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Auf den Tag genau vor einem Jahr besetzten einige Aktivist_innen das damals leerstehende Haus in der Dieckbornstraße 38. Sie machten damit auf die geplante Umwandlung von günstigem Mietwohnraum zu Eigentumswohnungen aufmerksam. Auch in der Kirchstraße 17a entstehen in den nächsten Monaten acht Eigentumswohnungen die teilweise als Penthouse beworben werden. Dafür wird die bestehende Villa aus den 60er Jahren abgerissen. Der neue Eigentümer HELMA Wohnungsbau, der sich laut eigener Aussage auf den Ankauf und die Bebauung „von attraktiven Grundstücken“ spezialisiert hat, verspricht ein „ Wohnen der Extraklasse in einzigartigem Ambiente“ und verlangt dafür Preise von teilweise über 5.000€ pro Quadratmeter.

Wir kritisieren nicht den Abriss und den Wohnungsbau an sich, sondern den wiederholten Bau von Luxuswohnungen, der am Bedarf der meisten Menschen im Stadtteil vorbei geht. Zur Zeit werden vor allem bezahlbare Mietwohnungen im unteren Preissegment gesucht, diese sind allerdings seit Jahren Mangelware und werden kontinuierlich weniger. Wir verurteilen die derzeitige Umstrukturierung der Städte, bei der sich die Bereitstellung von Wohnraum nur an den Interessen weniger, viel verdienender Menschen orientiert und fordern stattdessen, allen Menschen Wohnungen zur Verfügung zu stellen, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

„Wenn die benötigten Wohnungen nicht zur Verfügung stehen, müssen sich die Menschen diesen eben aneignen; auch durch Besetzungen.“ sagte eine Aktivistin zur Besetzung am Sonntagabend.

„Solange sich die Vergabe von Wohnraum am Profitdenken weniger statt den Bedürfnissen aller richtet, werden wir immer wieder kommen!“

Um unseren Forderungen Ausdruck zu verleihen, rufen wir zudem dazu auf, am kommenden Mittwoch um 20 Uhr auf die Straße zu gehen, und gemeinsam mit dem AStA und dem „netzwerk_Wohnraum für alle!“ für ein Umdenken in der Wohnungspolitik zu demonstrieren.

Kapitalismus und Eigentum angreifen!