Alles blockieren! Ein Aufruf aus dem unruhigen Paris

Streik heißt die Devise!

Erobern wir uns die Strassen und geben wir sie nicht wieder her. Donnerstag 31. März: Schüler_innen, Studenten_innen, Arbeitslose, Arbeiter_innen, wir blockieren alles. Gegen das neue Arbeitsgesetz.


Drei Wochen Blockaden. In den vergangenen drei Wochen ist die Zahl der mobilisierten Schulen kontinuierlich gestiegen. In Paris, in den Vororten und in ganz Frankreich. Universitäten wurden besetzt, blockiert und werden nun in einer anderen, neuen Form von den Studenten, aber auch von den Arbeitern, genutzt. Die Jugend hat verstanden, dass es um mehr als um ein simples Gesetz geht, denn dieses Arbeitsgesetz wird Auswirkungen auf das tagtägliche Leben der Mehrheit der Menschen in Frankreich haben. Wir wenden uns daher nicht nur einfach gegen dieses Gesetz, sondern generell gegen diese Zustände, die zur aktuellen Situation geführt haben. Zu siegen würde für uns deshalb nicht einfach bedeuten, dass der Gesetzesentwurf zurückgenommen wird, sondern dass die Gesellschaft sich verändert, die grundlegenden Lebensbedingungen sich ändern.

Die Bullen haben versucht uns am demonstrieren zu hindern und sie haben nicht gezögert, direkt vor den Schulen auf uns einzuschlagen und uns auf den Demonstrationen anzugreifen. Sich die Strasse zu nehmen, bedeutet sich zu organisieren, um sie behaupten zu können. Deshalb ist es notwendig, zu blockieren.

Wir rufen dazu auf, am Donnerstag, den 31. März, alle Institutionen zu blockieren. Wir hoffen, dass alle für diesen Tag Aktionen vorbereiten, aber es muss auch darüber hinaus gehen, weil ein Tag des Streikes bei weitem nicht ausreichend sein wird. Organisieren wir uns in autonomen Komitees, wo immer das möglich ist. Bekämpfen wir die bürokratischen Gewerkschaften, lasst uns von den klassischen politischen Strukturen unabhängig werden. Lasst uns das Gesetz als das denunzieren, was es ist: Ein historischen Angiff auf unsere sozialen Rechte und ein Affront gegenüber der Würde des Menschen, der im Ergebnis zu einem grossen Druck für alle und zu einer neuen Geleerenmentalität führen wird.


Was hält das neue Gesetz für uns bereit?
- Ausweitung der Arbeitszeit für Auszubildende (40 Stunden in der Woche/10 Stunden am Tag)
- Der Überstundenzuschlag kann bis zu 5 mal durch eine einfache Betriebsvereinbarung gemindert werden
- Es werden neue Möglichkeiten für willkürliche Entlassungen geschaffen
- Ausweitung der maximalen täglichen Arbeitszeit von 10 auf 12 Stunden durch eine einfache Betriebsvereinbarung
- Streichung des Anspruches von bezahlten Urlaub bei Trauerfall in der Familie (Mutter, Vater, Schwester, etc.)
- Erhöhung der Anzahl der Wochen, in denen 44 oder 46 Stunden gearbeitet werden kann, auch hier nur mit einer einfachen Betriebsvereinbarung
- Eine geringere Höhe der mindestens zu zahlenden Entschädigungen bei "ungerechtfertigten" Kündigungen


Es ist dringend notwendig, umfassender zu mobilisieren, wenn wir nicht wollen, das sich unser Leben auf Aufstehen, Arbeiten und Schlafen reduziert, wir nicht dazu verdammt sein wollen, nur noch mit dem Überleben beschäftigt zu sein. So rufen wir erneut die Jugend auf, von heute an bis zum Donnerstag, den 31. März in jeglicher erdenklichen Art und Weise aktiv zu werden. Blockieren wir die Fabriken, Strassen, Schulen, Fakultäten um damit die Wirtschaft zu blockieren und verlangen wir die Rücknahmen dieses rückschrittlichen Gesetzesentwurfes.


Treffen wir uns um 11:00 Uhr am Platz der Nation zu einer fröhlichen aber entschlossenen Demonstration!


Mouvement Inter Luttes Indépendant


Dies ist eine sinngemässe Übersetzung, das Orginal findet sich auf dem blog vom Mouvement Inter Luttes Indépendent: https://miliparis.wordpress.com/2016/03/26/on-prend-la-rue-et-on-la-lache-plus-jeudi-31-mars-lyceen-ne-s-etudiant-e-s-chomeurs-es-travailleurs-es-bloquons-tout-contre-la-loi-travail/


Das Video zur Mobilisierung: https://www.youtube.com/watch?v=xnCM2nNH_jM