[VS] Nein zum Heim und flüchtlingsfeindlicher Massenaufmarsch

Infostand

Für Samstag, den 23.01.2016, rief „Nein zum Heim“ Schwarzwald Baar Heuberg zum zweiten Mal Rassisten und Faschisten zu einer Kundgebung nach Donaueschingen auf. Nachdem die letzte Kundgebung auf Grund des Versammlungsortes überhaupt keine Außenwirkung erzielte, rotteten sich die Rassisten dieses mal mitten in der Donaueschinger Fußgängerzone zusammen.

 

Nach einigen Hetzreden der üblichen Protagonisten sangen die etwa 80 Rassisten und Nazis noch gemeinsam das Deutschlandlied und verließen geschlossen den Hengstlerplatz in Richtung Bahnhof.

 

Neu bei diesem Aufmarsch waren zwei Reichskriegsfahnen, die mal wieder erfolgreich zum Bröckeln, der mittlerweile nicht mehr aufrecht zu erhaltenden bürgerlichen Fassade beitrugen.

Dem Aufruf des Offenen Antifaschistischen Treffens Villingen-Schwenningen zu einer Kundgebung folgten etwa 60 AntifaschistInnen.


„Wir wollen heute einmal mehr klar machen, dass es nicht zur Normalität werden kann, dass Nazis und Rassisten regelmäßig die Plätze in unseren Innenstädten nehmen. Wo auch immer sie das versuchen, werden wir alles daran setzen sie mit Widerstand zu konfrontieren.“
sagte Thomas Fuchs vom OAT VS.

Durch laute Parolen und einer kleinen Spontandemonstration durch Donaueschingen gelang es die rechte Hetze nicht unkommentiert zu lassen.


Auf der gegenüberliegenden Seite des Hengstlerplatzes fand eine weitere Gegenkundgebung statt, zu der etwa 240 Menschen kamen. Diese formierten sich zu einer Menschenkette, beendeten ihren Protest danach jedoch relativ zügig wieder.

Am nächsten Tag folgten laut Pressangaben 1300 Menschen einem Aufruf aus der Russlanddeutschen Community. Aufgewiegelt durch Berichterstattungen über eine angebliche Vergewaltigung eines 13 jährigen Menschen zog der Aufmarsch durch die Villinger Innenstadt und forderte mehr Sicherheit in Deutschland und die Wahrung der deutschen Kultur.

„Der heutige flüchtlingsfeindliche Aufmarsch in Villingen ist nach den regelmäßigen Kleinaufmärschen durch Nazis und Rassisten eine neue besorgniserregende Entwicklung. Das zeigt wie weit die Panikmache im Zusammenhang mit Flüchtlingen mittlerweile in der Gesellschaft Verbreitung gefunden hat.“ so Thomas Fuchs.

Die Rede eines AfD Vertreters, der versuchte die aufgelaufenen Menschenmassen für seine rechtspopulistische Partei zu begeistern, wurde jedoch nach wenigen Minuten von den Veranstaltern abgebrochen.

 

 

Solidarität mit den geflüchteten Menschen!

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Es muss klar werden, dass ein rein antifaschistischer Abwehrkampf sinnlos ist gegen die immer mehr erstarkenden reaktionären Kräfte. Stattdessen ist es an der Zeit eigene, klassenkämpferische, antikapitalistische also kommunistische Inhalte in die Gesellschaft zu tragen und damit gleichzeitig antifaschistisch und antirassistisch zu agitieren. Denn wenn man die stummen und mörderischen Zusammenhänge zwischen Markt und reaktionärer Bewegung klar macht, kann auch ein Ausweg aus dieser Misere aufgezeigt werden. Der Großteil der radikalen Linken ist so sehr in der bürgerlichen Gesellschaft gefangen, dass ihre einzigen Mittel sind, sich entweder polemisierend an den Staat zu wenden oder andererseits sich pseudoradikal gegen Unterdrückungsmechanismen zu wehren, die nunmal in diesem System immanent sind.

Die Lösung kann also nicht sein eine besser organisierte Antifa aufzubauen, weil diese eben nur Symptome bekämpft, sondern eine zielgerichtete, kommunistische Gegenbewegung mit eigenen Inhalten aufzubauen, die den MEnschen klar machen, dass sie noch so sehr gegen Ausländer und Politik hetzen können, aber das sie dennoch mit zunehmender Verbesserung der Produktivkräfte(Maschinen usw.) überflüssig gemacht werden.