Gestern lief BÄRGIDA wieder einmal durch Berlin. Nun könnte man dies als ein sich mittlerweile wöchentlich wiederholendes Spektakel einfach zu den Akten legen, doch denke Ich, dass es sinnvoll ist, diesesmal ein paar Worte zum gestrigen Ablauf zu verlieren.
Über den Rassismus von PEGIDA und BÄRGIDA wurde schon oft genug berichtet, und auch darüber, dass es wieder einmal viel zu wenige Gegendemonstranten an den Ort des Geschehens gezogen hat.
Worüber jedoch gesprochen werden muss, ist die Trauer über die Toten von Paris im speziellen.
Selbstverständlich machen uns die Toten im Herzen Europas auf eine besondere Art betroffen.
Auch wenn wir uns fragen müssen, warum wir über die vielen Tausend Opfer des Terrors von ISIS jeden Tag schweigen, wäre es falsch so zu tun, als könnten wir unser Entsetzen über die Ereignisse der letzten Woche durch Zahlenspielereien relativieren.
Terrorismus siegt nicht durch Waffen, sondern durch Angst, und die Anschläge machen uns deutlich, dass dieser Konflikt nicht nur in fernen Ländern, sondern auch bei uns ausgetragen wird.
Wir trauern über ALLE Opfer.
Was wir jedoch nicht zulassen dürfen ist, dass Diese von Menschen vereinnahmt wird, die ihren Hass hinter Trauer und Furcht verbergen wollen.
Wer über die Toten von Paris entsetzt ist, kann nicht gleichzeitig Menschen verurteilen, die vor eben diesem fliehen.
Wer die einen Opfer betrauert, kann die anderen nicht zu Tätern erklären.
Wer eben noch mit der Flagge des Deutschen Reichs zum Brandenburger Tor marschiert, der hat nichts verstanden und dessen Krokodilstränen vor der Französischen Botschaft sind blanker Hohn.
Die Kerzen in den Händen von BÄRGIDA gestern sind die Brandsätze von morgen.
Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Angst von denen instrumentalisiert wird, die sie zu einer Waffe gegen diejenigen machen wollen, die auf der Suche nach Sicherheit und einer besseren Zukunft zu uns kommen.
Deren Trauer wollen wir nicht und das haben wir gestern deutlich gemacht.
Gegen jeden Faschismus!
Gegen jeden Fundamentalismus!
!
Stimme zu!
stimmt
Ein schöner Kommentar zu der Sache. Auch sehr angenehm, dass an dieser Stelle mal nicht die Toten relativiert wurden.
Die Welt, schwarz-weiß schattiert.
Nach vielen aufschlussreichen und richtigen Debattenbeiträgen, auch aus Frankreich, jetzt das.
"Wer die einen Opfer betrauert, kann die anderen nicht zu Tätern erklären." - So einfach ist die Welt leider nicht, viele Menschen in Syrien (und Europa sowieso) sind sowohl Opfer, als auch Täter. Auch nutzten und nutzen einige Terrorist_innen die Fluchtrouten und den Schutz der vielen Fliehenden um unbehelligt nach Europa zu kommen bzw. sich in Europa fortzubewegen.
"Wer über die Toten von Paris entsetzt ist, kann nicht gleichzeitig Menschen verurteilen, die vor eben diesem fliehen." - Tut mir leid, aber nicht nur die Nazis mit der Reichskriegsfahne haben scheinbar einiges nicht verstanden..
Was die PEGIDA-Mitläufer_innen auf die Straße treibt, ist die Angst vor Veränderung und Modernisierung, vor Statusverlust, Angst davor, dass jahrzehntealte Verhaltensweisen und Normen vlt. bald schon nicht mehr gelten könnten. Diese Angst wird von den Pariser Attentaten noch verstärkt, und führt nicht zu einem Aufbrechen der bisherigen Denk- und Handlungsmuster.
Wer flieht, der wird verfolgt.
Wer genau jetzt in diese Grauzone zwischen Opfer und Täter fällt, musst du mir jetzt aber doch mal etwas genauer aufdröseln.
Und die Angst davor, dass die Terroristen darauf angewiesen wären, ihre Kämpfer über die Fluchtrouten nach Europa zu schicken ist auch eine (wenn auch nicht völlig) übertriebene, oder zumindest Angst.
Warum sollte ISIS ihre Kämpfer ohne Pass, ohne Papiere auf ein klappriges Boot setzen, nach Europa schicken, diese registrieren lassen und dann auch noch auf verschiedene Lager in Europa verteilen, wenn sie auf einen großen Fundus von Radikalisierten zurückgreifen können, die mit Ortskenntnis, gültigen Papieren, der Sprache des jeweiligen Ortes und mit der Möglichkeit, sich in einen Bus zu setzen ohne bei der nächsten Kontrolle direkt wieder abgeführt zu werden, ausgestattet sind?
Das diese Gruppe von Menschen existiert zeigt sich an den Hunderten, die Europa verlassen, um in Syrien und anderswo zu kämpfen.
Jetzt die Grenzen dichtzumachen hilft nur einem, und zwar ISIS. Jeder, der das Kalifat verlässt, ist ein potentieller Rekrut weniger, ein Arbeiter weniger und auch eine symbolische Niederlage für ISIS.
Die Tausenden Flüchtenden zeigen doch durch ihr weggehen, dass sie dies eben NICHT unterstützen!
Der Islamismus ist insoweit ein Problem des Islams, dass ein Großteil der Opfer ebenfalls muslimisch ist.
Den Tausenden, die Fliehen, jetzt die Türe vor der Nase zuzuschlagen, weil ihnen die Schergen dich auf den Fersen sind, ist inakzeptabel.
Die Tatsache, dass das Morden mittlerweile auch bei uns angekommen ist zeigt doch, dass die Welt, die von PEGIDA und co. beschworen wird, so nicht mehr existiert, wenn sie den je existiert hat.
Das geht uns alle an, und Kopf im Sand und Grenzen zu a'la Pegida können und werden wir hier nicht zulassen.
Acht IS-Verdächtige auf Flüchtlingsroute abgefangen
Ich zitiere ungern den focus, es sind mutmaßungen und nur acht bei hunderttausenden fliehenden, aber..
focus. de/politik/ausland/deutschland-als-ziel-acht-is-verdaechtige-aus-fluechtlingsgruppe-in-der-tuerkei-abgefangen_id_5093380.html
Bastel dir deinen Wunschflüchtling
Ausserdem sind sie krank, arm, vergewaltigen unsere Frauen und kacken in den Supermarkt.
Sag doch einfach, dass du sie hier nicht willst, und hör auf nach unten zu treten!
!
alles gesagt. kurz und bündig. sauber !
Kannst ja mal bei Pegida Bodentruppen rekrutieren