Die Basler Polizei hat am Dienstag eine Gruppe von rund 50 Demonstranten vertrieben, die vor dem Gefängnis Bässlergut gegen eine Ausschaffung demonstriert haben.
Von Martin Regenass
Rund 50 Vermummte versammelten sich heute Morgen vor dem Ausschaffungsgefängnis Bässlergut an der Freiburgerstrasse. Auf einem weissen Leintuch trugen sie den Schriftzug «Stop Deportation» mit, übersetzt: «Stoppt die Ausschaffung». Laut ungesicherten Quellen sollen die Linksradikalen versucht haben, eine Ausschaffung zu verhindern. Diese soll in Zusammenhang mit der Besetzung der Matthäuskirche Ende Februar stehen.
Wie die Polizei mitteilte. hätten die Demonstranten das Eingangstor zum Gefängnis mit einer Kette blockiert und den Antriebskasten beschädigt. Die Polizei reagierte darauf mit einem Grossaufgebot, das sie den Demonstranten gegenüber stellte. Als die Beamten die Demonstranten kontrollieren wollten, ergriffen letztere die Flucht in Richtung Lange Erlen. Dabei zündeten sie eine Rauchpetarde auf dem anliegenden Feld und verschwanden im angrenzenden Wald. Die Polizei liess sie ziehen.
Kontrollen nach der Aktion
Infolge der Aktion kontrollierte die Polizei nach eigenen Angaben 29 Personen im Raum Kleinbasel. So durchsuchten Polizisten gegen Mittag bei der Tramhaltestelle Gewerbeschule nahe der Messe und beim Badischen Bahnhof zahlreiche Jugendliche. Diese standen mutmasslich mit der Demonstration in Zusammenhang und wollten wohl nach ihrer Flucht durch die Langen Erlen mit dem 6er Tram in Richtung Stadt fahren.
Neben der Polizei war auch die Grenzwache, die Feuerwehr sowie die Ambulanz vor Ort. Auch auf Deutscher Seite standen Polizeifahrzeuge. Die Grenze war kurzzeitig nicht passierbar. Das Gefängnis Bässlergut war grossräumig abgesperrt. Dadurch kam es im Bereich der Autobahnausfahrt bei der Hochbergerstrasse zu Verkehrsbehinderungen.
Kommentar zum Presseartikel
Bereits am 14. März 2016 konnte in der Nähe von Zürich erfolgreich eine Abschiebung von einer Frau und ihrem Kind nach Russland verhindert werden.