Farb- und Flugblatt-Terror gegen neues Justizzentrum!

Ein Stromkasten am Rosa-Luxemburg-Platz ist mit Parolen beschmiert
Erstveröffentlicht: 
28.05.2015

Schon 284 Straftaten und 357 000 Euro Schaden vor Baubeginn / Farb- und Flugblatt-Terror München - Der Widerstand gegen das geplante neue Justizzentrum am Leonrodplatz eskaliert. Jetzt ist ein Flugblatt aufgetaucht, in dem zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen wird.

 

In diesem Jahr sollen die Bauarbeiten an dem Knotenpunkt in Neuhausen beginnen. Mittlerweile gibt es fast tägliche Aktionen dagegen. Vorläufer Höhepunkt ist nun ein Zettel, den die Anwohner im Briefkasten hatten. „Zeit, selbst Hand anzulegen“, heißt es darin.

 

Dann machen die Verfasser klar, was sie damit meinen: „Zufahrtswege versperren“, „den Platz besetzen“, „die Arbeiten direkt sabotieren“. Vor allem wird zu Gewalt aufgefordert: „die anwesenden Securities und Polizisten nerven und angehen“, „Planern, Architekten und Baufirmen zeigen, dass sie unerwünscht sind“.

 

Begründet werden die Aktionen mit dem zu erwartenden Baulärm und der steigenden Polizei-Präsenz. „Es wird die sicherste Baustelle Bayerns werden“, so die Flugblatt-Verfasser. „Das bedeutet Patrouillen und Personenkontrollen rund um die Uhr.“

 

Der angedrohte gewaltsame Widerstand ist dabei die nächste Stufe des Eskalation. Bisher gab es fast täglich Aktionen. Die Anwohner am Leonrodplatz sind bereits besorgt.

Die Polizei nimmt das Flugblatt ernst. „Der Gruppe, von der auch dieses Schreiben stammt, sind mittlerweile 284 Straftaten zuzuordnen“, so Polizeisprecher Wolfgang Behr. „Durch Sachbeschädigungen wie angezündete Autos, eingeworfene Scheiben und Farbbeutel entstand Schaden von rund 357 000 Euro. Das Schreiben liegt der Staatsanwaltschaft zur Prüfung vor.“

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