Wir haben versagt!

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Die linke Szene in Deutschland ist so gut wie tot. In Zeiten, in denen sich nachts Nazi-Mobs vor Geflüchteten-Unterkünften zusammenrotten, schaffen wir es zwar mit wenigen hundert Menschen notdürftig das Schlimmste zu verhindern, aber wie lange wird das noch so sein, wenn die Stimmung im Land immer weiter nach rechts driftet? Wenn beim nächsten Mal statt 100 Nazis 1000 kommen? Wenn sie nicht nur Steine und Rauchbomben haben, sondern auch Messer, Gewehre, Pistolen?

Wir müssen reden und zwar dringend!

 

Obwohl sich die soziale Situation in Deutschland immer weiter verschärft, werden wir immer kleiner. Nirgendwo in Europa ist die Schere zwischen Arm und Reich so groß wie bei uns und dennoch gehen in Deutschland verhältnismäßig wenig Menschen dagegen auf die Straße. Und wenn sie gehen, dann häufig mit denen, die sich die Zukunftsängste der Menschen zu Nutze machen, die Rechten. Sie holen die Menschen mit ihren Ängsten da ab, wo sie sind, z.B. auf Facebook. Die Nasen machen gute Medienarbeit, sie wissen genau wie man Seiten auf Facebook innerhalb von Stunden auf tausende von Klicks jagt. Und so verbreiten sie im Netz und damit auch in den Köpfen der Menschen ihre rassistische Hetze. Wir schreiben derweil einen bösen Artikel darüber auf indymedia, den wir dann selber lesen und natürlich kritisch hinterfragen, weil das macht man ja als Linke*r. Außer uns liest den Artikel niemand, aber das ist auch nicht so schlimm, man ist ja schon genug mit der Kritik aus den eigenen Reihen beschäftigt. Und während immer mehr Menschen nicht mehr wissen, wo sie etwas zu Essen herbekommen, streitet sich die deutsche Linke darüber, ob man jetzt statt Volxküche nicht lieber KücheFürAlle (KüFa) sagen soll. Während in Deutschland die Frauen im Schnitt immer noch ein Drittel (!!!) weniger verdienen als die Männer, philosophieren die Feminist*Innen darüber, ob jetzt mit Sternchen oder mit Unterstrich oder mit x gegendert wird.

Und während jeden Tag mehr Geflüchtete zu uns kommen, die, wie z.B. in Freital, immer mehr um ihr Leben fürchten müssen, obwohl sie doch aus genau diesem Grund geflohen sind, ist die Antifa in vielen Bereichen wohl eher eine Subkultur mit Konsumgesellschaft, als eine antifaschistische Aktion, die Dinge bewegen und Menschen schützen kann.

Wir haben eigene Buttons, eigene Musik, eigene Getränke, einen eigenen Sprachgebrauch, nur der eigene Inhalt ist uns verloren gegangen. Und genau aus diesem Grund haben wir auch den Kontakt zur Gesellschaft verloren. Wir verschanzen uns in unseren wenigen AZs und sozialen Zentren, die uns noch geblieben sind, trinken Bier, hören Punk und zeigen den Lohnsklav*Innen, die draußen herumlaufen, den Mittelfinger. Anstatt denen da draußen die ganze Zeit vorzuwerfen, dass sie Fleisch essen, bei Kik einkaufen oder bei Starbucks Kaffee trinken, sollten wir uns besser mal fragen, was wir für die Menschen da draußen tun können. Wir wollen eine bessere Welt? Dann lasst uns doch endlich anfangen sie zu bauen! Gehen wir nach draußen und hören wir den Menschen zu, lernen wir sie kennen und geben wir ihnen das Vertrauen in die Menschlichkeit zurück. Überzeugen wir sie mit unseren Argumenten, denn wir haben viele und sie sind großartig. Leben wir doch vor, wie wir uns die Welt wünschen. Seien wir selbst die Veränderung, die wir uns wünschen.
Wir müssen lernen uns zu öffnen, unsere Strukturen, unsere Türen und unsere Herzen. Wir müssen eine verständliche Sprache sprechen, damit uns alle verstehen.

In Zeiten, in denen Jugendliche YouTube-Videos mit Sechs-Sekunden-Schnitten anschauen, alle 30 Sekunden unterbrochen von Werbung, können wir nicht mit einem 2 ½ Stunden Vortrag über die Theorien des Anarchismus kommen und erwarten, dass wir in Scharen Zuwachs bekommen. Wir müssen stattdessen in unseren Stadtteilen, in unseren Kiezen, die Nachbarschaft zum Leben erwecken. Wir müssen Hände reichen, Probleme lösen, zuhören und nachdenken. Vor allem nachdenken über neue Strategien und neue Konzepte. Es müssen neue Ideen heran, für eine neue Zeit. Wenn wir das Ruder noch herumreißen wollen, müssen wir es jetzt tun. Denn in wenigen Jahren werden wir dann tatsächlich über bloße Theorien sprechen, wenn wir über Solidarität und Menschlichkeit reden. Und diese Gefühle als bloße Theorie vermitteln zu können, halte ich für schwierig bis unmöglich.

Innerhalb von wenigen Jahren hat es der Neoliberalismus in Deutschland geschafft, eine ganze Generation von obrigkeitshörigen, konsumfixierten und indiviualisierten Menschen heranzuziehen, die sich darüber freuen, ein unbezahltes Praktikum für einen Milliardenkonzern machen zu dürfen. Vor zwanzig Jahren hätten da alle herzlich drüber gelacht.
Wenn der Prozess des Neoliberalismus abgeschlossen ist, haben wir keine Chance mehr. Wir müssen jetzt handeln. Es bedarf jetzt einer Runderneuerung der linken Bewegungen in Deutschland. Alte Denkmuster und Strukturen müssen kritisch hinterfragt werden. Medien- und Pressearbeit ist dabei wohl eines der wichtigsten Themen. Ich könnte mich jedes Mal ausschütten vor Lachen, wenn ich höre, dass nach der Demo oder Aktion wieder niemand mit der Presse sprechen will und sich zwei Tage später dann alle ganz furchtbar darüber aufregen, was die Presse für einen Mist geschrieben hat. Tja, wenn sie nur unsere Gegner*Innen befragen darf, dann ist es logisch, dass die Berichterstattung unausgewogen ausfällt. Ja, ich weiß, dass die Presse manchmal auch Mist schreibt, wenn man mit ihnen spricht. Dagegen schützt man sich am besten, in dem man eigene Medienarbeit macht und selbst alles dokumentiert.

Dafür müssen Menschen ihre Gesichter in die Öffentlichkeit stellen. Ja, das sehen dann auch Staat und Nazis und Ja, das kann dann auch gefährlich werden. Aber seien wir mal ehrlich, die Nazis haben super Tele-Objektive und über die Überwachungsmöglichkeiten des Staates brauche ich ja hier wohl nicht weiter zu referieren. Da wir so wenige sind, ist es für unsere Gegner*Innen auch nicht viel Arbeit. Durch unsere Subkultur sorgen wir also nicht nur dafür, dass wir immer kleiner werden, wir bringen uns damit selbst direkt in die Repressionsmaschine des Staates und auf die Flugblätter der Nazis.
Wenn wir aber unseren Ideen unsere Gesichter geben, können wir Sympathiepunkte sammeln und wachsen, Menschen inspirieren, Menschen dazu bringen, sich uns anzuschließen. Wir können sie mit unseren Gesichtern direkt ansprechen. Wir können dem Staat Arbeit für Jahrzehnte geben, wenn wir sie zuschütten mit Material, was sie auswerten müssen. In Barcelona sind insgesamt 8 Beamte dafür zuständig Videomaterial von Protesten auszuwerten. Die neu aufgestellte spanische Linke #15M hat in allen größeren Städten in Spanien Workshops veranstaltet, in denen sie erklärte, wie man auf einer Demo streamt, also ein Live-Video ins Netz stellt. Was passierte?
Die Demos wurden größer, mehr und mehr Menschen streamten, sendeten auch die Bilder von der unfassbaren Polizeigewalt. Daraufhin gingen immer mehr Menschen auf die Straße und vor allem anschließend auf die Plätze und in die Parks, wo sie in Asambleas neue basisdemokratische Modelle entwickelten. Sie gründeten Basis-Initiativen und Podemos und holten bei den Regional- und Kommunalwahlen am 24. Mai 2015 in vielen Städten die Mehrheit. Ein Linksruck ging einmal quer durch’s Land und im Moment sieht es so aus, als würde sich das im November bei den Parlamentswahlen noch verstärken.
Ein Zitat, eines sehr guten Freundes, der Spanier ist, lange in Deutschland &

Belgien gelebt hat und nun im Madrilener Parlament sitzt, zuständig für die Transparenz von Podemos, will mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich gebe es hier mal sinngemäß wieder:
„Der Unterschied zwischen Spanien und Deutschland?
In Spanien weiß jede*r, egal was er am Ende wählt, wer für die Krise verantwortlich ist, nämlich Banken, Konzerne und Regierung. Auf Flüchtlinge oder Migrant*Innen kommt hier so gut wie niemand. In Deutschland ist es genau anders herum.“

Klar, wir sind noch lange nicht am Ziel und Klar, das Parteiensystem ist kritisch zu betrachten. Doch seien wir mal ehrlich, was haben wir denn in den letzten Jahren so auf die Beine gestellt? Haben wir Millionen junge Menschen politisiert? Haben wir Millionen dazu gebracht, für etwas zu kämpfen und sich zu engagieren? Haben wir die Situation für Menschen besser gemacht, in dem wir ihnen unsere Strukturen angeboten haben? Haben wir mit unserem Viertel ein geräumtes und bereits halb abgerissenes Soziales Zentrum zurück erobert und neu aufgebaut?

 

Wir müssen reden!

 

Kommt am 4. & 5. Juli nach Wuppertal!
In einer zweitägigen Veranstaltung wollen wir die politische Situation in Spanien analysieren und gemeinsam erarbeiten, was wir daraus lernen können. Wir haben ein soziales Café in dem es sehr kostengünstig Essen und Getränke gibt (im Notfall auch gegen Spende) und eine Schlafplatzbörse.

Samstag 04. Juli ab 10:00 Uhr (Ende offen) und Sonntag 05. Juli von 10:00 bis 18:00 Uhr
Café Stil Bruch Marienstraße 58, Wuppertal und Otto–Böhne–Platz, Wuppertal

 

Facebook-Veranstaltung: hxxps://www.facebook.com/events/417506228429339/

Schlafplatzbörse: 4und5juli@gmx.net

 

PS: Wer bis hier hin gelesen hat, hat sich das PS jetzt verdient! ;-)
Der Artikel ist reißerisch und polemisch, ich weiß. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Zuspitzungen hin und wieder ganz gut sind, um Energien freizusetzen. Erstens gibt es auch in Deutschland natürlich ganz wunderbare Menschen, die sich für wichtige Sachen engagieren und großartige Arbeit leisten, auf vielen verschiedenen Ebenen. Zweitens: Hätte ich die Hoffnung aufgegeben, hätte ich diesen Artikel wohl nicht geschrieben. #DieTotenKommen hat mir diese Hoffnung gegeben. Ich danke dem Zentrum für politische Schönheit für diese großartige und wundervolle Geste, die Deutschland ein Stückchen menschlicher gemacht hat und mich dazu gebracht hat, diesen Artikel zu schreiben. Holen wir uns die Menschlichkeit zurück!

 

~~~

 

Quelle:

https://victoryviktoria.wordpress.com/2015/06/24/wir-haben-versagt/

 

weitere Infos:

https://krawallkroete.wordpress.com/2015/05/30/einige-gedanken-zu-der-ak...

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kein wunder, dass die szene krankt, wenn wir uns die gesellschaft und auch den nachwuchs anschauen. da wissen die wenigsten, wie eine demo organisiert, ein plenum abläuft oder veranstaltungen durchgeführt werden, sondern da wird nur noch konsumiert. tanzen und koksen, so sieht´s - zynisch betrachtet - aus. oder die kids: die wissen als 8-jährige, wie whatsapp, facebook oder youtube funktioniert, aber haben noch nie ein buch von anfang bis zum ende gelesen, weil konzentration oder das bewusstsein dafür fehlt. oder die gesellschaft, die sich in einer ellenbogen-mentalität befindet, statt gemeinsam für etwas besseres zu kämpfen.

da sind begriffe wie solidarität, leben, kämpfen und organisation nur noch leere worthülsen...

Und die Sendemäste für den Müll, stehen auch um's Eck

das heisst "Sendemasten" nicht Sendemästen

aber die kohle fehlt. komm hier aus berlin nicht weg. freunde/genossen die mich für lau mitnehmen, habe ich nicht. schade dass die einladung erst so früh vor dem termin kommt. Finde Euren Artikel im Ansatz richtig und gut.

Naja, wenn wir "unserem" Innensenator Berlin glauben sollen, oder dem Innensenator BRD, dann sind wir - also die linksradikale Bewegung - voll im Aufschwung. Immer dann wenn es heftig kracht wie in FFM, oder hier in der Stadt mal ein bisschen Nachtrandale ist, wird verkündet: die linken Autonomen sind im Aufwind und werden nicht weniger und haben immer wieder Räume in denen das Gewaltmonopol des Staates durchbrochen wird. Das geht garnicht! Wo kommen wir da hin und so!

Und wenn es mal nicht kracht nach grossen- mehrheitlich von uns Autonomen - organisierten Demos heisst es wieder: wir sind auf dem Abschwung, wir gruppieren uns um weil wir mit den alten Methoden gescheitert seien, usw. Lustig dass die (Schweine) sich mehr gedanken machen über unseren Weg, als wir.

 

Ergo, genosse: glaube nur unseren eigenen Medien und Diskussionen!

Wenn Ihr andersdenke als "Schweine" bezeichnet wirds wohl mit dem reden nix.

Aber Ihr habt zumindest einen Fixpunkt wo Ihr ansetzen könnt....

1.) Drogen konsumierende Leute ( auch Alkohol!) oder offentsichtlich unter Alkoholeinfluss stehende Leute von Demonstrtionen schmeißen!

2.)Leute welche offensichtlich Gewaltsuchend sind von der demo schmeißen! (ich meine nicht das man Autonome von der Demo schmeißen sollte lediglich Leute die die Polizei unnötig provotieren)

3.) Passanten über die Demonstartion durch Flyer (welche nicht sofort auf den 1.Blick aussehen wie eine Anleitung zur gründung einer Terrororganisation) und Durchsagen über den Lauti freundlich(!) und nicht abweisend informieren!

4.) Ultra dumme Parolen verbieten! (Hass Hass Hass wie noch nie... oder ähnliches)

5.) Vielleicht auch ab und zu mal auf Pyrotechnik verzichten!

6.) Rücksicht auf einander nehmen (sollte man wirklich eine Aktion starten welche Die gesamte Demo gefährdet ?)

7.) Geziehlt Jugendliche(!) ansprechen!

8.) Anstant an jedem Samstag eine Demo zu Veranstalten vielleicht alle 2 Monate eine richtig große Demo zu einem aktuellen Thema welches vielleicht auch den normalen Passanten betrifft organisieren (Selbst die 1000. Raven gegen Deutschland Demo wird nichts bringen!)

 

Das ist vielleicht alles ziemlich authoritär doch was passiert wenn es zu anti-authoritär ist sieht man jetzt (leider!).

punkt 8 verwirklichen wäre klasse!

vielen leuten fehlt in der linken ein thema, an das sie sich wirklich anhängen können, wo sie das gefühl haben, da wird sich drum gekümmert. langfristigkeit und zielstrebigkeit sind die schlagworte. und damit beim gegenüber glaubwürdigkeit. auch der druck auf die politik und medien würde steigen.

zur zeit werden die oben von mir aufgeführten schlagworte wohl leider eher unserem politischen gegner als fähigkeiten zugerechnet.

 

ansonsten sehe ich das ganz genauso wie der artikelschreiber.

Super Punkte, die mir auch alles so durch den Kopf gehen.


Besonders Nr. 3 würde ich für sehr wichtig erachten um die Leute aufzuklären was sie erwartet, an wen sie sich wenden können

und das sie durch die Medien ein falsches Bild von der Antifa haben.

Ich seh da auch großes Potential durch solche Hilfe an neue Mitglieder zu kommen, oder wenigstens dafür zu sorgen, dass Leute

öfters zu Demos gehen, weil sie sich dann sicherer fühlen.

 

Wenn man immer nur für sich bleibt, bekommt man nunmal keinen Zuwachs.

>>>Alte Denkmuster und Strukturen müssen kritisch hinterfragt werden.<<<

 

Ja klar, nur der Schreiber dieser Zeilen geht dazu mit schlechten Beispiel voran. Er zementiert ja diese "Alten Denkmuster".

 

Ich, z.B. bin "arm". Die "Schere zwischen Arm und Reich" hat mich nie gestört. Tut die weh? Wem tut sie weh? Offensichtlich weder armen noch reichen, nur den religiösen ("Urchristentum" usw) und den "moderen" Linken, Menschen, die es nicht verknusen können, dass es "Reiche" gibt. Super! Eine bessere Welt, also nicht besser für die Menschen, bessere Lebensbedingungen (z.B. igitigit mit dem BGE) usw, besser ohne diese "Schere".

 

Wen stört es denn, dass jemand freiwillig ein kostenloses Praktikum macht:

 

>>>konsumfixierten und indiviualisierten Menschen heranzuziehen, die sich darüber freuen, ein unbezahltes Praktikum für einen Milliardenkonzern machen zu dürfen<<<

 

Na und? Das ist doch wohl mehr als lächerlich, Probleme zu schaffen, die anscheinend nur der Erschaffer der Probleme selber hat... 

 

 

...ein ex-linksradikaler

So ein Quatsch! Nur weil du das Privileg hast, selbstbestimmt mit wenig Geld auszukommen, heißt das nicht, dass es niemanden stört. Wie egozentrisch ist denn das?!

 

In diesem Land gibt es genug Menschen, die buckeln und trotzdem nicht genug zum Leben haben, die unter Hartz4-Sanktionen leiden, die durch permanenten Arbeitsdruck ihre psychische Gesundheit gefährden. Glaubst du echt, die würde das nicht stören???

 

Bleib mal weiter schön in deiner Blase.

Sehr schöner Artikel der mir aus der Seele spricht.
Was ich vor Allem nicht verstehe, es kommen Hunderte bis Tausende Bürger zu Demos gg Pegida und Co., die nicht

zur Antifa gehören. Warum kann man denen nicht mal einen kleine, übersichtlichen Flyer in die Hand geben, was die erwartet,

wie sie sich verhalten sollten und an wen sie sich wenden können?

 

Wenn die dann ohne Grund von der Polizei vom Fahrrad geschmissen, oder aus der Straßenbahn geschliffen werden, kommen die nie wieder

und von der Antifa wissen die dank der kack Medien nur, dass das vermumte Steineschmeißer sind, die nur auf Krawall aus sind und von

denen man sich besser fern hält.

Natürlich könnten die es besser wissen, aber die meisten Informieren sich nun mal leider nicht von selbst Alternativ, also muss man Ihnen

das falsche Bild durch eben solche Aktionen wie mit den Flyern nehmen.

Hierfür hätte ich sogar massig Ressourcen bei der Linken, auch Räumlichkeiten für ein bis zwei monatliche Treffen.

Außerdem findet sich dort ein gigantisches Potential für neue Mitglieder, man darf sie halt nur nicht gleich überfordern / dazu drängen sich gleich

mit in die erste Reihe zu stellen.

 

Eine weitere Sache, die auch mit mehreren Hundert Leuten bereits geht, sind Zermürbungstaktiken.
Warum kann man nicht mal friedlich Polizei und Medien mit hunderten von Mails fluten, wenns mal wieder daneben lief?
Besonders die Polizei muss ja als Amtssache auf die Mails reagieren, wenn nicht kann man die wunderbar selbst rechtlich und medial stressen.

Warum nicht auch mal friedlich mit mehreren Hundert Leuten auf einer Wache (oder bei einer Zeitung) erscheinen und um Auskunft bzgl. gewaltreicher Aktionen bitten?
Wird hier auch unangemessen, per Video etc. festhalten und den nächsten Tag wieder hingehen.
Das sind nur zwei von unzähligen Ideen, wie man Polizei und Medien mal schön und vor Allem ohne Gewalt richtig stressen kann.

Warum verhält sich die Antifa nicht einfach so, dass Polizeieinsätze quasi ausgeschlossen sind?

Es ist zwar nett, Tag für Tag über Polizeigewalt zu lamentieren, aber alle Poliezeieinsätze die ich dieses Jahr bei ca. 20 Demos gesehen habe, waren angemessen und wenn von "uns" provoziert.

Erklär einem Durchschnittsbürger den Sinn und Zweck eines EA und er wird die Demo verlassen, weil er ja mit Polizeigewalt rechnen muss.

 

Und warum Medien und Polizei stressen? Haben wir nicht gerade besseres zu tun?

 

Ich habe dieses Jahr viele Leute kennengelernt, wie ich viele Jung-Antifas, nicht unbedingt jung an Jahren, aber jung an Erfahrung und Aktivität. Von der Schülerin über Arbeitslose, Angestellte bis hin zum Top-Manager. Alle wollen die braune Brut von der Straße haben, aber nicht erst das Manifest lesen oder sich mit Polizisten prügeln.

 

Wenn man radikal sein will, dann brauch man sich nicht wundern, wenn man von großen Demos mit mehreren tausend Teilnehmern nur zwei bis drei neue Aktive zurückbehält.

 

Auf ein "Bürger lass das klotzen sein, reiht Euch in die Demo ein!" wird keine Sau reagieren, aber egal, man hat ja schön skandiert.

Wenn man Herzchirurgen mit Putzfrauen vergleicht oder bei gleichwertigen Berufen einfach so (bewusst manipulativ) bedeutende Parameter wie Voll- oder Teilzeit(!), Überstunden, Zusatzqualifikationen, Weiterbildungen, Vordienstzeiten, Verfügbarkeit, Alter, Firmengröße etc. unterschlägt und (absichtlich) nicht berücksichtigt, dann tut es auch kein Wunder, wenn Frauen im Schnitt weniger verdienen...

Ansonsten stimme ich dem Post weitestgehend zu: Unsere Linken sind mittlerweile zu sehr mit Selbstbeweihräucherung, Moralisieren und Missionieren und dem Verteilen von irgendwelchen schwachsinnigen, (mittlerweile durch inflationären Gebrauch) inhalts(ent)leer(t)en Labels beschäftigt, alsdass man einfach mal wirklich wichtige und dringliche Angelegenheiten konkret und unmittelbar angehen würde. Probleme löst man nun mal nicht allein durch Schwafeln, sondern durch eine sorgfältige, systemische Analyse des Problems und das direkte Ansetzen an deren Ursachen. Schöne Reden schwingen kann ich auch. Was zählt sind Taten.

auch wenn die ganzen aspekte die du genannt hast mit rein fließen gibt es einen unterschied von 7 % die Frauen weniger verdienen im gleichen beruf. die zahl hat mich auch stutzig gemacht, denn selbst wenn man nur den durchschnittlichen stundenlohn vergleicht sind es 22 % die frauen weniger  verdienen..sonst artikel top!