Mahnwache gegen die Neueröffnung des Abschiebeknasts in Büren

Am 18. Mai 2015 macht der Abschiebe-Knast in Büren wieder auf. Ab dem Tag werden dann wieder geflüchtete Menschen in Büren eingesperrt werden. Daher wird es an diesem Tag um 18:00 Uhr und am 30. Mai Proteste vor dem Knast geben.

 

Im Juli 2014 musste die JVA Büren für Abschiebegefangene ihre Pforten schließen, weil :: der Europäische Gerichtshof und :: der Bundesgerichtshof festgestellt hatten, dass die Bedingungen für Abschiebehäftlinge der JVA Büren nicht hinnehmbar waren - unter anderem weil Abschiebegefangene im Bürener Hochsicherheitsgefängnis unter den gleichen Bedingungen eingesperrt wurden wie Strafgefangene. Das ist gesetzeswidrig. Die in Büren inhaftierten Geflüchteten wurden nach Berlin verlegt.

Anstatt die Abschiebehaft abzuschaffen, setzte das Innenministerium in NRW jedoch alles daran, diese per Gesetz wieder zu ermöglichen. Im April 2015 hat der Landtag NRW ein entsprechendes Abschiebehaftvollzugsgesetz beschlossen. Wesentliche Änderungen sind nicht erkennbar. Das neue Gesetz ist größtenteils an die bisherigen Regelungen angelehnt und verweist explizit auf das Strafvollzugsgesetz. Das heißt: Alles bleibt beim Alten und geflüchtete Menschen werden weiterhin wie Strafgefangene behandelt:

Aus "Kostengründen" werden nicht einmal die gesetzlich eigentlich nötigen Umbaumaßnahmen wie das Entfernen der Feinvergitterung an den Fenstern vorgenommen. Bereits in der Vergangenheit waren Telefongespräche nur zu überhöhten Gebühren an Kartentelefonen in der JVA Büren möglich. Nach wie vor wird es nur einen stark zensierten und überwachten Internetzugang geben.

Doch der kommende Protest richtet sich nicht gegen ein unzureichendes Gesetz, gegen "inhumane Bedingungen der Abschiebehaft?, sondern gegen die Abschiebehaft als solche! Geflüchtete Menschen dürfen nicht eingesperrt werden! Die Abschiebehaft muss sofort abgeschafft werden!

Mit der Wiedereröffnung von Büren kommen die Politiker_innen der SPD und der Grünen hingegen dem Wunsch der Ausländer_innenbehörde nach, mehr geflüchtete Menschen inhaftieren zu können. Seit der (durch das EuGH-Urteil erzwungenen) Aussetzung der Abschiebehaft in Büren im Juli 2014 mussten geflüchtete Menschen in das Abschiebegewahrsam nach Berlin verlegt werden, was mit weiten Wegen verbunden war. Die Behörden haben deswegen zu milderen Mittel, wie z.B. Meldeauflagen, gegriffen. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl der inhaftierten Geflüchteten nun um 400 bis 500 Prozent steigen wird. Eine genaue Zahl wird sich aber nicht ermitteln lassen, weil das Innenministerium sich weigert, Statistiken zu veröffentlichen.

Am 30.05.2015 wird es außerdem eine Demo gegen die Wiedereröffnung des Knasts in Büren geben:

Start 12:00 Uhr an der Schule Kleffnerstr. 4 in Büren

Weiter sagen, vorbei kommen, laut sein!

Gegen Abschiebeknäste! Bewegungsfreiheit für alle!

 

Weitere Informationen unter :: buerendemo.blogsport.de

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