Angriff auf anarchistische Bibliothek "La Discordia" in Paris

ni allah, ni maître

Der anarchistische Buchladen La Discordia in Paris und die mit ihm freundschaftlich verbundene Website Non fides waren in letzter Zeit gewissen Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt; unter anderem wurde der Laden kürzlich mit Parolen besprüht, die ihn als „faschistisch“ und „rassistisch“ bezeichnen. Stein des Anstoßes ist die von diesen Leuten betriebene Kritik des Islam, die Teilen der „antiautoritären“ Szene offenbar ein Dorn im Auge ist.

 

Angesichts des falschen Gegensatzes zwischen westlicher Zivilisation und islamistischer Barbarei, der seit den Terroranschlägen in Paris vom November letzten Jahres verstärkt die öffentliche Debatte in Frankreich bestimmt, haben sich viele französische Linke und Linksradikale gemäß der Logik „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ mehr oder weniger offen auf die Seite des Islam gestellt. Eine wichtige Rolle spielt dabei der postmoderne Kampfbegriff der „Islamophobie“, mit dem faktisch jede Kritik der muslimischen Religion als „Rassismus“ abgelehnt wird. Die Szene zeigt damit einmal mehr, wie sehr sie Teil der abzuschaffenden Verhältnisse ist; kollaboriert sich doch mit einer der aktuell wichtigsten Stützen der bestehenden Ordnung, die zur Befriedung der Vorstädte beiträgt und große Teile der migrantischen Bevölkerung an die Herrschaft bindet.

Als kleine Geste der Solidarität mit diesen Anarchisten und zur Erinnerung an die Banalität, dass die Kritik der Religion nach wie vor Voraussetzung jeder Kritik ist, haben wir ein Kommuniqué der Betreiber von La Discordia anlässlich der gegen sie gerichteten Sprühereien sowie die Ankündigung einer Veranstaltung übersetzt, die den Zorn ihrer postmodernen Feinde erregt hat.

 

Ni dieu ni maitre!

 

Übersetzerkollektiv et. al., Februar 2016 (http://magazinredaktion.tk/paris.php)

 

Im Folgenden die Erklärung der "La Discordia" und die Ankündigung der besagten Veranstaltung "Islamophobie: Von der begrifflichen zur politischen Erpressung"


Parolen auf der anarchistischen Bibliothek La Discordia

 

Wie schon lange geplant, fand am Dienstag, den 26. Januar, in der „Discordia“ eine Veranstaltung mit dem Titel: „Islamophobie: du racket conceptuel au racket politique“ (Islamophobie: von der begrifflichen zur politischen Erpressung) statt. Wir wollten uns und andere mit einem Thema konfrontieren, das im Zentrum der gegenwärtig weit verbreiteten Verwirrung bezüglich der Verdammung des Rassismus und der Verteidigung der Religion steht. Die gemeinsamen Diskussionen waren interessant und die gut 60 anwesenden Genossen und Kameraden (wir versprechen, nächstes mal mieten wir einen größeren Raum mit mehr Stühlen!) zeigten, dass viele Leute ein Bedürfnis nach revolutionärer Kritik der Religion haben – jeder Religion, sogar des Islam, den andere gern als die „Religion der Unterdrückten“ ausgeben wollen.

Als wir jedoch am Dienstag Nachmittag ankamen, sahen wir, dass die Hauswand der „Discordia“ beschriftet worden war: Mit einigen umkreisten A's (danke schön!) und einigen selten schlecht geschriebenen und gedachten Schmähungen („Faschisten“ und „Rassisten“) in schwarzer Sprühfarbe. All dies war von einem Flugblatt mit „Forderungen“ begleitet, das behauptet, wir würden „islamophobe und rassistische Theorien“ verbreiten und seien ein „Antriebsriemen für Ideologien der Macht“, etc. Wir werden euch jedenfalls nicht deren ganzen Unsinn wiederholen, der alle kräftig zum Lachen gebracht hat. Wenn Ihr das lesen wollt, kommt in der Bibliothek während unserer Öffnungszeiten oder Diskussionen vorbei und lacht mit uns (oder greift uns selbst anstatt unserer Wände an).

Die Antwort auf diese Beschimpfungen war der Erfolg der Diskussion am Dienstag, dem 26., aber auch der aller anderen Veranstaltungen.

Um es kurz zu machen: Die beleidigenden (und schwer lesbaren) Aufschriften haben wir binnen fünf Minuten entfernt (was die Praxis angeht, müsst Ihr noch einiges lernen, Kinder!), aber die eingekreisten As werden bleiben! Unsere Nachbarn haben auch sehr über Euren Schwachsinn gelacht, da Eure Heldentat mit nichts und niemand in irgendeinem Zusammenhang steht, außer mit Euch selbst und Eurem stinkenden Saftladen. Übrigens, noch ein Hinweis für die mutigen Sprayer/Komödianten: Dass Ihr nicht nicht vom DGSI (Zentraldirektion für Inlandsaufklärung - der französische Inlandsgeheimdienst) gefilmt wurdet, liegt daran, dass wir die auf uns gerichtete Kamera entfernt und zerstört haben (lange bevor der Ausnahmezustand verkündet wurde). Jeder wird den Unterschied zwischen denen erkennen , die sich (jämmerlich) eine ohnehin schon von Repression bedrohte anarchistische Bibliothek als Opfer auswählen und denen, die sich ernsthafteren Problemen widmen.

In der Gegend gibt es keine anderen Sprühereien, weder auf Banken, noch an der Polizeistation, noch an den Schulen, die mit dem Geheimdienst zusammenarbeiten, noch an Kirchen, Synagogen oder Moscheen. Was für ein großartiger revolutionärer Angriff ist dies also – und auch noch gegen Anarchisten. Wenn wir „Aufmerksamkeit“ dieser Art erwartet haben (wir dachten an etwas ein bisschen „Konsequenteres“), dann wird uns das nicht von unseren Bemühungen abhalten, eindeutig revolutionäre Diskussionen zu entfachen, zu teilen und zu verbreiten, ohne mit irgendeiner Macht Kompromisse einzugehen, auch nicht mit der Religion. Es wird uns auch nicht davon abhalten, ohne Gewissensbisse die Kompromisse der Politiker innerhalb einiger Teile des „Milieus“ zu kritisieren – ganz im Gegenteil!

Ein Gedanke für die atheistischen „Faschisten“, die Ungläubigen, die heute von Teheran bis Saint-Denis als „Islamophobe“ behandelt werden – von furchterregenden Mächten genauso wie vom aufstrebenden französischen Kleinbürgertum der Universitäten, das nur den Rassismus seiner eigenen Klasse kennt und das gezeigt hat, dass seine einzige Praxis über die letzten 10 Jahre in der Fähigkeit besteht, einen unleserlichen Spruch an die Wand einer anarchistischen Bibliothek zu schmieren und mit religiösen Autoritäten Konferenzen zu organisieren. Eine Praxis, die sich auf dem selben Niveau wie ihre Theorie befindet.

Wenn man nüchtern betrachtet, wie der Staat revolutionäre Atheisten einerseits und „rassistische“ und religionskompatible Linke andererseits behandelt, so wird schnell klar, wer in Wirklichkeit als „Antriebsriemen für Ideologien der Macht“ bezeichnet werden kann: diejenigen, gegen die sich gewöhnlich die Repression richtet? Oder eher diejenigen, denen der Staat Lehrstühle an den Universitäten und Führungspositionen in seinen Institutionen Führungspositionen in seinen Institutionen anbietet (in der Tat besteht diese Galaxie hauptsächlich aus Akademikern und Kadern der mittleren und großen Bourgeoisie, seien diese nun Migranten oder nicht). Es ist daher auch kein Wunder, dass die politische Zielgruppe dieses postmodernen Bordells diesem weder zuhört noch Respekt entgegenbringt, wie alle Aufstände der letzten Zeit bewiesen haben, die sich einen Dreck um das aufgeblasene Geschwurbel unserer frommen Akademiker scherten – von Bahrain über Durban bis Baltimore.

Zum Schluss möchten wir allen danken, die vorbeigekommen sind und die wieder vorbeikommen werden. Wir sind auch dankbar für jede Information über unsere Künstler, die zwar engagiert, aber ein wenig feige sind, da sie es nicht schaffen, uns ihre Gedanken ins Gesicht zu sagen.

Wir rufen alle, denen revolutionäre Gedanken und Praxis etwas bedeuten, dazu auf, die Offensive gegen diese neue Reaktion zu verstärken und sich mit denen zu solidarisieren, die sich im Visier dieser frisch geborenen Reaktionäre befinden, indem sie ihren Teil zu deren Kritik beitragen und das dafür nötige Bisschen Mut aufbringen. Und indem sie die Versuche, antireligiöse Revolutionäre (das ist also keine Tautologie mehr?) zu isolieren, ins Leere laufen lassen.

Gegen alle Formen der Herrschaft, gegen alle Religionen und jeden Rassismus, lang lebe die Revolution! Lang lebe die Anarchie!

 

29. Januar 2016


Einige Bibliothekare der Zwietracht

http://ladiscordia.noblogs.org
ladiscordia@riseup.net

 

Das Kommuniqué im französischen Origial: Des "tags" sur la bibliothèque anarchiste La Discordia

 

 

Islamophobie: Von der begrifflichen zur politischen Erpressung

 

Dienstag, 26. Januar 2016 – 19h


Der Ausdruck der „Islamophobie“ ist eine begriffliche und politische Erpressung, die sich im Schnittbereich zweier Begriffsfelder befindet – dem Religiösen und dem des Rassismus. Ihr Ziel ist es, der Kritik an der muslimischen Religion faktisch jede Legimität zu entziehen (und somit tendenziell der Kritik der Religion überhaupt), indem sie systematisch jede Kritik als Rassismus gegenüber den (wirklichen oder mutmaßlichen) Gläubigen bewertet. Viele so genannte „Revolutionäre“ haben sich diesen Begriff angeeignet – und wurden folglich blind angesichts der autoritären und befriedenden Rolle jeder Religion.

Wie uns also unsere frommen „Revolutionäre“ auf jede erdenkliche Weise von der „Islamophobie“ erzählen, so sprechen die Faschos des „Französischen Frühlings“ von der „Kathophobie“, andere wiederum von der „Negrophobie“ oder der „Judeophobie“. Jeder versucht seine kleine politische Erpressung mittels des Antirassismus. Jeder stellt seine kleine Unterdrückung und seine kleinen Sonderinteressen in den Vordergrund, immer in Konkurrenz mit anderen, und vertieft somit die Spaltungen zwischen den Ausgebeuteten. Und vor allem spricht keiner mehr vom Kampf gegen den Rassismus als solchen und in allen seinen Formen.

Dieses Begriffskonstrukt zurückzuweisen ist eine Voraussetzung, um sich gegen alle Religionen zu stellen, auch gegen den Islam, der von den Verteidigern des Konzepts der „Islamophobie“ als die Religion der Unterdrückten dargestellt wird (wie der irische Katholizismus oder der tibetanische Buddhismus in anderen Epochen). Im schlimmsten Fall geht es darum, die Religion als ein Element der Befreiung auszugeben, und im weniger schlimmen, den Gedanken zu verbreiten, dass die Religion kein Jahrhunderte altes Herrschaftsinstrument im Dienste der Ordnung sei. Dahinter verbirgt sich der Gedanke, dass Herrschaftsverhältnisse, sofern sie von vorgeblich „Unterdrückten“ getragen werden, sich in etwas Emazipatorisches verwandeln. Weil die Religion ein ernsthaftes Problem für diejenigen bleibt, die eine radikale Umwälzung dieser Welt wollen, ist diese Kritik notwendig, heute mehr denn je. Weil es keine „Religionen der Unterdrückten“ gibt, sondern nur Religionen, die unterdrücken.

 

Veranstaltungsankündigung im französischen Original: Islamophobie: du racket conceptuel au racket politique (Man muss auf dem blog ein wenig herunterscrollen - dort finden sich auf links zu weiterführenden Texten auf Französisch.)

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wer einzelne religionen kritisiert, sagt damit aus, dass es bessere religionen gibt!

 

ich bin damit einverstanden den islam zu kritisieren, bzw. ich halte es für unerläslich, alles was machtansprüche in sich trägt ist zu kritisieren, abzulehnen und es sollte den anspruch geben dieses zu überwinden!

 

qallerdings renne ich nicht durch ie straße und schimpfe auf den islam (ohne die anderen religionen auszusparen und alles andere was menschen versucht, oder es tatsächlich umsetzt, nämlich die entmündigung und unterdrücken des menschen) und bin dann in gesellschaft von rechten, dass bedeutet für mich, erst stelle ich mich vor die minderheit, gegen das rassistenpack und dann übe ich mich in kritik!

 

einfaches beispiel:

 

antinazi demo, alle sind willkommen, ist die demo vorbei, kiekt man sich genau an wer da um einen herum stand und dann auf die 12 mit kritik!

 

in diesem sinne, 14:00 friedrichsstarße, keinen meter den faschisten!

 

für die anarchie!

Die Religionen sind aber nicht nur abzulehnen, weil sie Religionen sind, sondern auch auf jeweils sehr spezielle Weise. Zum Beispiel habe ich sehr spezielle Probleme mit dem Christentum, die mich auch dazu bewegen, es abzulehnen. Es ist falsch, mir vorzuwerfen, ich würde dadurch beispielsweise den Islam als bessere Religion darstellen, also aufwerten.  Nein, wer eine Religion kritisiert, wertet nicht eine andere auf. Es ist eher so, dass man bei tieferer Analyse einzelner verrückter Glaubensrichtungen immer wieder auf erstaunliche Parallelen und Denkanstöße trifft, die eine Kritik an den anderen Religionen im einzelnen und an Religion an sich verbessern. Ich würde sogar so weit gehen, dass ein wesentlicher Teil der Analyse, was Religion bedeutet, erst erfasst werden kann, wenn man sich den Religionen einzeln zuwendet.

Sich nur auf offensichtliche Gemeinsamkeiten von Religionen zu beschränken, verhindert umgekehrt eine umfassende Analyse, die Voraussetzung einer Kritik ist, die in der Lage ist gesellschaftlich einzuwirken. Eine solche Einschränkung im Denken ist also kritikfeindlich und erkenntnisfeindlich, somit autoritär.

richtig. am ende vor dem punkt fehlt nur noch das wort antiemanzipatorisch.

für den Text und für eure Arbeit. Lasst euch nicht einschüchtern!

Das ist mutig...

Mal endlich eine Vernünftige kritische ausernanderstztung mit Islam.

Danke 1000mal

In unserer Szene sehen wir den Islam auch sehr kritisch. Scheibar hat einer von uns geschrieben. Wer den Islam hofiert nur weil er ein alternatives System zu unserem bietet ist blind und schneidet der Hydra den ersten Kopf ab. 

Wer anderen einen Lebensentwurf aufzwingen will ist ebenfalls faschistisch.

Was ist mit den Menschen die religiös sind aber tolerant?

 

Jeder Mensch hat das Recht an das zu glauben was er für richtig hält sofern er anderen nicht damit schadet.

Das Wort "faschistisch" solltest du nicht so inflationär gebrauchen. Was stimmt: Religion abzulehnen bedeutet nicht grenzenlos tolerant zu sein. Das ist aber auch völlig richtig und auch typisch links. Wir tolerieren auch rassistische Ideologien nicht sondern stehen für bestimmt Werte und eine bestimmte gesellschaftliche Utopie. In letztere kommt Religion eben nicht vor, da sie immer einen gesellschaftlichen Anspruch hat, es also eine dritte überlegende Instanz jenseits des Menschen gibt, der es gilt Dinge recht zu machen.

 

Auch rein praktisch ist Religion ein Problem, da sie mit Vernuft und Rationalität nicht vereinbar ist... "Unser Kollektiv verhungert wenn du heute das Feld nicht wässerst"... " Ach. Ich bete lieber damit Gott es regnen lässt" ;-)

heißt erdulden und nur eine gesellschaftliche majorität kann minderheiten tolerieren. Toleranz bedeutet immer ein gewalt verhältnis und nicht freiheit.

Du nimmst dir das Recht heraus über den Glauben anderer Menschen zu bestimmen.

Du bist kein Linker sondern autoritär.

Die Aussage war: Religionen sind scheiße! (weil unterdrückung und bevormundung scheiße ist)

Erstens gibt es Religionen die durchaus vernünftig sind und Elemente der Philosophie beinhalten (z. B der Buddhismus), d. h auch tolerant sind.

Zweitens, wer gibt dir denn das Recht anderen Menschen vorzuschreiben woran sie zu glauben haben?

Solange Religionen tolerant sind haben sie eine Existenzberechtigung.

 

Du sagst Unterdrückung und Bevormundung sind "scheisse", was machst du denn? DU bist derjenige der bevormundet.

Klar gibt es Religionen die nicht gut sind und autoritär und als solche auch abzulehnen aber es gibt auch religiöse Menschen

die nichts gegen z. B anarchistische Ideen haben und solche Leute haben ein Recht auf ihren Glauben.

ich will nicht das glauben verbieten. Von mir aus kannst du auch gerne weiterhin an Klapperstorch/Weihnachtsmann/Osterhasen glauben. Eine moralische Instanz welche der Menschheit versucht vorzuschreiben wie sie zu leben hat, hat für mich aber nichts mit Glauben zu tun, sondern ist bevormundend und unterdrückend. Deshalb sollten sich z.B. Anarchist*innen auch überlegen wie sie es mit der Religion halten wollen.

 

Allgemein: Unterdrückung und Bevormundung sind schieße und deshalb gehen Menschen (zu recht) gegen Unterdrücker*innen und unterdrückende Systeme (wie Staaten und auch Religionen) vor.

Auch im Namen des Buddhismus werden Menschen unterdrückt, Pogrome ausgeführt und Menschen ermordet.

 

Religion ist nicht nur (d)eine bestimmte Richtung sie zu interpretieren, sondern auch was sie bewirkt, was Menschen aus ihr machen.

 

Und das ist eben bei den meisten Religionen (wie auch Buddhismus, Christentum, Islam,...) auch Gewalt und Unterdrückung.

 

Trotzdem hat jede Person das Recht zu glauben was sie will, aber dieser Aspekt muss immer kritisiert werden und kritisiert werden dürfen.

Das im Namen des Buddhismus Menschen ermordet werden halte ich für fragwürdig, hast du da ne Quelle?

Dem Rest kann ich zustimmen.

Na, z.B. war Buddhismus im Nationalismus/Faschismus des Japanischen Kaiserreich ein nicht ganz unbeteiligtes Element der Ideologie ... und auch die religiös begründete Feudalherrschaft in Tibet wird keine reine Freude für die Menschen dort gewesen sein ... natürlich finden sich in diesen und anderen Beispielen viele verschiedene Glaubensinhalte, die unter dem Label "Buddhismus" laufen, und es lässt sich nicht "der eine" Buddhismus ausmachen, "in dessen Namen" gemordet und unterdrückt wurde, sondern nur eine Form/Auslegung etc., aber geschenkt, es gibt auch nicht das eine Christendingsbums, in dessen Namen so etwas gemacht wurde ...

.. einfach mal googeln....

 

#fckrlgn

.. einfach mal duckduckgoen....

Du bist kein Linker sondern ein Liberaler. Links sein bedeutet Werte haben und diese auch zu vertreten. Wenn du jeden Scheiß zulassen willst, kannst du es dir auch sparen eine Meinung zu haben.

Anarchismus lebt von Pluralismus der Ansichten.

Wenn du alles verbieten willst was dir nicht in den Kram passt ist dies nicht mein Kampf.

Es wurde in keiner Weise über den Glauben anderer Menschen bestimmt. Dazu ist diese*r Kommentator*in auch gar nicht in der Lage. Die Person erlaubt sich lediglich, die eigene Mündigkeit zu behaupten und sich ein Urteil zu erlauben, wohl, weil sie von der eigenen Vernunft und Fähigkeit zur Erkenntnis überzeugt ist. Es ist für einen Zugang zum Anarchismus auch wesentlich, dass man es sich wenigstens nicht nehmen lässt, den eigenen Verstand zu gebrauchen (und sei dieser noch so sehr von den Verhältnissen in Mitleidenschaft gezogen).

Religion ist eben genau das Gegenteil: Das Wissen über den Zustand der Welt, ebenso wie die Möglichkeit, diesen zu ändern, wird in erster Linie einer allmächtigen übergeordneten Supermacht zugeschrieben. Oft wird behauptet, die Welt sei von dieser Supermacht geschaffen und dieser unterworfen. Wer Religion predigt, behauptet also auch meine und deine Unterwerfung unter diesen Gott. Das spricht mir und auch dir die Fähigkeit und auch das Recht ab, über mein und dein Leben und die Verhätlnisse in denen wir leben, jemals selbst ganz Bescheid zu wissen und zu entscheiden. Es ist also eben die Religion autoritär, weil entmündigend.

Es ist auch wichtig zu beachten: Zwar ist die Existenz eines Gottes nicht widerlegbar, jedoch ist jede konkrete Ausformung dessen, was Gott ist, inklusive der Behauptung, dass es einen Gott gebe, menschgemacht - ein Gott braucht seine Existenz nicht zu behaupten. Damit ist auch der autoritäre Gedanke, wir seien diesem Gott unterworfen, Ausdruck der Herrschaft von Menschen über Menschen.

Daraus lässt sich aber kein Verbot von Religion fordern (wurde ja auch nicht getan), aber es muss uns klar sein, dass Religion der Emanzipation im Wege steht, und schließlich, dass die Emanzipation der Menschen das Ende der Religionen bedeuten wird.

Zum Schluss, möchte ich noch auf deinen Vorwurf eingehen, d* Vorredner*in sei "kein Linker". Das ist uns, die nach Erkenntnis und Befreiung streben, selbstverständlich egal. Mit jedenfalls war es immer wichtiger links zu handeln oder zu denken, statt links zu sein. Es ist aber überhaupt auch armselig, sich hinter diesen Labels und Parolen zu versammeln.

Dein Einwand ist darüberhinaus falsch: Dass die Kritik der Religion Grundlage überhaupt jeder Kritik ist, ist wesentlich für die großen linken Analysen der Vergangenheit (z:B das Kapital), auf die auch du dich beziehst, wenn du "Linker" in den Mund nimmst.