Die Mobilisierung gegen das reaktionäre Event "Zwischentag" in Erlangen läuft. In mehreren Städten wird zu den Gegenaktivitäten aufgerufen. Um über das rechte Treffen aufzuklären, findet ihr unter „über den zwischentag“ Informationen zu den ausstellenden Organisationen, die wir auch hier aus Informations- und Recherchegründen veröffentlichen möchten.
Info-direct
Info-Direkt ist ein im Februar 2015 gegründetes Linzer Magazin. Karl Winkler, Obmann des Medieninhabervereins von „Info-Direkt„, ist zugleich oberösterreichischer Vorsitzender der Österreichischen Landsmannschaft (ÖLM). Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) bezeichnet die ÖLM als „rechtsextreme Organisation mit vordergründig humanitärer Ausrichtung, die vor allem im publizistischen Bereich beträchtliche Aktivitäten setzt und aufgrund ihrer ideologisch-kulturellen Tätigkeit eine wichtige integrative Funktion für das deutschnationale und rechtsextreme Lager erfüllt“. Im Magazin selbst werden vor allem verschwörungstheoretische und Putin-solidarische Inhalte publiziert, so wird von einer falschen 9/11-Version, von Lügen über den zweiten Weltkrieg „die man uns seit Jahrzehnten auftischt“, und die von Amerika geleiteten „Mainstream-Medien“ berichtet.
Der Eckart
Der Eckart ist eine seit 1953 existierende Monatszeitschrift aus Wien,
die dem Schutzverein Österreichische Landsmannschaft (ÖLM) personell und
organisatorisch sehr nahe stett.
Vorgänger des Magazins war „Der Eckartbote“ der rechtsextretreme, konservative und teilweise neonazistische Inhalte publizierte.
Das Dokumentationsarckiv des Österreichischen Widerstandes bezeichnet es
als durch revanchistische und ausländerfeindliche Inhalte
gekennzeichnetes Magazin. Auch werden Spendensammlungen zur
Unterstützung des „Deutschtums“ im Ausland organisiert.
Inhaltlich beschäftigt sich das Magazin hauptsächlich mit Verschwörungstheorien über die Weltherrschaft der FED
mit der „Umerziehung der Deutschen in Österreich und die damit
einhergehende Eliminierung der deutschen Identität“ nach dem zweiten
Weltkrieg.
Der schrecklichste Moment der deutschen Geschichte sei das „Inferno von Dresden“, die Bombadierung durch die Allierten 1945.
Identitäre Bewegung
Als Teil der Identitären Bewegung werden lose Gruppierungen
bezeichnet, welche die neurechte Idee des Ethnopluralismus aufgreifen.
Entgegen ihrem Motto „100% Identitär, 0% Rassismus“ ist in der
„Kriegserklärung“ der französischen Génération Identitaire, auf welche
sich die Identitäre Bewegung beruft, dennoch von „unser[em] Blut“, sowie
einer „erzwungene[n] Mischung der Rassen“ die Rede.
Als besonders gefährlich werden Personen muslimischen Glaubens innerhalb
Europas angesehen, Immigration wird als identitätszersetzend gesehen
und derzeit mit „Der große Austausch“ tituliert. Die Aktionsformen der
jugendaffinen Bewegung umfassen u.a. Flashmobs und direkte Aktionen,
teilweise zusammen mit eindeutig rechtsextremen Gruppen wie der „German
Defense League“.
PAX Europa
2008 bildete sich aus dem Bundesverband der Bürgerbewegungen e. V.
und PAX Europa e. V. Die Bürgerbewegung PAX Europa, welche sich gegen
die „schleichende[] Islamisierung unserer Gesellschaft“ einsetzt.
Der Islam wird dabei als eine „faschistoide Ideologie“ bezeichnet, eine
Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus bewusst verneint. Davon
ausgehend wird eine grundlegende „Verfassungswidrigkeit islamischer
Religionsausübung“ konstruiert.
ZUERST!
Das Magazin ZUERST! ging 2009 aus der rechtsextremen Zeitschrift
‚‘Nation & Europa'‘ hervor und wird von der Verlagsgruppe ‚‘Lesen
und Schenken GmbH'‘ von Dietmar Munier vertrieben, Chefredakteur ist
Manuel Ochsenreiter.
Zu dieser gehören ebenso als rechtsextrem und geschichtsrevisionistisch
eingestufte Magazine/Verlage wie der ‚‘Arndt-Verlag'‘, ‚‘Der Schlesier'‘
und die ‚‘Deutsche Militärzeitschrift'‘ (DMZ).
2014 ging das Magazin ‚‘Der Freiwillige'‘, welches sich an ehemalige
Mitglieder der SS richtete und die Verbrechen der Einheit leugnete, in
Muniers ‚‘DMZ Zeitgeschichte'‘ auf.
Der Fokus liegt weiterhin auf den Einsätzen der SS, welche als
gewöhnliche Militäreinheit dargestellt wird. Dietmar Munier unterhält
außerdem private Kontakte zu dem deutschen Holocaustleugner Ernst
Zündel.
Umwelt&Aktiv
Das ökologische Magazin Umwelt & Aktiv, welches der extremen
Rechten zugeordnet wird, setzt seinen Schwerpunkt in den Bereich Natur-
und „Heimatschutz“. Ziel des Magazins ist es u.a., „auf[zu]zeigen, wie
Tierschutz und Umweltschutz für fremde Interessen und Interessenten, die
im Verborgenen agieren, zum Nachteil unserer Heimat und unseres Volkes
instrumentalisiert werden“.
Offiziell wird es als Rundbrief des Landshuter Vereins Midgard e. V.
herausgegeben, Vorstände sind der ehemalige NPD-Bezirkschef von
Niederbayern Christoph Hofer und Berthild Haese, Ehefrau des bis vor
kurzem für die NPD kandidierenden Peter Haese.
Weitere Verbindungen zur NPD zeigen sich in der Autorenschaft des
Magazins, zudem wurden manche Passagen direkt aus dem Umweltprogramm der
Partei übernommen.
Aktive Patrioten
Die Aktiven Patrioten bestehen vor allem aus einem Patrioten, dem Betreiber der gleichnamigen Website, Frank Borgmann. Dieser hatte im Juni 2012 zusammen mit weiteren Gesinnungsgenossen, vornehmlich aus dem Umfeld der rechtsextremen ‚‘Bürgerbewegung pro NRW'‘, den ‚‘Förderkreis Aktive Patrioten'‘ gegründet. Gut zwei Jahre später folgte zwar die Auflösung dieses Zusammenschlusses, doch Frank Borgmann führt seitdem die Internetseite als Plattform für die Vernetzung patriotischer und konservativer Organisationen fort. Des Weiteren nutzt er sie als Blog, um seinen eigenen Ansichten zu einschlägigen Themen Geltung zu verschaffen. Die angebliche Distanzierung von „verfassungsfeindlichen (rechtsextremen, ‚‘Anm. d. Verf.)'‘ Gruppierungen“ hindert ihn jedoch nicht daran, sich ideologisch ganz und gar in deren Gefilde zu begeben: Mit antifeministischen Äußerung wird ein traditionelles Familienbild propagiert, der Nationalsozialismus als „linke Bewegung“ bezeichnet und der Begriff „Rassismus“ gar a priori diffamiert. Auch das Symbol der ‚‘Aktiven Patrioten ‚’spricht eine eindeutige Sprache: die sogenannte „Wirmer-Flagge“ (syn. „Stauffenberg-Flagge“) wird unter anderem z.B. von dem ‚‘Deutschen Kolleg'‘ (rechtsextreme Holocaustleugner) genutzt.
Institut für Staatspolitik (IfS)
Das ‚‘Institut für Staatspolitik'‘ gilt als der wichtigste „think
tank“ der ‚‘Neuen Rechten'‘ in Deutschland. Die erklärten Ziele sind die
Fortbildung, Politikberatung, weltanschauliche Einflussnahme,
Vernetzung und Aufbau eines rechtskonservativen Elitennetzwerkes.
Ideologischer Bezugspunkt des Instituts und seiner Publikationen ist die
antidemokratische, antiegalitäre und antiliberale „konservative
Revolution“.
Zur Verbreitung ihrer Ansichten organisiert das ‚‘IfS ‚‘regelmäßig
Vorträge und sog. „Akademien“ für ausgewählte Gäste, die sie ihrer
Ansicht nach der „konservativen Elite“ zuordnen. Außerdem veröffentlicht
das ‚‘IfS'‘ neurechte Literatur, darunter das dreibändige
‚‘Staatspolitische Handbuch'‘ und seit 2003 auch die institutseigene
Zeitschrift ‚‘Sezession'‘.
Lange Zeit war man am ‚‘IfS'‘ darum bemüht, in der Öffentlichkeit nicht
in die Nähe der rechtsextremen NPD gerückt zu werden. Dies ist vor allem
als taktischer Schachzug zu verstehen, der in der Neuen Rechten viel
Anklang findet, um nicht von vorneherein einen stigmatisierenden braunen
Anstrich zu bekommen.Doch in den letzten Jahren wurde mehr und mehr
Abstand von dieser Haltung genommen und auch hochrangige NPD-Kader
durften die ideologisierenden Veranstaltungen besuchen.
Sezession
Seit April 2003 gibt das ‚‘IfS'‘ die Zeitschrift ‚‘Sezession ‚‘und
die ‚‘Wissenschaftliche Reihe ‚’sowie seit 2011 die ‚‘Berliner Schriften
zur Ideologienkunde'‘ heraus, um seine Positionen einem breiteren
Publikum zu vermitteln. Das im Schnitt 64seitige Magazin ‚‘Sezession'‘
wird gelegentlich als geistige Nachfolgerin des rechtskonservativen
Magazins Criticón gesehen. Mit dem 2. Februar 2009 wurde die Website der
Zeitschrift zum Internetportal beziehungsweise Blog erweitert.
Wie der Name »Sezession« schon sagt, geht es den Herausgeber_innen
darum, das Trennende einer neuen intellektuellen Rechten zum etablierten
Konservatismus zu bestimmen.Die Redaktion begnügt sich nicht damit, die
klassischen extrem rechten Zeitgeistthemen wie Demographie,
Ethnopluralismus und Staatsbegriff zu beackern, vielmehr sollen die
bisher erschienenen Themenhefte die Grundlagen neurechter Theorie
vergegenwärtigen und aktualisieren.
Verein Gedächtnisstätte
Der 1992 gegründete „Verein Gedächtnisstätte“ wurde mit dem Ziel
gegründet eine „würdige Gedächtnisstätte für die Opfer des zweiten
Weltkriegs durch Bomben, Vertreibung, Verschleppung und in
Gefangenenlagern“ zu schaffen. Zu dieser Gruppe werden jedoch nur die
„Toten, Geschundenen und Geplagten unseres Volkes“, also der Deutschen
gezählt. Die fragwürdige Ausrichtung des Vereins wird noch weiter
unterstrichen durch die Mitgliedschaft bekannter Holocaustleugner und Rechtsextremer im Vorstand des Vereins.
So wurde die ehemalige Vorsitzende Ursula Haverbeck im Juni 2004 wegen Volksverhetzung verurteilt. Sie behauptete u.a. Adolf Hitler sei nur „von einem göttlichen Auftrag im weltgeschichtlichen Rahmen zu verstehen“ und forderte Charlotte Knobloch auf „in ihr Ursprungsland nach Innerasien [zurückzukehren]“, sonst „könnte sich ein Pogrom ereignen, das entsetzlich würde“. Im NDR bezeichnete sie den Holocaust als „größte und nachhaltigste Lüge der Geschichte“.
Compact
Compact – Magazin für Souveränität ist eine seit dem Jahr 2010
monatlich erscheinde Zeitschrift. Als inhaltlichen Anspruch setzte man
sich zu drucken, „was andere nicht schreiben dürfen“.
Thematisch bewegt sich das Magazin zwischen Homophobie, Verschwörungstheorien und Antiamerikanismus.
So trat 2013 auf der vom Magazin organisierten Compact-Konferenz eine
der Mit-Autoren des russischen Anti-Schwulen-Gesetzes auf, die dort vor
der aggressiven „Homo-Lobby“ warnte.
Chefredakteur der Zeitschrift ist der äußerst umstrittenne Jürgen
Elsässer, der mit seinen abstrusen Äußerungen immer wieder in die Presse
gerät.
2009 gründete er beispielsweise die „Volksinitiative gegen das
Finanzkapital“, die anschlussfähig an rechtes und antisemitisches
Gedankengut ist.
Blaue Narzisse
Die „Blaue Narzisse“ ist eine der „junge Freiheit“ nahe, neu rechte
Schüler- und Jugendzeitung und erscheint seit dem 01 September 2004. Sie
wurde von Felix Menzel (Chefredakteur) ins Leben gerufen, der auch für
die Zeitung „Sezession“ schreibt.
Nach eigenen Aussagen vertritt die Zeitung, als konsevative Haltung
propagiert, aber islamophobe und ausländerfeindliche Inhalte.
Dies äußert sich etwa indem türkischstämmige Menschen als unzivilisiert
dargestellt und kategorisch Ausländer als Täter und Deutsche als Opfer
gegenübergestellt werden.
Dieses Schema wird nur durchbrochen, wenn es darum geht, „linksgerichtete“ Deutsche in ein schlechtes Licht zu rücken.
Darüber hinaus werden auch Artikeln, die sich mit „rechter“ (Zitat Menzel) Zukunft beschäftigen, Platz gegeben.
Arnshaugk Verlag
Der „Arnshaugk Verlag“ wurde 1986 in München gegründet und fühlt
sich, nach eigenen Angaben, besonders der deutschen Dichtung, Geschichte
und Philosophie verpflichtet.
Die dort veröffentlichten Bücher sind meist geschichtsrevesionistisch,
antikommunistisch, antisemitisch und sexistisch und beziehen sich auf
rechte Autor_innen, NS-Verbrecher und Nationalsozialist_innen.
Dies zeigt sich in der Verharmlosung von NS-Verbrechen in dem Buch
„Größte Zumutung. Vergehen gegen die historische Wahrheit. Über die
angeblichen und tatsächlichen Verbrechen der Wehrmacht in Polen im
September/Oktober 1939“ (Daniel Heintz)
Die sexistische und antikommunistische Grundhaltung des Arnshaugk
Verlags spiegelt sich in Rezension des Buches „Zurück zur Kultur.
Endstationen der Evolution: Beherrschte Freiheit oder enthemmter
Liberalismus?“ von Roman Bauer wieder: „Der Realliberalismus, wie Roman
Bauer ihn nennt, erweist sich als feindlicher Bruder des real
existierenden Sozialismus und hat in Gestalt von Globalismus,
Gender-Ideologie und Gleichheitswahn das vergiftete Erbe des Sozialismus
angetreten (…)“.
Es lässt sich hieraus deutlich resümieren, dass von „schlicht rechten“ oder konservativen Verlagen und Gruppen keine Rede sein kann. Der „Zwischentag“ bildet eine Zusammenkunft von reaktionären Kräften, welche rassistische, antifeministische und antisemitische Ressentiments politisch stärken wollen.
Zugtreffpunkte aus Nürnberg und Fürth am 4. Juli 2015:
Nürnberg: Osthalle 8:30 Uhr
Fürth: Gleis 2 8:40 Uhr
Zum Tag selber, nochmal der Aufruf, auch wenn das sehr früh
ist, kommt um 8:30 Uhr zur Kundgebung vor die Frankonia
(Löwenichstraße)!
Organisiert gemeinsame Anreisen und bildet Bezugsgruppen.
Checkt immer mal wieder für Infos die Website aus