teilweise ausgerüstet mit Teleskopschlagstöcken und grossen Reizgasflaschen, gegen die Schüler/Antagonisten vorgegangen sind. Die daraus resultierenden Auseinandersetzungen waren äußerst heftig (https://www.youtube.com/watch?v=bt5BT0Y3Ds8) und am Ende für den Ordnungsdienst nicht erfolgreich, der sich zum Schluss in eiliger Flucht zu den Bullen retten musste, die mit Tränengasgranaten in die Auseinandersetzungen eingriffen. (https://www.youtube.com/watch?v=ckgJLcNHKgo) Es ist zu erwarten, dass der SO bei den Demos am Di und Do noch massiver und mit noch mehr Bewaffnung auftreten wird. (http://www.franceinfo.fr/actu/politique/article/loi-travail-les-syndicat...). In Marseille gab es das gleiche Problem, hier noch Texte auf französich dazu:

https://mars-infos.org/12-mai-la-cgt-attaque-et-gaze-les-1129

http://paris-luttes.info/jeudi-12-mai-une-manif-sous-la-5700?lang=fr

http://paris-luttes.info/temoignage-d-un-membre-du-so-de-5720?lang=fr

P.S. Mit dem SO der "Studentengewerkschaft" ist es der gleiche Blues:

https://www.youtube.com/watch?v=pGWO2XoKrDE

http://paris-luttes.info/pourquoi-un-so-dans-le-cortege-5715?lang=fr ")

Für zwischen den beiden Aktionstagen, also am Mittwoch, hat eine der Bullengewerkschaften Protestaktionen "gegen den Hass auf und die Gewalt gegen Polizisten" angekündigt. Die Aktionen sollen in mehreren französischen Grossstädten stattfinden, in Paris ausgerechnet auf dem Platz der Republik, auf dem sich ja allabendlich die Nuit Debout trifft und von dem immer wieder am Abend die manif sauvages starten. Mit entsprechenden Aktionen gegen den Aufmarsch der Bullen ist zu rechnen.  

Die Bullen sind unterdessen dabei, weiter an der Repressionsschraube zu drehen. Nachdem es schon in der Vergangenheit dazu gekommen war, dass Aktivisten beim Verlassen ihrer Wohnung von Bullen aufgehalten und kontrolliert wurden, weil die Bullen davon ausgegangen sind, dass sie unterwegs zu einer Demo seien, sind jetzt bei zahlreiche Leuten die Bullen aufgelaufen und haben ihnen unter Verweis auf den geltenen Ausnahmezustand ein Schriftstück ausgehändigt, dass es ihnen untersagt, sich an der Demo am kommenden Dienstag zu beteiligen, bzw. sich im Gebiet, in dem die Demo stattfinden wird, aufzuhalten. In einem Fall wurde sogar ein freier Fotograf mit diesem "Bann" belegt. Gegen diesen neuen Angriff formiert sich Widerstand.

Die globale Nuit Debout war ein Flop. Punkt. Lediglich in Paris, sowie in Barcelona und Madrid, dort anlässlich des 5. Jahrestages des Beginns der Proteste der "Empörten", versammelten sich Demonstranten in nenneswerter Zahl. Das Feuilleton und blockupy müssen sich neue Spielgefährt*innen suchen. Die Pariser Bullen haben den Platz der Republik in der Nacht trotzdem geräumt, nachdem all die aufrechten Citoyen brav nach Hause gegangen waren.

Wie eine (Klein)stadt im Ausnahmezustand aussieht (s.a. das beigefügte Foto), konnte mensch am Samstag in Rennes bildlich erleben. Die angekündigte Demo gegen die Gewalt der Bullen (Anlasss u.a. die Tatsache dass einem Demonstranten von den Bullen ein Auge ausgeschossen wurde) war von der Präfektur verboten wollen. 500 Bullen, 4 Wasserwerfer und zwei Hubschrauber waren nach Rennes entsandt worden, um das Verbot durchzusetzen. Am Nachmittag war die Innenstadt von Rennes dann ausgestorben, viele Geschäfte blieben geschlossen und die Bullen schossen mal wieder mit Tränegas um sich, als sich einige hundert Leute dem Verbot nicht beugen wollten. Auch am Abend waren überall in den kleinen Strassen und Gassen der Innenstadt Bullen unterwegs, um eine weitere angekündigte Spontandemo zu verhindern (Video vom Tag) Am Freitagabend noch hatte es für die Bullen nicht so gut ausgesehen, als es ihnen nicht gelungen war, eine manif sauvage gegen die Räumung des besetzten Rathaussaales, dem Maison du Peuples, in der Innenstadt zu verhindern. Und bei dieser Gelegenheit etliches zu Bruch ging (Video dazu)