Geringfügig Beschäftigter erhält nun Nachzahlung. FAU Halle kritisiert verbreitete Missachtung von Arbeitsrechten im Minijob-Bereich
Die VAB FAU Halle hat erneut erfolgreich Urlaubsentgelt und ausstehenden Lohn eingefordert. Ein Minijobber von der S Direkt-Marketing GmbH & Co. KG hatte sich mit diesem Anliegen zuvor an die Basisgewerkschaft gewendet, nachdem er nach seiner fristgerechten Kündigung für den letzten Monat keine Schichten mehr bekam und damit einhergehend einen Lohnausfall von einem Monat zu beklagen hatte.
Der Fall zeigt erneut, dass es sich lohnt, sich gegen die Missachtung
von grundlegenden Arbeitsrechten zu wehren. Damit ist der Fall des
Sparkassen-Callcenters bei weitem kein Einzelfall. Kein bezahlter
Urlaub, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, unbezahlte Überstunden –
das ist alles gängige Praxis im Bereich der geringfügigen
Beschäftigung.
Die allgemeine Sekretärin der FAU Halle zeigt sich
zufrieden: „Wir sind sehr zufrieden über die konstruktiven Verhandlungen
mit S-Direkt, die relativ zügig zu einem zufriedenstellendem Ergebnis
führten“. Kritik übt sie an der Praxis der willkürlichen Schichtvergabe:
„Es ist leider nicht das erste Mal, dass Arbeitende zu uns kommen, die
kalt gekündigt werden, also ohne formelle Kündigung einfach keine
Schichten mehr bekommen und entsprechende Verluste machen.“
Diese Lohneinbußen lassen sich durchaus im Nachhinein einfordern, wie auch dieser Fall hier zeigte. Um der verbreiteten Unsicherheit über die Rechtslage entgegenzutreten arbeitet die FAU Halle derzeit an einer Kampagne zu den Arbeitsrechten im Minijob-Bereich. So sollen die geringfügig Beschäftigten über ihre Rechte informiert werden und gleichzeitig auch gewerkschaftliche Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
FAU Halle, 02.05.2016
Vorbildlich
Da setzt linke Politik wirklich bei den Leuten an. Das sollte in der Szene Schule machen. FAU - Weiter so!
Gewerkschaftsarbeit eben!
... das ist ja auch keine Politik, das ist normale Gewerkschaftsarbeit. Eben das, was eine Gewerkschaft wie die FAU macht und machen sollte!
keine politik?
Ich sehe nicht so den widerspruch zwischen Politik und Gewerkschaftsarbeit, sondern halte es für angebracht, dass Gewerkschaftsarbeit als teil eines politischen Kampfes versteht. Aber vielleicht haben wir einfach andere Begriffe von Politik. Wie meintest du das in deinem comment?
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