Leipziger Elite-Polizisten im Puff verprügelt!

Erstveröffentlicht: 
08.09.2011

Leipzig/Hamburg – Das „Eros-Laufhaus“ an der Hamburger Reeperbahn. Sex auf vier Etagen, 100 000 Besucher jeden Monat, manchmal kommt die Polizei zur Razzia. Doch jetzt lieferten sich hier Leipziger Beamte einer Spezialeinheit eine wilde Keilerei mit Zuhältern!

 

Acht Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Sachsen waren am Montag zu einem offiziellen Erfahrungsaustausch zu ihren Hamburger Kollegen gekommen. Nach einem anstrengenden Fortbildungstag machten sich fünf Beamte aus Leipzig auf den Weg in den Rotlicht-Kiez St. Pauli. Erst gab es ein paar Drinks, dann marschierte der Trupp ins „Eros-Laufhaus“.

 

Hier locken 80 Huren aus aller Herren Länder in Strapsen und Stiefeln ihre Freier für 30 Euro ins Zimmer. Doch hin und wieder wird dort „nachverhandelt“, und gelegentlich gibt es deshalb Streit mit Kunden.

 

Auch die Leipziger SEK-Männer hatten laut Polizeibericht „Zahlungsstreitigkeiten“. Worum es genau ging, ist nicht klar. Jedenfalls rückten zwei Mitarbeiter (25, 28) des bordelleigenen Sicherheitsdienstes an, zuständig fürs Grobe.

 

Zwei der Elitepolizisten (34, 41), die ständig Nahkampf trainieren, wurden in eine wüste Schlägerei verwickelt. Ein Puff-Angestellter soll dabei einen Baseballschläger eingesetzt haben. Die Polizisten zogen bei der Hauerei offenbar den Kürzeren.

 

Drei Streifenwagen der örtlichen Davidwache mussten anrücken. Bilanz: Ein Lude (25) hatte eine Beule, ein Polizist (41) eine Platzwunde – Klinik! Gegen beide Laufhaus-Mitarbeiter und gegen den 41-jährigen Beamten liegen jetzt Anzeigen wegen Körperverletzung vor.

 

Silvaine Reiche (37) vom Landeskriminalamt Sachsen: „Es wird geprüft, ob disziplinarrechtliche Maßnahmen eingeleitet werden müssen.“

 

Hintergrund: Schon einmal gab's in Hamburg Ärger

 

Bereits 2004 erschütterte ein Kiez-Skandal Sachsens Polizei. Deren damaliger Polizeipräsident Eberhard Pilz hatte höchst persönlich für 30 leitende Polizisten eine Lustreise auf die Reeperbahn organisiert. Während der Dienstzeit, also auf Kosten der Steuerzahler! Nach schweren Vorwürfen wegen Dienstvergehen ging Pilz zehn Monate später mit einem Verweis des Ministers in den Ruhestand.

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acab