Wü-Fahrscheinautomaten angezündet

Symbolbild Grillanzünder

In letzter Zeit wurden in Würzburg mehrere Fahrkartenautomaten mit Grillanzündern und Grillkohle unbrauchbar gemacht. Die ersten beiden Male (Mai, während des Bahnstreiks / Juli) traf es Automaten am Bahnhof Würzburg-Süd. Zudem wurde mit Graffiti auf dem Bahnhofsgelände ein Bezug zum Bahnstreik und ein allgemeiner Apell zum Schwarzfahren gegeben ("Automat kaputt? Fahr schwarz!",...) Letzte Nacht traf es nun auch einen Automaten für die Straßenbahn, nämlich den an der Haltestelle Löwenbrücke.

 

Uns ist zwar klar, dass Verkehrsgesellschaften wie die Deutsche Bahn mit solchen Aktionen ihre Preiserhöhungen rechtfertigen, jedoch ist dies eine Farce. Die Ticketpreise steigen regelmäßig in die Höhe- mit oder ohne beschädigten Automaten. Öffentlicher Verkehr muss kostenfrei werden!

 

Solidarische Grüße an dieser Stelle nach Leipzig, wo in letzter Zeit auch mehrere Automaten beschädigt wurden, und an alle Aktivist_innen weltweit!

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Wahnsinn, wie man auf so einen Mist noch stolz sein kann... 90.000 Euro Schaden anrichten, weil man meint nicht für die Beförderung von A nach B bezahlen zu wollen, ist so dermaßen dämlich und hohl...

Argumente sind in deinem Kommentar zwar Fehlanzeige, aber um den hier mal nicht unwidersprochen stehen zu lassen will ich mal drauf eingehen.

 

Die hohe Schadenssumme sollte einen gerade noch bestärken, offenbar ist ein Automat sogar teurer als die Firmenwagen der WVV (wo parken die eigentlich? Friedrich-Spee-Straße 58?).

 

Sicher weden sich viele im ersten Moment über den kaputten Automaten empören, aber spätestens das erzwungene kostenlose Fahren dürfte das bei mancheinem zu klammheimlicher Freude führen. Gerade bei der Wut vieler gegen Parkscheinautomaten zeigt sich doch, dass es für solche konsequenteren Aktionsformen viel Akzeptanz gibt. 

 

Erstrecht den Schwarzfahrer_innen auf der Ganzen Linie kommt die Aktion zugute, so wird dank Verweis auf die nicht-möglichkeit des Ticketkaufs wohl kaum jemand zu einer Strafe verdonnert werden. Und auch die Inkassounternehmen weden die Ticketlosen nicht verfolgen können, die Gefängnisse nicht mit ihnen gefüllt werden. Das Schwarzfahrer_innnen mancherorts 30% der Gefangenen ausmachen sollte inziwschen auch bis nach Würzburg durchgedrungen sein.

 

Kurzum: Zumindest bei Prekären und Schwarzfahrer_innen gut zu vermitteln, Praktischer nutzen für viele ohne Ticket. Politische Aufmerksamkeit für diesen sonst einfach hingenommene Zustand. Nicht jeder kann oder will sich eure scheiß Preise leisten!