Wir, die Antifaschistische Linke Bochum rufen dazu auf, am 07.12. an der antifaschistischen Demonstration in Duisburg teilzunehmen. Unter dem Motto “Pogrome verhindern bevor sie stattfinden” organisieren Antifa-Strukturen den Protest gegen den Rechtsruck in Deutschland und insbesondere in Duisburg.
Die Mobilisierung seitens rechter Nachbarschaften und Parteien nimmt überall in Deutschland zu. In NRW ist Duisburg eine der Hochburgen. In Duisburgs Straßen kam es seit Jahren immer wieder zu Übergriffen mit rassistischen Motiven und genau in derselben Stadt ist seit Anfang des Jahres der PEGIDA-Ableger DUGIDA, jeden Montag vor dem Hauptbahnhof in der Stadtmitte vertreten.
Im Sommer war DUGIDA fast an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt worden, doch bei den letzten Demonstrationen waren wieder 300-350 RassistInnen auf Duisburgs Straßen unterwegs. Ein Teil des Klientels, wie zum Beispiel Anghörige rechtsradikaler Fußball-Fangruppen und Pro NRW-Aktivisten, welches nun unter dem “DUGIDA”-Label auf die Straße zieht, ist nicht neu vom Himmel gefallen, sondern treibt schon seit längerem sein Unswesen. In manchen Stadtteilen hetzen AnwohnerInnen gemeinsam mit Pro NRW schon seit einigen Jahren gegen die sogenannten “Ekelhäuser” und die dort lebenden Sinti und Roma. Doch durch die DUGIDA-Bewegung hat rechter Protest in der Stadt Duisburg eine neue Qualität erreicht. Hier sammeln sich neben den schon vertretenden empörten Nachbarn und Hogesa-Hooligans nämlich auch NPD-Kader und “DieRechte”-AktivistInnen.
Bekannte Gesichter, wie der NPD-NRW Vorsitzender Claus Cremer oder Dortmunder Nazis der Partei “Die Rechte” Michael Brück oder Siegfried “SS-Siggi” Borchardt werden regelmäßig auf den Demonstrationen von DUGIDA gesichtet. Die Duisburger Montagsdemo ist also ein regelmäßiger und wichtiger Termin im braunen Kalenderblatt.
Die Polizei lässt den RassistInnen und Nazis in Duisburg nahezu freien Bewegungsspielraum, sodass es immer wieder zu Angriffen auf Linke und Menschen mit Migrationshintergrund kommt.
Doch die braunen KameradInnen und BürgerInnen sind nicht die einzigen, die zum Rechtsruck in der BRD beitragen. Überall in Deutschland wird von der „Flüchtlingskrise“ gesprochen und
dieser rassistisch geprägte Diskurs wird nicht zuletzt von Kräften wie PEGIDA oder AFD ausgenutzt, um ihren Rassimus und ihr menschenverachtendes Gedankengut zu propagieren. Bisher leider mit Erfolg.
Die Regierung aus CDU/CSU und SPD springt auf diesen Zug auf und hat bereits in diesem Jahr zwei Asylrechtsverschärfungen durchgesetzt, welche Gebiete, in denen vor nicht allzu langer Zeit noch NATO-Einsätze
stattfanden, zu “sicheren Herkunftsländern” deklariert. Doch nicht nur
die Parteien nutzen diesen Populismus, auch die Presselandschaft ist
fleißig am hetzen. Es wird zwischen guten und bösen Flüchtlingen
unterschieden und gerade diese Trennung scheint in weiten Teilen der
Gesellschaft angekommen zu sein.
Auch die Anschläge von Paris werden von geistigen BrandstifterInnen
genutzt, um sich in antimuslimischer Hetze und Stimmungsmache gegen
Geflüchtete zu üben.
Diese Gesinnungen und gefährlichen Analysen finden momentan ein Sammelbecken in NRW – und zwar jeden Montag in Duisburg.
Lassen wir nicht zu, dass die rechtsradikale Bewegung im Pott Fuß fasst. Runter von der Couch – auf zur antifaschistischen Demonstration gegen Pegida in Duisburg!
Kommt am 07.12 zum Bochumer HBF, Gleis 4, um 17:00 Uhr, um gemeinsam mit uns in Duisburg zu demonstieren.
Macht euch grade gegen Nazis und Rassisten!
All Refugees are welcome!
Antifaschistische Linke Bochum,
November 2015
Aufruf zur Demonstration(Antifa Gruppen aus NRW): http://autonomepolitiknrw.blogsport.eu/2015/11/23/antifaschistische-demonstration-am-07-12/
Gefährliche Analysen
Stimmt schon, die Nazis marschieren. Muß verhindert werden. Soweit alles klar.
Aber warte mal ... : Braune Kameraden und Bürger tragen zum "Rechtsruck" bei. Es gibt also soetwas wie eine Mitte anhand derer Ihr Euch wohl verortet anhand welcher eine "Analyse" eine zu treffen. "Überall", was ein gesellschaftliches Ereignis, ist das Sprechen von der "Flüchtlingskrise" Ausdruck eines rassistischen Diskurses. Darin erkennt man das Verständnis von "Diskurs", "Diskurs" ist ja irgendwie Alles, was auch stattfindet findet Eurer Haltung nach "diskursiv" statt; sieht mir nach Staatsbürger-Selbstverständnis aus. Und dieser "Diskurs" wird also ausgenutzt von usw.usw., nicht ja von Euch, die in Allem und Jedem etwas diskursiv zu verhandelndes erkennen mögen. Ihr unterscheidet also den "rassistisch geprägten Diskurs" von dem Rassismus der usw.usw., was so klingt also bräuchte man einen "Diskurs" nur bloß "anti-rassistisch prägen" und damit hätte es sich dann, das Problem Rassismus seie so von der Mitte der Gesellschaft wieder an den Rand gedrängt. Leider leider klappt das wohl irgendwie (noch) nicht. Und dann "springt die Regierung" auch noch auf den Zug auf. Wenn´s nur einer gemerkt hätte ... "Die Parteien nutzen den Populismus" ..... Soweit ein mechanisches Weltbild, nicht ?
Schlimm findet Ihr das in "gute" und "böse" Flüchtlinge unteschieden wird.
Und somit endet Eurer Aller Anliegen dann in "ALL Refugees are welcome".
Ein Verbesserungsvorschlag zur Güte ist das, eine Wortmeldung im Parlament.
Diskutiert am besten diskursiv darüber ...
Aber bildet Euch nicht ein Eure Polit-Accessoires wie Hasskappen die man nicht mal ganz aufsetzt würden nicht staatstragend sein.
Wen wundert es
Das ist eine 0815 - Gesellschaftsanalyse, die viel über die bürgerliche Herkunft ihrer VerfasserInnen verrät.
Rassistischer Diskurs
Mag sein, ich fand den Inhalt eh schwer verständlich. Das Anprangern von verlogener Politik und der fürchterlichen Situation von Flüchtlingen vor den Toren Europas in allen Ehren. Die Schlussfolgerung "Grenzen auf für alle" und zwar jetzt sofort, würde wohl krasser sozialer Sprengstoff sein. So stärkt man die rechte Bewegung am effektivsten! Wenn in einem kleinen Ort von 10000 Einwohnern plötzlich ein Heim mit 2000-5000 Flüchtlingen hingesetzt wird, die dann in meinem Vorgarten hocken, kann ich schon verstehen, wenn man sich seines Zuhauses beraubt fühlt und damit nicht einverstanden ist. So geht das nicht! Ich habe das Gefühl, dass derartige Kritik bei euch sofort als rassistisch niedergeknüppelt wird, weil eine Kritik an solchen Zuständen ja "rassistischer Diskurs" sei. Damit meine ich nicht, dass man vermeintlich "moderate" Hetzer wie Pegida oder "besorgte Bürger" nicht bekämpfen soll. Ich stand fast jedes Mal in Düsseldorf auf der Straße gegen Dügida! In der aktuellen Flüchtlingssituation wären Patenschaften und eine schnelle dezentrale Verteilung am besten. Dann sind 1-2 Prozent Bevölkerung zusätzlich auch machbar, aber offensichtlich hört die Hilfbereitschaft bei den meisten auf, wenn ich mit jemandem meine Wohnung teilen soll. Also werden wohl bald in den Ballungszentren mit eh schon umkämpften Wohnungsmarkt neue Wohnviertel für Flüchtlinge und Arme gebaut werden, damit Integration so richtig gut gelingt ;-) Und plötzlich ist es eben doch eine Frage der Menge, die man friedlich integrieren kann und denen man eine Perspektive in unserem Land geben kann! Das das pervers ist, damit habt ihr schon recht. Aber vor lauter Idealismus eine völlig unhaltbare Situation zu fordern, ist auch nicht die Lösung. "All refugees are welcome" akzeptiere ich nur von Leuten, die selbst jemanden bei sich aufgenommen haben - alles andere ist naiv und verlogen!