[HH] 80 Jahre Soziale Revolution in Spanien “VIVA LA ANARKIA!“ (Veranstaltungsreihe)

80 Jahre Soziale Revolution in Spanien “VIVA LA ANARKIA!“

Ab dem 19. Juli 1936 kam es zeitgleich mit dem Kampf gegen den faschistischen Franco-Putsch, in weiten Teilen Spaniens zu einer sozialen Revolution, deren stärkste Kraft die AnarchistInnen waren. Sie war, historisch gesehen, aufgrund ihrer Radikalität und ihres hohen Grades an Freiwilligkeit, eines der grössten Beispiele für die Realisierbarkeit anarchistischer Ideen, womöglich das bis heute weltweit grösste anarchistische Experiment, in dem bspw. u.a. Katalonien, die Region Barcelona, der Landesteil Aragon, nahezu komplett unter Selbstverwaltung standen.

 

Obwohl es zahlreiche Bücher zum Spanischen Bürgerkrieg und, vor allem in kleinen, libertären Verlagen, auch zur Spanischen Revolution gibt, ist der "Kurze Sommer der Anarchie" bis heute ein Ereignis, das in Schulbüchern und gängigen Geschichtswerken kaum auftaucht. Dabei gehört die soziale Revolution in der ersten Phase des Spanischen Bürgerkrieges zu den umfangreichsten gesellschaftlichen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts.

 

Ziel war es in Abgrenzung zu reformistischen Parteien und Gewerkschaften, eine neue
Gesellschaft aufzubauen, die auf der Basis von Föderalismus, Kollektivierungen, einer kulturellen Revolution, Gleichberechtigung der Geschlechter, Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und Abschaffung des staatlichen, kirchlichen und militärischen Überbaus, in weiten Teilen Spaniens, in die Praxis umgesetzt wurde.

Die Kollektivierung der Wirtschaft und die Anarchie als Organisationsform der

Gesellschaft wurden als Hauptziele bestimmt.

 

Es begann, wenn auch nur für kurze Zeit, eine Ära, die von Gleichheit und Freiheit bestimmt war. Menschliche Wesen versuchten sich wie menschliche Wesen zu benehmen und nicht wie Rädchen in der damaligen, immer noch, feudalistisch geprägten, kapitalistischen Maschinerie.

 

1936 erhoben sich auch Millionen Menschen gegen den faschistischen Putsch des General Franco.

Der spanische Bürgerkrieg begann, als am 17./18. Juli 1936 Militärs, unter der Führung von General Franco, versuchten, die junge spanische Republik zu stürzen. Ziel der Franquisten und katholischen Klerikal-Faschisten war es, in Spanien eine Diktatur zu errichten.

 

Anders als 1933 in Deutschland gab es in Spanien jedoch massiven und lange Zeit erfolgreichen Widerstand großer Teile der Bevölkerung gegen die faschistische Machtergreifung.

 

Der faschistische Militäraufstand war für große Teile der spanischen Arbeiterschaft Katalysator und auslösende Bedingung einer Revolution, die innerhalb weniger Wochen auf lokaler und regionaler Ebene das bestehende politische, soziale und ökonomische System weitgehend abschaffte, die wirtschaftliche und politische Macht an neue soziale Gruppen überführte und das traditionelle System der Herrschaft von Grund auf veränderte.

 

In den Städten übernahmen revolutionäre ArbeiterInnen die Fabriken. Auf dem Land ergriffen Bauern, Bäuerinnen, LandarbeiterInnen und Tagelöhner die Initiative, gründeten Agrarkollektive und bemächtigten sich des Landes. Durch die Schaffung tausender freier Schulen und der autodidaktischen Aneignung gelang den AnarchistInnen eine Alphabetisierungskampagne, die historisch beispiellos ist.

 

Die spanische Revolution schien zeitweise die Politik ihrer eigenen Organisationen überholen zu wollen. Diese Organisationen waren vor allem die 1910 gegründete anarchosyndikalistische Massengewerkschaft CNT mit mehr als 1,5 Millionen Mitgliedern, die 1927 gegründete FAI sowie der POUM, einer Gruppe Stalin-kritischer Marxistinnen und Marxisten, sowie ein bedeutender Teil der in der sozialistischen Massengewerkschaft UGT organisierten Arbeiterschaft.

 

Die Basis der Sozialen Revolution war der spanische Anarchismus, der sich schon vor 1936 zu einer Massenbewegung entwickelt hatte.

 

ANARCHISMUS IN SPANIEN

 

Nachdem die Ideen und Schriften der russischen Anarchisten Michail Bakunin und Pjotr Kropotkin in Spanien auf fruchtbaren Boden gefallen waren, kam es zwischen 1880 und 1910 zu einer beachtlichen Verbreitung libertären Gedankenguts..

 

Die anarchosyndikalistische CNT zählte 1918 rund 700.000 Mitglieder. 18 Jahre später hatte sich ihre Mitgliederzahl verdoppelt. Die CNT war die größte politische Organisation eines Landes, das zu dieser Zeit etwa 23 Millionen EinwohnerInnen hatte. Zentren des Anarchismus waren das industrialisierte Katalonien, Aragonien und das agrar-feudalistische Andalusien.

 

Seine AnhängerInnen waren in erster Linie Menschen, die in den Industriebetrieben des Nordostens, in der Landwirtschaft und in den Handwerksbetrieben des Südens arbeiteten.

 

Die soziale Revolution wurde von ihrer Spontaneität, ihren Träumen und Hoffnungen beflügelt. Sie funktionierte ohne zentrale Leitung und ohne die Eroberung des Staatsapparates, der im Juli 1936 vorerst in Agonie verfiel.

 

Die Menschen setzten freiheitlich-sozialistische Ideen in die Tat um: Ordnung ohne Herrschaft, die Utopie einer klassenlosen und herrschaftsfreien Gesellschaft, Dezentralisierung, Selbstverwaltung und gegenseitige Hilfe statt Konkurrenz.

 

Der rasche, aber teilweise blutige Sieg über die franquistischen Militärs in Barcelona, Madrid, Valencia und anderen Städten machte es möglich, in der republikanischen Zone Spaniens die Utopie einer anarchistischen Gesellschaft zu verwirklichen.

 

Den schwierigen Bedingungen zum Trotz und unter der Last des Bürgerkrieges steigerte sich in vielen Industriezweigen die Produktion. Ein Grund dafür war der revolutionäre Elan, der große Teile der Bevölkerung ergriffen hatte. ArbeiterInnen und LandarbeiterInnen kollektivierten Industrie und Großgrundbesitz, setzten Räte ein, parallel zur zeitweise bedeutungslosen Regierung.

Die revolutionären Hoffnungen der AnarchistInnen wurden jedoch nach wenigen Monaten zunichte gemacht.

 

Die starke Unterstützung, welche die Franco-Truppen durch Portugal, Mussolinis Italien und vor allem durch die hochmoderne, nationalsozialistische deutsche Luftwaffenlegion Condor erhielten, sorgte für einen ungleichen Kampf auf dem Schlachtfeld. England und Frankreich weigerten sich, die spanische Republik zu unterstützen und befürwortete ein Waffenembargo. Dem daraus resultierenden Nichtinterventionsabkommen schlossen sich weitere 27 europäische Staaten an. Konservativ-klerikale Kreise verbündeten sich mit Franco, die spanische Republik wurde schmählich im Stich gelassen, wohl auch aus Angst vor einem Ausbreiten der sozialen Revolution.

Es gab eine Interessensolidarität der besitzenden Klasse gegen die revolutionären Bestrebungen und auch offene Sympathie den faschistischem Herrschafts-Systemen (Hitler-Mussolini) gegenüber.

 

“Lieber Franco in Spanien als Garant des Privateigentums und lieber eine deutsche Besatzung in Frankreich hinnehmen, um Ruhe in den Betrieben zu haben, anstatt ständige Gefahr durch souveräne Volksfront und, oder soziale Revolution.“

 

Es sollte keine weitere Konsolidierung eines alternativen sozialen Systems zugelassen werden, welches als Ermutigung sowohl für die aufbegehrende Arbeiterinnenbewegung in den kapitalistischen Ländern wie auch für die jeweiligen Befreiungsbewegungen in den kolonial unterdrückten Ländern wirken könnten.

 

Nur die stalinistische Sowjetunion und in geringerem, symbolischen Maße Mexiko lieferten der spanischen Republik Waffen. Stalin stellte sicher, dass die mit dem spanischen Staatsgold teuer bezahlten Waffen nicht an die AnarchistInnen, sondern stattdessen an die bis dahin bedeutungslosen spanischen StalinistInnen der PCE [Partido Comunista Español, 'Kommunistische Partei Spaniens'] geliefert wurden.

 

Durch die Embargopolitik der Westmächte hatte die Sowjetunion das Monopol auf Militärhilfe für die Republik. Dies wurde von den militärischen, politischen, geheimdienstlichen Instanzen der KommunistInnen ausgenutzt. Die von der Sowjetunion begonnene Jagd auf Anarchisten, freiheitlichen Kommunistinnen und sog. Abweichlern wurde vom sowjetischen Geheimdienst nach Spanien exportiert. Die von ihnen verübten Willkürakte, oft ohne Wissen und Einwirkungsmöglichkeiten der republikanischer Seite, fortschrittlicher Ausrichtung, fügte selbiger grossen Schaden zu. Die Einheit im antifaschistischem Kampf begann zu „bröckeln!“

 

Im republikanischen Lager kam es zu Spannungen. Die PCE verzeichnete als vorrangiger Empfänger sowjetischer Waffenlieferungen einen beträchtlichen Macht- und Mitgliederzuwachs. Ihre Politik war während des Bürgerkriegs dezidiert anti-revolutionär. Sie beharrte auf dem Primat der Kriegsführung, einer zentralen politischen Führung, der Notwendigkeit eines festen Heeres mit militärischer Rangordnung und sah den anarchistisch-revolutionären 'Wildwuchs' mit Unbehagen. Das ZK-Mitglied Jesús Hernández erklärte bereits am 9. August 1936: „Man kann nicht sagen, dass wir aus sozialen Gründen am Krieg teilnähmen. Wir sind ausschließlich von dem Wunsch beseelt, die demokratische Republik zu verteidigen.“

 

Spanische Stalinisten und sowjetische Agenten dominierten nun die Führungsspitze der PCE und drängten den Einfluss anarchistischer Gruppen zurück.

 

Sowohl die PCE als auch die demokratischen Parteien waren gegen die libertäre Revolution. Mit dem Fortschreiten des Krieges gelang es der Regierung und der kommunistischen Partei, über ihren Zugang zu sowjetischen Waffen die Kontrolle über die kriegswichtige Produktion zurückzuerlangen. Dies geschah diplomatisch oder mit Gewalt.

 

Obwohl sie immer noch der größte Machtfaktor in der republikanischen Zone war, schwenkte die CNT auf eine reformistische Politik ein und entsandte Minister in die von den Kommunisten beherrschte Regierung des Sozialisten Largo Caballero.

 

Im Mai 1937 kam es in Barcelona zum "Bürgerkrieg im Bürgerkrieg": AnarchistInnen und Kommunistinnen stalinistischer Prägung töteten einander beim Kampf um die Kontrolle strategischer Punkte in Barcelona. Die Stalinisten errangen die Kontrolle über die Situation.

 

Die Taktiker der PCE nutzten diese Gelegenheit, um eine Hetzkampagne gegen die FAI, vor allem aber gegen den POUM zu starten und ihn als "fünfte Kolonne Francos" zu diffamieren. Die anarchistischen „MinisterInnen“ traten zurück.

 

Im Herbst 1937 begannen kommunistische Truppen gewaltsam die libertären Kollektive auf dem Land und in den Städten zu zerschlagen.

Trotz dieser Repressalien seitens der nun mehr als Hegemonial-Kraft in der republikanischen Regierung auftretenden Kommunisten, reihten sich viele Teile der vorher anarchistischen freien Milizen in die dann reguläre „Volksarmee“ ein und führten den Kampf gegen die faschistischen Angriffe, für die Einheit im antifaschistischem Kampf, weiter.

Die Niederlage dann nach der finalen, sehr opferreichen, Ebro-Offensive im November 1938, erlaubte den Faschisten dann den entscheidenden Vorstoss auf Madrid und Katalonien.

Die Interbrigaden, zusammengesetzt aus tausenden von Antifaschistinnen, aus insgesamt 40 Ländern, spielten eine herausragend, aufopfernde Rolle in diesem Kampf.

Auch sie waren vom sowjetischen Geheimdienst NKWD durchsetzt und kontrolliert..

Nichtlinientreue KommunistInnen wurden verfolgt und aussortiert! Ende 1938 stoppte die Sowjetunion ihre Lieferungen. Sie hatte die Republik aufgegeben. Im April 1939 marschierten die siegreichen, faschistischen Franco-Truppen durch Madrid.

 

Hunderttausende SpanierInnen aus dem republikanischem Lager, flüchteten über die französische Grenze, wurden dort in Lagern interniert, später nach Deutschland ausgeliefert oder führten den Kampf gegen den Faschismus u.a. klandestin in Frankreich weiter.

 

Es folgte eine klerikal-faschistische Diktatur, die erst mit dem Tod Francos 1975 endete.

Hunderttausende Pro-Franquisten waren in den unmittelbaren Nachkriegsjahren und lange danach in den Unterdrückungsapparat eingebunden.

Jegliche Handlung des Widerstands oder der Demokratisierung wurde mit heftigster Repression überzogen und unzählige Todesurteile vollstreckt.

Erst in den letzten zwei Jahrzehnten wurde das ganze Ausmass der Repression aus der Franco-Diktatur bekannt. Im ganzen Land wurden an vielen Orten Massengräber, in denen zehntausende von AntifaschistInnen, die im spanischem „Bürgerkrieg“ und in der unmittelbaren Zeit danach ermordet wurden, gefunden.

Seitens des spanischen Staates fand aktuell parlamentarisch beschlossen, nur eine moralische Verurteilung, nicht aber eine strafrechtliche, wie zb. In Chile, Argentinien, gegen die benannten und bekannten mutmasslichen Massen-Mörder, statt!

Die Kontinuität alter und neuer ultrarechter Strukturen sind auch heute noch ein bestens integrierter Bestandteil der spanischen Gesellschaft.

 

 

SCHATTENSEITEN

 

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die spanische Revolution war nicht gewaltfrei. Sie konnte es auch nicht sein!

In weiten Teilen war sie beseelt von einem tiefen Humanismus und Ablehnung von Militarismus und Herrschaft.

Trotz hoher ethisch-moralischer Ideale gab es auch Disziplinlosigkeit, Zynismus, Fanatismus, Waffenkult und Grausamkeit, im Verlauf der schrecklichen Ereignisse des Kriegsgeschehens.

 

Machistische Vorstellungen prägten auch die spanischen Anarchisten, sozialisiert in einer traditionell streng-patriarchal-organisierten Gesellschaft.

Der Widerstand hatte Tradition, so dass der Anarchismus in kurzer Zeit grossen Zulauf fand.

Die Fortführung der Tradition des Widerstands, bereichert durch libertäre Theorien, bedeutete für die Männer nicht unbedingt die Einsicht in die Notwendigkeit mit den eigenen Privilegien zu brechen.

Die Befreiung der Frau wurde zwar theoretisch als dem Kampf gegen Herrschaft inhärent empfunden, praktisch jedoch von den meisten Männern nicht als Ziel verfolgt.

Vera Bianci beschreibt in ihrem Buch "Feministinnen in der Revolution" die Gruppe „Mujeres Libres“ im Spanischen Bürgerkrieg: Demnach beteiligten sich viele der ungefähr 20.000 in dieser anarchistischen Frauenorganisation „Mujeres Libres“ zusammengeschlossenen Frauen nicht nur am militärischen Abwehrkampf gegen die Franquisten. Sie fanden auch andere Wege des antifaschistischen Kampfes. Es ging ihnen um die Umwälzung der Gesellschaft in wichtigen Lebensbereichen (z. B. Pädagogik, Medizin, solidarischer Kooperativ-Wirtschaft) hin zur herrschaftsfreien Gesellschaft.

 

Die drei Jahre währende intensive Arbeit der „Mujeres Libres“ waren revolutionär, sie gaben tausenden Frauen eine Stimme, brachen mit allen Traditionen und zeigten in der Öffentlichkeit, dass Frauen fähig waren zu kämpfen, sich zu organisieren und radikal, selbstbestimmt eine eigene Kraft als Kollektiv zu entwickeln.

 

Schon die Anarchistin Emma Goldman stellte fest, dass es solange keine wirkliche Emanzipation geben wird, solange ein Mensch über einen anderen herrscht oder eine Klasse über eine andere.

Die Befreiung der Frau bedeutete für sie nicht lediglich an der Welt der Männer partizipieren zu dürfen, sondern eine eigene Kraft und Identität als Frau entwickeln zu können.

"Und die Emanzipation der Menschheit wird sich so lange nicht verwirklichen lassen, solange noch ein Geschlecht das andere beherrscht.“

 

FAZIT

 

Trotz aller Tragik und auch Schattenseiten ist die spanische Revolution ein Lichtblick am geschichtlichen Horizont und gilt als beispielhaft, für die Vision einer freien Gesellschaft, die sich nicht kapitalistisch, zentralistisch, autoritär, sondern solidarisch, horizontal und auf gleicher Augenhöhe organisierte.

 

Anarchismus und Marxismus-Leninismus

 

Im Gegensatz zu den marxistisch-leninistischen „GenossInnen“, die das autoritäre Lager anführten und für die Gründung starker, zentraler Parteien, für die Beteiligung an Wahlen, im Bündnis mit dem Bürgertum und für einen politischen Kampf der die Bedingungen der Arbeiterklasse schrittweise verbessern sollte, einstanden, hielten die AnarchistInnen diesen ein Programm auf Basis von freier gewerkschaftlicher Massenorganisation, ausgiebiger Bildungsarbeit, geheimer Organisation, dezentralen Bünden und Räten, die sich auf föderaler Ebene organisierten, entgegen.

Man erkannte, dass in einer autoritären Organisation, mit Gefahr der Verselbstständigung, bereits der Keim für eine neue autoritäre Gesellschaft enthalten war und lehnte die führende Rolle einer revolutionären Kader-Partei ebenso wie staatliche Hierarchien ab. Statt der Beteiligung an der Politik forderten sie eine radikale und konsequente Aktion gegen das Grundübel und die endgültige und sofortige Beseitigung des ungerechten, damals noch feudal-kapitalistischen

Gesellschaftssystems.

Staat und Kapital sollten nicht übernommen, sondern zerschlagen werden.

Sie waren ja auch nur auf Basis von Ausbeutung, Unterdrückung, Krieg und Zerstörung gebaut.

Es ging ihnen nicht nur um eine ökonomische Revolution, nicht nur die Wirtschaftsordnung sollte radikal verändert werden, sondern der gesamte Überbau, wie Verwaltung, Polizei, Militär, Kirche, Justiz, Erziehung, Wissenschaft usw., das revolutionäre Subjekt, mit all seinen Bedürfnissen, sollte im Mittelpunkt stehen.

 

 

 

 

Internationale Dimension des spanischen „Bürgerkriegs“

 

Mit der Niederlage der spanischen Republik im April 1939, triumphierte der Faschismus in Europa. Die faschistische Koalition hatte einen Sieg gegen Freiheit, Demokratie und Humanität errungen. Die militärischen Intervention gab dem Faschismus die Möglichkeit seine neueste Kriegsmaschinerie zu erproben und er hatte nach dem Sieg der Militärdiktatur seine Rohstoffbasis für den bevorstehenden Krieg erheblich erweitert.

Spanien musste eine Diktatur hinnehmen, die dann fast 40 Jahre dauerte.

Der „spanische Bürgerkrieg“ kostete ungefähr 500000 Menschen das Leben.

Hitler und Mussolini konnten ihre Pläne für weitere verbrecherische Angriffskriege in der Gewissheit vorbereiten, dass ihnen durch die westlichen Demokratien, selbst nach Verbrechen neuerer Qualität, wie etwa der Flächenbombardierung des baskischen Guernicas, kein ernsthafter Widerstand drohte. Sie hatten gesehen, dass die Westmächte eine beträchtliche Sympathie für Diktaturen entwickelten, wenn diese nur antikommunistisch-antirevolutionär ausgerichtet waren. Strategisch bestand nun keine Gefahr mehr, dass sich in Westeuropa ein einheitlicher Block antifaschistisch-revolutionärer Ausrichtung herausbilden würde. Im Gegenteil, Frankreich war von beiden Seiten von faschistischen Systemen umklammert.

Für die Fehleinschätzungen ihrer Regierungen haben die Menschen in Europa schwer gelitten. Drei Jahre später beherrschte der Faschismus Europa vom Atlantik bis zur Wolga.

Mit dem Überfall auf Polen 1939 begann der zweite Weltkrieg. Dessen ungefähr 50 Millionen Opfer, waren u.a. die direkte Folge der unsäglichen Dummheit und Ängstlichkeit der westlichen Politiker, die Spanien den Faschisten durch ihre Nichteinmischungs - und Beschwichtigungspolitik, ausgeliefert hatten.

 

80 JAHRE SOZIALE REVOLUTION IN SPANIEN! VIVA LA ANARKIA!

Veranstaltungswoche vom 22. - 30. April.

Programm, Orte, Zeiten und alles Weitere unter www.utopia80.tk