Obwohl der Gipfel immer noch läuft, wurde schon sehr viele – konkretere oder abstraktere – Texte geschrieben. Das Ziel dieses Artikels ist es, die interessantesten zusammenzustellen. Ausserdem noch einige Links für Fotos und Videos.
1.
erste Erfahrungsberichte:
a:
@romatik: meine erfahrungen 29.11.2009 15:26
also die demo startete auf dem place de neuve mit ca. 4000 teilnehmern. in der mitte der demo bildete sich ein grosser schwarzer block. schon auf den ersten metern schwärmten aus diesem block einige dutzend leute mit hämmern aus und schlugen bankscheiben am rande der strasse ein. auf den folgenden ca. 500 metern schlugen sie so ziemlich alles kabutt. autos, starbucks, dutzende autos, eine bushaltestelle, hotels, bijouterien, viele läden usw. einen grund gab es nicht, auch noch keine provokation der polizei (ausser die kontrollen im vorfeld). es wurde einfach von anfang an gezielt gesmasht. beim eingang zum paquis quartier wurden dann die autos nicht mehr nur getrasht, sondern angezündet, worauf die polizei die demo stoppte und trennte, mit viel viel tränengas.
etwa eine stunde später formierten sich erneut einige tausend leute und zogen über den bahnhof zum schlusspunkt der demo. die meisten zogen dann weiter richtung wto tagungsgebäude, wurden schliesslich aber erneut durch viel tränengas und einen wasserwerfer gestoppt. eine bank wurde auf dem weg eingeschlagen. sonst gabs nichts zu smashen in diesem gebiet, einem wies mir schien banlieueähnlichem quartier hinter dem bahnhof mit hochhäusern und sont nicht vielem.
die menge verteilte sich dann und in dem park hinter dem bahnhof, wo die schlusskundgebung geplant war verweilten noch viele menschen (auch familien mit kindern) mit einem bier und lauschten einem konzert. einige demonstranten bauten barrikaden. schliesslich umstellte die polizei und schoss ohne gross provoziert worden zu sein massiv (schon fast krankhaft) tränengas in den park. die leute flüchteten ohne grosse gegenwehr richtung bahnhof, von der polizei verfolgt, die immer wieder massiv tränengas abfeuerte, so dass irgendwann auch der ganze vorplatz des bahnhofes und auch im bahnhof drin alles voll gas war. rund um den park sah ich mehrere leute, die sich übergeben mussten. zu dieser zeit waren unter den leuten, die noch ein bisschen gegen die polizei parolen skandierten nur noch wenige linke aktivistInnen. vielmehr waren es immigrantInnen der umliegenden quartiere, welche dann von den bullen richtung see verjagt wurden.
alles in allem: viel gezielte zerstörung von einem starken revolutionärem block, sehr, sehr viel gas von der polizei, die nur so herr der lage wurde und solidarität im kampf gegen die polizei von immigrantenkids der quartiere. buhrufe von bewohnern habe ich nicht erlebt. kann allerdings schon sein, dass einige der bewohner sowas machten (vielleicht weil unter ihren balkonen gerade ihre autos angezündet wurden) oder vielleicht buhten sie auch die bullen aus und die reporter interpretierten dies falsch.
AutorIn: bericht
b:
subjektiv 29.11.2009 16:02
richtig, die erste bankfiliale wurde ohne provokation seitens irgendwem angegriffen, die zerstörung war nicht willkürlich, sondern absolut zielführend - bis auf ein paar ausnahmen (typ der sich mit seinem ganzen körper durch die scheibe einer apotheke wirft, umgeworfene scooter/fahrräder).
die polizei war während der ganzen ersten trash-runde nicht zu sehen bzw. stand ganz zu beginn nur blöd daneben. allgemein schienen sie personalmangel zu haben (evtl. war die verstärkung viel weiter nördlich nahe des kongresszentrums positioniert), mensch stand höchstens einem 15-er trupp bullen gegenüber, manchmal mit wasserwerfer. es wurden auch leute runtergeknüppelt, aber im nachhinein nicht verhaftet - sie schienen keine kapazität dazu zu haben, weil sie eh schon wenige waren.
der konfrontation mit den bullen ist mensch mehrheitlich aus dem weg gegangen.
alles in allem eine erfolgreiche demo, mit einer sehr verwirrenden polizeitaktik (eigentor!!).
im dezember nach kopenhagen!
AutorIn: so wars
2.
Nach der offiziellen Demonstration gegen die WTO:Widerstand!
AutorIn : wech |übersetzt von : der Wind
Nach den etlichen Aktionen, die während der offiziellen Kundgebung gegen die WTO in Genf am 28. November stattfanden, wurde diese schnell aufgelöst. Allerdings scheinen einige sich nicht damit begnügen zu wollen...
Bericht von der Fortsetzung der Ereignisse.
15h30: Place des Alpes
Es ist wie eine Welle. Ein Teil der DemonstrantInnen, v.a. des antikapitalistischen Blocks, laufen weiter in Richtung Hauptsitz der WTO. Ein anderer Teil weniger radikaler DemonstrantInnen bleibt. Einige Meter hinter uns brannten 3 [4] Autos. Die Feuerwehr erledigte ihren Job.
_ Einige Traktor mit Soundanlage noch da.
_ Der vordere Teil wird fleissig eingegast.
_Nach einigen Minuten ist der grösste Teil des Umzugs komplett desorientiert und nicht wenige Gruppen irren in den Seitenstrassen herum. Die Demo ist offiziell aufgelöst, der WTO-Sitz wird nie erreicht werden, wie eigentlich vorgesehen. Die DemonstrantInnen kommen langsam in Richtung Place des Alpes zurück, begleitet von einem gewaltigen Polizeidispositif, Wasserkanone voraus. Der Platz ist unter Polizeikontrolle, etliche Seitenstrassen von ihnen blockiert. Schwierig, unter solchen Bedingungen die Initiative wieder an sich zu reissen.
_ Endlich so etwas wie Bewegung in Richtung Bahnhof und Parc des Cropettes, wo die Demo eigentlich mit einem Konzert enden sollte.
16h00: Parc des Cropettes
Immer mehr Leute kommen Richtung Park. Zu diesem Zeitpunkt gibt es keine wirkliche Versammlung mehr. Der berühmte "Schwarze Block" ist aufgelöst. Trotzdem haben die wenigsten Lust, dort zu bleiben, Bier und die bittere Suppe der altermondialistischen Reden zu trinken.
_ "Alle zur WTO"
_ "Wegen einem bisschen Tränengas werden wir nicht aufhören!"
_ Kurz, in komplett autonomer Weise (mit Hilfe einiger Heisssporne, trotz allem) gingen hunderte, nicht weit weg von tausend Personen in Richtung WTO. Jenes junge Leute aus den Quartieren sind plötzlich auch da. Die Stimmung ist festlich, die Leute sehr maskiert und eine gewisse Kampfbereitschaft zu riechen.
16h20: Rue Montbrillant
Die Bullen gasen ziemlich beeindruckend. Ein Wasserwerfer bringt sich in Stellung und bespritzt die DemonstrantInnen. Einige Steine fliegen in Richtung Wasserwerfer. Die Konfrontation dauert einige Momente und dann kommt die erste Ladung.
_ Zweite Ladung, DemonstrantInnen kommen zurück. Plötzlich sind sie im Sandwich zwischen der Rue de Montbrillant und der Rue du Vallais.
_ Während die Bullen von hinten angreifen, machen sie auch vorne zu.
_ Das Ziel scheinen einige Verhaftungen, aber vor allem Schläge auf die DemonstrantInnen zu sein. Die Bullen geben voll Gas mit Schlagstöcken, Pfeffersprays (zusätzlich zur dichten Tränengaswolke), einige Bullen schiessen aus weniger als drei Metern mit Gummischrot auf uns. Mehrere DemonstrantInnen stecken ein.
_ Ein Moment kommt Panik auf, aber mehrer DemonstrantInnen beruhigen die Situation und kümmern sich um jene, die zuviel Gas erwischten.
_ Kleine Gruppen komme durch private Gärten davon.
_ Nach einer kleinen Pause drücken die Bullen die DemonstrantInnen weiter in Richtung Park.
_ Um den Park wird mithilfe von Baustellenmaterial eine kleine Barrikade konstruiert. DemonstrantInnen versuchen sie anzuzünden.
_ Die Menge bleibt in der Rue de Monbrillant und weigert sich, sich aufzulösen.
17h00: Parc des Cropettes
Konzert und Essen. DemonstrantInnen allen Alters essen und hören Musik. Die Rue de Montbrillant ist ruhig, die Bullen in die Seitenstrassen zurückgezogen. Es ist offensichtlich, das sie früher oder später laden.
17h15: Parc des Cropettes
Die Bullen sind schnell am Anfang der Rue de Montbrillant bei der Barrikade. Sie gasen (sehr) fleissig den ganzen Park und schiessen fröhlich drauf los. Systematisch Tränengas und Gummischrot. Die Luft ist wirklich unaushaltbar.
_ Die Leute im Park schnallen nicht wirklich, was abgeht, viele gehen so gut sie können, Schläge prasseln.
17h20: Parc des Cropettes und Seitenstrassen
Die Bullen greifen sehr brutal und systematisch die kleinsten Gruppen an. Trotzdem halten die DemonstrantInnen noch durch. Die Auflösung dauert. Einige werden in Richtung Quartier des Grottes gedrängt, andere Richtung Bahnhof. Um den Bahnhof wird hemmunglos gegast. DemonstrantInnen und PassantInnen haben alle brennende Augen. Eine Gruppe DemonstrantInnen geht durch das Shopville unter dem Bahnhof und profitiert davon, indem sie zwei, drei Sachen umwerfen.
17h30: Place Cornavin
DemonstrantInnen sammeln sich neu und wollen sich nicht auflösen. Slogans wie "Police partout, justice nulle part!" Tramgeleise blockiert. Je mehr Leute davonkommen, desto grösser wird die Gruppe.
17h35: Place Cornavin
Wieder Angriff, Gas, Schrot ins Gesicht, Pfefferspray, Schockgranaten...Druck in Richtung Bv James-Fazy. In der Ecke Rue Chantepoulet und Strasse werden wir von Bullen eingekreist. Kessel für Verhaftungen. Aber es werden v.a. Schläge und Schrot verteilt. Mehrere Verletzte. Die Polizei ist gut gruppiert. Diese Ladung war ausserordentlich brutal.
_ Nach einigen Verfolgunsjagden löst es sich auf.
_ Patrouillen und ID-Kontrollen in den Strassen.
18h00: Ende der Kampfhandlungen
Quelle: http://rebellyon.info/Apres-la-manifestation-officielle.html
3.
Es ist schon lange genug
AutorIn : Es ist schon lange genug
A ceux, qui veulent dominer le monde, le monde reponds: „Vas te faire foutre!“
Am letzten Samstag wurde in Genf ganz konkret die Ablehnung gegenüber der WTO, und unseren durchökonomisierten Lebensverhältnissen ausgedrückt. Entgegen anderer Behauptungen wollte ein grosser Teil der Demo sich nicht damit begnügen, die Mächtigen mit Parolen und Reden zu bekehren, sondern startete den Angriff...A ceux, qui veulent dominer le monde, le monde reponds: „Vas te faire foutre!“
Am letzten Samstag wurde in Genf ganz konkret die Ablehnung gegenüber der WTO, und unseren durchökonomisierten Lebensverhältnissen ausgedrückt. Entgegen anderer Behauptungen wollte ein grosser Teil der Demo sich nicht damit begnügen, die Mächtigen mit Parolen und Reden zu bekehren, sondern startete den Angriff.
Schon kurz nach Demobeginn wurden die ersten Banken entglast. Bijouterien folgten und Luxuskarossen brannten. Es wurden Geschäfte geplündert und teure Klunker umverteilt.
Trotz zahlreichen Angriffen und Spaltungsversuchen der Polizei, bewegten sich schliesslich doch noch ganz viele Menschen in Richtung Kongresszentrum. Nicht organisiert, sondern spontan, wütend, freudig – der Duft des Aufstands lag in der Luft.
Einige empören sich lautstark über „Gewalt“ und „Ausschreitungen“. Andere nicht...
... denn jeden Tag wird im Namen von Wirtschaftswachstum und Profit ein sozialer Krieg geführt.
Das WTO- Ministertreffen war nur ein sehr sichtbarer Ausdruck dieser kapitalistischen Maschinerie. Dennoch reisten viele Menschen dorthin, denn solche Gipfel sind immer auch Kristallisationspunkte von Protest und Widerstand: Wir treten aus unseren alltäglichen, vereinzelten Kämpfen heraus und treffen uns auf der Strasse wieder, um unserer Wut freien Lauf zu lassen und uns im Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse zu vereinen.
Es ist aber klar, dass die WTO bloss EIN Instrument ist, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzten. Mit dem von ihr forcierten Freihandel, werden die Strukturen von Ausbeutung und Unterdrückung mehr und mehr Menschen aufgezwungen und vertieft. Falls sich die Betroffenen dagegen zur Wehr setzten wollen, stehen den Schreibtischtätern auch andere Mittel zur Verfügung: Nato, Militär und Polizei sichern die ökonomischen Raubzüge im In- und Ausland militärisch ab. Auch der Dorfpolizist im Kaff auf dem Land ist Teil dieser machtsichernden Repressionsstruktur.
Die Demokratische Gesellschaft trägt einen weiteren Teil dazu bei, dass sich die Welt nicht ändert und die Betroffenen kuschen. Demokratischer, legaler Protest ist Teil einer Befriedungsstrategie, indem er die Menschen in dem verträumten Glauben lässt, mitbestimmen zu können. Parolen skandieren, pfeiffen und trommeln können und dürfen wir, selbst über unsere Leben bestimmen aber nicht.
Parteien wie die Grünen und die Juso, und die Gewerkschaften helfen den Irrglauben aufrecht zu erhalten, dass radikale Veränderungen im Rahmen der demokratischen Gesellschaft tatsächlich möglich seien. Aber man kann sicher nicht die Macht in einem Staat übernehmen, ohne dabei völlig korumpiert zu werden und höchstens noch Symptome bekämpfen zu wollen.
Weil nichts einfach so verschwindet und schon gar nicht mit den Möglichkeiten, die uns die CEO's, PolitikerInnen, Bullen und Militärs zugestehen, muss zerstört werden, was das Elend dieser Welt aufrecht erhält und uns daran hindert frei zu sein. Desertation vom Bürgertum, der kapitalistichen Logik, den Geschlechterverhältnissen und dem rassistischen Konsens ist notwendig und möglich. Erst das Wissen um die eigene Stärke ermöglicht einen Angriff auf die bestehenden Verhältnisse.
Wir stellen uns nichts Geringerem entgegen als der totalen Kontrolle von Ressourcen und Leben auf der Welt. Das nächste Mal wo versucht wird uns die ganze Scheisse schmackhaft zu machen – diesmal versteckt im grünen, ökologischen Mäntelchen – ist im Dezember am Weltklimagipfel in Kopenhagen.
It's social war, not climate change!
Sofortige Freilassung für alle, die noch in Genf im Knast sitzen!
Solidarische Grüße an Marco Camenisch!
Einige, die da gewesen sind und die Schnauze gestrichen voll haben!
4.
AutorIn : guitoto | übersetzt von : der Wind
Diesen Samstag 28. November begannen die ersten Anti-WTO-Aktionen und es versammelten sich, zehn Jahre nach der Schlacht von Seattle, 4000 bis 5000 Leute, wovon etwa 500 bis 1000 Autonome und GenossInnen aus den populären Quartieren. Wenn der Gipfel auch erst am Montag 30. November startet, warteten die antikapitalistischen Netzwerke nicht und haben die Kampfhandlungen gegen diesen neuen Gipfel der Herrschaft, der Ausbeutung und des Kapitals eröffnet.
Zu dieser Gelegenheit hat sich das autonome Zentrum am Place des Volontaires (das seit 20 Jahren existiert) in ein Infopointzentrum verwandelt; und sich die seit zwei Tagen gegen die Bildungsprivatisierung besetzte Universität Uni-Mail (im Rahmen der grossen europäischen [weltweiten] Uniwiderstandsbewegung) den internationalen AktivistInnen geöffnet.
14 Uhr, Place Neuve, etwa tausend Leute sind schon versammelt und der Umzug wird sich gegen 15 Uhr mit etwa 5000 Personen in Bewegung setzen, v.a. auch nach der Ankunft aufständischer südkoreanischer Bauern, die einige Zeit an der Grenze blockiert waren.
Es werden mehr als drei Stunden Guerilla, Zerstörung von Versicherungen, Banken, Luxusboutiquen (Louis Vuitton, Rolex, etc.), Luxusautos (riesige BMWs, Mercedes, Porsches etc.), wovon mindestens drei brannten, Konfrontationen mit der Polizei etc. folgen.
Was interessant zu unterstreichen ist, ist die Entschlossenheit der Autonomen, die Strasse zu halten, es haben sich nämlich gut tausend Personen, trotz der ersten Spaltung des Umzugs durch brutale und schnell von Wasserwerfern unterstützte Polizeiangriffe von der Seite, in einem Park neu versammelt, um direkt zum WTO-Konferenzzentrum zu gelangen. Trotz brutaler Attacken seitens der Anti-Riot-Cops haben sich mehrere Umzüge durch populäre Quartiere bewegt und wurden dort von hunderten von jungen proletarischen EinwohnerInnen unterstützt.
Trotz der Polizeibewaffnung (massive Gasangriffe, vier gepanzerte Wasserwerfer, Flashball, Gummischrot...) haben die Revolutionäre bis 18 Uhr die Initiative behalten.
Die polizeiliche Repressionstaktik war klar: die offensivsten nach vorne gehen lassen, seitlich angreifen, die Gruppen so stark wie möglich spalten, um die Umzüge auseinander zu treiben und die AktivistInnen zu isolieren. Dafür wendete die Polizei, statt sich in fixen und schwer bewaffneten Linien zu formieren, die Taktiken kleiner mobilen Gruppen (höchstens 30 Bullen) an, die schnell seitlich oder von hinten nahkörperlich (keine Schilder, nur Schlagstöcke und Flashballs) intervenierten. Vorne drängen die Bullen die Aufständischen mit Gas zurück und die kleinen mobilen Bullengruppen erscheinen beim Zurückkommen.
Wenn sich diese Polizeitaktiken auch als beängstigend effizient herausgestellt haben, ist es doch interessant, die Entschlossenheit der Autonomen zu notieren, sich immer wieder neu zu gruppieren, um sich erneut in Richtung WTO-Sitz [wohl eher Konferenzzentrum, wie oben] zu bewegen, dann die Strasse zu halten (v.a. im Bahnhofsquartier), bevor sie schliesslich selber die Taktik von kleinen Gruppen, die die Polizei einschüchtern und kapitalistische Ziele in der ganzen Innenstadt angreifen, adoptieren.
Militärisch gesprochen gab es keinen richtigen Sieger. Erst gegen 18.30 Uhr kontrollieren die Bullen endlich das Terrain indem sie systematisch die ganze Stadt überwachen, v.a. auch mit Hilfe der Gummischrotbrigaden.
So sucht die Schweizer Polizei, v.a. auch im Unterschied zu den französischen Bullen während der NATO, nicht die spektakuläre Einschüchterung und ganz zufällige Kontrolle der kleinsten Regung der Bevölkerung, sondern strikt die Intervention während der Aktion.
Die sogenannten „Pazifisten“, die MAN von den Partisanen der direkten Aktion zu unterscheiden sucht, blieben, im Gegensatz zum Blabla der medialen Kotze, solidarisch und denunzierten allein das Polizeidispositiv und seine Interventionsbrutalität ohne Unterscheidung (Gas in Trams, in Läden, durch Flashball verletztes Kind beim Bahnhof während der globalen Repression). Die Clownbrigaden-Aktivisten und diejenigen der Batucada halfen, diese Staatsunterscheidung zwischen „Pazifisten“ und „Chaoten“ komplett aufzulösen. Und auch die „Bevölkerung“ versuchte nie, sich den Aufständischen entgegen zu stellen.
Am erwähnenswertesten ist der Erfolg der Zusammenarbeit mit den populären Quartieren.
Während der Zeitspanne eines Nachmittags, Wut mit Freude durchmischt, haben wir den Fluss des Alltäglichen umgeleitet, wir haben den Strassenkämpfen der sogenannten „Vorstädter“ einen neuen Konsistenzvorschlag gegeben, wir haben die Fasern dieser falschen Realität zerrissen.
Wir kommen voran und entdecken plötzlich diese Strassen, die wir so gut zu kennen glaubten, diese Prachtstrassen, die früher diejenigen unseres kastrierenden und mörderischen Alltags der Maschine, die wir mit unseren resignierten Schritten ölen, waren und und denen wir nun Einhalt gebieten mit unserer offensiven Kraft.
Wir entdecken plötzlich die Wichtigkeit einer zu breiten oder zu engen Strasse, diejenige von (Sack-)Gassen, der strategischen und taktischen Wichtigkeit von dieser oder jener Kreuzung, dieser oder jener Raumaufteilung und wir sind uns auch der Wichtigkeit unserer Aktion bewusst in Hinsicht darauf, diesen Fluss durcheinanderzubringen: wir sehen es endlich, indem wir den revolutionären Urbanismus kreieren.
Mach kaputt was Dich kaputt macht.
No justice, no peace.
G. -Ein Wütender
Kritik:
@ oben mir
02.12.09 13:22
Persönlich kann ich deinen Frust gut verstehen, sind solche Vorkommnisse mithin immer wieder mal Grund für Organisierte sich nicht mehr oder anders zu organisieren. Was wir da immer wieder an offensichtlichen Widersprüchen zwischen "unserer" politischen Theorie und Ansichten und "unserem" Verhalten auf der Strasse sehen müssen, scheint aber leider eine strukturelles Problem unserer "Polit-Szene" zu sein.
Offensichtlich gelingt es nämlich weder organisierten Anarchos noch Kommis, z.B. nur schon die Gewaltfrage (sehr schön Malatesta dazu) in den eigenen Bezugsgruppen und weitergehend im Umfeld der Bezugsgruppen zu diskutieren und sich einmal Grundsätzliches dazu zu überlegen. Oder etwa die Diskussion über grundsätzliche Verhaltensweisen an Demos, auf der Strasse und im Leben überhaupt. Es grenzt hier schon an Lächerlichkeit, wenn jemensch auf der Strasse und im Privaten für eine anarchistische oder kommunistische Utopie eintritt und gleichzeitig mit seinem mackrigen, sexistischen Verhalten den besten Beweis dafür liefert, dass unsere Gesellschaft noch Lichtjahre von dieser Utopie entfernt ist.
Anstatt die zum Teil mühsamen, selbstkritischen und langwierigen Diskussionen innerhalb der Gruppen zu führen, wird lieber gesoffen, weiter dumm rumgeprollt und sich Strassenschlachten mit den Bullen geliefert. Wieso dass so ist?
Ein möglicher Erklärungsversuch ist folgender:
1. Bedingt durch die systemisch schlechte Bildung in anarchistischen und kommunistischen Ideen, kriegen viele junge Menschen z.t. nur fragmenthaft mit, was denn hinter den Worten Anarchismus und Kommunismus steht. Da wird dann eben schnell einmal für einen unorganisierten (auch Organisierte sind davon leider nicht verschont) Menschen die "revolutionäre Gewalt gegen Bullen, Staat und Banken" zur obersten "anarchistischen" oder "kommunistischen" Handlungsdevise an Demos und auf der Strasse. Ohne zu sich mal tiefer damit auseinandergesetzt zu haben, was den Gewalt ist und in welcher Form sie sich mit linksradikalen Ideen verträgt.
2. Bedingt durch die, im Vergleich zum Ausland, kleinere (und subtilere) Repression gegen Organisierte im speziellen und der Bevölkerung im Allgemeinen, kommen nur sehr selten Menschen in Bezugsgruppen, weil sie sich vorher schon Gedanken zur Gesellschaft und unserer Welt gemacht haben und wegen deren Schlussfolgerungen sie sich für eine radikale linke Politik entschieden haben. Vielmehr kommen Menschen in der CH zu Bezugsgruppen, weil sie "die Action" an Demos geil finden, die für eine Szene typischen Merkmale wie Zusammenhalt, Freundschaft und das "wir-gegen-alle-Gefühl" toll finden, oder einfach nur linksalternativ angehaucht sind und jetzt halt mal bei radikalen Gruppierungen mitmachen wollen. Das politische Bewusstsein beginnt meist erst nach Szeneeintritt zu wachsen, wenn überhaupt.
3. Das Gefüge der linksradikalen Gruppierungen in der Schweiz gleicht im kleinen (also auf Ebene Stadt oder Dorf), vielmehr einer typischen Szene denn einer linksradikalen Bewegung. Anstatt dass z.B. Anknüpfungspunkte zur lokalen Bevölkerung hergestellt werden, feiert mensch lieber in seinem kleinen Szenekreis sich selbst, den Alkohol und die "harten Jungs". Anstatt seine Verhaltensweisen und die der KollegInnen (sorry aber GenossInnen wäre in den meisten Fällen deplaziert) zu hinterfragen, wird lieber kritiklos alles schöngeredet und verteidigt (z.B. im Sinne von "wer meine Gruppenmitglieder kritisiert kriegt auf die Fresse"). Anstatt sich der Kritik der Bevölkerung zu stellen und zu widerlegen (was meist nicht so schwer ist), zieht mensch sich jedesmal mit seinen Szeneleuten noch tiefer zurück und tut die Kritik pauschal als "Bürgi-Scheiss" ab. Dass dies zum Teil schon sektenähnliche Züge aufweist, sei trotz aller Heftigkeit hier erwähnt!
Ich könnte noch seitenweise weiter zu diesem Thema schreiben (und gleichzeitig gute Psychohygiene betreiben ;-)), lasse es aber an dieser Stelle. Indymedia wäre auch die falsche Plattform um diese strukturellen Probleme zu diskutieren. Und ehrlich gesagt sehe ich im Moment auch überhaupt keine Lösung für diese Vielzahl von m.E. massiven Problemen in unserer linksradikalen Szene. Vielmehr sei dieser kurze Text einerseits als Erklärungsversuch für die aktuellen Vorkommnisse und andererseits als Gedankenanstoss für einige organisierte Politos zu verstehen.
P.S: Der oder die Verfasserin des Hauptbeitrages entlarvt sich gleich selbst als gewaltgeil. Erstens werden taktische Überlegungen im Strassenkampf nicht auf Indy publiziert, zweitens sind die oben stehenden schlichtwegs unbrauchbar und drittens wird da - sorry - Scheisse schönt geredet dass sich die Balken brechen.
AutorIn: jemensch
5.
Anti-WTO Demo in Genf
Verfasst von:antiwto. Verfasst am:30.11.2009 - 09:25. Geschehen am:Samstag, 28. November 2009
Dieser Bericht soll die Ereignisse rund um die Anti-WTO Demo wiedergeben. Das Bildmaterial und die Informationen sind von verschiedenen Einzelpersonen zusammengetragen worden. Teilweise werden Ereignisse kommentiert, jedoch sind diese Statements die persönliche Meinung des Verfassers und kein Communiqué einer Gruppe xy.
Vor der Demo
Die Medien hatten kein Interesse im Vorfeld irgendwelche Artikel über die geplanten Proteste zu schreiben. Ca. eineinhalb Wochen vor der Demo wurde ein Zweizeiler in den Gratiszeitungen „20 Minuten“ und „Blick am Abend“ publiziert. Dort hiess es lediglich, dass für den Samstag eine Kundgebung gegen die WTO geplant sei und mit möglichen Krawallen gerechnet wird.
Die Planung für die Demo war schwierig, die Route wurde 2-3 geändert und auch was das Mobilisierungspotenzial anbelangt, gingen die Schätzungen (von paar 1000 bis mehrere 10`000) weitauseinander. Zudem änderte die Polizei immer wieder die Anforderungen für die Bewilligung (bspw. mensch werde keinen „Schwarzen Block“ tolerieren, die Organisatoren sollten einen Sicherheitsdienst für Krawalle aufstellen, keine Traktoren etc). Interessanterweise wurde nirgendwo kommuniziert, dass auswärtige Konkordate aus anderen Kantonen hinzugezogen werden, wie sonst üblich. Am Freitag war es auch sehr ruhig, keine Präsenz seitens der Polizei.
28.11.2009 Smash WTO
Am Samstag gab es wie zu erwarten rund um den Bahnhof Kontrollen. Auch wurden mindestens vier Berner Bullen gesichtet, die aber nur rumstanden und dann später am Abend im Restaurant noch etwas essen gingen, während die Genfer Kollegen fleissig den Bahnhof eingasten.
Rund um den Place de Neuve (Demo Startpunkt) wurden Kästenwägen aufgestellt und Personen kontrolliert. Es war schwierig zur Demo zugelangen. Vereinzelt waren zwar Strassen frei von uniformierten Polizisten, dafür standen Zivilbullen bereit (gaanz unauffällig mit Mikro im Ohr). Um 14 Uhr hatten sich bereits mehrere Tausend Menschen auf dem Platz versammelt. Ich schätze die ganze Demo dürfte mindestens 4000-5000 Teilnehmer gehabt haben, was in Anbetracht des Symbolereignisses und der Mobilisation doch eher etwas enttäuschend ist.
Kurz vor 15 Uhr lief die Demo dann los, der antikapitalistische Block (ich unterlasse es hier vom „Schwarzen“ oder „revolutionären“ Block zu sprechen) reihte sich sehr weit vorne ein. Davor liefen nur noch ein paar Grüne. Der Block umfasste ca. 300 Leute, wobei es sicher noch einige mehr gewesen wäre, da viele noch in der Demo selbst verstreut waren. Es wurde damit gerechnet, dass die Polizei (nach den geführten Gesprächen mit ihnen im Vorfeld) den Block sehr wahrscheinlich angreifen bzw kesseln würde. Nach den Ereignissen rund um das WEF im Januar wäre es nicht überraschend gewesen, wenn die Route plötzlich geändert oder im Vorfeld gar die Bewilligung wieder entzogen worden wäre.
In der Nähe des Kongresszentrums hätte es auch sehr wenige Symbolische Ziele gegeben (wer will schon das UNICEF Gebäude oder Hochhäuser angreifen) Des Weiteren liess die Polizei Baustellen vor dem Kongresszentrum ungesichert, während in der Innenstadt gezielt Baustellen gezielt gesichert wurden, ein Indiz dafür, dass die Demo wohl nicht bis zum Kongresszentrum hätte laufen sollen (was sich ja dann später bestätigte).
Bereits an der Quai des Bergues wurde begonnen die Fenster von Bonzenautos, Luxushotels, Banken, Uhrengeschäfte und Starbucks einzuschlagen. Filmteams wurden weggeschickt damit der Effekt der Selbstinszierung nicht zu gross ausfällt (damit meine ich bspw den Effekt wenn ein Vermummter vor einer kaputten Schaufensterscheibe, für die Kameras posiert und das ganze als unpolitisches Spassevent dargestellt wird). Es bleibt aber zu kritisieren, dass teilweise auch wahllos Motorräder oder „normale“ Autos getrashed wurden. Auch die Art beim Starbucks als Leute gleich neben den Fenstern sassen und einige die Scheiben eingetreten haben und somit die Menschen hinter der Scheibe gefährdet haben (ich meine damit, dass eine Scheibe mit einem Hammer eingeschlagen werden kann, beim eintreten allerdings fliegen grosse Scheibenstücke nach innen und können so doch ernsthafte Verletzungen herbeiführen). Die Grünen verabschiedeten sich und der Teil hinter dem Block wurde von der Polizei gestoppt. So zog der Block weiter in die Mont Blanc Strasse und bog anschliessend in die Rue Francois – Bonivard. Weitere Banken wurden mit Farbe verschöner oder entglastt. Es wurde Feuerwerk gezündet und Parolen wie „one solution – revolution“ „a, anti, anticapitalista“ gerufen. Die Stimmung war sehr kämpferisch und es lief alles ziemlich ruhig ab.
An der Kreuzung Rue des Alpes und Rue Ami Levrier standen dann ca 20 Polizisten, welche die Demo zuerst vorbeiziehen liess, allerdings dann doch plötzlich anfingen Gasgranaten einzusetzen. Da kaum Leute Gasmasken dabei hatten, lief mensch zügig in die Rue des Paquis. Die symbolischen Aktionen waren gemacht worden, jetzt ging es darum sich wieder zu formieren. An der Kreuzung zu Rue Jean Antoine Gautier machte die Polizei allerdings zu. Ein WaWe wurde aufgefahren zusätzlich fuhren auch hinter der Demo Kastenwägen auf. Es schien ein Kessel zu werden. Allerdings waren etliche Seitenstrassen offen. Interessanterweise zündete die Polizei orange Rauchgranaten (Markierung für Heli?). Nach einiger Zeit wurde dann Gas eingesetzt, die Demo löste sich auf und mensch verteilte sich im Quartier. Die Verstärkung der Bullen war eingetroffen so konnten sie nun auch mehrere Kessel aufziehen, allerdings gab es kaum Verhaftungen. Es wurde Leute zu Bodengeprügelt, aber sie konnten dann einfach aufstehen und weitergehen, ohne dass sie festgehalten wurden.
Im Nachhinein ist es offensichtlich, dass die Polizei kein Interesse an Massenverhaftungen hatte, ev. weil zu wenig Polizisten aufgeboten wurden. Dies führte aber dazu, dass einige Polizisten teilweise in einen Rausch verfielen und selbst die Kontrolle über sich und der ganzen Situation verloren. Als Beispie: Beim losstürmen verlor einer der Polizisten seine Munition für den Mehrzweckwerfer oder ein anderer Polizist wollte aus 2 Meter Distanz eine Granate (sah nach Flashbang aus) schiessen, weil jemensch eine Parole rief, erst ein zweiter Polizist konnte ihn dann noch hindern.
Der Rest der Demo, welche vom Block abgetrennt wurde lief die Rue des Alpes entlang (rot) und sammelte sich beim Park neu. Mit etwa 1500 Menschen ging es weiter in die Rue de Montbrilannt. Am Ende der Strasse wäre das Tagungszentrum gewesen (grün). Hier sei zu erwähnen, dass die symbolischen Aktionen bereits fast eine Stunde her waren und die Demo zwar einige Vermummte hatte (in Genf existiert meines Wissen kein Vermummungsverbot ?`) aber die Stimmung sehr friedlich war. Die Polizei aber verhinderte mit Gas und WaWe eine Kundgebung vor dem Tagungsgebäude. Als Antwort wurde einer Bank die Scheiben eingeschlagen.
Viele Jugendliche vor Ort liefen nun in der Demo mit. Dabei muss mensch wissen, dass das Quartier eigentlich fast nur aus Hochhäusern besteht, seit einiger Zeit werden nun aber Konferenzgebäude aus dem Boden gestampft, natürlich auf Kosten der Anwohner. Dies weckt natürlich den Unmut der Jugendlichen. Die Polizei verfolgte nun eigentlich nur noch ein Ziel, Gas einsetzten und die Menschen umher scheuchen und grössere Ansammlungen zu verhindern. Stück für Stück wurde die Demo wieder Richtung Park gedrängt. Viele mussten auf Seitenstrassen ausweisen oder sonst irgendwie über Gebüsche, Garagen oder durch Häuser. Dabei solidarisierten sich einige Anwohner, in dem sie die Türen öffneten oder den Leuten über eine Garage halfen (inkl Leiter aufstellen).
So sammelte sich Mensch beim Park und hörte dem Konzert zu. Dabei bauten einige Jugendliche eine Barrikade welche für die Polizei Grund genug war den ganzen Park einzugasen. Das Ganze versprengte sich nun in mehre Gruppen rund um den Bahnhof. Immer wieder wurde Gas eingesetzt, Kastenwagen fuhren hin und her. Die Bahnhofsstrasse wurde sogar mal ganz "frei-gegast" (s.Bild). In einer Seitenstrasse wurde Feuerg gelegt, so dass auch die Feuerwehr kurz vorbeischauen musste. Gegen 18.30 waren die meisten Demoteilnehmer schon wieder auf ihren Zügen, zurück nach Hause - das Gas sollte aber noch ziemlich lange seinen Schleier über Genf legen.
Nach der Demo
Offiziell gab es nun 33 Verhaftungen, davon sollen 14-15 Mitglieder des schwarzen Blocks sein. Vier wurden wegen Plündern festgenommen. Was dem Rest vorgeworfen wird ist unklar. Die Polizei hat angekündigt bis zum 03.12 rund um die Uhr also 24h am Tag Einsatzkräfte bereitzuhalten. Ihre Taktik sofern sie eine hatten war sehr merkwürdig. Sie hätten die Gelegenheit gehabt mehrmals grosse Kessel aufzuziehen und viele Leute zu verhaften. Allerdings beschränkten sie sich aufs pauschale vertreiben der Leute. Mit Gas, WaWe oder Gummischrot. Vor allem die Motorradeinheiten drehten teilweise durch, in dem sie plötzlich wieder aus einer Seitenstrasse kamen und einfach in die Menge gasten oder schroteten. (Ja es wurde Gummischrot eingesetzt, mehre Schüsse wurden gefunden).
Abschliessend meine Meinung, es war eine der grössten Demos in der Schweiz und auch die symbolischen Aktionen in der gezielten Form gab es lange nicht mehr. Natürlich lief die Demo nicht optimal. Aber die Diskussion muss viel weiter gehen als zwischen Black Block und „Pazifisten.“ Wir sind halt eine grosse heterogene Bewegung. Vergessen wir die Action Days nicht, denn auch solche Aktionsformen sind wichtig.
Smash WTO ! – Action Days 30.11 – 02.12
6. Fotos und Videos
https://ch.indymedia.org/de/2009/11/72446.shtml
https://linksunten.indymedia.org/de/node/13970
http://www.20min.ch/ro/diashows/diashow.tmpl?showid=27671
http://www.20min.ch/videotv/?channel_id=17&video_id=36811
http://www.20min.ch/videotv/?channel_id=17&video_id=36810
http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Genf-Schwarzer-Block-zuende...
http://www.tsr.ch/tsr/index.html?siteSect=500000&channel=info#progra...
http://www.tsr.ch/tsr/index.html?siteSect=500000&channel=info#progra...
http://www.tsr.ch/tsr/index.html?siteSect=500000&channel=info#progra...
http://www.tsr.ch/tsr/index.html?siteSect=500000&channel=info#progra...
http://www.20min.ch/finance/news/story/Brennende-Autos-in-Genf---Demo-ab...
http://www.tagesschau.de/ausland/wtotreffen100.html
http://de.euronews.net/2009/11/28/gewalt-bei-demonstration/
http://rossocontroinfo.blogspot.com/2009/11/ginevra-28112009-scontri-e-a...
kritische Kommentare
Die Mobilisierung gegen die WTO in Genf hat - mal wieder - Polarisierung in der Bewegung bewirkt.
Und Kopenhagen steht noch an....
Für die kommende Zeit gibt es viel zu reflektieren.
Die Situation sieht alles andere als rosig aus.
Hier eine Sammlung an Kommentaren auf Deutsch und Französisch, die sich kritisch gegenüber dem Geschehen äussern.
viel Späß beim Lesen.
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Die autonomen Helden oder das taktische Unverständnis? 02.12.2009 09:05
Hey,
nun ja, die autonome Taktik hat - trotz deiner Lobpreisungen - an diesem Tag wohl sehr viel kaputtgemacht. Aus einer bewilligten Demo heraus so viele Sachen zu smashen führt wohl zwangsweise zum Stopp von dieser.
Die Demo wäre am WTO-Hauptsitz vorbeigelaufen... wieso konnte mit den Aktionen nicht bis dort gewartet werden, um so nicht nur die "richtigen" (im Sinne des Demozwecks) zu treffen, sondern sich dort auch schlachten mit den Bullen und vereint mit den anderen Revolutionären zu liefern?
Nun ja, auch wenn jetzt von dir die Taktik gelobt wird, zustande gekommen ist wohl nicht viel ausser einer innerlinken Spaltung - viele sind wütend dass die Demo gestoppt wurde - und einem massiven Sachschaden. Die zweite Demo war zwar mit Anwohnern durchmischt, wurde dafür allerdings nach bereits ca. 500 Metern gestoppt...
Mir persönlich wäre die Option des ruhigen Mitlaufens bis zum eigentlichen Ziel der Demo lieber gewesen - man hätte damit die pazifistischen Teilnehmer nicht verschreckt, eine innerlinke Spaltung möglicherweise verhindern können und vor Allem die WTO angreiffen können.
AutorIn: someone
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Super HeldenInnen/ Scheiss Mackriges Pack
02.12.2009 10:51
Hallo was soll der Text?
Schon der Text alleine zeugt von einem Mackrigen unreflektiertem, nicht vorhandenem Bewusstsein. Ok... gut entglast habt ihr. Mein Respekt, aber Hools können das auch.
Aber habt ihr eigentlich einen Schuss ab? Das ganze aus den nicht auf Repression vorbereiteten Blöcken zu machen. Aus Blöcken in denen Leute sind die nicht geschützt sind. Die der Repression nichts entgegen zu setzten haben. Was für unsereins selbst verständlich ist?
Habt ihr die letzten Jahre total verpennt? Habt ihr die Disskusionen um Instrumentalisierung nicht mitbekommen? Und das ganze von Autonommengruppen. Ich hoffe das ganze wahr es wert. Denn in der nächsten Zeit wird so einiges auf euch zukommen. Ich, weiss interessiert euch eh nicht, entsolidarisiere mich ab sofort von euch.
Bis ihr das ganze reflektiert habt, euch davon distanziert und euch bei den Leuten die ihr auf das übelste instrumentalisiert habt entschuldigt habt. Und sichergestellt wird das so etwas nicht noch einmal passieren kann.
Soory aber ihr seid echt das letzte. Wie zu aller Scheisse lässt sich euer verhalten mit Autonomer Politik vereinbaren. Habt ihr einfach keine Ahnung was ihr vertretet oder was.
Echt euch hat doch was ins Hirn geschissen.
Und dann auch noch hier abfeiern mit einem Mackrigen scheiss unreflektiertem Text das er von einem Fascho (oder aus einem Offizier aus dem Letzten Jahrhundert) geschrieben sein könnte, zumindest vom Still her zumindest.
Ausschluss aus allen Linken zusammenhängen der beteiligten Gruppen, ist wohl das mindeste. Aber eigentlich auch noch eine auf die Schnauze gehört auch noch dazu. (Manchmal wünschte ich mir die guten Leuten währen ein bisschen Mackriger und unreflektierter, aber dann sind sie es zum glück eben doch nicht)
AutorIn: Auto no me Kleingruppen die pfütze abgraben
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Unüberlegt 01.12.2009 19:26
Ich war an dieser besagten Demo in Genf. Es ist einfach unüberlegt, wenn einige duzend anfangen Krawall-Amok zu laufen. Denn:
1. Es ist eine bewilligte Gross-Demo an der auch Kinder, Schwangere und Behinderte mitlaufen.
2. Verhindert ihr eine Zusammenarbeit zwischen NGO's und Revolutionären in Zukunft resp. tragt zur Spaltung der Linken bei.
3. War die Randale teilweise katastrophal ungeziehlt. Ihr wollt euch Linke nennen doch das erste Auto, dass ich brennen sah war ein VW-Kleinwagen (eines der günstigsten Autos). Zudem wurde eine Generika-Apotheke eingedonnert, nur um einige Beispiele zu nennen.
4. Ihr hättet auch warten können, denn die bewilligte Demo hätte zum Sitz der WTO geführt. So wurde politische Ziel zur WTO zu gelangen für alle verunmöglicht.
5. Davon ausgehend, dass sich diese Leute (ich schreibe bewusst nicht Aktivisten) vorwiegend Anarchisten nennen, habt ihr genau das bürgerliche Bild von Anarchie untermauert, nämlich blindes draufloshauen ohne vorher politische Überlegungen zu machen.
6. Werden zukünftige Demos wohl nicht mehr bewilligt werden, denn es hat während der bewilligten Demo geknallt und nicht nacher.
Keine Toleranz der WTO gegenüber ist absolut klar, doch keine Toleranz gegenüber den Demo Teilnehmer oder anderen Militanten völlig verantwortungslos.
Von: anarcho
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01.12.2009 23:12
"anarcho" hat doch absolut recht. die aktion gewisser individuen war einfach dumm und respektlos. daraus lässt sich keine andere gesellschaft errichten. solche aktionen haben vielmehr mit idealen des kapitalismus zu tun: auf kosten anderer möglichst viel eigeninteresse durchführen. wenn man schon weggerannt ist, wenn die schläge verteilt werden, zählt man sich zur gewinnerseite. so was wie ein kollektives interesse, welches es zu respektieren und verteidigen gilt, ist inexistenz.
schlichtweg zum kotzen.
AutorIn: kommi
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2.12.09
Also nochmals. Ich bleibe natürlich bei meinen Ansichten. Es geht mir keineswegs darum Militanz oder revolutionäre Gewalt zu kritisieren. Die Frage ist einfach wie und wann man diese Mittel einsetzt. Es ist defentiv nicht ok seine Militanz auszuleben, wenn andere Linke dadurch zu Schaden kommen oder sie nicht vermittelbar ist. Wenn die Bullen z.B. den Weg zur WTO versperrt hätten, würde die revolutionäre Gewalt unmittelbar einem nachvollziehbaren Ziel dienen. Aber ihr wart ja die ersten, die wegrannten als die Bullen tatsächlich einfuhren. Selbstverständlich sind jene Banken im Zentum Genfs unmittelbar mit der WTO verbandelt, es ist jedoch nicht vermittelbar wenn ein kleiner Mob einfach in Mitten einer Demo mit diversen politisch linken Strömungen amok läuft und somit nur die eigenen Leute gegen einem aufbringt. Klar werden die Reformisten immer gegen revolutionäre Gewalt sein, dennoch ist es ein unterschied ob man sein eigenes Ding durchzieht oder eine Gross-Demo als Rückzugsort missbraucht. Ihr wollt euch Anarchisten nennen, doch respektiert nicht einmal die Meinung anderer Militanten.
Autor: anarcho
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Danke anarcho 02.12.2009 10:59
Was zum Henker hat eure Aktion mit dem anarchistischen Gedanken gut zu tun?
Selbstbestimmung ist doch ein teil davon oder nicht?
Ihr habt aber die Leute in den Blöcken aufs übelste instrumentalisiert.
Bin auch überhaupt nicht gegen Militanz und Gewalt gegen Gegenstände.
Aber Militanz fängt erstmal im Kopf an.
Sorry aber ihr seid echt nur noch scheisse.
Um es mal auf die Spitze zu treiben ihr habt die Leute missbraucht als lebende Schutzschilder, was soll das mit dem Anarchistischen Gedanken gut zu tun haben. Und diese Kritik ist nur der Anfang.
Aber mit euch zu Diskutieren macht erst sinn wenn ihr Bereitschaft zeigt das ganze zu reflektieren. Davor ist es meiner Meinung nach nur wichtig und richtig euch auszugrenzen und sich von euch zu Distanzieren.
Solidarität in aller ehre aber jetzt reichts
Autor: ob anarcho?/Zumindest mehr davon verstanden
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Commentaires assortis:
a:
et le message 2009-11-29 19:58
salut,
bien super la rue vous a appartenu 3h... génial! qu'est-ce que vous êtes super fort, cela me scie le cul, encore bravo.
Heu.... et le but initial de la manifestation, il est passé ou? et les gens venu du sud pour dire tout le bien qu'ils pensent du l'omc....
Vous leur avez chier dans la gueule.... Tout les message que nous aurions du lire aujourd'hui dans les journaux ont été joyeusement mis de côté du a votre grillade partie! Les gens du sud ont desoin d'un autre soutient que cela.... Certain d'entre eu n'ont pas a manger tout les jours, n'ont pas de transport en commun ou même de vélo, n'ont pas d'eau courante ni d'électricité qui permet entre autre d'écouter la radio ou de la musique, n'ont pas de terre, etc.... cela du au pratique de l'omc et consort,... MEME CE MESSAGE, NE SORTIRA PAS DANS LES JOURNAUX, PUISQUE VOUS AVEZ MONOPOLISE LE RENDEZ-VOUS PAR VOTRE PETIT TRIP D'EGOCENTRIQUE...
VOUS DETRUISE TOUTES POSSIBILITES D'INFORMATIONS ET DE CHANGEMENT,.....
PS: Ce n'est pas des insultes juste un raz le cul que vous empèchez toute possibilité de mobilisation large.... Ce n'est pas en restant le 0.001% de la population que vous pourrez changer quoique ce soit! ou alors en passant par une bonne dictature?
Salutations libertaire...
raz le cul
b:
Folie 2009-11-30 09:17
"Militairement parlant, il n’y a pas de réel vainqueur.". C'est de la folie complète ... un communiqué après manif qui fait une analyse militaire. Tu veux faire la guerre? Prépare tes soldats, affronte l'armée ennemie! Mais pas en te protégeant avec des gamins, ça c'est lâche.
Et puis, la guerre ne dure pas deux heures, la guerre c'est une vie. Comme la guerre menée pas le peuple Maori, le Siem Terra, les membres de Via Campesina, qui étaient à Genève parmi ceux que tu considère comme des suppots du capital. Va leur expliquer que la guerre est à Genève entre 15h et 18h, et que là ... il y a eu match nul!
"Le plus notable est la réussite de la jonction avec les quartiers populaires.". Ah oui, en quoi? grâce aux " jeunes habitants prolétaires" qui ont réjoint la manif? Mais tu as oublié de qualifier d'"impôt révolutionnaire" ou "redistribution de richesse" le vol de sac à main dans les bagnoles en feu.
"Lesdits « pacifistes » qu’ON cherche à distinguer des partisans de l’action directe, contrairement aux dires de la gerbe médiatique, sont restés solidaires, dénonçant exclusivement le dispositif policier et sa violence d’intervention sans distinction ". Mais comment tu peux dire ça? Le 90% de la manif s'est tiré en courant. La motié des organisations membres de la coordination a quitté la manif. La coordination a dénoncé le fait de ne pas avoir pu mener la manif comme prévu. Je sais tu considère que le reste de la manif était seulment de la merde aoumise a capitel, des cogestionnaire de la crise, de vendu et des traitres. Mais ils étaient quand-même là, et il ne vous ont pas soutenu!
Mais si toutes ces personnes sont vendues au capital, pourqoui manifester avec elles? tu n'aurais pas pu convoquer la guerre de 15h pour dimanche, ou la convoquer à 17h? Ou alors le matin?
Enfi ... c'est quand-même du délire ce texte, c'est probablement le truc le plus fou que j'ai vu de ma vie! Et tu traite les journaux de "gerbe médiatique"? Mais ... c'est juste pas possible ...
Lynch
c:
67666 2009-11-30 13:46
Le monde est en guerre, les délegats sud-coréens parlent de l'OMC comme le pire terroristes.
On parle pas avec un terroriste, on le combat! Renvoyer la peur aux émetteurs!
Les pacifistes autogérés ont été solidaires avec la casse stratégique, quant au verts et aux syndicats, personnellement, ça m'interesse pas d'avoir des réformistes complice du système à coté de moi. Ca fait longtemps qu'ils sont un position de pouvoir et RIEN a changé depuis...
Plutôt que critiquer les anticapitalistes pourquoi ne pensez vous à dénoncer les vrais ennemis qui nous ont attaque pendant la manif, les flics?!
P.S.
Je trouve absurde que pour une dizaine de vitrines (de banques!) cassés les organisateurs n'ont même pas négocié de s'approcher à l'OMC, voilà le problème à affronter!
8585
d:
ouais mais.. 2009-11-30 14:44
Tout a fait d'accord avec le dernier message mais je rectifierais juste une chose, il n'y a pas eu que des banque et des bijouteries cassée. J'ai personnelement vu une pharmacie se faire exploser la vitrine. Je peux encore d'une certaine maniere comprendre ce geste (symbole des entreprises pharmaceutique) mais beaucoups de gens n'ont pas pu comprendre, de plus ce genre de commerce est parfois la propriété de gens de classe moyenne sans commune mesure avec les bijouteries. En cela, Je trouve ce genre de cible mal choisi.
A part ca, je trouve deplorable que certains essaient de stygmatiser les militants plus radicaux alors meme qu'ils avaient le soutien d'une large frange des manifestants et même d'une partie non negligeable de la population.
…
e:
Petite aprèm 2009-11-30 16:12
"A part ca, je trouve deplorable que certains essaient de stygmatiser les militants plus radicaux alors meme qu'ils avaient le soutien d'une large frange des manifestants et même d'une partie non negligeable de la population."
J'ai pas vu un seul passant qui applaudissait... et le gros des manifestants était vert de rage de n'avoir pu manifester que 30 minutes sous prétexte de guerre pseudo révolutionnaire...
Ce texte est une insulte à l'intelligence.
La casse ciblée n'a pas dérangé grand monde, et c'est vrai que ça aurait probablement fait mousser personne que deux trois banques sautent. Mais les hôtels, pharmacies, commerces avec clients dedans, attaque au personne (les forces vives des "quarties" populaires venus voler quelques ipod s'en sont parfois pris à des passantEs...)...
L'attaque du parc des cropettes à fait suite à l'édification d'une barricade complètement inutiles.
Bref heureusement que le peuple à voter contre les minarets, on va pas se taper deux semaines de débats sur l'interdiction de manifester....
D'ailleurs dorénavant, ces manifs risque bien de ne pouvoir même plus débuté, et elles ressembleront toutes au grand cul de sac du wef de l'année passée...
Bref, c'était pas le grand soir, pas même une petite après-midi... que certainEs apprécient l'odeur du pneu crâmé je m'en fous, mais qu'ils prétendent pas qu'ils font vaciller le capitalisme en faisant tourner les garagistes, et surtout qu'il le fasse le lendemain, 20 minutes après, ou deux mois avant. Choisir une manifestation publique et pacifiste, c'est faire preuve de lâcheté.
à l'auteur
f:
pour 8585 2009-11-30 17:44
Mais bien sur qu'on est en guerre avec l'OMC: des populations entièrement meurent pour la faute de l'OMC! Mais alors, prends un fusil crée une armée et va en guerre! Tu fou quoi à 14h30 à une manif convoquée par ces mêmes milieux que tu considère comme des ennemis? Si tu pense que syndicats et autre organisations sont tes ennemis, pourquoi participer à cette manif? Toute la question est là ...
Après, si tu as eu l'impression d'avoir le soutien de la manif, alors je ne peux rien pour toi, t'est juste trop loin de la réalité pour pouvoir en discuter ...
Lynch
g:
Solidaires et populaires... 2009-11-30 18:14
Ou comment saboter un rassemblement populaire, pacifiste et solidaire...
Personellement, je n'ai rien contre la violence urbaine... Que des jeunes affrontent la police et cassent deux-trois banques, c'est dans l'ordre des choses...
Mais se servir des manifestants comme boucliers humains, et ensuite venir clamer après coup que ces derniers étaient solidaires, c'est vraiment du foutage de gueule...
La scène la plus lamentable à laquelle j'ai assisté: une manifestante agée qui interpelle un BB gentiment pour lui demander quelle est le but de ces actions, qui se voit insulter et traiter de "traître" et de "vendue" par un gamin de 16ans qui n'a probablement pas le 10ème de son expérience des luttes sociales...
Ou quand la génération GTA et PS3 descend dans la rue...
Dégooté
h:
Ceux qui ... 2009-12-01 01:34
Ceux qui pensent que c'est à cause de 5 vitrines cassées, et non à cause des flics, que on est pas arrivé à l'omc sont un peu cons.
Répression policière énorme, et le problème sont les autonomes?
clorci
mort aux cons ! 2009-12-01 05:32
ça sert à quoi de prôner une manif pacifiste si rien ne change les gens? ça fait des décennies qu'on manifeste soi-disant pacifiquement et on a eu droit à quel changement depuis le temps?
Si on s'est mis à être violents à Genève c'est aussi parce qu'on sait que les manifs pacifistes ne servent plus à rien !
C'est pas en suçant les boules à l'OMC et au système capitaliste que vous réussirez à le détruire ! C'est en l'attaquant de front et par tous les moyens nécessaires !
Je tiens à préciser que ce n'est pas seulement lors de grands rassemblements ou lmors de contre-sommets qu'il faut agir mais chaque jour !
Détruisons les symboles du capitalisme jusqu'au dernier !
Salutations révolutionnaires
Gavroche
i:
la mouk 2009-12-01 17:09
Les flics nous auraient laisser aller jusqu'à l'omc même si uniquement des vitrines de banques avaient été cassées le long du cortège... Après la mise à feu des voitures, ça devenait difficile pour eux de pas taper un peu dans le tas.
Les manifestations pacifiques ne changent rien, ou si peu, mais la casse encore moins. A si pardon, elle sert la cause des poulets, de l'eau à leur moulin, de l'avoine dans leur mangeoire, une jolie prime en fin d'année pour services rendus ; elle empêche aussi les autres de s'exprimer.
Qui a le droit de s'ériger en juge des manifestations des autres? Bien sûr le pacifisme béant et les cortèges de drapeau ont leurs limites, ce n'est pas une raison pour penser qu'on peut les foutre à sac de la sorte.
Quand à toute la rhétorique qui tend à prouver que la manifestation par la vitrine brisée et la voiture brûlée est le paroxysme de l'action, elle fait juste pitié. La majeur partie des gens qui agissent de la sorte le font pour l'amour de l'adrénaline et de la gueguerre... si ils étaient membre d'un club de paintball ils ne prendraient même pas la peine de descendre dans ces manifs...
jo
j:
Les Pâquis et les émeutes... 2009-12-01 19:43
N'est-ce pas bizarre que quasiment toutes les émeutes à Genève ces dernières décennies aient tjs eu lieu aux Pâquis? Avec toutes les autres merdes qui se passent dans ce quartier, je trouve que c'est cela qui devrait faire réfléchir. Je n'ai pas envie de juger qui que ce soit, mais je trouve que c'est un peu bizarre que les flics ne soient pas intervenus à Bel-Air et que, aujourd'hui, ils racontent à la radio que les commerçants se feront rembourser. Réfléchissez vous-même!
omar maria hugentobler
Analyse? 2009-12-02 09:53 OK essayons de sortir du factuel. Ce qui manque encore est une analyse politique de la question. Est-ce que le block a été "emporté" par son élan (par rapport aux changements que nous avons pu constater par rapport à d'autres manif de ce genre), est-ce qu'il souhaite mettre encore plus de pression sur la gauche "institutionelle" (partis, syndicats, associations) en augmentant sa détérmination et donc sa force de frappe, ou est-ce qu'il veut nuir à cette même gauche institutionnelle pour la faire eclater (cf. courrier de hier: "c'est intentionnel. Pour qu'un mouvement réellement émancipateur puisse re naître, il faut que la gauche institutionnelle disparaisse"). Laissons de côté les détails factuels et parlons analyse politique.
Quelles sont les raisons de l'attitude du block de samedi? Est-ce que AA, et/ou d'autres expressions de la mouvance autonome, a/ont tiré un bilan de la manif, quelle prespectives se donne-t-elle en rapport à celle qu'elle définit "gauche institutionnelle"?
Je crois que là la questions devient vraiment intéréssante: en tant que membre de cette gauche "institutionnelle" je suis réellement intéréssé par la question. Comment dois-je me positionner? Autor: Lynch
Lancer le débat... 2009-12-02 12:02 Vu la manière dont les gens semblent divisés à propos de ce qui s'est passé, il serait peut-être salutaire de lancer le débat au lieu de se lancer des insultes...
Il semble clair que la manif de samedi est un échec puisqu'elle a divisé le peuple au lieu de le souder et de promouvoir la solidarité...Les seuls à en avoir tiré avantages sont les journalistes et les vitriers...
Les critiques envers les méthodes des autonomes sont peut-être mal exprimées, mais je pense qu'elles sont légitimes... D'un autre coté si chacun ne fait pas un effort et campe sur ses positions sûrs de son bon droit on va droit dans le mur...
Comment retrouver une unité pour les prochains rassemblements? Comment concilier actions, autonomie et radicalisme politique avec le droit et la légitimité des pacifistes à participer à la lutte? Comment permettre à chacun de trouver sa place et sa liberté de parole?
El pueblo unido... Vous connaissez la suite. Dialogue
Vidéo singulière sur la manif contre l'OMC 2009-12-02 12:26 (initialement j'ai tanté de le publié en tant qu'article, mais à voir ça n'est pas passé, et comme il y a enfin un semblant de débat, je le mets comme commentaire)
J'ai découvert sur Youtube il y a trois jours une vidéo assez singulière sur la manif anti-OMC de Genève.
http://www.youtube.com/watch?v=aPZLE7HNm_I
Intrigante à plus d'un titre, cette vidéo soulève plusieurs questions.
- Au vu de la qualité et du nombre de gros plans sur les black blocs, s'agit-il d'images de police ?
- Que pense AA de ces soi-disant black blockers qui essaient de piller une bijouterie ?
- D'après plusieurs témoins, il y avait trois black blocks bien distincts avant le départ de la manif, mais plus que deux au coup d'envoi, le troisième s'étant éparpié parmi les manifestantEs (mais pas intégré aux deux autres blocs). Est-ce que les deux blocs restant ont été finalement dépassés par les agissements du troisième et ainsi contraints d'entrer dans la danse alors que ça n'était pas prévu (surtout si tôt) ?
- Est-il possible que comme en 2003 un bloc de hools étrangers (de droite) ait participé ?
- Comme à chaque fois, de nombreux jeunes non-conscientisés ni politisés en profitent pour en découdre avec la police, n'y a-t-il pas finalement un risque que les revendications sociales, militantes et révolutionnaires ne soient totalement occultées par l' image "émeute de banlieue" véhiculée ?
- Valait-il la peine de risquer de perdre la sympathie d'une bonne partie des militants pro-BB en ne s'attaquant pas uniquement à des symboles du capitalisme ?
- Est-ce que les black blocs ne devraient pas à l'avenir abandonner l'action directe offensive durant les grandes manifs et se consacrer uniquement à son rôle défensif (en gros, réserver les actions directes offensives pour les jours hors-manifs, ou pour d'autres endroits/quartiers que ceux traversés par les manifs)?
Bientôt le temps pour un débat ?