Diese Nacht wurde die Freistadt Christiania von der Polizei angegriffen. Nachdem sich das Vorgehen der dänischen Bullen in den letzten Tagen
durch menschenunwürdigsten Verhalten, Schikane und Gewaltexzesse
auszeichnete, kam es heute ( in der Nacht vom 14.-15. Dezember) zu
einem neuen unvorhersehbaren Höhepunkt. Die seit 1971 existierende
Freistadt Christiania wurde von hunderten Bullen geräumt und
anschließend besetzt.
Ab
ca. 22:30 Uhr begannen die Bullen Christiania zu umstellen, als
Reaktion auf die Verbarrikadierung der Eingangstore. In der nächsten
Stunde versammelten sich rund um Christiania Wasserwerfer,
Räumfahrzeuge, ca. 15 deutsche Einsatzfahrzeuge, Hubschrauber, drei
Hundestaffeln und Hunderte Cops. In dieser Zeit war es kaum noch
möglich aus der Freistadt heraus zu kommen. Der Weg nach Innen war von
den Bullen versperrt. Personen mit Presseausweis wurde der Zutritt
teilweise gewährt, Demosanis kamen nicht hinein. Es wurde den Menschen
vor der Räumung kaum Zeit gelassen das Gelände zu verlassen. Ab ca.
23:40 begannen die Hippos (Dänisches Schimpfwort für Bullen) in das
Gelände gewaltsam einzudringen. Nach Zeugenaussagen der sich in der
Freistadt verbliebenen Menschen setzten die Bullen massiv Tränengas
ein.
Der weitere Verlauf ist nicht dokumentierbar, da es diverse
unterschiedliche Aussagen gibt. Große Teile Christianias wurden von den
Cops durchkämmt. Zeitgleich fuhren Polizeibusse in der Nähe
Christianias auf, viele der wenigen verbliebenen Menschen wurden nach
der faktischen Räumung mit diesen Busen abtransportiert ( gezählt
wurden 9 Busse ). Nach täglichen provokationen seitens der Cops kam es
heute Nacht zu unfassbaren Ereignissen. Christiania war in den
vergangen Tagen im Zuge der Proteste gegen den Klimagipfel Anlaufpunkt
für verschiedenste Menschen. Es gab eine Vokü, Räumlichkeiten für
Vorträge und Diskussionen, eine Sanistation, aber auch einen
Rückzugsort für traumatisierte Protestler_innen, welche durch die
anhaltende Polizeirepression besondern Schutz benötigen. Dieser Angriff
ist eine weitere nicht hin nehmbare Schikane zur Brechung des Protestes
gegen den Klimagipfel, gegen linke und linksradikale Strukturen in
Kopenhagen und den Widerstand gegen das herrschende System.
„Christiania sieht aus wie ein Schlachtfeld – alles voller Scherben, glühenden Barrikadenresten, Löschschaum und gepanzerter Polizisten...“ erzählte ein Pressevertreter, der gerade durch die Polizeisperren zurückkehrte „ … wenn man bedenkt, dass hier vor ein paar Stunden noch gefeiert wurde ist das fast Unheimlich.“
Solidarität ist eine Waffe, wir rufen zu vielfältigen Solidaritätsaktionen, nicht nur in Kopenhagen, Dänemark, sondern weltweit auf.
Keine Garantie für vollständigkeit
http://www.indymedia.dk Timeline, Video und weitere Informationen
Konsequenzen? Konsequenzen!
Es ist klar, dass dieser vollkommen ungerechtfertigte, gewalttätige Polizeieinsatz öffentlich gemacht und beantwortet werden muss. Es ist auch klar, dass es neben der Kriminalisierung und Einschüchterung des Protest hier darum ging, die Gelegenheit zu nutzen, eine autonome Zone und bei allen kontroversen auch langjährigen Teil linker Infrastruktur anzugreifen - das sollte jetzt überall mit Aktionen beantwortet werden. Donnerstag ist internationaler Aktionstag in Solidarität mit den AktivistInnen, die in Kopenhagen vom Polizeistaat angegriffen werden (http://indymedia.dk/articles/1737).
Es gibt allerdings noch eine zweite wichtige Konsquenz die wir endlich aus diesen und ähnlichen Erfahrungen (z.B. Strasbourg) ziehen müssen: Aussichtslose Scharmützel mit Bullen in einer Situation grenzenloser zahlenmässiger Unterlegenheit unmittelbar vor den Eingängen von Camps und linken Zentren gefährdet unsere eigene Infrastruktur, alle Menschen, die sich darin befinden und für die Durchführung von Protesten und Widerstand auf genau diese Infratsruktur angewiesen sind. Sie legitimieren Repression und spalten die Szene weil die Auseinandersetzung um solche Schwachsinnsaktionen Debatten um sinnvolle Militanz überlagert! Die kurzlebige Freude, die ein symbolischer Barribau, ein paar Stein- und Flaschenwürfe und ein kleines Feuerchen hervorrufen mögen, die berechtigte Befriedigung die einem das angesichts von Polizeibrutalität und Menschenrechtsverletzungen wie in Kopenhagen bringen mag, steht in keinem Verhältnis zum katastrophalen Resultat. Wir haben das wieder und wieder erlebt und es wird Zeit, daraus Konsequenzen zu ziehen.
Wer sich an sowas beteiligt, hat entweder nicht gründlich nachgedacht oder sich mitreissen lassen oder - ist Agent Provocateur! Wer mitgerissen wurde oder nicht nachgedacht hat, wird bei entsprechender Ansprache in der Regel einsehen, dass eine solche Aktion an einem solchen Ort völlig kontraproduktiv ist. Ein Agent Provokateur wird weitermachen, so lange es geht! Das heisst, wir müssen aus unseren Strukturen heraus offensiver auf Leute zugehen und ggf. einschreiten, wenn Aktionen eigene Leute, Infrastruktur oder Unbeteiligte direkt gefährden. Wir dürfen sinnlose Aktionen nicht aus Angst vor "Spaltung" als Naturgesetz hinnehmen, sondern müssen dafür sorgen, dass Lockvögel keine Chance haben und Agents Provocateur enttarnt werden können. (Und wem das zu undifferenziert ist: Sicher kann so ein Dazwischengehen auch mal unpolitische "erlebnisorientierte" Leute betreffen, denen es scheissegal ist, wo sie Krawall anzetteln - aber denen in letzter Konsequenz klar zu machen, dass sie wenn sie sich wie Bullenspitzel verhalten auch wie solche behandelt werden, ist möglicherweise heilsam, in jedem Fall notwendiger Selbstschutz!)
Das bedeutet nicht, dass es ohne Posertum oder Beteiligung an Lockaktionen keine Repression gäbe - sie liesse sich allerdings immer schlechter legitimieren, während die Delegitimation sinnvoller militanter Aktionen immer schwieriger würde. Es geht hier auch nicht darum, Massenmilitanz oder militante Kleingruppenaktionen in Frage zu stellen. Es geht ganz einfach darum, Köpfchen einzusetzen und nicht jedem Agent Provocateur auf den Leim zu gehen!
Jetzt aber erstmal: Raus aus dem Netz - wir sehen uns auf der Strasse!
Die AktivistInnen in Kopenhagen unterstützen! Polizeistaat bekämpfen!
p.s.: video: http://www.youtube.com/watch?v=6ZQeJf_giqk
x-beliebig
genau, raus auf die straßen. meinst du nicht bei der mords-mobilisierung sind die leute die dahinter stehen nicht sowieso in kopenhagen.der aufruf ist was für barcelons, london oder berlin. vielleicht sollten wir warten bis die richtig interessierten klimaaktivisten wieder kommen, bei kleineren städten, oder aber sehr intelligent sein: zwar denken wir: krass die repression ist da oben, aber die repression ist überall. die zu bekämpfen braucht spontaneität, ich meine aber: die gibt es gerade nicht, zumindest nicht im südwesten. venstre haben wir hier durch die cdu schon eh, seit 60 jahren. da is der sponti, squat und militanter widerstand schon lange weg vom fenster! also sag ich mal: abwarten und rothaus schlürfen, damit auch schäubles enkel was davon haben. prost!
Verdammte scheisse!! Also
Verdammte scheisse!! Also raus auf die Strassen, Tag x + 3 !! Also wie schauts aus rocken wir am Freitag solidarisch Freiburg!!
Freiburg
Sollte es eine Aktion geben bitte möglichst bald posten!!!Damit man wenigstens ein paar Leute zusammenraufen kann!
Wir sollten aus Freiburg solidarität zeigen!
???
Also Donnerstag ist internationaler Aktionstag. Morgen ist die fette Aktion in Kopenhagen. In Freiburg gab es im Vorfale eine AKtion, aber die Leute sie das interessiert sind bestimmt sowieso in Dänemark/im Käfig. Wie willst du hier spontan Leute mobilisieren? Vielleicht nächste Woche oder aber am Wochenende. Samstag 14 Uhr Weihnachtsmarkt, das wäre doch n' plan, oder?
Quatsch!
--> der Aktionstag ist Mittwoch!!! Also morgen auf die Straße?
Aktionsaufruf:16.12.
https://linksunten.indymedia.org/de/node/14572
AUTO_N_
#FREIBURGSOLIDEMO
Wie wäre es mit Donnerstag 20:00 am Grün?????