HH: Bitte nicht die Obdachlosen vergessen!

Viele Obdachlose sitzen seit der "Flüchtlingskrise" in Hamburg auf der Straße, weil in den Obdachlosenunterkünften Flüchtlinge untergebracht sind.

 

Um vorneweg eins deutlich zu machen: Nein, dieser Artikel soll keine Neiddebatte schüren und auch nicht gegen Flüchtlinge hetzen o.ä. !!! Die meisten werden zustimmen, dass sowohl Flüchtlinge als auch Obdachlose wie jeder andere Mensch auch in Würde untergebracht werden müssen. Jedoch möchte ich aus der Perspektive von Obdachlosen u.a. vor dem Hamburger Hbf berichten. Denn viele, die sich dort und anderswo draußen aufhalten müssen, auch bei den derzeitigen Temperaturen, weil die Unterkünfte mit den meist syrischen Flüchtlingen voll sind. Auch die Container des s.g. Winternotprogramms, die eigentlich für die Obdachlosen aufgestellt wurden, sind betroffen und damit voll. Das bedeutet, für die Obdachlosen in  Hamburg ist kein Platz mehr. Es wurde mir auch davon berichtet, dass die Menschen dort von den Helfern der Flüchtlinge völlig ignoriert wurden, als es darum ging, die hilfebedürftigen Flüchtlinge zu versorgen.

 

Die Wohnungsnot in Hamburg ist enorm, durch die Flüchtlingssituation steigt diese Not weiter an. Menschen mit Schufa-Eintrag oder ALG2 haben es um so schwerer, eine Wohnung zu finden. Die Flüchtlinge sind jedoch auch auf Hilfe angewiesen, sie sind nicht die Verantwortlichen für dss Desaster und dürfen dafür auch nicht verantwortlich gemacht werden. Der Fehler liegt woanders im System. Eher werden hier Flüchtlinge und Obdachlose, beides hilfebedürftige Gruppen, gegeneinander ausgespielt. Dem gilt es entschieden entgegen zu treten. Ein deutliches Appell sollte es sein, auch die Obdachlosen nicht zu übersehen und bei den derzeitigen Temperaturen zu helfen! In diesem Sinne!

 

P.S.: Die Autorin ist NICHT selbst betroffen, sondern hat sich mit Obdachlosen unterhalten und bei der Bahnhofsmission nachgefragt.

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... Bei einer mehrstündigen Diskussion mit Praktiker*innen aus der Niedrigschwelligen Wohnungslosenhilfe stellte sich herraus, dass es nur ein Vorurteil ist, dass Geflüchtete in den Notunterkünfte für Wohnungslose Menschen unterkommen. Von den anwesenden Personen wurde nur 1 Fall vorgebracht, bei dem eine geflüchtete Person um Obdach bat. Und dass obwohl sie tagtäglich in den Unterkünften arbeiten

aber wichtig wäre, nicht hier bei Indymedia darauf hinzuweisen - wo sich Leute tummeln, die sowieso nicht auf diese Spaltung und Schuldzuweisung hereinfallen, sondern die das systemische dahinter schon durchschaut haben.
Sondern in der Hamburger Mainstreamöffentlichkeit, wo das Spiel gern getrieben wird "wegen Euch haben unsere Obdachlosen keinen Platz mehr". Kennst du die Kommentare beim NDR z.B. zum Thema? Du kannst ja auch mal bei Hinz und Kunzt fragen.