Die Grünen: Kult(o)ur und andere leere Wahlkampfversprechen
Die Grünen haben heute eine Fahrrad-„Kultour“¹ veranstaltet. Wir wollten das nicht unkommentiert lassen und haben an den einzelnen Stationen der Tour Hinweise auf die scheinheilige Politik der Grünen Partei hinterlassen (siehe Fotos).
Die Grünen propagieren, sie würden sich für Umweltschutz einsetzen.
Die
Realität zeigt, dass sie genau das Gegenteil tun: In Hamburg wurde
von der damaligen schwarz-grünen Landesregierung der Bau eines neuen
gewaltigen Kohlekraftwerkes mitgetragen.
In NRW wird der aktuelle Widerstand gegen den Braunkohleabbau im
Rheinland mit massiver Polizeigewalt und sonstiger Repression
bekämpft. Das alles unter einer rot-grünen Landesregierung.
Die
Widersprüchlichkeit der „Kultour“ entsteht durch rot-grüne
Koalition im Bochumer Stadtrat, die Millionen für ein Konzerthaus
ausgibt und auf Grund der Mehrkosten an anderen Stellen unter anderem an der freien Kultur kürzt.
Die Grünen in Bochum setzen sich somit nicht etwa für Kultur
für alle ein, sondern für elitäre Großprojekte.
Die
Entwicklung der Grünen von einer alternativen öko-sozialen
Basisbewegung hin zu einer in den Kapitalismus integrierten,
Umweltzerstörung und Ausbeutung tragenden Partei zeigt bestens die
Auswirkung, die eine Beteiligung am parlamentarischen System auf
Bewegungen hat. Die Machtmechanismen der Parlamente korrumpieren
jede*n egal wie viel Idealismus sie*er am Anfang in sich trägt.
SPD: Armut, Überwachung und Krieg
Nachdem wir den Grünen hoffentlich ein bisschen die Laune bei ihrer Fahrradtour vermiest haben, stellten wir uns einige Zeit in die Nähe der Wahlkampfstände der SPD und CDU. Zur CDU müssen wir hoffentlich nicht mehr viel sagen. Hier sei nur kurz an diverse rassistischen Äußerungen über Geflüchtete diverser CDU-Politiker*innen erinnert.
Die SPD steht wie keine andere
Partei für den Verrat an den Arbeiter*innen und Armen, sowie am
Frieden. Ihre Treue zum deutschen Staat und die Unterstützung des
ersten Weltkriegs haben bereits vor hundert Jahren gezeigt, was mit
einer sozialistischen Bewegung passiert, die versucht die politische
Macht zu übernehmen. Sich hört auf sich für eine gerechtere Welt
einzusetzen und stabilisiert die Interessen des Kapitalismus und des
Staates. Jüngstes Beispiel hierfür sind die Einführung von Hartz4
oder auch die Einknickspiele um die Vorratsdatenspeicherung.
Um
eine Alternative zum „Engagement“ in den Parteien zu bieten,
verteilten wir Flyer mit Hinweis auf das anarchistische
Organisierungstreffen in Bochum.
In den Flyern (siehe Fotos) wird klar gemacht, warum wir Parlamentarismus und Wahlen ablehnen und dass wir in Bochum und überall eine anarchistische Bewegung aufbauen wollen, die in der Lage ist, eigene Projekte umzusetzen. Wir hoffen, dass durch unsere Gespräche mit einigen Menschen vor Ort und die verteilten Flyer Menschen angeregt wurden aktiv zu werden und der Widerstand für ein selbstbestimmtes Leben in Bochum weiter wächst.
Gegen alle Beteiligung an Parlamenten! Für
das was uns keine Partei geben kann: Ein selbstbestimmtes Leben ohne
Herrschaft! Organisieren wir uns!
Anarchist*innen, die sich organisieren (wollen)
¹ https://de-de.facebook.com/events/122332171444872/?ref=3&ref_newsfeed_st...)
Gut gemeint, schlecht gemacht
Vom Ansatz her schöne Aktion.
Schade nur, daß nahezu jeder Spruch lediglich der Selbstbestätigung dient, und nicht die geringste Überzeugungskraft hat auf Leute, die nicht der anarchistischen Szene angehören. Etwa: "Alternative: Anarchismus organisieren". Wer nicht selbst Anarchist_in ist, wird über diesen Satz noch nicht einmal nachdenken, sondern nur den Kopf schütteln, und ihn sofort wieder vergessen. Anscheinend habt ir den menschen, die nicht zu euch gehören, rein gar nichjts zu sagen.
Parolen sind kein Theorieersatz, sondern..
.. sollen durch Einfachheit und Wiederholung wirken. (Ich habe heute noch Parolen aus den 60ern im Kopf, weil sie einfach und wirkmächtig waren)
Menschen, die "noch nicht einmal nachdenken, sondern nur den Kopf schütteln" und den Satz "sofort wieder vergessen", sind sicher intellektuell nur bedingt zu mobilisieren, Gott sei Dank gibt es aber neben Anarchisten und Nichtdenkern noch viele, viele Menschen, die von Parteien und anderen Stellvertretern die Nase voll haben und noch nicht wissen, wie sie sich erfolgreich gegen die kapitalistischen Zumutungen wehren können. Diese Menschen sind sicher die Zielgruppe für anarchistische Propaganda.
Mir hat die Aktion jedenfalls etwas gesagt: Wenn du etwas verändern willst, organisiere dich herrschaftsfrei!