“Einen Klassenkampf, der die ausgebeuteten und unterdrückten Klassen auf niedriger Flamme grillt, weil sie schwach sind und die Herrschenden stark, erkennt man daran, daß die Unterdrückten a) diskutieren statt handeln, b) verwirrt sind statt einig und c) moralisieren statt analysieren. Diese Lage haben wir am Hals.” (Dietmar Dath, Klassenkampf im Dunkeln)
Repression für alle?! Awareness, Critical Whiteness und die autoritäre Formierung linker Bewegungen.
Was haben die autoritären Ordnungsrufe im Namen scheinbar ohnmächtig Unterdrückter der letzten Jahre gemeinsam? Was sind die Mechanismen die hinter diesen Ansätzen in den Bereichen von Antisexismus, Antirassismus oder Postkolonialismus zum Tragen kommen? Und wie kommen wir aus dieser zelebrierten Selbstzerfleischung wieder in ein gesellschaftliches Handeln?
Mit diesen Fragen und dem Versuch einiger Thesen diskutieren in dieser Veranstaltung Massimo Perinelli und Rehzi Malzahn über absurde Eskapaden der Sprachpolitik, Entkontextualisierung von Begriffen und Handlungen, religiöse Aufladung von Politik, Verführung zur Macht, fehlende Streitkultur, Verunsicherung als politisches Machtinstrument und fehlende Perspektiven für einen auf Veränderung basierenden Kampf. Dabei gehen sie davon aus, dass allein das angstfreie Führen einer Debatte und die produktive Organisierung lebendiger Widersprüche die gemeinsame Sache der Emanzipation weiterbringt. Schließlich ist “der Konflikt die Basis der freien und offenen Gesellschaft” (Saul Alinsky) und nicht der verordnete Konsens und die Harmonie der Starre.
Wir laden alle ein, sich mit offenem Visier mit uns zu streiten.
facebook.com/events/1617020685197838/
Ort: Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Hä?
Ich finde das eine äußerst fragwürdige Veranstaltung und fürchte, es handelt sich mal wieder um das Gemecker (alter) deutscher Linker, die es irgendwie blöd finden, sich an Redner_innenlisten zu halten und das Machtverhältnis in Gefahr sehen, welches sie privilegiert.
No Good ....
...
Gehe doch hin und diskutiere.
Ich persönlich befürchte, dass dort dann viele sein werden, die auf rationale Argumente nur mit dem Hinweis zu reagieren wissen andere seien privilegierter. Das steht einem Dialog oft etwas im Weg
Hä again
Ich finde es schwierig in einem angeblich "offenen" Klima zu diskutieren in dem wichtige Konzepte der Enthierarchisierung wie z.B. Awarenessarbeit oder Critical Whiteness mit Repression gleichgesetzt werden. Wie soll ich da diskutieren, wenn der Maximalvorwurf schon im ersten Satz erhoben wird? Was für eine Grundhaltung wird es denn auf einem solchen Treffen geben? Doch sicher keine, die diese Konzepote anerkennt. Zumindest steht die Ankündigung in obigem Text dem entgegen.
geh hin oder lass es
Stimmt! Wie du vielleicht schon gelesen hast, geht es nicht darum, diese Konzepte in ihrer jetzigen (autoritären) Form anzuerkennen. Und es wurde ja darauf hingewiesen, dass es um ein Streitgespräch gehen soll. Wenn du also von der Form, wie diese Konzepte teilweise in Köln und anderswo angewendet werden überzeugt bist, gehe zur Veranstaltung und streite dich mit den Referent_innen. Ansonsten bleibt dir eine eigene Veranstaltung zu organisieren, ein Statement zu schreiben oder oder oder.
Wer die Diskussionen um Awarness und DefMA in feministischen Gruppe (z.B. München & Dresden) oder das Desaster beim NoBorderCamp in Köln verfolgt oder miterlebt hat, der kann bei der Intention dieser Veranstaltung nur Aufatmen. Eine längst überfällige Diskussion!
wohlwahr
Hört Hört GenossIn spricht! Und mit Recht und Gut!