Trotz Dauerregen folgten am 1. Mai mehr als 80 Menschen dem Aufruf des lokalen Bündnisses „Initiative für einen kämpferischen 1. Mai VS“ zur 1.-Mai-Demonstration in Schwenningen. In der Initiative schlossen sich Einzelpersonen sowie die Linken Aktion Villingen-Schwenningen, die Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Deutschland (ATIK) und die Föderation der demokratischen Rechte (ADHF) zusammen. Anders als in den vergangenen Jahren, veranstaltete der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dieses Jahr lediglich ein Fest auf dem Muslenplatz, aus der Organisation einer Demonstration hatte sich der DGB zurückgezogen.
In den vergangenen Wochen wurde die Demonstration und der 1. Mai als Kampftag der ArbeiterInnenklasse breit beworben. Vor mehreren Betrieben in Villingen-Schwenningen wurden an die Kolleginnen und Kollegen Flyer verteilt, es gab Infostände, Plakate wurden verklebt, Flyer an Haushalte verteilt und es wurden mehrere Mobilisierungstransparente aufgehängt.
Um 10 Uhr Begann die 1.-Mai-Demonstration mit einer Auftaktkundgebung am Bahnhof in Schwenningen. Nach einer Rede der Initiative für einen kämpferischen 1. Mai VS und einem Beitrag der Linken Aktion Villingen-Schwenningen über die Notwendigkeit, Möglichkeit und Herausforderung revolutionärer Organisierung setzte sich die Demonstration in Bewegung. Die Route führte dieses Jahr vom Bahnhof auf den Marktplatz, von dort aus am Busbahnhof vorbei in die Fußgängerzone und von dort weiter auf das 1.-Mai-Fest des DGB auf dem Muslenplatz. Damit war die Demonstration deutlich länger als in den Vorjahren.
Vor dem Rathaus auf dem Marktplatz fand die Zwischenkundgebung statt. Dort sprach ein Vertreter von ATIK über den aktuellen Repressionsschlag gegen die migrantische Organisation. Vor zwei Wochen wurden zwölf Genossinnen und Genossen aus der Schweiz, Österreich, Griechenland und Deutschland unter dem Vorwurf der Unterstützung der TKP-ML inhaftiert. Nach einem Grußwort der Alevitischen Gemeinde lief die Demonstration weiter.
Auf der
Abschlusskundgebung folgte eine Rede der ADHF auf Türkisch über die
Bedeutung des 1. Mais. Nach Terminankündigungen und der
Auflösung der Demonstration zogen die Teilnehmer gemeinsam zum
Fest.
Auf dem DGB Fest hatte die Initiative für einen
kämpferischen 1. Mai bereits gemeinsam mit dem Linken Zentrum
Mathilde Müller einen großen Stand aufgebaut. Dort gab es
Fotoausstellungen zum Linken Zentrum und über den demokratischen
Aufbauprozesses in Rojava. Kaffee und Bänke luden zum Verweilen
ein.
Am Abend des 1. Mai öffnete das Linke Zentrum Mathilde Müller seine Pforten. Bei Cocktails, Gulasch und revolutionärer Musik fanden sich hier AktivistInnen verschiedener Generationen zusammen und ließen den Kampf- und Feiertag der ArbeiterInnenbewegung gemeinsam ausklingen.
„Die diesjährige Mobilisierung zum 1. Mai ist ein Erfolg für die Linke in Villingen-Schwenningen. Mit der Beteiligung an unserer Demonstration sind wir angesichts des miesen Wetters zufrieden. Nun gilt es den Elan zu den Protesten gegen den G7-Gipfel im bayerischen Elmau im Juni mitzunehmen.“ Resümierte Clara Falcyk Sprecherin der Initiative den heutigen Tag.
Initiative für einen kämpferischen 1. Mai VS