EILMELDUNG: Die Beerdigung von Kevin Jochim / Dilsoz Bahar wurde für den morgigen Samstag abgesagt. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat nach der Ankunft den Leichnam beschlagnahmt. Die Repression wird somit auch in Deutschland weitergeführt!
Keine Kriminalisierung von Antifaschist_innen die sich der YPG/YPJ anschliessen!
Wir nehmen Anteilnahme mit der Mutter,
allen Freund_innen und Genoss_innen, die nun erneut, durch diese
Repression, in Ungewissheit gelassen werden.
Hintergrund: https://linksunten.indymedia.org/en/node/150711
Warum ihr den Beerdigungstermin weiter angebt ist schon klar,
aber vielleicht könnt ihr zwischen eurem propaganda Zeug auch mal schreiben warum die Staatsanwaldschaft Düsseldorf die Leiche Beschlagnamt hat.
Und wieso werden Leute in Ungewissheit gelassen ?? Warum Ungewissheit, stimmt an eurer Version des Geschehens etwas nicht?
Abzusehen
Entschuldigt, aber war das nicht abzusehen und jedem klar das das so kommt sobald sie wissen wo der Leichnahm ist?!
Wurde das nicht verheimlicht? Das kann doch nun echt niemanden überraschen da es "normale" Praxis ist, war doch bei Ivana das selbe. Ein wenig mehr Infos würden dem "Artikel" gut tun. Einen identischen Zweizeiler hätte ich euch im vorhihein auch schreiben können.
Was erwartet ihr so schnell?
Der Artikel dient doch in erster Linie dazu, die Information zu verbreiten, dass die Beerdigung abgesagt wurde. Zusätzlich wurde die Begründung dazu geschrieben.
Oder sollen die Leute, weil es noch nicht die passende Analyse zur Aktivität der Staatsanwaltschaft gibt, nach Karlsruhe fahren und dann ist dort nichts?!
wunderliche verwunderung
natürlich ist es Ausdruck der "extremismus"-doktrin, wenn sein leichnam nicht wie von familie , genoss_innen und freund_innen gewünscht beerdigt werden kann.
trotzdem:
die in einem anderen kommentar gebrachte forderung, mehr zu den angeblichen gründen seitens der behörden zu schreiben, kann ich nachvollziehen.
angesichts der gesellschaftlichen verhältnisse ist für mich dagegen unverständlich, warum sich hier - offenbar ernsthaft - über fehlende "menschliche oder moralische Regeln" aufgeregt wird. das fehlen dieser darf nicht verwundern.
abgesehen davon sind begriffe wie "moral" schwammig und damit (leider) untauglich.
Moral
Ich hätte dir in Punkto Moral zugestimmt,
allerdings erfährt der Begriff gerade eine Renaissance in Rojava.
Das theoretische Modell des Demokratischen Konföderalismus fußt ja u.a. anderem auf "Moral",
wie in "Jenseits von Staat, Macht und Gewalt" von Öcalan beschrieben.
Eine produktive Diskussion darum konnte ich bislang auch noch nirgendwo so richtig ausmachen.
Ermittlungsverfahren
Nach dem Ableben von Ivana Hoffmann hat die StA ein Ermittlungsverfahren nach § 129 StGB ./. die MLKP eingeleitet. Offenbar ist ein weiteres Ermittlungsverfahren dieser Art eröffnet worden.
Sicher?
Dass die StA/ GBA ein Ermittlungsverfahren gg eine Organisation einleitet, ist mir neu (eher gg Einzelpersonen wg § 129 b und nie öffentlich vor Festnahme)
Leichen = Beweismittel = Beschlagnahme (einscshl.) Obduktion = Ermittlungsverfahren wg Tötungsdelikt [+/-]
Hier ist jetzt eine Erklärung:
Pressemitteilung, 15.08.2015 Leichnam von Kevin Jochim wurde auf Erlass der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf beschlagnahmt
Am 6. Juli 2015 ist der Internationalist Kevin Jochim, der sich 2012 unter dem Namen Dilsoz Bahar der YPG in Rojava anschloss, im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat gefallen. Die Überführung seines Leichnams zu seinen Angehörigen in Deutschland wurde in den letzten Wochen massiv erschwert. Am 14.08.15 wurde er bei der Ankunft in Düsseldorf von der deutschen Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
Kevin Jochim (Dilsoz Bahar) sollte von Rojava über die Türkei nach Deutschland überführt werden. Über 5 Wochen dauerte es, bis es gelang, den Leichnam nach Deutschland zu transportieren. Auf diesem Weg wurde die Überführung an jeder Grenze massiv hinausgezögert. Kevin Jochim und weitere im Kampf gegen den Islamischen Staat Gefallene sollten nach ihrem Tod direkt in die Türkei überführt werden. Dies wurde mit der Begründung verhindert, dass die vorhandenen Dokumente ungenügend seien. Hierdurch verzögerte sich der Transport.
Am 20. Juni sollte eine erneute Überführung in die Türkei geschehen, die aber durch den Bombenanschlag durch den IS in Suruç, kurdisch Pirsûs, überschattet und letztendlich durch die Schließung der syrisch-türkischen Grenze unmöglich gemacht wurde. Hierdurch mussten die Leichname über den Irak in die Türkei überführt werden. Bereits bei der Einreise in den Irak wurden die Särge von der Südkurdischen Autonomieregierung KDP beschlagnahmt, selbiges geschah auch an dem irakisch-türkischen Grenzübergang Habur.
Sieben Tage lang waren die Angehörigen vor Ort und protestierten gegen diese unmenschliche Behandlung der Gefallenen. Durch Sitzproteste, Besetzungen des Gouverneursamtssitzes und durch Zusammenarbeit mit der Demokratischen Partei der Völker HDP, wurde die Überführung der Leichname in die Türkei zugesagt. Dennoch gab es noch ein andauerndes Hin und Her am Grenzübergang Habur.
Letztendlich konnte Kevin Jochim von Erbil über Istanbul nach Düsseldorf überführt werden. Jedoch wurde der Sarg direkt nach der Ankunft in Deutschland am späten Abend des 14. August 2015. erneut beschlagnahmt, diesmal von bundesdeutscher Seite.
Trotz der Beteiligung deutscher Behörden an der Überführung von Kevins Leichnam, sah die Staatsanwaltschaft scheinbar keinen Grund, die Familie vorab über die beabsichtigte Beschlagnahme zu informieren. Die bereits zum zweiten Mal vorbereitete Beerdigung und Gedenkveranstaltung mussten heute (15.08.2015) erneut abgesagt werden. Somit wird der Familie durch staatliche und gerichtliche Beschlüsse ein weiteres Mal die Möglichkeit eines würdevollen Abschieds und Gedenkens genommen.
Wir protestieren gegen dieses Vorgehen der deutschen Behörden und fordern eine sofortige Freigabe des Leichnams von Kevin Jochim.
ISKU | Informationsstelle Kurdistan e.V. E-Mail: isku@nadir.org Web: isku.org
NAV-DEM – Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e. V. E-mail: info@navdem.com Web: www.navdem.com Pressekontakt: Ayten Kaplan: 0157 33881294