Kommunikatives Zentrum im Münzviertel räumt (ein): „Es war alles umsonst!“ - Hamburg, 1. April 2016. Das Kommunikative Zentrum „Kotze“ hat seine Auflösung bekannt gegeben. Zum 1.4.2016 wurde der Vertrag von ihnen fristgerecht gekündigt. Dieser Schritt war längst überfällig und absehbar.
Manche Erkenntnis braucht eine Weile um zu reifen. Lange hatte das Projekt das Ziel, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. „Alles umsonst!“, lässt nun eine Sprecherin des Kotze verlauten. Es gab kostenlose Sportangebote, unkommerzielle Werkstätten, politische Veranstaltungen und Solypartys ohne Eintritt, mietfreie Räume für Politgruppen und Wohnmöglichkeiten für Geflüchtete. Die Aktiven wollten die Möglichkeit schaffen, durch diskutieren, voneinander lernen, miteinander kochen und teilen, sich ein Stück weit dem Alltagstrubel zu entziehen. Doch inzwischen scheint sich die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass Daniel Häkeler, Sprecher des LIG (Lügen und Intrigen) doch Recht hatte. Scharfsinnig erkannte er schon im Sommer, dass schon die Eltern der Aktivist*innen bei der Erziehung versagt haben: „Die sind nur auf Krawall aus und einfach schlecht erzogen“, so der Pressesprecher in einem Interview mit der TAZ [1]. So war das Projekt schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Inzwischen hat sich das Bewusstsein durchgesetzt, dass das Angebot für Geflüchtete völlig übertrieben war. „Kostenlose Deutschkurse für Refugees sind voll überbewertet. Die einen können sich teure VHS-Kurse leisten – die anderen wollen wir eh nicht im Land! Wirtschaftsflüchtlinge sollten schnellst möglich wieder abgeschoben werden“, so eine Sprecherin des Kotze. Lange war der Wohnraum für Geflüchtete ein wichtiges Argument für das Kotze. Dies scheint nun geklärt. Sobald die Obdachlosen am 1.4.2016 das Winternotprogramm auf dem ehemaligen Kotze-Hof geräumt haben und wieder unter ihren Brücken frieren, sollen in die leerstehenden Container die guten Geflüchteten einziehen. Mehr als 400 zusätzliche Menschen kann eine Stadt wie Hamburg laut Senat ohnehin nicht verkraften.
Auch rühmten sich die Kotze-Aktivist*innen mit ihrem Beitrag zur antifaschistischen Arbeit. Als vergangenen Sommer die Geflüchteten-Unterkunft in Jenfeld von besorgten Nazis blockiert wurde, fuhren sie dorthin, brachten Decken und Hygieneartikel vorbei und hielten Nachtwachen. „Aber nun haben wir im Fernsehen gehört, dass der Staat jetzt selbst nach den Rechten sieht“, so ein ehemaliger Antifaschist. Gemeint ist der NSU-Prozess. Hier ist der Staat ganz kurz vor dem Durchbruch. Schon in wenigen Jahren wird nach weitläufiger Meinung auch der letzte Nazi die CDU wählen. Da gleichzeitig der Antifa e.V. angekündigt hat, wegen der Weltwirtschaftslage seine Demo-Honorare zu kürzen, suchen sich nun einige ehemalige Sportgruppen-Mitglieder einen neuen Job.
Ein weiterer Grund für die Auflösung ist der Erfolg einer internen Untersuchungskommission. Schon im Sommer stand der Verdacht im Raum, die Räume des Kotze würden von gewaltbereiten Extremen unterwandert [2]. Damals kündigten die Verantwortlichen interne Untersuchungen an. Diese haben den Verdacht bestätigt: Nicht nur die so genannte Lampedusa-Gruppe, eine Bande von Schmugglern und Wirtschaftsflüchtlingen, auch das Nolympia-Bündnis, welches die Olympiapläne von Olaf Holz sabotiert hat, sollen sich in der Kotze die Klinke in die Hand gegeben haben. Und wie der Sprecher des Hamburger Verfassungsschutzes T. Fuß hinzufügt, sollen diese sogar mit den Aktiven dort „im Bett gelegen haben“ [2].
Das Sportprogramm war schon länger gestoppt worden, als sich herausstellte, dass in Hamburg ohnehin keine olympischen Spiele stattfinden würden. Seitdem war das Interesse verschwunden. Statt Freitags zur Küfa (Küche für alle) gehen die Autonomen nun zu McDoof und Starfuck. Auch die Fahrrad-Selbsthilfe wurde rausgeschmissen. Der Versuch, sich alte Zeiten wieder schönzureden, als kaputte Gegenstände noch repariert wurden, anstatt gleich neue zu bestellen, scheint gescheitert.
„Um die Vorträge und Politdiskussionen hat es mir anfangs am meisten Leid getan“, gibt einer der Chaoten zu. „Aber dann hat mir Mama einen Fernsehgerät geschenkt. Seit ich das Jungle-Camp kenne, frage ich mich, wie ich mir den ganzen Abend lang politische Diskussionen antun konnte!“
Auch der Künstler W. Günter, lange ein Befürworter der Linksradikalen, ist froh, dass das Gebäude der ehemaligen Kindertagesstätte nun endlich abgerissen werden kann. „Endlich ist wieder Platz für einen Neubau, davon gibt es in unserer Stadt viel zu wenige!“.
Zuletzt diente das Kotze nur noch als Stromquelle. Das ganze Viertel wurde von hier versorgt. Und vor kurzem kam dann die Rechnung: Stolze 30000€ schulden die Linksextremisten nun Wattenfall [3]. Einige haben sich daher entschlossen, jetzt endlich mal arbeiten zu gehen.
Den Studierenden, die ab 2017 in den 500€ teuren Luxus-Wohnheimszimmern leben werden, wünschen sie viel Erfolg und gratulieren ihnen zu ihren reichen Eltern.
Das Kotze sagt „Auf Wiedersehen“ und wünscht allen einen schönen April-Anfang!
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stimmt nicht bitte löschen.
unsolidarische kackscheize
hihi
Jugend
"kackscheisze" ist schwer erträglich genug – "kackscheize" geht zu weit. Bitte mach das nicht.
Sehr gut ;-)
Made my day! Mit einem grinsen im gesicht geht der tag doch besser los. keep fighting!
hui, noch früh
da muss man ersma merken, dass n monatswexel war und nun aprilapril ist, zum glück wird das koZe immer schön falsch geschrieben, so dass ein einfacher gegencheck zu der viel besseren ansage führt: http://koze.in/wp-content/uploads/2015/06/goodbadugly.pdf