Roter Oktober statt Schweineherbst – Einladung zu einem antifaschistischen Aktionsurlaub im Sachsen

Krawalle in Leipzig

Du bist Antifa und langweilst dich? Den letzten bekennenden Nazi hast du vor Monaten gesehen? Und selbst der Nachbar aus dem Schützenverein trägt jetzt ein „Refugees Welcome“ T-Shirt und hilft ehrenamtlich in der von Til Schweiger gesponserten Geflüchtetenunterkunft?! 

 

Dann komm nach Sachsen! Hier gibt es noch waschechte Deutsche – Nazis würde man sie woanders nennen – die sich ohne lange Diskussion als das outen, was sie sind: knallharte Rassist_innen. Während anderenorts noch darüber diskutiert wird ob nun VeKü, VoKü, KüfA oder EfA die politisch korrekte Abkürzung für solidarisches Kochen ist, erwarten dich in Sachsen Nebenwidersprüche ganz besonderer Art: sind es noch besorgte Bürger, deutsche Patrioten oder schon knallharte Nazihools den du gegenüber stehen wirst? Eigentlich auch egal, denn schließlich geht es darum den Gegner zu treffen und Handgemenge lohnt die Differenzierung nicht.

 

Euch erwartet grenzlose Freiheit! Oft gibt es an nur einem Tag im Umkreis von 200km mindestens zwei Aufmärsche, zwei Drecknester mit ihrem unverbesserlichen Charme des nahenden Volkstods und die unvergleichliche Auswahl zwischen der NPD, dem III. Weg, der Partei Die Rechte, XY*GIDA und/oder einfach nur besoffenen Deutschen, die um die völkische Konkursmasse konkurrieren. Dies alles macht Sachsen derzeit zum einem der angesagtesten Ausflugsziele für einen erlebnisorientierten Kurzurlaub und Ausflüge ins Braune.

Für Eigensteigerinnen bieten wir Kartoffelaufläufe ab 300 Teilnehmende, das Niveau steigert sich dann schrittweise bis zu über 20.000 Deutsche, die ihre Angst vor der drohenden Ausrottung auf die Straßen von Dresden tragen.

 

Ganz aktuell bieten wir für gelangweilte Antifas ein qualitativ hochwertiges Last-Minute-Paket mit zwei unverwechselbaren Kartoffelaufläufen in nur 4 Tagen!

 

Für den einfachen Einstieg in Sachsen gibt es am 17.10. einen Aufmarsch der Offensive für Deutschland (aka Widerstand-Ost-West aka GIDA-Dachverband aka Silvio Rößler) durch die Leipziger-Plattenbau-Idylle Grünau.

 

Die hierbei gewonnenen Skills können zwei Tage später am 19.10 mit Antifas aus ganz Deutschland in Dresden (auch bekannt unter dem Namen „Mordor“ ) beim Endgegner Pegida vertieft und erweitert werden. Aus Leipzig wird es eine stilechte Anreise im Buskonvoi (facebook.com/events/178590645812660/) geben.

 

Für das unvergleichliche Begleitprogramm sorgt unserer Kooperationspartner ATOPIE. Gleich am Freitag den 16.10 gibt es im IFZ (der Versuch Berliner Club“kultur“ nach Leipzig zu bringen) eine Soli Party (facebook.com/events/137612399923802/) für das „Refugees Welcome Leipzig“ Bündnis (hat nichts mit deinem Nachbar aus dem Schützenverein zu tun).

 

Am Samstag (Sonnenabend) geht es dann wieder steil auf der Abschlussparty (facebook.com/events/802855143164948/) der Kritischen Einführungswochen (Integrationsprogramm für Erstis an der Leipziger Uni). In einem der legendärsten linksversifften Kulturprojekte in Leipzig Connewitz, das erst vor zwei Wochen nach dem letzten OFD Aufmarsch Ziel eines Naziangriffs war, hört ihr den besten Tekkno der Zone. Also auch hier ist Action geboten. 04277 Never Sleeps.

 

Also liebe Antifas aus Hamburg, Köln, Frankfurt am Main, Freiburg, etc… bucht noch heute eure Tickets nach Leipzig. Verhindert zusammen mit uns den Aufmarsch der „Offensive für Deutschland“ am 17.10. und vermiest den Opfern (Tätern!) von PEGIDA ihren Jahrestag am 19.10. in Dresden.

 

Presented by:

Schlepper-Reisen in Kooperation mit AbinsBrauneTours!

 

P.S.: Schlafplätze sind ausreichend vorhanden, aber auch hier setzen wir auf Eigeninitiative: Irgendjemand aus eurem Freund*innen- und Politkreisen wird schon nach Hypezig gezogen sein und wohnt jetzt in einer überdimensionierten Altbauwohnung mit reichlich Platz für Gäste.

 

Roter Oktober statt Schweineherbst!

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guter text und danke für die einladung. aber verlinkt mal nicht irgendwelche clubs bei denen es eh nur darum geht sich selbst zu feiern und zu verballert zu sein um sich politisch zu betätigen bzw. alle leute an der tür nach bullenmanier zu begrabschen. wir sehen uns auf der straße

In Zeiten in denen alle paar Tagen Asylheime brennen und Nazishools Menschen jagen sind Einhörner vielleicht nicht das geeignete Mittel als Symbol des Widerstandes.

 

Eine Verlinkung auf Facebookevents ist bei wachsender Beobachtung durch den VS und die Cops sicher auch nicht das cleverste was Mensch machen kann.

Die Links zu Facebook sind geändert.

Warum genau nochmal schließen Einhörner, Glitzer und Militanz und Nazis auf die Fresse einander aus?

wow...ihr habt so recht. ich versuche zu kommen.gr4uß aus hamburg

Wir kommen aus Hamburg, wir sehen uns auf der Strasse!

 

Pegida am Arsch!

Jederzeit gegen Pegida, und Solidarität mit allen Geflüchteten!

 

Nur, solche Sprüche wie "waschechte Deutsche – Nazis würde man sie woanders nennen - knallharte Rassist_innen" sind eigentlich auch Stammtisch-Niveau, und Schläge in die Fresse für all die, die gerade in allen möglichen Positionen ihr bestes für die Flüchtlinge geben. Nennt Nazis Nazis, und Rasisst*innen Rasisst*innen, aber kippt das nicht über alle Deutschen aus. Ein Beispiel aus der Presse von heute:

 

http://www.spiegel.de/panorama/luechow-im-wendland-wie-eine-kleinstadt-die-fluechtlingskrise-meistert-a-1057348.html

Denk da noch mal drüber nach. Wer nicht mit Nazis, Rassisten, Pegida, der Asylrechtsverschärfung von CDU, SPD und Teilen der Grünen in einen Topf geworfen werden will, der sollte etwas Abstand zu "Deutschland" halten.

Gesellschaftliche Spaltung vorantreiben!

Du kannst Dir das aber nicht aussuchen! Du wirst in Deutschland geboren und wächst hier auf, und im Alter von 12, 14 stellst Du fest, daß der Rest Welt zu Dir "deutsch" sagt. Klar kannst Du dann politisieren und sagen, nene, ich bin doch Europäer, Weltbürger, Mensch oder Kiezgeselle_In, aber der Rest der Welt wird nur den Kopf schütteln und Dich komisch anschauen, von wegen "Schon wieder so ein(e) verrückte(r) Deutsche(r)". Daher, die Menschen in gut/böse/was auch immer einzuteilen, in welchem Land sie geboren und sozialisiert wurden, und wie sie nachher von der Welt bezeichnet werden, ist total sinnlos, von wegen "die Syrer", "die Kurden", "die Russen", "die Amis", und bedient genau die Klischees, mit denen die Gegenseite arbeitet.

Wer verständlicher Weise nicht ganz so weit in den Osten reisen will oder schon vorher einen Zwischenstopp einlegen will, kann auch mal beim nächsten Thügida-Aufmarsch (wechselnder Ort, nach Sommerpause noch (!) nur wenige hundert besorgte Bürger und organisierte Nazis), bei den regelmäßigen Aufmärschen in Gera (1500 Rasist_innen) oder auch in Erfurt beim inzwischen auf 5000 angewachsenen Aufmarsch der AfD vorbeischauen. Spannung und Aktion werden geboten durch die meist rein zahlenmäßige Unterlegenheit und fehlenden Bereitschaft/Fähigkeit zur Konfrontation auf Seiten der Gegendemonstrant_innen und auf dem rechten Auge blinde Polizisten, die sich liebend gerne handfeste Auseinandersetzungen mit linken Demonstrant_innen liefern, wirkliche Gegenwehr aber nicht gewöhnt sind. Auch ist die Aufzählung von Events in Thüringen wahrscheinlich noch nicht vollständig - Abwechselung in den Locations sind also geboten im braun-grünen Herzen Deutschlands, dass auch Nachts durch den Feuerschein geplanter Heime für Geflüchtete hell erleuchtet wird.

Aber mal im Ernst... in den neuen Bundesländern eskaliert die Lage nicht erst seit gestern und die linke antifaschistische Szene befindet sich hilflos in der Defensive.

Für GenossInnen ohne Schlaf und mit richtig viel Energie werden extra Touren angeboten:

 

17.10.:

Brandenburg:

Am 17. Okto­ber soll indes eine Kund­ge­bung „Schwei­gen heißt zustim­men — Sprem­berg sagt Nein zum Heim“ auf dem Sprem­ber­ger Markt­platz statt­fin­den. Die Mobi­li­sie­rung läuft über die Facebook-Seite von „Cottbus/Spree-Neiße wehrt sich“.

 

Sachsen:

Dresden: "Endgame" 14Uhr Neumarkt

Heidenau: "Familienfest für patriotische und heimattreue Heidenauer" 12-18Uhr Platz der Freiheit

"Burkhardtsdorf sagt Nein zum Containerdorf" 16Uhr Marktplatz ("Lampionumzug durch Burkhardtsdorf")

 

 

18.10.:

Sachsen:

Plauen "Wir sind Deutschland - nur gemeinsam sind wir stark", zuletzt 5000 RassistInnen

 

19.10.:

Sachsen:

Leipzig "Offensive für Deutschland" 19Uhr Richard-Wagner-Platz

Todesgeiler Text.

sau guter text! nazis lassen sich nicht wegglitzern, -kuscheln oder -tanzen. wenn ich einhörner und feen auf transparenten sehe, könnte ich kotzen; aber keinen regenbogen. die debatten, die in den meisten städten geführt werden, verdienen die bezeichnung nichtmal. wer vokü sagt, kriegt hausverbot im autonomen zentrum - ich glaub ich krieg die krise. zum glück gibt es noch ein paar leute, die nicht total einen an der klatsche haben. wir sehen uns im osten!