Am Samstag, den 29.08.2015 wollen Nazis in Fürth-Ronhof aufmarschieren. Unter dem Motto „Asylflut stoppen!“ wollen sie ihr menschenverachtendes
Gedankengut auf die Straße tragen und wenden sich dabei gegen
Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, weil sie verfolgt werden oder
Krieg und Ausbeutung ihre Heimat zerstört haben. AntifaschistInnen rufen zur Gegenkundgebung auf. Sie startet um 12:00 Uhr an der Erlanger- / Ecke Kronacher Straße in Fürth-Ronhof.
In unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Möbel Höffner, in dem der bayrische Staat seit beinahe einem Jahr unter menschenunwürdigen Zuständen Geflüchtete unterbringt, wollen die Nazis des III. Weg (einer ultrarechten Kleinstpartei) die von PolitikerInnen und Medien angeheizte rassistische Stimmung nutzen, um ihre Hetze auf die Straße zu tragen.
Flüchtlinge kommen nach Deutschland in der Hoffnung hierzulande Sicherheit und die Perspektive auf ein besseres Leben zu finden. Stattdessen werden sie vom deutschen Staat diskriminiert, eingesperrt und kriminalisiert. Hinzu kommen Anschläge durch Nazis und andere RassistInnen auf Unterkünfte für AsylbewerberInnen und Gebäude die dazu umgewidmet werden.
Alle paar Tage erreichen uns im Moment Nachrichten von neuen Anschlägen
und rassistischen Versammlungen in denen Menschen „aus der Mitte der
Gesellschaft“ Seite an Seite mit Neonazis Geflüchtete angreifen.
Angefeuert werden sie von einem politischen Diskurs, der zwischen
„guten“ und „bösen“ AsylbewerberInnen unterscheidet und beispielsweise
Sinti und Roma in „Sonderlagern“ internieren will. Das eben diese
Bevölkerungsgruppe bereits im Nationalsozialismus allein aufgrund ihrer
Ethnie verfolgt wurde und auch heute vorallem in den Staaten des Balkans
von staatlicher, wie von zivilgesellschaftlicher Seite massiven
Diskriminierungen ausgesetzt sind, schreckt anscheinend die hetzenden
PolitikerInnen wenig ab.
Gleichzeitig flüchten auch tausende Menschen aus Ländern wie Syrien, die
laut geltendem Recht Asyl bekommen müssen, wenn sie erst hier
angekommen sind. Um auch diese Menschen aus Deutschland fern zu halten,
werden Europas Außengrenzen immer mehr abgeschottet und auch über die
Schliessung der Grenzen innerhalb Europas wird schon diskutiert. Dabei
ist Deutschland und die EU für die Gründe der Flucht – also für die
Zustände in den Herkunftsländern – oftmals mitverantwortlich.
Sei es die Finanzierung des Islamischen Staats durch die türkische
Regierung und die Belieferung der Türkei mit deutschen Waffen oder die
wirtschaftliche Ausbeutung zahlreicher Länder durch die deutsche
Wirtschaft: ohne die Durchsetzung deutscher wirtschaftlicher und
geostrategischer Interessen wäre die Zahl der Menschen, die heute
weltweit auf der Flucht sind kaum auf ihrem momentanen Höchststand.
Die Gewaltausbrüche gegen Flüchtlinge nehmen zu.
Die Täter sind organisierte Neonazis genauso wie „ganz normale“ RassistInnen. Die WegbereiterInnen für ihre Hetze sind dabei auch die Medien und
PolitikerInnen die Forderungen der Neonazis teils eins zu eins
übernehmen. Um ein neues „Mölln“ oder „Rostock-Lichtenhagen“ Anfang der 90er Jahre
zu vermeiden, gilt es „Freital“ und „Heidenau“ aber auch den
Naziaufmarsch in Fürth am kommenden Samstag zu verhindern.
hin da!
und wer sich auch nur ansatzweise, auf die Fahne schreibt, links oder antirassistisch zu sein, hat da hin zu kommen!!!
es kann nicht sein, dass die aktiven Flüchtlinge am Hallplatz eine Demo machen und nur zwischen 150 und 200 Menschen dort auftauchen. Es geht grad um sehr viel und auch wenn wir in den Städten (Fürth/Nürnberg/Erlangen) recht erfolgreich im Kampf um die Köpfe sind, muss das auch auf der Straße erneut Widerrhall finden. Bereits im April konnten wir den FaschistInnen in Fürth zeigen, dass es für sie kein Durchkommen gibt.
Lasst uns das am Samstag alle zusammen wiederholen - mit noch mehr Menschen und noch mehr Power!!!!
ultras fürth
ultraszene fürth nimmt nicht an den protesten teil, fahren stattdessen zum auswärtsspiel. wünsche trotzdem viel erfolg!