Wie bereits bei den ersten Treffen zur Präsentation des Redaktionsprojektes des Anarchistischen Schwarzen Kreuzes angekündigt, beabsichtigten wir zusätzlich zur Verbreitung von Information und Diskussionen durch die Zeitung und den Blog die Schaffung eines Solidaritätsfunds für anarchistische Gefangene, damit wir denjenigen, die in die Fänge der Repression geraten und deren aktive und bewußte Feinde sie sind, finanzielle Unterstützung zu gewähren können.
Jetzt sind wir damit fertig und haben den Fund geschaffen.
Anarchist*innen sind generell ablehnend gegenüber jedweder politischer Kategorisierung, sie sind anti-politisch per definitionem und deshalb sollte von ihnen auch nicht als "politische Gefangene" die Rede sein.
Auf der anderen Seite enden Anarchist*innen im Gefängnis aufgrund von Idealen, Aktionen und Verhalten, die das Ergebnis ethischer, politischer und existentieller Erkenntnis sind. Schmerzhafte Erkenntnis, intellektuelles Bewußtsein, Spass an der Revolte und jede andere Mischung aus Gefühlen, Aktionen und Wissen sind ein natürlicher Prozess, der uns dazu führt informiert zu sein, wach und kritisch gegenüber gewissen Zusammenhängen von Kampf und Repression.
Wir sind Anarchist*innen, Feinde des Konzepts der Politik, egal wie es sich nennt; wenn wir uns im Netz der Feinde wiederfinden, beanspruchen wir nicht politische Objekte zu sein, sondern wir sind Subjekte einer anderen Sozialität/A-Sozialität, einem anderem Blick auf das Existenzielle. Wir suchen nach Verbündeten, Kompliz*innen und Genoss*innen bei denjenigen, die auch von der Maschinerie der Herrschaft unterdrückt werden. Das bedeutet allerdings nicht das Mystifizieren der Klassenangehörigkeit im Sinne der alten kommunistischen Umgangssprache oder plumpe Versuche sozialer Insektenkunde, um auf die Unterdrückten, über die wir reden, sei es innerhalb oder außerhalb der Knäste, von der Kanzel unserer Analyse zu schauen als ob die Unterdrückten Objekte zum Studieren seien.
Wir sind uns voll im Klaren darüber, daß in diesem Zusammenhang Differenzierungen zu machen sehr unerfreulich und verwirrend sein kann, da sie zu Vereinfachungen führen können, die dafür verantwortlich gemacht werden könnten, politisch und durch die Repression ausgenutzt zu werden; deswegen haben wir uns entschieden die unterscheidenden Faktoren, die wir gewählt haben, eindeutig zu spezifizieren, vorerst...
Ein Solidaritätsfund zur Unterstützung anarchistischer Gefangene, der eindeutig über die übliche fiktive Unterscheidung in Politische und Soziale Gefangene hinausgeht.
Wir sind uns auch bewußt über ein verstärktes repressives Durchgreifen als einem Resultat aktueller gesetzlicher Maßnahmen, die allerdings das Bedürfnis nach Instrumenten, die der Feind gerne unterdrücken würde, noch offensichtlicher machen.
Wir wollen noch hinzufügen, daß wir nicht beabsichtigen die Gefangenen, die wir unterstützen werden, irgendeiner "geographischen Konnotation" zu unterwerfen und das es ein Solidaritätsfund für sie ist, nicht ein Fund für rechtliche Kosten oder rechtliche Unterstützung.
Auf dieser Basis wollen wir aktiv werden, bewußt über das Ausmaß und unserer derzeitigen Möglichkeiten.
CNA
To send solidarity contributions:
PostePay Card Number: 4023 6009 1934 2891
Account name: Omar Nioi
via: croceneranarchica
Translated by act for freedom now
http://actforfree.nostate.net/?p=21551
Ausgerechnet ein Kreuz als Symbol?
Was ist aus dem Stern geworden? Sind die angeblichen Anarchisten übernommen/unterwandert worden? Wie weit reicht der reaktionäre Arm der Kirche?
Ist das Rote Kreuz dann kommunistische Unterwanderung?
Das Rote Kreuz hat nix mit Christentum an sich zu tun, sondern war nur eine Umkehrung der Schweizer Fahne zu Ehren des Erfinders. Durch Genfer Konvention geschützt sind: Rotes Kreuz, Roter Halbmond, Roter Löwe mit roter Sonne und Roter Kristall, es gibt auch den Roten Davidstern und das weiße Kreuz in Südtirol. Indien (1977) und Sri Lanka (1957) wollten das rote Hakenkreuz unter Schutz stellen lassen.
sogar wikipedia...
...weiss mehr darüber zu sagen:
"Während des russischen Bürgerkrieges (1918–1920) benannte sich das „Anarchistische Rote Kreuz” in der Ukraine in „Anarchistisches schwarzes Kreuz” um, dies geschah um eine bessere Abgrenzung zum religiös geprägten roten Kreuz zu ermöglichen. Nach der faschistischen Machtergreifung in den 1930er Jahren in Italien dehnte das „Anarchistische schwarze Kreuz” seine Aktivitäten auch auf dem europäischen Kontinent aus. Später in den 1960er Jahren erreichte es über das von Franco regierte Spanien auch Großbritannien, von wo aus nun weltweit Unterorganisationen gegründet wurden, z.B. Anfang der 1980er Jahre die Sektion für Nordamerika, die sich selber in das ABC-Netzwerk und die ABC-Föderation aufteilt."
Also laber nicht so ein quatsch, das ABC gibt's seit anfang des 20. Jahrhunderts