Schreiben der Verschwörung der Zellen des Feuers – FAI/FRI, Zelle der Mitglieder im Gefängnis, sechs Jahre nach dem Tod in Aktion des Genossen Mauricio Morales

Punky Mauri

Solidarische Üb. von mc, Knast Menzingen, CH, Juni 2015 aus Escrito de la Conspiración de las Células del Fuego – FAI/FRI , Célula de miembrxs en prisión, a seis años de la muerte en acción del compañero Mauricio Morales. Veröffentlicht am 24. Mai 2015 von talcahuanorebelde

 

Es war der 22. Mai 2009, als eine Explosion in Santiago de Chile Splitter verursachte, die über die Grenzen und unendliche Kilometer weit flogen, bis sie uns die Nachricht überbrachten, die sich in unsere Herzen bohrte.

 

Es war der 22.Mai 2009, als unser Bruder und Genosse Mauricio Morales, konsequenter Kämpfer des anarchistischen Aufstandes, seinen konspirativen Plan umsetzte und sich Richtung Gendarmerieschule von Santiago aufmachte, mit dem Ziel sie zu sprengen. Aber an jenem Tag spielte das Schicksal ein dreckiges Spiel. Die Bombe, die unser Bruder mit sich trug, explodierte zu früh und brachte seinen Tod bevor er sein Ziel erreichte.

 

Die Nachricht, dass ein Bruder von uns mitten in einer geplanten Konspiration gefallen war, in einer geplanten Aktion, in einem Angriff gegen eine der meisst gehassten Institutionen der Macht, gegen die, die ausgebildet werden, um die Freiheit systematisch und sadistisch zu ersticken, verursachte in uns eine Riesenwelle an Gefühlen.

 

Wir, die den Hauch des Todes im Rücken gespürt haben, in einer Tasche auf den Schultern, wenn wir zu unserem Ziel aufbrachen, immer mit derselben Furcht, dass wir unsere GenossInnen, unsere FreundInnen und unsere Lieben vielleicht nie mehr wiedersehen würden, immer mit dem Gedanken, dass es vielleicht der letzte Gang auf dem Pfad des Aufstandes war, erhielten diese düstere Nachricht.

 

Der anfängliche Schmerz wurde sofort zur Wut, zum Durst nach Rache für diesen unseren verlorenen Bruder. Wir blickten uns in die Augen und versprachen uns wortlos, dass wir nie vergessen würden. Dass Mauricio immer bei uns sein wird, weil er in uns lebt und durch uns in jeder Aktion und jedem Angriff gegen die Autorität mit uns sein wird. Sechs Jahre danach spriessen dieselben Gefühle in uns, wenn wir an jenen Tag denken.

 

Als AnarchistInnen haben wir keine MärtyrerInnen. Aber wir haben Brüder und Schwestern wie Mauricio. Wir haben die, die das Leben mit der Schönheit des anarchistischen Aufstandes vereint haben und im schlimmsten Fall mit dem Tod bezahlen. Mauricio gab sein Leben im Kampf um den glühenden Traum des Aufstandes zu leben und dabei dem Tod ins Gesicht spuckte, während die meisten Leute dieser Welt den Tod anbeten indem sie tagtäglich ihr Leben im Alptraum ihrer ewigen Konventionen und Selbstaufgabe ersticken. In ihrer Illusion zu leben, sperren sie sich selbst ein, atmen den Tod, Elend und Unterwerfung. Denn sie verstehen nicht, dass das Leben nicht einfach existieren heisst. Nicht heisst als BewohnerInnen einer von den Schatten der lebenden Toten verlassenen Welt zu überleben, sondern konstante Bewegung, Leidenschaft, die intensiven und verdichteten Gefühle und Bewegtheit der Rebellion kämpfend zu leben heisst, ohne sich dem Stillstand, der Inaktivität, der verfluchten Mittelmässigkeit eines ruhigen Lebens und einer konstanten Unzufriedenheit hinzugeben. Es geht darum nicht stillzustehen. Achte deine Verweigerung und, mehr noch, wage deine Wünsche umzusetzen, um jeden Preis.

 

Mauricio, ein bekannter Verweigerer des Bestehenden, entschied sich für ein Leben dieser Art. Er entschied sich für den bezaubernden Pfad, Quelle der Kraft und die totale Intensität des anarchistischen Aufstandes, weit weg von den Unterwürfigen und Friedlichen. Weit weg von denen, die nur an sich denken und sich um nichts kümmern, ausser der Himmel fällt ihnen auf den Kopf. Und allen, die es wagen vom „armen Jungen“ zu reden, antworten wir, dass keine zehn ganze Leben einen einzigen Tag im Leben des aufständischen und wahren Lebens unseres Bruders wert ist.

 

Die Erinnerung ist nicht bloss ein Haufen Seiten in den Geschichtsbüchern. Die Erinnerung ist die Macht, die unseren Willen zur Fortführung des Kampfes zu Stahl schmiedet. Es ist der Anreiz, der uns dazu drängt, nie zurückzuweichen. Die Erinnerung schärft unsere Wut und bewaffnet unsere Rache. Die Erinnerung ist das Terrain, wo wir jenen begegnen, die wir verlieren, die wir nie kannten, die wir in der Schlacht an unserer Seite möchten. In einer Schlacht, in der, solange sie weitergeführt wird, unsere Brüder und Schwestern in den tausenden Vandaleakten und Brandangriffen, Exekutionen, Ausbruchplänen weiterleben werden und sie werden nie dem Vergessen im Vergehen der Zeit überlassen. Denn die Erinnerung ist der Faden, der alle AnarchistInnen der Praxis, der Schwarzen Internationale und der FAI/FRI verbindet, die ihre Brände und ihre Explosionen unseren Brüdern und Schwestern widmen, die wir verloren haben und das mit einem Versprechen:

 

WIR VERGESSEN NICHT

WIR GEBEN NICHT AUF

WIR KÄMPFEN BIS ZULETZT

 

Für Mauricio

Für jeden verlorenen Bruder und jede verlorene Schwester

 

Verschwörung der Zellen des Feuers – FAI/FRI

Zelle der Mitglieder im Gefängnis

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Als AnarchistInnen haben wir keine MärtyrerInnen


ja, genau - widersetzen wir uns dem wort, und umschreiben wir es als etwas anderes, obwohl es gar nichts anderes ist und tun so als wären wir besser! juhu!

 

alter, ich kann diesen scheiss nicht mehr lesen. und dann dauernd dieses gelaber über rache - wen wollt ihr denn dafür rächen, wenn sich jemand selbst in die luft jagt? kein wunder, dass euch in griechenland niemand mehr mag.

diese traktate aus der griechischen insu-ecke treiben einem leider inhaltlich wie stilistisch immer die schamesröte auf die wangen.. wir leben wild, gefährlich, und "echt", der rest ist verachtenswert..

DER REST IST VERACHTENSWERT! Solang Menschen dieses menschenverachtende spiel mitspielen sind sie selbst die Leiter dessen!

 

(A)