In folgendem Text möchte ich mich mit dem Thema Monogamie und die Auswirkungen dessen auseinandersetzen, um diese jedoch abschätzen zu können, bedarf es zunächst einer genaueren Erklärung des Begriffes der Monogamie, sowie die geschichtliche Entstehung. Des weiteren bedarf es zur Klärung der Folgen, die wir zunächst sexistischer Natur vermuten, eine Klärung des Begriffes Sexismus sowie mögliche Ausartungen dessen.
Die Herkunft des Sexismus ist für diesen Text von eher zweitrangiger Bedeutung, ich werde versuchen in nächster Zeit einen zusätzlich Entwurf dazu anzufertigen, der sich damit nochmals genauer auseinandersetzt. Der Text bezieht sich auf vor- bzw. frühsozialistische Zeiten, in einem weiteren Texxt werde ich jedoch auf mögliche Änderungen der Folgen der Monogamie, bzw. deren Wahrscheinlichkeit einer fortwährenden Existenz in einem fortschrittlicheren Stadium der Gesellschaft eingehen. Zunächst jedoch die Begriffserklärung.
Sprechen wir in Folgendem von einer monogamen Beziehung, so ist eine dauerhafte Beziehung zweier Menschen miteinander gemeint, bei der es bei strikter Einhaltung der Monogamie keine Nebenpartner oder Ähnliches gibt, wobei die strikte Einhaltung in der Praxis laut Studien der Georg-August-Universität bei etwa 50% nicht gegeben ist, jedoch zählen diese Beziehungen weiterhin als monogam, da sie, gegebenenfalls notfalls eben nur offiziell als monogame Beziehungen geführt werden, das heißt „Seitensprünge“ oder Ähnliches werden offiziell nicht geduldet.
Zur Dauerhaftigkeit der Beziehung lässt sich sagen, dass wir von einer zumindest längerfristigen Beziehung sprechen, das heißt die Beziehung muss nicht dauerhaft im Sinne von „bis zum Lebensende“ standhalten, um in die relevante Gruppe der von mir im folgenden analysierten monogamen Beziehungen zu kommen, wohl aber muss diese über einen relativ längeren Zeitraum bestehen, das heißt dass der folgende Text nur bedingt auf sogenannte Kurzbeziehungen oder Ähnliches anzuwenden ist, in einzelnen Kernpunkten jedoch durchaus zutreffen kann.
Zur Entstehung der Monogamie müssen wir nach Engels zwischen mehreren Arten der Familien unterscheiden. Zunächst einmal gab es die Blutverwandtschaftsfamilie und die Gruppenfamilie, ich erspare uns an dieser Stelle auf die beiden jeweiligen Familienarten genau einzugehen, da dies in unserer weiteren Betrachtung eine eher weniger wichtige Rolle spielt. Jedoch stellen wir fest, dass die beiden Familienarten begrenzt polyamor sind, in ersteren ist Geschlechtsverkehr und Zeugung von Kindern in derselben Generation anerkannt, die letztere setzt die Bildung von geschlossenen Gesellschaften voraus, wobei kurz gesagt eine Person Sex mit einer beliebig anderen Person einer anderen Gesellschaft (Stamm) haben durfte, auch hier liegt also eine begrenzte Polyamory vor, wobei diese eben in beiden Familienarten mit einer solch geringen Begrenzung erlaubt und anerkannt waren (verglichen mit heute), dass ich mir an dieser Stelle herausnehme, von Polyamory zu sprechen.
Interessant wird es nun bei der Ausbildung der Paarungsfamilie. Hierbei ist es einem Mann erlaubt mehrere Frauen zu haben, während eine Frau jedoch an ihren Mann gebunden ist, wir sprechen hierbei also von Polygamie. Diese Art der Familie liegt bis heute noch sehr verbreitet in Afrika vor, beispielsweise wurde in Kenia erst im Jahre 2014 ein Gesetz zu Legalisierung der Polygamie verabschiedet, auch im asiatischen Raum sowie in einigen westlichen Sekten-Dörfern wird die Polygamie praktiziert.
Zuletzt hat sich die derzeit sehr weit und auch in deutschsprachigen Gebieten verbreitete und vorherrschende monogame Familie herausgebildet, auf die ich bereits zu Beginn des Textes eingegangen bin und zu der es somit erst einmal keiner weiteren Erläuterungen bedarf.
Nachdem ich nun die Monogamie und deren Entwicklung erörtert habe, gehe ich im weiteren auf den Sexismus ein. Sexismus bedeutet in einem Satz gesagt Diskriminierung von anderen Personen aufgrund des Geschlechts, wobei sich der Sexismus zunächst prinzipiell gegen von der Gesellschaft als Frauen anerkannte Menschen richtet, es gibt zwar auch Theorien, welche besagen, dass sich Sexismus auch gegen von der Gesellschaft als Männer angesehene Menschen richtet, wobei dazu direkt zu sagen ist, dass die sich der gegen „Männer“ richtende Sexismus nur auf den ersten Blick gegen „Männer“ richtet, bei genauerer Betrachtungsweise ist jedoch sehr schnell festzustellen, dass das tatsächlich durch „Sexismus gegenüber Männern“ diskriminierte Subjekt letztlich doch die Frau ist, wobei ich es an der Stelle als wenig sinnvoll erachte, darauf weiter einzugehen, da es im Folgenden von eher geringerer Relevanz ist, in einem weiteren Text, welchen ich später veröffentlichen werde, werde ich dieses Phänomen noch genauer erörtern. Möglich Ausartungen des Sexismus sind zunächst eine nicht offen erkennbare Diskriminierung und Unterdrückung der „Frauen“, in Dingen, die der Gesellschaft, jedoch auch der radikalen Linken als selbstverständlich erscheinen, oder über die es schlichtweg kein oder nur wenig Bewusstsein gibt. Als Beispiel sei hier genannt, wenn sich in bestimmten Gebieten die „Frauen“ verstärkt, in anderen jedoch weniger beteiligen, oder bestimmte Aufgaben bevorzugt von einem „Geschlecht“ getätigt werden, da die von der Gruppe als zugehörig zu einem bestimmten Geschlecht geltenden Personen für bestimmte Aufgaben besser geeignet gelten, als Beispiel seien unter Anderem Bastelaufgaben oder Ähnliches genannt, sicherlich, diese Art des Sexismus wird bereits von der radikalen Linken bekämpft, jedoch bedarf es eben immer noch diesen Kampf, das heißt dieser Sexismus ist keineswegs aufgehoben, und viele Gruppen haben auch darüber überhaupt kein Bewusstsein.
Weitere Ausartungen des Sexismus können Abhängigkeiten sein, auf die ich an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingehen werde, da sie im späteren Verlauf des Textes noch eine zentrale Rolle spielen. Diese Abhängigkeiten haben die Tendenz zu einer offenen Unterdrückung der „Frauen“, etwa in Form von psychischer oder gar physischer Gewalt zu führen, wobei psychische Gewalt meist eine direkte Folge der Abhängigkeiten ist. Nachdem ich nun die Begriffe an sich geklärt habe, gehe ich auf die Probleme der monogamen Beziehung ein. Es gilt sich an der Stelle zunächst ein Bewusstsein über die Gründe einer monogamen Beziehung zu schaffen. Wie bereits genannt ist die monogame Beziehung die vorherrschende Beziehungsform, in Folge dessen lässt sich eine gewisse gesellschaftliche Erwartungshaltung gegenüber jedem Individuum feststellen, sich in eine solche Beziehung zu begeben, wobei zunächst einmal die Gesellschaft von jeder_m erwartet, diese zu erhalten, das heißt sich zu reproduzieren, oder anders ausgedrückt die menschliche Art zu erhalten. Diese Erwartung ist einerseits biologisch bedingt, da jede Lebensform ein Interesse an der Erhaltung der eigenen Art haben muss, sonst betreibt diese logischer Weise keine Reproduktion und stirbt letztlich aus, andererseits, und das ist, was an dieser Stelle für uns von größerem Belang ist, gibt es gesellschaftlich auferlegte Normen und Erwartungen, die uns noch genauer vorschreiben, wie die Reproduktion genau auszusehen hat, dass eine Familie beispielsweise im „Idealfall“ aus einem Vater, einer Mutter, und genau 2 Kindern zu bestehen hat, und dass wir bereit seien, Kinder zu zeugen, wenn wir unser Studium bzw. Ausbildung abgeschlossen haben, und fest im Leben stehen. Der Erfüllung dieser Erwartung fühlt sich zunächst der Großteil der Menschen verpflichtet, logisch: Das Sein bestimmt das Bewusstsein, und wenn wir eben bereits von Kindheit an beigebracht bekommen haben, dass wir eben diese Erwartungen erfüllen sollen, so fühlen wir uns dazu auch verpflichtet.
Da ich an einer vorherigen Stelle des Textes bereits festgestellt habe, dass die monogame Beziehung keineswegs die ursprünglich natürliche ist, geht daraus hervor, dass wir zunächst nicht mit einem natürlichen Bedürfnis nach einer monogamen Beziehung geboren werden, sondern dieses nur durch die von der Gesellschaft auferlegten Normen entstanden ist. Es wäre also ein grober Fehler zu behaupten, die Menschen hätten tatsächlich das Bedürfnis nach einer monogamen Beziehung.
Wir stellen nun also fest, dass die Menschen durch die Gesellschaft regelrecht in die monogame Beziehung hineingedrängt werden. Nun, da ich bei der Entstehung der monogamen Beziehung als Erfüllung gesellschaftlicher Normen angekommen bin, gilt es die möglichen Risiken beziehungsweise Folgen derer zu analysieren. Dafür unterscheide ich die monogame Beziehung ohne perspektivische Familiengründung, wie sie etwa in der derzeitigen Gesellschaft bei homosexuellen Paaren die Norm ist, und die Beziehung mit perspektivischer Familiengründung, anschließend werde ich darauf aufbauend eingehen, wie es nach der Zeugung von Kindern steht.
Bei der monogamen Beziehung ohne perspektivische Familiengründung ist eine Unterdrückung in weniger ausgeprägter Form bereits erkennbar. An der Stelle gilt es zwischen einer gesellschaftlichen und einer finanziellen Form der Unterdrückung zu unterscheiden. Die gesellschaftliche Form der Unterdrückung ist in etwa ab dem Auftreten als Paar festzustellen, das Umfeld nimmt die beiden Partner_innen als Einheit wahr, in der Praxis zu beobachten ist dies beispielsweise dann, wenn das einzelne Individuum über den_die Partner_in angesprochen wird. (Bsp: Kannst du deinem_r Freund_in bitte ausrichten, dass...) Da bei der monogamen Beziehung die Gesellschaft erwartet, dass diese nicht von heute auf morgen aufgelöst wird, besteht bei dem Verlangen nach einer Trennung bereits ein hoher gesellschaftlicher Druck. Sollte diese Trennung dann noch vollzogen werden, so sieht sich das ehemalige Paar merkwürdigen Fragen nach dem warum ausgesetzt, nicht allzu selten kommt es dann auch in Folge von Streits zu Verlust von Freund_innen, da diese sich auf die Seite eines Individuums des Ex-Paares stellen. Jedoch besteht auch eine Art sozialer Druck innerhalb des Paares.
Da sich die Partner_innen als eine Einheit verstanden, und allzu oft ihr Leben nacheinander ausgerichtet haben, kommt es bei einer Trennung unweigerlich zu Problemen mit dem_r Ex-Partner_in. Diese gesellschaftlichen Probleme müssen allerdings nicht immer in dieser Form so auftreten, in fortschrittlicheren Kreisen, wie der radikalen Linken können diese auch in sehr abgeschwächter Form, beziehungsweise einzelne Bestandteile gar nicht auftauchen. Als zweites Problem tritt allerdings die finanzielle Problematik auf. Dies fängt bereits damit an, wenn der_die eine Partner_in seine_ihre Partner_in beispielsweise zum Essen einlädt. Ab dem Punkt können wir nahezu schon von einem Kauf des Partners_der Partnerin sprechen, zumindest aber wird durch das zum Essen einladen die eingeladene Person auf eine niedrigere Ebene gestellt, bzw. diese Person fühlt sich der das Essen bezahlenden Person gegenüber verpflichtet. Geht es nun einen Schritt weiter, also das Paar zieht beispielsweise in eine gemeinsame Wohnung, so entsteht hieraus sehr schnell eine direkte finanzielle Abhängigkeit, etwa da ein_e Partner_in die Miete bezahlt, der_die andere das Essen kauft. Die Person die das Essen kauft ist nun stets auf die Gunst der Person angewiesen, die die Miete bezahlt, um weiterhin die Wohnung nutzen zu „dürfen.“ Auch wenn sich das Paar die Wohnung nur gemeinsam leisten kann, so kommt es sehr schnell bei dem Bedürfnis einer Trennung zu finanziellen Problemen, was zu einer vorübergehenden, in Extremfällen jedoch auch langfristigen künstlichen Erhaltung der Beziehung führt. Wir können an dieser Stelle also festhalten, dass bei einer monogamen Beziehung ohne die Perspektive auf Kinder aus finanziellen und gesellschaftlichen Gründen schnell ein Unterdrückungsverhältnis innerhalb des Paares gebildet wird. Eine Trennung, selbst wenn es darüber eine beidseitige Einigkeit gibt, gestaltet sich ebenso eher schwierig, was dazu führen kann, dass aus gesellschaftlichen und finanziellen Gründen eine Beziehung künstlich erhalten wird.
Bei der monogamen Beziehung mit der perspektivischen Zeugung von Kindern gehe ich an der Stelle wie bereits genannt aufgrund der gesellschaftlichen Gegebenheit von einer heterosexuellen Beziehung aus. Die Problematiken von der monogamen Beziehung ohne perspektivische Kinderzeugung sind hier logischer genauso gegeben. Allerdings muss ich an dieser Stelle hinzufügen, dass die „Frau“ in die der Beziehung tendenziell eher das unterdrückte Subjekt darstellt. Die gesellschaftlichen Erwartungen an den Erhalt der Beziehung richten sich hauptsächlich gegen die „Frau“. Wie wir alle wissen und wie auch schon genannt: Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Dem möchte ich an der Stelle jedoch noch hinzufügen: Und das Bewusstsein beeinflusst die Sprache. Ich gebe an dieser Stelle nun einige typische Phrasen wieder: „Was, der hat schon wieder ne Neue – na was für ein toller Hecht!“ „Was, die hat schon wieder nen Neuen – diese Schlampe springt ja wirklich mit jedem ins Bett.“ Aus diesen Sprüchen geht hervor, dass, wenn der „Mann“ das Bedürfnis nach Abwechslung hat, es ihm nicht so übel genommen wird, wie der „Frau“, jedoch auch, dass die „Frau“ von der Gesellschaft eher dazu gezwungen wird, sich in eine monogame Beziehung zu begeben, und diese dann eben auch zu erhalten, sie wird somit von der Gesellschaft und in der Folge dessen auch vom Mann massiv unterdrückt, und in ihrer „freien“ Wahl zur Weiterführung der Beziehung stark bedrängt. Bei der finanziellen Unterdrückung unterliegt die „Frau“ ebenfalls ganz klar dem „Mann“. Aktuellen Statistiken zufolge verdienen „Frauen“ etwa 22% weniger als „Männer“. In Folge dessen hat der „Mann“ in der Beziehung ganz klar die „Oberhand“.
Wie bereits genannt, stellt die Gesellschaft auch gewisse Reproduktionsanforderungen, die meist auch ganz klar an die „Frau“ gerichtet sind, da diese die Kinder zur Welt bringt. Ab einem bestimmten Alter wird von den „Frauen“ schlicht erwartet, dass sie dem Idealbild der Gesellschaft nachkommen, und Kinder zeugen, im Idealfall in bereits genannter Familienkonstellation, was die „Frauen“ ab einem bestimmten Alter in eine oder zum zwanghaften Erhalt einer monogamen Beziehung führt. Somit komme ich auch bereits zur monogamen Beziehung mit der Zeugung von Kindern. Dabei besteht das wohl schwerwiegendste Unterdrückungsverhältnis gegenüber der „Frau“.
Die im bisherigen Text genannten Punkte gelten nun weiterhin für die „Frau“. Hinzu kommt jedoch, dass sie durch das Kind zusätzlich belastet wird. In den meisten Städten sind Kinderkrippen- und gärtenplätze nur in viel zu geringer Anzahl vorhanden. Die Folge ist, dass sich ein Elternteil teilweise bis zum sechsten Lebensjahr ganztägig um das Kind kümmern muss. Aufgrund des höheren Lohns des „Mannes“ ist es nur logisch, und da kann auch ich niemandem einen Vorwurf daraus machen, dass sich die Mutter um das Kind kümmert. Ein Wiedereinstieg, und aufgrund des fehlenden Nachmittagsangebots in den Schulen auch nur teilweiser Einstieg, in den Beruf, ist nach über 6 Jahren nur sehr schwer schwierig möglich, die „Frau“ begibt sich also nun in eine totale Abhängigkeit zu gerade einmal einem einzigen „Mann“. Nicht, dass eine Abhängigkeit zu mehreren „Männern“ viel besser sei, aber es muss schon erwähnt werden, dass in dem Fall die „Frau“ sämtlichen Launen des „Mannes“ unterworfen wird.
Zahlreiche Experimente haben bereits gezeigt, dass, wenn einem einzelnen Menschen zu viel Macht übertragen wird, dieser diese schnell ausnutzen kann, es kommt also zu einem unglaublich schwerwiegenden Unterdrückungverhältnis.
Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass in der monogamen Beziehungen gesellschaftliche und wirtschaftliche Unterdrückungmechanismen eine entscheidende Rolle spielen. Der Sexismus ist letztlich bei den heterosexuellen monogamen Beziehungen mit ein Resultat derselben, beziehungsweise der gesamte Sexismus besteht bereits bei Beginn einer monogamen heterosexuellen Beziehung und wird durch diese noch weiter vertieft.
Eine der wichtigsten Aufgaben der radikalen Linken muss die Bekämpfung des Sexismus sein, da diese stets einen wichtigen Teil zur Spaltung der Arbeiter_innenklasse beiträgt.
Ich erhebe mit diesem Text keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr wollte ich einen kurzen Einblick und eine Kritik an der Monogamie üben. Mögliche Alternativen, die zum Beispiel in einer polyamoren Beziehung zu suchen sind, würden den Rahmen dieses Textes sprengen.
In einem weiteren Text werde ich jedoch versuchen, etwas genauer auf die polyamore Beziehung einzugehen, sowie eine Prognose zur Entwicklung der Polyamory in zukünftigen sozialistischen Gesellschaften stellen.
nope
So nen text würde ich nie ins Soziologieseminar bringen. Das wäre mir einfach zu peinlich so einen gewollten und nicht gekonnten Sprachstil da zu präsentieren.
Gegenfrage: Warum liest du einen theoretischen Text, wenn du offensichtlich keine Lust auf theoretische Texte hast?
Mit einem gutgemeinten Erklärbär-Sprachtil á la Straßen aus Zucker bleibt man inhaltlich an der Oberfläche. Will man komplexe Sachen beschreiben, braucht man eben auch eine etwas komplexere Sprache.
Naturvölker
Es gibt auch Monogamie in "Naturvölkern".
Zumindestens hab ich so die Ausführungen von Bronisław Malinowski verstanden, der zur Zeit des ersten Weltkriegs ein "primitives Volk" in Melanesien untersucht hat.
Zum Einen war die Abstammung dort matrilinear, also der Vater spielte keine institutionalisierte Rolle und seine Beziehung zum Kind war von der Gunst der Mutter und ihres Bruders abhängig. Zum anderen sprachen auch die Trobianer von "seiner Frau" etc. Diese Beziehung bahnte sich nun anders an, Kinder und Jugendliche lebten ihre Sexualität relativ frei unter Gleichaltrigen, durchaus auch mit wechselnden "Partnern", bis sich irgendwann ein_e bevorzugte_r Partner_in herauskristallisierte, bis Sexualkontakte mit anderen ebenso wie heute (?) zumindestens von der/m Partner_in nicht gern gesehen wurden. Ich würde ein "Bedürfnis nach Monogamie" also nicht pauschal abstreiten.
ist inhaltlich doch nicht so interessant
Unterdrückung von Frauen lässt sich auch in polygamen oder polyamoren Lebensweisen beobachten.
Warum fordert man Poly*, wenn es einem um Frauenunterdrückung, also fehlende Gerechtigkeit und Mitgefühl geht?! Diese Dinge sind unabhängig von einander.
steht doch gar nicht drin?
Es wird ja im Text erstmal gar keine Forderung nach einer Alternative gestellt, sonder lediglich gezeigt, dass die Unterdrückung der Frauen auch eine Folge von Monogamie ist. Die Argumentation dahinter ist meiner Ansicht nach auch nach wie vor nachvollziehbar, in der Praxis beweisbar, und somit richtig.
Zur Polyamorie soll es ja später noch einen Text geben. Du hast aber hier auch schon einen ganz klaren Fehler gemacht: Du stellst die Polygamie wirklich als Alternative zur Monogamie in Sachen Frauenunterdrückung?
Im Text steht dazu: "Interessant wird es nun bei der Ausbildung der Paarungsfamilie. Hierbei ist es einem Mann erlaubt mehrere Frauen zu haben, während eine Frau jedoch an ihren Mann gebunden ist, wir sprechen hierbei also von Polygamie." Ich denke das jetzt als fortschrittlich zu bezeichnen wäre falsch, und war auch nicht die Intention des Textes.
lesen können
Man sollte die Begriffe schon auseinander halten.
Du zitierst eine Stelle an der es um Polygamie geht, dein Vorredner redet von Polyamory. Der Unterschied ist zwar nicht semantisch zu erkennen, aber es sind doch zwei verschiedenen Sachen.
Ich schließe mich deinem Vorredner übrigens an. In Polyamoren Beziehungen kommt es genau so zu Unterdrückung von Frauen. Ob eine solche Beziehungsform mehr Möglichkeiten bietet als Monogame Beziehungen bleibt zu Begründen.
So oder so wäre die Annahme, dass Menschen in Plyamoren Beziehungen generell freier sind meiner Meinung nach ziemlich naiv und an der Wirklichkeit vorbei gedacht. Bleibt also abzuwarten, was noch kommt.
konstruktive kritik?
Der Text ist sicher gut gemeint und enhält auch einige vernünftige Ansätze, richtet sich aber mitnichten auf "vor- bzw. frühsozialistische Zeiten". An zahlreichen Stellen scheinen gegenwärtiges Denken und heutige Vorannahmen durch. Als ein Beispiel von vielen war das Familienideal der damaligen Zeit ein komplett anderes:
Aufgrund fehlender sozialer Absicherung in institutioneller Form (wie z.B. Rentensystem etc.) war für den absoluten Großteil der damaligen Bevölkerung, die Arbeiter_innen, die Familie die einzige Hilfe in Zeiten der Not. Demzufolge war es eher das Ziel, so viele Kinder wie möglich zu bekommen, um die "Last" des füreinander Einstehens auf viele Schultern zu verteilen. Das heutige Familienmodell (Vater, Mutter, zwei Kinder) hat seine Wurzeln im Bürgertum, der damals wie heute herrschenden absoluten Minderheit. Es setzt also eine materiell abgesicherte Position voraus und ist vom Ideal der ewigen Liebe getragen, einem Ausfluss der Romantik als erste konservativ-regressive Antwort gegen die revolutionären oder zumindest sozialreformatorischen Ansätze. Von der ideologischen Verkleidung befreit liegt die Aufrechterhaltung der damaligen wie gegenwärtigen Verhältnisse natürlich in bürgerlichem Interesse. Die Familie ist die Keimzelle dessen Garantes, dem Staat. Erst solchherum wird ein Schuh daraus.
Auch muss zur Herleitung der Unbegründetheit von Monogamie nicht auf sog. Naturvölker zurückgegriffen werden, die angeblich ursprünglicher oder naturnäher seien. Diese Argumentationslinie bewegt sich hart an der Grenze zum Rassismus, denn dann werden z.B. auch Dworkin et al. negativ gewendet: "Die Ehe als Institution hat sich aus der Vergewaltigung als Praxis entwickelt. Vergewaltigung, ursprünglich als Entführung definiert, wurde durch Gefangennahme zur Ehe."
Zudem ist es ohnehin fraglich, ob normativ so etwas wie die "menschliche Natur" gesetzt werden sollte. Jeder Funke menschlichen Lebens ist Äußerung seiner vollen Vergesellschaftung, gleiches gilt für angeblich "primitive" "Völker". Naturalisierung ist somit in jedem Falle fehl am Platz.
Die Notwendigkeit, sich begründen zu müssen, zieht Monogamie bereits aus ihrer bloßen Existenz. Ohnehin war diese Beziehungsform in der wissenschaftlich gesicherten menschlichen Historie (im Westen seit dem antiken Griechenland und dem Römischen Reich) nur eine von vielen im menschlichen Zusammenleben und hatte eher die Funktion einer Wirtschaftsgemeinschaft.
Außerdem hast du den Gehalt der Feststellung "Das Sein bestimmt das Bewusstsein" offensichtlich nicht verstanden. Mit ihr zu arbeiten bedeutet, gesellschaftliche oder individuelle Erscheinungen auf ihre materielle Basis zurückzuführen und zu begründen. Bei der ersten Erwähnung machst du bei der Sozialisation und an das Individuum herangetragenen Erwartungen halt und somit genau das Gegenteil dessen, was eigentlich verlangt wird. Bei der zweiten dient es als schmückendes und nicht zur rationalen Stringenz beitragendes Beiwerk.
Auch wenn der Schreibstil also eher bemüht statt wissenschaftlich klingt, solltest du dennoch Quellen verwenden. Insbesondere bei der Unterscheidung geschlechtlicher Beziehungen zwischen Blutverwandtschaftsfamilie und die Gruppenfamilie, aber auch bei Behauptungen über die Norm homosexueller Beziehungen etc. ist sonst lediglich von Meinungsäußerungen auszugehen, welche bekanntlich nicht wirklich als Grundlage für fundiertes Argumentieren dienen.
Vollends ins Abseits stellst du dich mit der Aussage, Sexismus gehöre bekämpft, weil er die Arbeiter__innenklasse spalte. Abgesehen vom Allgemeinplätzchen (sogar die Frage Schoko oder Vanille, Dortmund oder Bayern spaltet die Arbeiter_innenklasse) gilt dies ebenso für die Kapitalist_innenklasse. Aufgeklärtes Denken ist weder an die eine noch an die andere gebunden. Dass du es dennoch darauf reduziert wissen möchtest, verharmlost nicht nur die alle Lebensbereiche durchziehende Benachteiligung der Hälfte aller Menschen bis in zum Feminizid, sondern erledigt alles vorher von dir geschriebene gleich mit.
Unter diesen Voraussetzungen stellt sich die Frage, ob du dir, an dem Punkt wo du derzeit stehst, wirklich die Mühe machen solltest, einen zweiten Text zu verfassen. Eventuell beschäftigst du dich zunächst erst einmal mit den Fragen der Subjetkkonstitution, insbesondere unter den Bedingungen des Kapitalismus, und feministischer Theorie vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute. Denn beim Offenlegen und Kritisieren der zentralen Punkte der Monogamie sowie des Sexismus helfen dir deine Biologisierungen und der Marxismus der 30er Jahre eher wenig.
don t think twice
das liest sich wie eine einleitung zur erstsemester-hausarbeit, wobei der hauptteil zu kurz kommt und die quellenbelege fehlen.auf den beweis dafür, das sich der sexismus gegen männer eigentlich auch nur gegen frauen gerichtet ist, warte ich gespannt.
wer ist den "die gesellschaft" die männer mit regem sexualleben als tolle hechte und frauen als schlampen ansieht?sind es nicht auch die frauen selbst, die oftmals einen sexuell erfahrenen mann bevorzugen und ihre geschlechtsgenossinnen als schlampen betiteln?
hier werden sachen vermengt die teilweise nur sehr bedingt etwas miteinader zu tun haben.
zum beispiel der erschwerte berufseinstieg für menschen mit kindern die ein paar jahre aus ihem berufsfeld raus waren, oder aufgrund der kinder zeitlich nicht so flexibel sind wie es der arbeitsmarkt von ihnen verlangt.die tatsache das arbeitgeber zunächst kinderlose personen bevorzugen, hat wenig mit dem geschlecht zu tun.die erwartungshaltung das die frau zuhause bleibt ergibt sich zum auch durch das erste lebensjahr wo das kind rein biologisch auf die mutter angewiesen ist.auch wenn heutzutage ein kind ohne muttermilch überlebensfähig wäre,ist es immer noch das gesündeste und eltern wollen meistens eben das beste für ihr kind.der arbeitsmarkt allerdings verzeiht eine berufspause und fehlzeiten wegen kranker kinder eher nicht.ja,das ist doof und ich würde es mir anders wünschen, aber in erster linie geht es dabei um die erbrachte arbeitsleistung und relativ wenig um menschliche belange.menschen mit kindern wissen das.auch ich habe es als mann schwer im beruf, weil ich ab und an zuhause bleibe wenn mein kind krank ist.das sind aber details mit denen sich die zumeist kinderlose akademische linke kaum ausseinadersetzen will.ich könnte noch viel mehr dazu schreiben aber belasse es erst mal dabei.
das andere ist der immer wieder angesprochene gesellschaftliche druck sich eine realen oder eingebildeten norm zu unterwerfen, die allerdings kein gesetz oder zwang ist. man kann auch viel darüber rumjammern das menschen einen für eine schlampe halten oder man als typ der sich um sein äusseres kümmert schnell die "schwuchtel" ist.man kann aber auch über diese idotInn_en lachen und versuchen sich selbstbewusst zu positioneren und nicht immer nur so scheisse angepasst zu sein.
ich weiß nicht wer genau von einem erwartet kinder zu bekommen? wir leben doch nicht mehr in der fünfziger jahren.es gibt genug angesehene frauen die kinderlos sind.
weil ich erwarte das mich hier jemand falsch versteht:es geht mir nicht darum die momentane situation zu verteidigen.es geht viel mehr darum sich auch mal auf mikroebene mit diesen themen zu beschäftigen.