Einige Freiburger Club-Betreiber wollen offenbar keine oder nur noch wenige Flüchtlinge reinlassen. Sie hätten zu viele Probleme gemacht, heißt es. „So nicht!“, sagt die Stadt dazu.
Von Christopher Jähnert
Eigentlich gilt Freiburg ja als recht tolerant. Doch jetzt sollen mindestens sechs Clubs ein Zutrittsverbot für Flüchtlinge ausgesprochen haben. Die Stadt muss sich deshalb eine Frage gefallen lassen: Werden Flüchtlinge im dortigen Nachtleben diskriminiert?
Wenn es nach dem Freiburger Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach geht, dann lässt sich die Frage eindeutig mit „Ja“ beantworten: „Man darf nicht eine Personengruppe pauschal ausschließen.“ Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, nennt das Clubverbot rechtswidrig.
Clubbetreiber berichten von Problemen
Wenn es nach den Clubbetreibern geht, dann gibt es für das Zutrittsverbot handfeste Gründe. Gegenüber der Badischen Zeitung berichten sie von Taschendiebstählen, einer Messerattacke auf einen Türsteher, sexuellen Belästigungen, Vergehen mit K.O.-Tropfen und mindestens einer Vergewaltigung. Besucherinnen sprechen von einer Situation „voller männlicher Gewalt“. Die Betreiber des „White Rabbit“, um den es unter anderem geht, fühlen sich von der Zeitung allerdings falsch zitiert. Das erklärte Ziel sei nie gewesen, Flüchtlinge vom Feiern abzuhalten, sondern mit ihnen einen Dialog zu starten, schreibt das linksalternative Kollektiv auf Facebook.
Das klingt in der Mail der Betreiber, die dem Artikel zugrunde liegt, allerdings anders. Darin heißt es: „Wir haben am Montag beschlossen, dass wir vorerst keine Menschen mehr in das White Rabbit reinlassen werden, die nur eine Aufenthaltsgestattung besitzen.“ Danach die oben genannte minutiöse Auflistung der Dinge, die sich im „White Rabbit“ zugetragen haben sollen. Das Verbot soll allerdings schon seit Mittwoch wieder außer Kraft sein.
Ein Lösungsvorschlag der „White Rabbit“-Betreiber ist die Einführung eines Clubausweises, den „Menschen mit einer Aufenthaltsgestattung“ beantragen können. Diesen sollen sie laut Mail erst bekommen, wenn sie über die Grundsätze des „White Rabbit“ aufgeklärt worden seien.
Keine Kenntnisse bei den Behörden
Die Behörden wissen angeblich nichts von den Vorfällen. „Uns war das nicht als akutes Problem bekannt“, sagt Sozialbürgermeister von Kirchbach. Die meisten Asylbewerber verhielten sich ordentlich. „Schwarze Schafe“ gebe es aber immer. Auch die Polizei hat keine Erkenntnisse über sexuelle Belästigungen. Eine ehemalige Besucherin des „White Rabbit“ sagte dem SWR, sie gehe dort mittlerweile nicht mehr hin. Ihr sei es unangenehm, dass zunehmend mehr Menschen nicht mehr zum Tanzen dorthin kämen, sondern zum Anmachen.
Nach SWR-Recherchen hat die überwiegende Zahl der Diskotheken in Freiburg allerdings keine Probleme mit Asylbewerbern. Grundsätzlich würde es am Eingang Passkontrollen geben, nur schlecht angezogene, betrunkene oder offensichtlich gewaltbereite Menschen würden nicht eingelassen, heißt es. Trotzdem will die Stadt Freiburg jetzt mit Clubbetreibern und Frauenorganisationen reden und einen Runden Tisch einrichten. Was im Einzelnen besprochen werden soll, ist nicht bekannt.
White Habit Club
White Rabbit Club hat einen Beitrag geteilt.
Gestern um 13:24 ·
Sehr geehrte Damen und Herren der Presse,
vielen Dank für ihre vielen Anfragen. Hier kurz und knapp, was wir zu sagen haben.
Bitte verstehen Sie, wir sind ein kleiner Club und wir möchten keine Interviews geben. Bitte kommen Sie auch nicht einfach am Abend mit Kamerateams bei uns vorbei.
Der Artikel in der Badischen Zeitung hätte ein Beitrag sein können über Integration von Flüchtlingen im Nachtleben zu berichten. Stattdessen wurde er das, was er wurde unserer Meinung nach. Ein reißerischer und polemischer Artikel von dem wir uns in dieser Form distanzieren.
Anstatt minutiös jedes Fehlverhalten von Flüchtlingen aufzulisten, hätte auch stehen können: "es kam zu teilweise, heftigen Vorfällen o.ä." . So wird nur der Voyeurismus der Stammtische und Rechtspopulisten bedient und ohne Rücksicht auf die Opfer von sexueller Gewalt im Allgemeinen eine Retraumatisierung billigend in Kauf genommen.
Anstatt erst an den Schluss des Artikels zu setzen, dass im White Rabbit versucht wird Flüchtlinge im Nachtleben besser zu integrieren, hätte dies als Möglichkeit oder Weg zu einem möglichen Versuch der Integration durch Dialog auch an den Anfang gestellt werden können. Unser Club wird gerne von Flüchtlingen aufgesucht, da wir ihnen auch einen Schutz bieten vor dem Alltagsrassismus bieten.
Vielleicht war der Artikel der BZ aber auch ein Beitrag zur Debatte, um rassistische Türpolitik in Freiburg und ganz Deutschland anzuprangern. Diese Diskussion ist bitter nötig.
Die Vorfälle im White Rabbit über mehrere Monate hinweg passieren vermutlich so in jeder Großraumdisko in Deutschland an einem Wochenende begangen von deutschen Mitbürgern. Niemand schreibt etwas darüber.
Stattdessen nährt der Artikel die Angst. Außerdem bezieht der Artikel in der BZ sich auf eine Mail, die nie eine Pressemitteilung war (wir haben Sie im Anhang beigefügt), sondern ein Aufruf an unsere Veranstalter und uns bekannte Gruppen zur Hilfe, um uns bei gewissen Problemen zu beraten und zu unterstützen. Die Gespräche werden in dieser Woche fortgesetzt.
Dass die Praxis, dass keine Geflüchteten mehr in das White Rabbit dürfen, die nur eine Aufenthaltsgestattung besitzen bereits seit Mittwoch wieder außer Kraft ist und eigentlich nie ernsthaft praktiziert wurde, wurde nicht nachgefragt. Man kann die Art und Weise, wie das White Rabbit die Situation gehandelt hat, finden wie man will. Wir wollten die Debatte nie im öffentlichen Raum führen.
Das erklärte Ziel war nie Flüchtlinge vom Feiern abzuhalten, sondern mit Ihnen einen Dialog zu starten und zu integrieren im Nachtleben, etwas das deutsche Mitbürger in Bezug auf Sexismus auch oft nötig hätten. Wir lernen bei unseren Gesprächen mit Flüchtlingen sehr viel und können dadurch in entsprechenden Situationen anders handeln und Konflikte besser entschärfen.
Wir mussten die Flüchtlinge kennenlernen und die Flüchtlinge uns. Wir laden Flüchtlinge einmal die Woche ein, um uns vorzustellen und welche Prinzipien wir haben. Prinzipien, die für alle unsere Gäste gleichermaßen gelten. Die Flüchtlinge können uns fragen, wenn Sie das Verhalten unserer anderen Gäste nicht verstehen. Es ist ein Austausch, der hoffentlich beiden Seiten etwas bringt. Bisher war das Feedback darauf sehr positiv. Darauf wollen wir aufbauen und unser Konzept weiterentwickeln.
Rechtspopulisten mögen nun jubeln über die ganze Sache. Wir lassen uns nicht instrumentalisieren. Wir haben nichts mit Ihnen gemeinsam. Wir waren, sind und bleiben ein offener und toleranter Club in dem jede/r Willkommen ist.
Dies wollten wir eigentlich am Freitag posten, aber dann brach eine Lawine über uns ein, die wir erst einmal verarbeiten mussten. Er bezieht sich auf ein Facebook-Posting der AfD Lörrach.
In den letzten Tagen instrumentalisierte uns Herr Fuhl von der AfD Lörrach uns für seine Zwecke.
(Zitate aus dem Orginalpost von Herrn Fuhl sind mit "" gekennzeichnet, Rechtschreibfehler im Original):
Sehr geehrter Herr Fuhl und andere mutmaßliche Politiker der AfD Lörrach… Wir müssen da einmal was klarstellen zu einigen Punkten in ihrem Posting:
- „Jeder will in der Gaststätte seiner Wahl einen selbstbestimmten Abend erleben. Ich hoffe nur auf die Einsicht der Antifa und anderen linken, dass dies auch für uns gilt.“
Wie kommen Sie nur darauf, dass wir vom White Rabbit und ihre Partei irgendetwas gemeinsam hätten? Wie kommt Sie nur darauf, dass Sie nicht sofort rausgeschmissen werden würden, sollten Sie zum Feiern in unseren Club kommen? Außerdem was wollen Sie in so einem Multi-Kulti Laden, wie dem White Rabbit, wo deutsche Angestellte in der Minderheit sind? Wir Angestellten haben slowenische, polnische, serbische, türkische, russische, gambische, finnische oder ungarische Wurzeln und das ist gut so.
- „… sowie körperlicher Gewalt gegen Angestellte die Reißleine zieht und einen Clubausweus einführt.“
Nein, den Clubausweis planen wir schon länger und er wäre so oder so gekommen. Die Gewalt richtete sich übrigens gegen unsere Mitarbeiter aus Gambia. Somit verurteilen Sie also Angriffe auf Flüchtlinge? Das finden wir gut.
-„…will das Problem mit Clubausweisen lösen, die auch nach eindringlicher Information wie man sich zu benehmen hat, an mutmaßliche Flüchtlinge ausgeben.“
Als ob brave, deutsche Bürger diese Information nicht ebenso nötig hätten. Wie sich dieser Tage zeigt, lernen die aber nicht einmal aus der eigenen Geschichte. Vermutlich sind Deutsche schwer erziehbar. Wir integrieren Flüchtlinge durch Dialog, während Sie, mutmaßliche Politiker der AfD, scheinbar nur eine Sache gut können: Angst und Hetze verbreiten. Bezeichnend ist, wie Sie plötzlich ihr Herz für Frauenrechte entdecken, nur um damit weiter Propaganda gegen Flüchtlinge nähren zu können. So nebenbei gefragt: Was machen Sie eigentlich für die Integration von Flüchtlingen?
- "..., trotz klarer Nein-Ansage der weiblichen Gäste"
1. Da bei uns nicht nur Menschen mit einem deutschen Pass feiern, finden wir es gut, dass die AfD scheinbar auch sexuelle Übergriffe auf nicht-deutsche Frauen verurteilt.
2. Ist Sexismus Teil dieser Gesellschaft in der wir alle leben, daher verstehen auch deutsche Mitbürger ein klares Nein nicht und werden übergriffig. Wenn Sie möchten können wir Ihnen da gerne Beispiele nennen oder Sie gehen mal mit wachen Augen zum Fasching, der dieser Tage in fast jeder Stadt stattfindet. Dies daher nur an einer bestimmten Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Religionsgemeinschaft oder Aufenthaltsstatus festmachen zu wollen, ist sehr verkürzt
- „Die Antifa nutzt den Club regelmäßig und hat bereits Flüchtlingsveranstaltungen dort durchgeführt.“
Es werden auch WEITERHIN Flüchtlingsveranstaltungen (was auch immer das sein soll) bei uns stattfinden. Unsere Einstellung zu der Thematik hat sich in keiner Weise geändert. Ihr Post hat uns vor Augen geführt, wie bitter nötig es ist linke Gruppen zu unterstützen und Flüchtlingen einen Raum zu geben, gerade in Zeiten in denen geistige Brandstifter und mutmaßliche Politiker meinen ihr Stimme erheben zu müssen.
WIR LASSEN UNS NICHT INSTRUMENTALISIEREN FÜR RECHTE HETZE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das White Rabbit war, ist und bleibt ein offener und toleranter Club
Keine Grüße
die White Rabbit Crew
Im Anschluss noch die interne und zugegeben leicht missverständliche E-Mail die zu dieser ganzen Diskussion geführt hat (unverändert):
Von: "info" <info@white-rabbit-club.de>
An: "weisser hase" <info@white-rabbit-club.de>
Cc: "Antifaschistische Linke Freiburg" , "ai-freiburg initiative freiburg"
Betreff: Refugees Welcome, Assholes Not...
Datum: Mi., Jan. 13, 2016 20:50
Hallo zusammen,
da ihr selbst oft als Besucher bei uns zu Gast wart oder die eine oder andere Party bei uns organisiert habt, finden wir es wichtig, euch über folgenden Sachverhalt zu informieren.
Wir haben am Montag beschlossen, dass wir vorerst keine Menschen mehr in das White Rabbit reinlassen werden, die nur eine Aufenthaltsgestattung besitzen.
Dies war kein einfacher Schritt für uns, aber wir sehen momentan keinen anderen Weg, wie wir gewisse Probleme mit Geflüchteten in den Griff kriegen können. Eine Auflistung einiger Vorfälle der letzten Wochen am Ende der Mail. Diese Vorfälle führen dazu, dass sich viele unserer weiblichen Besucher im White Rabbit nicht mehr wohlfühlen. Auch kommen viele Stammgäste nicht mehr.
Ab Mitte Februar führen wir einen obligatorischen Clubausweis für das White Rabbit ein. Menschen mit einer Aufenthaltsgestattung können diesen bereits ab nächster Woche im Hasen erwerben, davor werden sie über unsere Grundsätze aufklären.
Doch fühlen wir uns mit dieser Entscheidung nicht richtig wohl, daher würden wir uns gerne mit euch treffen. Vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten, um die ganze Situation zu meistern. Termin wäre Mittwoch der 20.01.2016 um 18h.
Mit freundlichen Grüßen und Danke für eure Hilfe
the White Rabbit
Vorfälle der letzten Wochen mit Geflüchteten (dies sind die Fälle, die wir mitbekommen haben und entsprechend die Personen aus dem White Rabbit geschmissen haben):
- Eindringen in die geschlossenen Kabinen auf dem Frauen – WC und sexuelle Belästigung
- Wurf eines Fahrrades von oben auf einen unten stehenden Türsteher
- sexuelle Belästigungen (von Anmache trotz Nein bis zu Griff in den weiblichen Intimbereich)
- Verabreichung von KO - Tropfen
- Taschendiebstähle
- Messerangriff auf einen unserer Türsteher
- versuchte Vergewaltigung eines weiblichen Gastes in der Nähe des Bertoldsbrunnens
Anarchistische Gruppe Freiburg
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Gestern um 08:58 ·
Skandalmeldungen über sexistische Übergriffe seitens Geflüchteter verkaufen sich gerade besonders gut und versprechen eine hohe Auflage.
Das dachte sich wohl auch unserer aller liebste Provinzpostille „Badische Zeitung“ und veröffentlichte letzten Freitag einen Artikel mit dem schönen Titel „Kein Zutritt mehr für Flüchtlinge in Freiburger Clubs und Diskotheken“. Ausgiebig wurde aus einer internen Mail an Veranstalter*innen des linksalternativen Clubs „white rabbit“ (welcher auch uns schon die Möglichkeit bot in ihren Räumen Solidaritätsveranstaltungen auszurichten) zitiert, in der einige sexuelle und gewalttätige Übergriffe in den letzten Monaten geschildert wurden. Ein Großteil der Gewalttäter: Männer (davon einige auch ohne deutschen Pass)!
In besagter interner Mail wurde von den Betreiber*innen der – äußerst undurchdachte, da den staatlichen Rassismus reproduzierende – Vorschlag zur Lösung der Probleme vorgebracht, keine Menschen mehr einzulassen, welche nur eine Aufenthaltsgestattung besitzen. Die Betreiber*innen luden jedoch mehrere Veranstalter*innen zu einem Gespräch ein und der dümmliche Vorschlag war recht bald vom Tisch.
Die Badische Zeitung führte mit der white rabbit Crew ein kurzes Interview und druckte daraufhin den oben genannten Artikel, in welcher die Interview-Aussagen etwas „selektiv“ wiedergegeben und sich vorwiegend auf die geschilderten Vorfälle aus der interne Mail bezogen wurde. Die gewünschte Aussage: Flüchtlinge verüben sexuelle Übergriffe in linkem Club. Der Inhalt des Artikels wurde ungeprüft von einer großen Anzahl an Medien übernommen (u.a. Süddeutsche Zeitung, Welt, Focus, Zeit, Huffington Post, SWR3, Handelsblatt, …). Auch unsere guten Freunde von der Männergang „AfD“ haben spontan ihre feministische Seite entdeckt (zumindest solange es gegen die „Asylanten“ und „Antifa-Gutmenschen“ geht) und machen mit dem Artikel Politik.
Dies ist nicht das erste Mal, dass die Badische Zeitung mit einer latent rassistischen Berichterstattung punkten will: Letztes mal ging es um „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ auf dem Stühlinger Kirchplatz. Im Bündnis gegen rassistische Zustände haben wir damals versucht dagegen vorzugehen (http://zustaende.blogsport.eu). Als Krönung des Ganzen verlieh sich die Badische Zeitung für ihre Berichterstattung auch noch ihren eigenen Preis (https://linksunten.indymedia.org/en/node/146566).
Es bleibt dabei:
Gegen sexistisch motivierte Gewalt und patriarchale Herrschaft! Immer und überall!
EL.PI.
El.PI Freiburg – hier: El.PI Freiburg.
Gestern um 05:59 · Freiburg im Breisgau, Deutschland ·
Liebe Gäste, Freunde und Feinde,
die Meisten von Euch werden sicherlich schon auf Fudder.de oder in anderen Medien gelesen haben, wie wir in Artikeln betreffend Türpolitik und Refugees zitiert werden. Je weiter sich die Flüsterpost von der Originalquelle entfernt, desto verkürzter werden unsere Aussagen und damit unsere Meinung und unser Verhalten dargestellt.
Wie jedeR der das EL.PI. kennt weiss, sind wir seit über 35 Jahren ein traditioneller Studenten-Club mit recht begrenztem Platzangebot. Nun ist Türpolitik im Nachtleben und der Job des Türstehers kein einfacher und hier müssen Entscheidungen gefällt werden, die den Betreffenden auch oft nicht passen. Emotionen und Alkohol verzerren hier gerne auch mal die Realität. Wir lesen viel zu oft, dass Türsteher (bei uns oder auch in anderen Läden) unfreundlich sind, zu Unrecht sortieren, keine Menschenkenntnis besitzen oder auf Rauswurfmaschinen reduziert werden. Dazu nur soviel: Es ist ein harter Job, wo gehobelt wird fallen sicherlich auch Späne - wir sind Stolz auf unsere MitarbeiterInnen, die für Euch da sind.
Unsere Türpolitik zielt seit jeher auf ein friedliches, entspanntes und gut gemischtes Publikum ab - daran hängt unser Ruf und Eure gute Party. Zu grosse homogene Gruppen, unfreundliche Arschlöcher, zu stark Alkoholisierte und augenscheinlich Aggressive hatten es, unbeachtet ihrer Herkunft, Kleidung oder/und sexueller Orientierung, bei uns an der Tür schon immer schwer - und das wird auch so bleiben um unseren Gästen ein unbeschwertes Feiern zu ermöglichen. Unsere Aussage, wir liessen nur kleine Gruppen Refugees ins EL.PI. wurde in diesem Kontext gemacht - die Mischung machts. Das gilt für Alle und Jeden.
Wir sind etwas traurig über die journalistische Leistung, denn leider gehört das Thema Sexismus und sexuelle Belästigung im Nachtleben - unabhängig von der Herkunft grabschender Arschlöcher - dringend in die Diskussion. Die Verkürzungen auf Refugees und der Missbrauch des Themas für mehr Klicks und Ideologisierung ist schlichtweg Augenwischerei und eine Schande für uns alle.
Bei uns gilt weiterhin:
Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Aggression haben bei uns keinen Platz. Wer sich belästigt fühlt meldet sich bitte an der Bar oder an der Tür - bei Anzeigen sind wir gerne behilflich. Wer sich nicht benimmt, fliegt raus.
Wir sind stolz auf unsere internationale Crew & froh über unsere internationalen, netten Gäste.
Party on!
The time is now!
Euer EL.PI.
Bitte lest auch das Statement vom White Rabbit zu dem Thema:
http://tinyurl.com/jrrarfo
Crash
Crash Musikkeller
23. Januar um 10:01 · Freiburg im Breisgau, Deutschland ·
Da der Artikel alle Clubs in Freiburg anspricht und auch inzwischen deutschlandweit Fahrt aufnimmt, fühlen wir uns gezwungen uns dazu zu äußern:
Wir nehmen nach wie vor keine pauschalisierten Werturteile an Menschengruppen/Kulturen oder Nationen vor. Auch bei uns gibt es Einlasskontrollen. Wir haben allerdings KEINEN Katalog in dem steht, dass "Syrer/Algerier/Geflüchtete oder Flüchtlinge" nicht reinkommen.
Wir beschließen nach wie vor im konkreten Einzelfall, ob es der Sicherheit unserer Gäste (besonders unserer weiblichen Gäste) zuträglich ist, eine konkrete Person in unseren Club hineinzulassen. Wir haben eine eindeutige Hausordnung, die Sexismus, Rassismus, Macho-Anmachen oder Gewalt untersagt und vertrauen, um deren Einhaltung zu gewährleisten, voll und ganz auf die Erfahrung unserer Mitarbeiter. In dieser Einzelfallentscheidung spielt eine Aufenthaltsgenehmigung eine genauso kleine Rolle, wie ein deutscher Personalausweis. Das ist für uns keine Frage der "Weltoffenheit", sondern der Menschlichkeit!
Wir gehen davon aus, dass die meisten Clubs in Freiburg ähnlich denken, auch zumal das Wheit Rabbit sich schon ausdrücklich von dem Artikel distanziert hat. Wir wollen hiermit das selbe tun und positionieren uns gegen die getroffenen Verallgemeinerungen und die polemische Sprache in diesem Artikel.