Die Lange Woche der Rigaer Straße zusammengetragen

Unsere Leidenschaft

Die Lange Woche der Rigaer Straße stand unter dem Motto: 25 Jahre Selbstorganisation und Widerstand. Ein Straßenfest,das von den Hausprojekten Rigaer Straße & Liebig Straße geplant wurde. Es wurden Workshops angeboten,Mensch konnte sich Filme beispielsweise über Hausbesetzungen anschauen,es gab eine Skate Jam, einen Umsonstflohmarkt und jeden Abend vegane KüFa. Alles schön und gut,sowas sollte ja eigentlich niemanden stören. Pustekuchen,die Rigaer Straße wird seit Jahren als DIE Sammelstraße der autonomen linken Szene in Berlin gesehen,dementsprechend ist ja so ein linksradikales Straßenfest unmöglich und sollte unterbunden werden,so der Staat. Die Bild hetzte schon Wochen vor Beginn der Woche gegen die Veranstaltung,die natürlich unangemeldet war. Die Anwohner*innen ließen sich davon aber nicht stören,bis Mittwoch konnte das Programm durchgezogen werden.

Mittwoch,fand ein Umsonstflohmarkt auf dem Dorfplatz (Kreuzung Rigaer Straße/Liebig Straße) statt,gegen späten Nachmittag fuhren ca. 14 Wannen vor und räumten diesen,daraufhin kam es zu Rangelein zwischen Besucher*innen und Polizist*innen. Die Bullen beschlagnahmten alle (!!!) Kleidungsstücke, Spiele usw. Als ob das nicht genug wäre konnte auf Anfrage warum die Sachen beschlagnahmt wurden nicht geantwortet werden. Weiter noch beschlagtnahmten die Polizist*innen Stände und Umzugskisten voller Klamotten die noch vor dem XB standen. Im Laufe des Abends stellte die Polizei sich auf der Straße auf,waren ständig in Suchtrupps unterwegs und als es dann dunkel wurde stellten sie noch ein Flutlicht auf. Alles reine Schikane,die Stimmung war bis dato zwar angeheizt aber dann brachte der Auftritt einer Band auf dem Balkon des XB’s die Menschen doch wieder auf andere Gedanken.

 

Donnerstags fand dann eine Skate Jam statt,auf der Straße wurden verschiedene Hindernisse aufgebaut welche befahren werden sollten. Wieder kam die Polizei,räumte die Straße und beschlagnahmte alle Dinge. Den ganzen Abend standen sie am Dorfplatz leuchteten Leute an,liefen in Trupps durch die Mengen und stellten das Flutlicht an.

 

Nach den Provokationen seitens der Polizei meldeten einige Anwohner*innen für Freitag dann schlussendlich eine Demo gegen Bullenterror und Verdrängung an. An der Demo nahmen ca. 800 Leute teil,sie führte durch den Nord und Südkiez Friedrichhains. An der ganzen Strecke war ein massives Angebot an Polizist*innen,an jeder Ecke standen drei vollbesetzte Wannen,es gab einen bereitstehende Wasserwerfer,einen Hubschrauber und eine Hundestaffel. An der Höhe der Mainzer Straße wurde die Demo vorzeitig aufgelöst und einige Leute stürmten Richtung Nordkiez. Die Bullen reagierten sofort mit Festnahmen,Reizgas und Kesselbildungen. Als sich irgendwann fast alle Menschen wieder am Dorfplatz versammelten war die Polizei auch mit mehreren Hundertschaften vor Ort und nahm ohne ersichtlichen Grund Leute auf brutalste Weise in Gewahrsam. Als Reaktion darauf wurden Flaschen und Steine auf Beamte geworfen. Die Polizei spielte sich bis tief in die Nacht auf,es gab bis zu 15 Festnahmen. Nie konnten die Polizist*innen auf Anfragen,was die begangen Straftat gewesen sei antworten. Mensch könnte denken nach so einer Nacht hätten die Bullen verstanden das ihr Verhalten absolut daneben war. Bullshit.

 

Samstag Abend beschlagnahmten sie erneut Infostände die auf dem Bürgersteig aufgebaut waren und standen mit mehreren Hundertschaften um die Dorfplatz herum,mit Schildern und zum Teil bereits mit Schlagstock in der Hand. Die Leute ließen sich ihren Spaß aber nicht nehmen und bemalten kurzer Hand die ganze Kreuzung Rigaer Straße/Liebig Straße mit Kreide. Gegen 0:00 Uhr war den anwesende Polizist*innen die Versammlung wohl zu friedlich,was sie zum Anlass nahmen wieder mal Leute festzunehmen,bereits nach den ersten Festnahmen,die alle mit Einsatz von Faust und Schlagstock erfolgten wurden die Polizist*innen immer aggressiver und es kam zum Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Leute die sich einfach nur “zu nah ranbegeben” hatten, um bespielsweise Personalien der Gefangenen zu erfragen. Die Antwort darauf waren Steine,Feuerwerkskörper und Flaschen. In dieser Nacht gab es ca. 20-30 Festnahmen. Das Saniteam spricht von ziemlich vielen verletzten. Mehrere Gefangene mussten vor Ort behandelt werden.

Sonntag dann,der letzte Tag der Langen Woche wurde dann kurzum der Innenhof der Kadterschmiede (Rigaer'94) geräumt,die Polizei beschlagnahmte 2 Mülltonnen und einen Infotische. Danach standen sie noch ewig vor der Kadterschmiede,versuchten auch noch einmal dort einzudringen.

 

Fazit: Das rigorose,gewaltbereite Durchgreifen der Polizist*innen hat mal wieder nichts ausser Reaktion gebracht. Diese unfassbare Gewalt,die bei Festnahme oder bei Rangeleien stattgefunden hat grenzt schon fast an Folter. Diese Art von Repression und versuchter Verdrängung zeigt einfach wieder wie repressiv gegen ''andersdenkende'' vorgegangen wird.

 

Nazis jagen,Bullen stressen: Kein Vergeben,Kein Vergessen! Gegen Bullenterror/gewalt,Gentrifizierung und Verdrängung.Freiräume nutzen.Rigaer und Liebig bleiben!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Also ich bin jetzt doch verwundert, leider konnte ich Freitag nicht zur Demo kommen, aber im Ticker wurde es als Erfolg verbucht, dass die Demo nicht angemeldet wurde, nun lese ich dass sie doch angemeldet wurde.

 

Wieso wird eine Demo gegen die staatliche Gewalt bei der staatliche Gewalt angemeldet - stehen nicht gerade die autonomen Ideale der Rigaer94 gegen eine solche Anbiederung. Wir erkämpfen doch den Freiraum und beantragen ihn nicht. Ich bin erstaunt über ein solches Vorgehen und würde mir eine Stellungnahme dazu wünschen. Ist das unsere Konfrontation?

 

Ansonsten waren es gemütliche aber auch unspektakuläre Tage.... aber das fügt sich in das Berliner Bild ein.  Fand es wurde wesentlich beschönigter auf Indy berichtet als es vor Ort der Fall war. Ich finde es nicht schlecht wenn 200 Leute Abends auf der Kreuzung sitzen, Bier trinken und ein Konzert geniessen und bestimmt waren, auch auf Grund der vielen anderen Hausprojekte in der Nähe, auch Nachbarn da. Aber zu den nicht-Szene-Menschen waren wenig Berührungspunkte da, zumindestens was ich mitbekommen habe, da fände ich eine ehrliche Auswertung ganz gut. Vieles habe ich bei meinen 3 Besuchen auch nicht mitbekommen...

 

One Struggle One Fight - Riger 94 und Köpi bleibt!

die Demo war definitiv angemeldet, denn die Polizei hatte sowohl Kontaktbeamte vor Ort, die entspannt vor & neben der Demo liefen und die Polizei hat zu keinem Zeitpunkt versucht, die Demo in der Anfsngsphase zu stoppen, sondern hat sie lediglich mit sehr vielen Polizisten "begleitet", soll heißen:
Spalier links und rechts.
Wenn die Demo unangemeldet gewesen wäre, hätte die Berliner Polizei niemals laufen lassen, wenn sie mit ausreichenden Beamten vor Ort ist.
Und das war sie. Außerdem hätte sie dann per Lauti gefordert, einen Verantwortlichen bzw Demoanmelder zu bestimmen. War auch nicht der Fall.
Demo war angemeldet.

Am Samstag um 23.00 Uhr wurde die 15. EHU, Biwak mit Funknamen, durch die Direktions- HU Ost, F mit Wannenbezeichnung und Flora mit Funknamen, abgelöst.

Das konnte nicht deeskslativ werden, auch wenn die Einsatzleitung zu dem Zeitpunkt eine EHU nachhause schicken wollte.

Die F sind dafür bekannt, auf von ihnen begleiteten Demos oberpenibel zu sein Sie wurden ursprünglich als Direktionhundertschaft Ost gegründet, als Michael Knape die dazugeörige Direktion übernahm . Er kam aus Bonn und war mal linker Sozialdemokrat. Entsprechend sollte die F mit einem scharfen, formalistischen Rechtsverständnis  faschistische Propagandadelikte und Zusammenkünfte im Keim ersticken.

Alle Gesetze streng auszulegen, das haben sie auch gelernt. 

Sie wurden jedoch im Laufe der Jahre im Rahmen des Einatzplans verstärkt im Mitte uind Kreuzberg, vornehmlich gegen linke DemonstrantInnen eingesetzt.

Mit einer Taktik "ihr erfüllt auch noch die absurdesten Auflagen, dann dürft ihr laufen", lassen sich diese, bzw. wir, uns aber nicht einghegen.Jaa..

Ich hatte schonmal das zweifelhafte Vergnügen, Ordner bei eiener Antirepressionsdemo zu sein, die von der F begleitet wurde, und als insgesamt linksradikal eingestuft wuirde. Dort wurden nahezu alle VersammlungsteilnehmerInnen durchsucht und Transparentsprüche durchgefunkt. Danach durfte sie stattfinden mit einer Festnakme am Ende wg. Lappalien.

In vielen  Fällen lassen sich Linke -völlig verständlich -solche Engführung duch die Polizei nicht gefallen. Die F reagiert dann  mit Selbstjustiz. Ihre Angehörigen haben TeilnehmerInnen von Sitzblockaden bei einer Räumung  beim Wegtragen losgelassen und hart auf dem Boden aufschlagen lassen, am 1. 5. Abreisende von einer Treppe am U-Bahmhof geprügelt und sind gewaltsam gegen NachbarInnen vorgegangen, die bei Mietendemos Musik laufen liessen.

Da sind selbst die ruppigen 20x- DEinheiten stressresistenter.

 

Die Leute, die die F - Einheit politisch  zu veantworten haben sowie alle, die glauben, mit Antitotalisarismus etwas gegen rechts tun zu können, sollten ihre Fehler korrigieren und zumindest per Videoguck und Parlamentsanfrage im Falle rechtswidriger Polizeigewalt  dem "police partout" diskursiv  etwas entgegen setzen.

 

Für alle anderen sind das halt einfach Fakten für den Kampf, die ergänzt werden mögen.

Es werden die unfassbaren Szenen der Bullen und von den Festnahmen gesucht.

Sehr hilfreich wäre Material ohne Personen zu belasten.

wer sucht und warum ?