Erzählcafé: LGBT-Aktivist*innen aus der Ukraine berichten aus ihrem Leben

Erzählcafé: LGBT-Aktivist*innen aus der Ukraine berichten aus ihrem Leben

Für die Münchner Lesben-, Schwulen-, Bi- und Trans (LGBT)-Community engagieren sich viele Menschen unentgeltlich. Was sie antreibt, wie das Ehrenamt die Arbeit der einzelnen Vereine und Gruppen voranbringt und wie man den ehrenamtlichen Einsatz organisiert, will Münchens Szene sechs Gästen aus der Partnerstadt Kiew und anderen Orten der Ukraine zeigen. Drei Frauen und drei Männer hören zu, debattieren mit, packen an. Sie kommen zu einer Workshop-Woche, die der CSD München, das Sub und Munich Kiev Queer für sie organisieren.

 

Ein Höhepunkt der Woche ist das öffentliche Erzählcafé in der Lesbenberatung LeTRa. Am Freitag, 22. Mai, sprechen Münchens Gäste in der Angertorstraße 3 ab 19.30 Uhr über ihr Leben, ihr Land, die Situation homo-, bi- und transsexueller Menschen. Sexuelle Minderheiten haben es nicht leicht in der Ukraine: Die Gesellschaft hat Vorurteile; es gibt schreckliche Menschenrechtsverletzungen , Gewalt, Ausgrenzung, Mobbing, auch Mord. 


Einer Umfrage der ukrainischen NGO Nash Mir aus dem Jahre 2010 zufolge sind 72 Prozent aller Ukrainer*innen Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender gegenüber negativ eingestellt. Und nach einer Umfrage der Online-Zeitschrift Objective sind 63 Prozent der Ukrainer*innen durchaus dafür, Propaganda für “Homosexualismus” zu unterbinden – also ob gleichgeschlechtliche Liebe eine Ideologie wäre. Ob der Europa-Kurs der neuen Regierung in Kiew die Einstellungen verändern wird, bleibt abzuwarten. Auch darüber wird zu reden sein.

Unsere Gäste, Svitlana Dubyna, Anna Leonova, Mykola Maslov, Anna Sharyhina (Bild), Oleksandr Vytvitskyi und Olexandr Yankovy erzählen dem Publikum ihre ganz persönliche Geschichte. Wer sie schon vorher kennen lernen will: Sie laufen auch mit beim Demonstrationszug zum International Day against Homophobia and Transphobia IDAHOT am 16. Mai ab 20.45 Uhr, auf dem die Münchner Community für Respekt und Akzeptanz gerade auch im eigenen Viertel wirbt. Immer häufiger kommt es nämlich auch bei uns wieder zu Übergriffen.

 

Zusammenfassung auf Ukrainisch: Вчитися один від одного, віч-на-віч – завжди було девізом нашої співпраці між Мюнхеном та Києвом. Киянам/кам та мюнхенцям/кам, людям з різних культур є багато чого розповісти одне одному. За допомогою навчальних поїздок та семінарів ми хочемо досягнути більшого для ЛГБТ-руху в обох країнах. Наші семінари для волонтерів знайомлять українських добровольців з методами роботи мюнхенських організацій та груп, які у своїй більшості працюють на добровільних засадах. Вони відвідають найважливіші організації, слухатимуть, обговорюватимуть, вчитимуться. В кафе наші шість гостей нарешті розкажуть про їх життя в якості ЛГБТ-активістів. Це непросто, Україна може бути небезпечним місцем для них.

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Zu dem Thema empfehle ich das kurze Videoninterview mit dem ukrainischen Transgender-Aktivisten Jura Frank: https://vimeo.com/114153153.

Das Video ist Teil einer Serie von Kurzinterviews mit linken sozialen Aktivist*innen in der Ukraine: 
1 - Oleksij Radynski von der linken Zeitschrift "Political Critique" 
https://vimeo.com/111333356
2 - Jura Frank von der LGBT-Organisation "Insight"
https://vimeo.com/114153153
3 - Dmitrij Mratschnik von der "Autonomen Arbeitergewerkschaft" 
https://vimeo.com/114209073
4 - Nastia Makarenko vom "Kiewer Fahrradverband"
https://vimeo.com/114411100
5 - Marina Lysak von der Jüdischen Gemeinde Kiew
https://vimeo.com/114523739
6 - Nikita Kadan, sozialkritischer Künstler 
https://vimeo.com/116728061
7 - Maksym Butkevytsch, Flüchtlingsaktivist 
https://vimeo.com/117443829
8 - Iwan Schmatko, Anarchosyndikalist von der "Direkten Aktion"
https://vimeo.com/119934489

Seite des Graswurzelprojekts: http://kiewx20.tumblr.com