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Es wird spannend in Frankreich. Am 31.März wird es den nächsten Aktionstag, diesmal wieder mit grosser Beteiligung wesentlicher Teile des Gewerkschaftapparates, geben. CGT, FO, FSU, Union syndicale Solidaires, UNEF, UNL und FIDL rufen für diesen Tag zur Teilnahme an den landesweiten Demonstrationen gegen die geplanten Änderungen der Arbeitsgesetze auf. Unklar ist noch, in welchem Umfang es wirklich zu Arbeitsniederlegungen an diesem Tag kommen wird.

Und wie immer, wenn die Dinge in Bewegung geraten, stehen sie alle Schlange, die Gralshüter der Revolution, die selbsternannten Experten für gesellschaftliche Transformation. Die Trotzkisten jeglicher Coleur, die in Frankreich vor garnicht so langer Zeit einen Präsidentschaftskandidaten ins Rennen schickten, der immerhin mehr als 1 Mio Stimmen gewann, ebenso, wie einige Vorzeigefiguren aus dem grünen Milieu oder gar die CGT selbst. Deren Kader am vergangenen Donnerstag breitbeinig die Strasse versperrten, um den Schüler/Studentenpöbel in die Schranken zu weisen (1). Um die Frage, wie es gelingen kann, dass diese Bewegung weiterhin sich selber gehört, sich entwickelt und ausweitet, geht es in einigen Anmerkungen und Debattenbeiträgen, die seitdem erschienen sind (2).

Es wird ohne Zweifel voll werden auf den Strassen der französischen Städte am kommenden Donnerstag. Mit aller Wahrscheinlichkeit auch wesentlich voller als am 9. März, als alleine in Paris über 50.000 auf den Beinen war. Und es dürfte heiss werden, zu deutlich war die Ansage des antagonistischen Flügels am letzten Donnerstag, sowohl auf der Vormittagsdemo, als auch im Nachgang zur zentralen Demo, als sogar Molotows auf die Bullen flogen. Aber besonders die Reaktionen der Schüler, die vor zwei Pariser Bullenwachen zogen und dort reichlich Remidemmi veranstalteten, nachdem die Bullen bei den Blockadeaktionen an den Oberschulen teilweise mit Gewalt vorgegangen waren, deuten auf die Möglichkeiten hin, die der 31. März in sich tragen könnte.

Eine weitere Möglichkeit der Ausweitung der Kampfzone bringt der zirkulierende Vorschlag mit sich, sich am 31.März nach der Teilnahme an den landesweiten Demonstrationen auf den Plätzen zu versammeln, um zu feiern, sich auszutauschen, sich zu beratschlagen, gemeinsam zu essen. Ob hier wirklich eine neue "Bewegung der Plätze" am Entstehen ist, ist derzeit natürlich nicht zu prognostizieren, allerdings gibt ernst zu nehmende Planungen für mehrere französiche Städte. Der Aufruf in englisch als pdf findet sich (3) auf der website der Organisatoren. Es wird Frühling in Frankreich. Und vielleicht entsteht hier gerade etwas, was über die derzeitige soziale Ohmacht aus Terror, Rassismus und Abschottung hinaus weist.

(1)

Als die Demo der Schüler am letzten Donnerstag, trotz massiver Angriffe durch die Bullen, den Auftaktort der zentralen Demonstration erreichte, wurden sie von Ordner der CGT geblockt und es gab Absprachen zwischen führenden Kadern der CGT und den Bullen. Im Video ist ab 11:00 zu sehen, wie BAC und CRS die Leute angreifen, im Hintergrund die Kette der CGT Ordner.

(2)

Einige Beiträge im Orginal aus der Diskussion derzeit in Frankreich

Massification, piège à con:

http://paris-luttes.info/massification-piege-a-con-5171?lang=fr

Sur l’implication d’organisations politiques et syndicales dans la mobilisation lycéenne parisienne:

http://paris-luttes.info/sur-l-implication-d-organisations-5177?lang=fr

Appel au sabotage et à la vie:

http://paris-luttes.info/appel-au-sabotage-et-a-la-vie-5151?lang=fr

Loi Travail : des étudiants s’expriment sur la « jeunesse » du mouvement:

https://lundi.am/Loi-Travail-des-etudiants-s-expriment-sur-la-jeunesse-du-mouvement

Le monde ou rien: https://lundi.am/le-monde-ou-rien-comite-d-action-16-mars-2016

(3)

Aufruf zur nuit rouge in englisch als pdf

Aufruf zur nuit rouge in spanisch als pdf

Aufruf zur nuit roge in arabisch als pdf

Aufruf zur nuit rouge in französisch als pdf