Italien, Reggio Emilia: ALF befreit 1000 Zuchthasen

ALF befreit 1000 Zuchthasen

Am 16. Dezember erhielt die Tageszeitung von Bologna Il Resto del Carlino ein Bekennungsschreiben der ALF für die Befreiung von 1000 Hasen aus der Zuchtanstalt Casa Boschi von Canossa (RE): die Tiere werden angeblich zur „Wiederbevölkerung der Fauna“ gezüchtet, doch in Wirklichkeit um sie zur Jagd auszusetzen.

 

In der Nacht vom 10. Dezember sprangen in der Zuchtanstalt Casa Boschi in der Gemeinde Canossa (RE) hunderte von Hasen aus ihren Käfigen. Diese Struktur züchtet „italienische“ Hasen, die nach ihrer Anpassungsfähigkeit ans Territorium und wegen ihres Erhaltes des angeborenen Überlebensinstinktes und der Wildheit selektioniert werden, um sie so zur Abrichtung der Hunde und für spannendere Treibjagden einzusetzen. Wir hoffen, dass ihr Fluchtinstinkt diesmal ganz zu ihrem Vorteil sein möge! In offensichtlichem Gegensatz zu dem dem, was die Jäger von ihrer Aktivität behaupten, ist deren Zweck nicht die Wiederherstellung eines verlorenen Gleichgewichtes unter wilden Tieren. Denn ein guter Teil des Wildes wird genau dazu gezüchtet, um kurz vor ihrer Bejagung befreit zu werden. So erleiden diese Tiere in ihrem kurzen Dasein gleich ein doppeltes Schicksal der Gewalt.

 

Die Jagd tötet abertausende Tiere jährlich, in jedem Wald, in jedem Sumpf oder auf jedem Landstück; sie begünstigt die Verbreitung der Waffen und verursacht ökologische Ungleichgewichte und Schäden. Die von uns bewohnten Gebiete sind voller Orte wie der, den wir besucht haben. In abgelegenen Umzäunungen auf dem Land werden abertausende Hasen, Fasane, Rebhühner, Damhirsche und Wildschweine gefangenhalten, die in irgendeiner Nacht für ein freies Leben bereit wären.

 

Wir haben den 10. Dezember gewählt, weil die Hasenjagd eben zu Ende ging, weil die Jahreszeit noch gut ist um die Hasen wahrscheinlich eine zeitlang noch ohne Schnee aufzunehmen und, schlussendlich, weil man sie im Februar gepaart hätte.

 

Am Waldrand nahe dem Gehege der Casa Boschi herrschte Donnerstagnacht eine grosse Stille. Ausser ab und zu das Dröhnen der Metallgitter, die unter hunderten von eingeschlossenen Hasen vibrieren. Wir haben ein gutes Stück der Umzäunung zur Öffnung eines Durchgangs aufgeschnitten. Wir sind eingetreten und haben die Käfige in den Reihen (ungefähr hundert) geöffnet, in denen sich jeweils zwei, drei oder vier erwachsene Hasen befanden. Das metallische Dröhnen wurde stärker als wir vorbeigingen und hörte plötzlich auf um sich in ein Rascheln im Gras zu verwandeln, sobald es einem Hasen gelang heraus zu springen und blitzschnell im Dunkel der Nacht zu verschwinden.

 

Wir befürchten, die Gefangenschaft habe sie träge und verwirrt gemacht, aber wie sie so prompt im Walde verschwunden sind, haben sie uns eines Besseren belehrt: ihre Pfoten haben die ganze lange Zeit in den engen und überbelegten Käfigen ihre Fähigkeit zum Riesensprung in die Freiheit behalten.

 

ALF – Animal Liberation Front“


Üb. mc, Knast Salez, CH, http://www.croceneranarchica.org/


cna 20. Dezember 2015

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Super.So etwas les ich gern.

Die Aktivisti haben hier ihr großes Herz bewiesen. Empty all cages!