Feuer und Explosion - Erneut Brandanschlag auf Auto in Wurzen – politischer Hintergrund vermutet

Erstveröffentlicht: 
01.04.2016

Wieder ist in Wurzen ein Brandanschlag auf ein Auto verübt worden. Ein VW Up und ein daneben abgestellter Lastwagen brannten in der Nacht zum Freitag aus. Es kam auch zu einer Explosion. Ein politischer Hintergrund wird vermutet.

 

Leipzig/Wurzen.  In Wurzen sind in der Nacht zum Freitag zwei Fahrzeuge vollständig ausgebrannt. Wie die Polizei mitteilte, ging in der Walther-Rathenau-Straße ein abgestellter VW Up gegen 0.35 Uhr in Flammen auf. Das Feuer griff anschließend auf einen daneben abgestellten Lastwagen Iveco über. „Durch eine Explosion wurde auch die Fassade des angrenzenden Hauses beschädigt“, teilte Polizeisprecher Uwe Voigt am Morgen gegenüber LVZ.de mit.

 

Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. „Ein technischer Defekt kann ausgeschlossen werden“, so Voigt. Ein politisches Motiv für den Anschlag liegt nahe. Das Elektroauto soll einem bekannten Aktivisten aus der rechten Szene gehören. Die Polizei wollte zu Details bislang jedoch keine Angaben machen.

 

Zusammenhang mit Anschlag auf Auto von Ex-Legida-Chef wird geprüft


Laut Voigt habe die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Im Laufe des Tages werde geprüft, ob auch der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz eingeschaltet werde. Der entstandene Schade ist noch unklar. Die Fahrzeuge wurden zur weiteren Untersuchung sichergestellt.

 

Laut Voigt soll auch ein Zusammenhang zum Brandanschlag auf das Auto von Ex-Legida-Chef Markus Johnke in der Nacht zuvor in Wurzen geprüft werden. Der VW Passat, den der 30-Jährige zusammen mit seiner Lebensgefährtin nutzte, wurde am Donnerstag gegen 2.30 Uhr nur wenige hundert Meter entfernt – in der Schweizergartenstraße – angezündet und brannte vollständig aus. Es war bereits der zweite Anschlag auf den Privatwagen Johnkes.

 

Von nöß

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Serie von Anschlägen in Wurzen – Autos angezündet und Läden angegriffen

Nach dem Brandanschlag auf das Auto von Ex-Legida-Chef Markus Johnke kommt Wurzen nicht zur Ruhe. In der Nacht wurden erneut zwei Fahrzeuge angezündet. Unbekannte griffen zudem drei Geschäfte an. Die Spuren deuten auf einen politischen Hintergrund hin.

 

Leipzig/Wurzen.  In der Innenstadt von Wurzen haben Unbekannte in der Nacht zu Freitag eine Serie von Anschlägen verübt. Die Täter setzten ein Auto sowie einen Kleinlastwagen in Brand und zerstörten die Scheiben von drei Geschäften. Ein linksextremer Hintergrund für die Anschläge wird vermutet. Bereits in der Nacht zuvor war in Wurzen das Auto von Ex-Legida-Chef Markus Johnke angezündet worden. „Ein Zusammenhang wird derzeit geprüft“, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt gegenüber LVZ.de. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.

 

Der gegen 0.35 angezündete VW Up war vor dem ehemaligen Geschäft „Streetwar“ in der Walther-Rathenau-Straße abgestellt, in dem seit 2013 Kleidung aus dem rechten Milieu verkauft wurde. Das angezündete Elektroauto soll einem bekannten Aktivisten aus der rechten Szene gehören. Auch mehrere Scheiben des leerstehenden Ladens wurden beschädigt. Zudem bespritzten die Täter das Haus mit einer teerartigen Flüssigkeit. Das Feuer griff laut Polizei auf den hinter dem VW abgestellten Kleinlastwagen Iveco über. Während des Brandes kam zu einer Explosion. Die Ermittler gehen davon aus, dass diese durch die Flammen ausgelöst wurde. 

 

Täter waren offenbar vermummt


Zeugen wollen drei vermummte Täter dabei beobachtet haben, wie sie sich an dem Pkw zu schaffen machten, bevor er in Flamen aufging. Sie seien mit Autos gekommen und anschließend davongefahren, berichtete ein Wurzener gegenüber LVZ.de.

 

Beschädigt wurden in der Nacht auch die Scheiben eines Tattoostudio in der Kantstraße sowie ein Sonnenstudio in der Bahnhofstraße, möglicherweise durch dieselben Täter. Die Tatorte befinden sich alle in einem Umkreis von wenigen hundert Metern. Der angezündete Kleinwagen wurde zur weiteren Untersuchung sichergestellt. Der entstandene Schaden ist noch unklar.

 

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Es werde geprüft, ob der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz eingeschaltet werde, sagte Polizeisprecher Voigt.

Von nöß/F.S.