[Blockupy] Von Militanz und Solidarität

Ein Einwurf - Der große Protest anlässlich der Eröffnung des EZB-Neubaus ist vorbei. Es war ein aufwühlender, ein aufregender, ein spannender Tag. Vielleicht keiner, über den mensch noch in Jahren erzählen wird, wie das der iL-Twitteraccount im Vorfeld verkündete, aber doch in vielerlei Hinsicht ein Meilenstein linksradikaler Mobilisierung in der Bundesrepublik und darüber hinaus. Mensch konnte leicht vergessen, dass dieser 18. März ein Wochentag war - im Frankfurter Ostend zumindest war der oft diskutierte Metropolenstreik an diesem sonnigen Mittwoch Realität geworden. Schulen und Betriebe blieben geschlossen, selbst am Landgericht, diesem Sinnbild der Gewaltförmigkeit kapitalistischer Verhältnisse, konnten keine Verhandlungen stattfinden. Die internationale Beteiligung war großartig, ebenso die Entschlossenheit, mit der den ganzen Vormittag über kleinere und größere Gruppen ihre jeweiligen Aktionen durchzogen. Wir wollen hier gar nicht weiter alles abfeiern, das ist schließlich nicht Sinn und Zweck dieses Beitrags.

Leider ist Blockupy nämlich auch zu einem Meilenstein der Dummheit und der Entsolidarisierung geworden - zu einem beträchtlichen Teil erst im Nachgang des 18.03., allerdings nicht nur. Wir wählen diese drastischen Worte nicht, weil wir Leute vor den Kopf stoßen wollen, sondern weil wir in den Debatten der letzten zwei Wochen das Gefühl bekommen haben, anders gar nicht mehr durchzudringen.

 

Unser Hintergrund


Vielleicht ganz kurz zu uns: wir sind eine Bezugsgruppe, die seit bald 15 Jahren gemeinsam Politik macht. Blockupy ist folglich beileibe nicht die erste Gewalt- oder Militanzdebatte, die wir miterleben - aber die erste, in die wir uns einmischen. Wir haben alle unsere eigenen Erfahrungen mit militanten Aktionen gemacht, ebenso mit dem, was häufig darauf folgt: die Schläge, die Repression, die daraus entstehende Wut für die nächste Aktion... Wir sind die letzten, die irgendwelchen flambierten Bullenkarren oder kaputten Scheiben eine Träne nachweinen.

Doch wir haben in den letzten anderthalb Jahrzehnten auch gelernt: Militanz benötigt Vermittlung, sowohl in die (radikale, nicht-militante) Linke wie auch in die Mehrheitsgesellschaft hinein. Militanz benötigt Solidarität, sie benötigt Strukturen, die in der Lage sind, die unweigerlich folgenden Gegenschläge des Repressionsapparats abzufangen. Und Militanz muss ein ganz konkretes, taktisches und im Idealfall auch strategisches Ziel verfolgen. Nichts davon scheint bei den Riots in Frankfurt eine Rolle gespielt zu haben.

 

Nihilismus als politisches Programm?

 

Es herrscht eine bemerkenswerte Sprachlosigkeit bei den Apologet_innen der militanten Auseinandersetzungen in Frankfurt. Es gibt offenbar kein Bedürfnis, die Logik des eigenen Handelns bzw. die vermutete Logik des Handelns Anderer zu erläutern. Dass hinter diesem Schweigen jedoch keine Angst vor Repression steckt, zeigt die Fülle der Beiträge, die die Aktionen in Frankfurt - insbesondere die brennenden Bullenautos - abfeiern. Doch mehr als ein "da haben wir's dem Schweinesystem aber mal gezeigt!" oder gar ein "wir waren die einzigen, die echten Widerstand geleistet haben" (1) ist hier kaum zu vernehmen. Davon ganz abgesehen, ist es natürlich schwierig, mit dieser Logik jene Aktionen, die sich beispielsweise gegen die Hanauer Sparkasse oder DB-Citybikes (2) richteten, zu vermitteln. Selbst die von "...ums Ganze!" und der iL quasi auf dem Silbertablett servierte Rechtfertigung, dass sich in den zahlreichen militanten Aktionen eben die Wut auf die von der Bundesregierung beschlossene und u.a. der EZB exekutierte Austeritätspolitik Bahn gebrochen hat, wurde kaum aufgegriffen. Die anhaltende Erklärungslosigkeit (3) des militanten autonomen Spektrums bei gleichzeitiger Abfeierei der Riots können wir uns eigentlich nur damit erklären, dass es tatsächlich weniger um konkret zielgerichtete Militanz ging, sondern vielmehr darum, der allgemeinen Wut auf die Verhältnisse freie Bahn zu lassen. Wir kennen diese Wut, haben ihr selbst schon Platz zur Entfaltung gegeben - aber für ein politisches Programm, dessen muss mensch sich klar sein, reicht "Brüllen, zertrümmern und weg!" (Slime) nicht.

Auf die wohl am häufigsten auch aus der radikalen Linken geäußerte Kritik, nämlich dass militante Aktionen entgegen der Absprachen des Aktionskonsenses auch direkt an und aus Blockadepunkten heraus passierten, wird, wenn überhaupt, nur mit Anfeindungen und Beleidigungen reagiert.

 

Solidarität ist keine Einbahnstraße!

 

Womit wir auch schon beim Knackpunkt der Sache wären. Die Zahl der Beiträge, allein bei Indy Linksunten, in denen sowohl in Artikeln als auch in Kommentaren über das "Bewegungsmanagement" der "Parteivorfeldorgas" iL und UG (von den anderen Teilen des Blockupy-Bündnisses ganz abgesehen) gelästert wird, ist mittlerweile unüberschaubar. Mensch muss das als das benennen, was es ist: eine zweite, aktive Entsolidarisierung (zur ersten Entsolidarisierung kommen wir gleich noch). Stellenweise nimmt dies Züge an, dass wir uns ernsthaft die Frage stellen, ob da nicht bezahlte Schreiberlinge des VS dahinterstecken. Paradoxerweise wird im gleichen Atemzug fast immer kritisiert, dass sich das Blockupy-Bündnis nicht solidarisch genug verhalte, sprich: die Riots nicht genügend abfeiert - denn Distanzierungen haben wir zumindest von iL und UG keine vernommen.

 

Und was ist nun mit der oben genannten ersten Entsolidarisierung? Die fand am 18.03. statt, morgens, auf den Straßen Frankfurts. Mensch muss ja die neue (Un-?)Sitte des Aktionskonsenses nicht mögen, aber das Verständnis dafür, warum dieser politisch notwendig und sinnvoll sein kann, sollte bei Leuten, die viel Zeit und Geld aufwenden, um gut vorbereitet nach Frankfurt zu fahren, doch vorhanden sein. Wir wollen das an dieser Stelle nicht nochmal aufdröseln, schließlich liest auch der Feind (also der echte Feind, nicht die "Bewegungsmanager_innen"!) mit, aber Grundprinzipien wie den Anspruch, dass sich möglichst viele, auch unerfahrene(re) Menschen beteiligen können, wurden seit Dresden 2010 nun wirklich oft genug wiederholt.

In dieser Situation aus der Blockade heraus ein Polizeiauto oder eine Barrikade anzuzünden, die Bullen mit Steinen zu bewerfen und dergleichen, ist unsolidarisch. Wer das tut, bringt damit nicht die ach so lahmen "Bewegungsmanager_innen" auf seine Seite. Er oder sie sorgt im Zweifel viel mehr dafür, dass unerfahrene Leute (4) einer Antwort der Bullen ausgesetzt werden, auf die sie nicht vorbereitet sind, mit der sie nicht umgehen können, die im Endeffekt zu psychischen oder physischen Verletzungen führt. Wir hätten uns gewünscht, dass die Blockadestrukturen am 18.03. in der Lage gewesen wären, entsprechend durchzugreifen und derartige unsolidarische Scheißaktionen zu unterbinden (5). Nicht, um Leute den Bullen auszuliefern, sondern um klar zu machen: für militante Aktionen ist der Platz nicht hier, sondern woanders - so, wie das in Dresden und anderswo jahrelang funktioniert hat. Warum Leute überhaupt bei den "Bewegungsmanager_innen" mitlaufen, wenn sie diese so scheiße finden, können wir uns im Übrigen auch nach längerer Diskussion nicht erklären.

De facto ist auf Grund dieser Aktionen das Blockadekonzept in Frankfurt gescheitert. Und das macht die ganze Sache so bitter: während das Desaster in Straßburg beim NATO-Gipfel 2009 oder auch das Leute-Verheizen bei "Castor Schottern" noch voll und ganz auf die Kappe der iL gingen, während Blockupy 2012 und 2013 von Polizeirepression erstickt wurden, hat es 2015 ein uns eigentlich sehr sympathischer Teil der Linken geschafft, die Aktion in den Sand zu setzen.

 

Ein Niveau finden, mit dem wir umgehen können

 

Ein weiterer Punkt, der uns auffällt: die Härte der Aktionen gegen Bullen nimmt zu. Wir sind beileibe nicht so geschichtsvergessen, dass wir das Gefasel von der quartalsmäßig erreichten "neuen Qualität der Gewalt" glauben würden, uns geht es um etwas anderes. Wir glauben nämlich, dass die derzeitige Lage der (radikalen) Linken in der BRD eine Zuspitzung der Gewalt gegen Menschen in Bullenuniform (6) nicht hergibt. Schon die Verfahren, die in Berlin, Hamburg oder Magdeburg wegen versuchtem Totschlag in den letzten Jahren laufen oder liefen, kosteten nennenswerte Ressourcen, lähmten Teile der jeweiligen Szene, von den konkreten Folgen für die Betroffenen einmal ganz abgesehen. Natürlich ist viel davon Schaumschlägerei von Repressionsorganen, die nicht zuletzt medial auf die Kacke hauen wollen, aber wenn es stimmt, dass Leute Waschbecken aus dem 4. Stock auf Bullen fallen lassen, dann haben diese Leute entweder nicht nachgedacht oder nehmen eben durchaus Tote in Kauf. Es reicht ein Blick nach Frankfurt und die Repressionswelle im Rhein-Main-Gebiet nach den Schüssen an der Startbahn West, um zu erahnen, welche Folgen ein "erfolgreicher" Treffer für eine Szene haben kann.

Zudem sind Bullen zumindest für uns kein originär politisches Ziel. Klar, sie sind lästig, und wir sind nach wie vor bereit, uns, unsere Demos und unsere Häuser auch handfest gegen sie zu verteidigen - aber der taktische oder auch strategische Nutzen von abgebrannten Streifenwägen erschließt sich uns beim besten Willen nicht. Wenn mensch schon in erster Linie gegen Bullen agieren will, warum nicht mal ein Konzept gegen die wie eine Seuche um sich greifende "Durchmischungstaktik" entwickeln? Warum nicht einen Umgang mit den nach wie vor unverhohlen dreist auftretenden Zivibullen finden? Damit ließe sich tatsächlich das bekämpfen, wofür die Polizei im Kontext von Demonstrationen steht, nämlich die Einschüchterung und Kontrolle aufmüpfiger Bestrebungen. Es ließen sich Freiräume eröffnen, könnten sich Menschen der Kontrolle entziehen...

 

Auf ein widerständiges Jahr 2015

 

Wir hoffen, mit diesem Einwurf ein paar Leute zum Nachdenken angeregt zu haben. Wenn wir zu einer Protestkultur kommen wollen, in der vielfältige Aktionsformen nebeneinander existieren können, wenn wir die (auch jetzt nach Frankfurt!) unweigerlich kommenden Repressionswellen gut überstehen wollen, dann müssen wir uns darüber verständigen, wie der Beitrag der Militanten zu einem Protest wie in Frankfurt aussehen soll. Welche Ziele er haben soll, wie weit wir selbst an der Eskalationsschraube drehen, wie sich Militanz sinnvoll mit anderen Aktionsformen ergänzt. Es gibt in diesem Jahr, vom G7-Außenministertreffen in Lübeck über das eigentliche Ding in Elmau bis zur Klimakonferenz in Paris genügend Gelegenheiten. Gehen wir's an.

 

(1) Als wir das zum ersten Mal gelesen haben, mussten wir übrigens herzlich lachen - bis wir gemerkt haben, dass die Person das offenbar ernst meint.

(2) Dass die Deutsche Bahn ein Scheißverein von einem Konzern ist, wollen wir damit überhaupt nicht in Abrede stellen - ob ein abgebranntes Citybike eine aussagekräftige Intervention gegen die Unternehmenspraktiken der DB ist, durchaus..

(3) Die "Urban Resistance" mittlerweile, anderthalb Wochen später, zumindest ansatzweise gebrochen hat: http://urbanresistance.noblogs.org/krawall/

(4) Klar tragen Bündnisse wie Blockupy eine gewisse Mitschuld, wenn sie Leuten suggerieren: "wir haben einen Aktionskonsens, also wird nichts Schlimmes passieren."

(5) Beim "blauen" Finger hat das wohl halbwegs geklappt.

(6) Ja, wir haben diesen Ausdruck bewusst gewählt.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Das Problem der Ego-Krawalltrips ist aber ehrlich gesagt nicht neu. Das gab es so schon in den Achtzigern und ist damals in den Schüßen an der Startbahn geendet. Nachher wollte natürlich niemand Schuld dran sein, aber vorher gabs auch keine kritische Auseinandersetzung dazu. Ich teile eure generelle Kritik an den Aktionen in FFM allerdings nicht: Der Krawall war erstens nix besonderes, zweitens legitim und drittens notwenndig. Der Protest überlagerte alle Feierlichkeiten und hat die EZB international kritisch in die Medien gebracht. Langfristig trägt der Krawall dazu bei politische Proteste und die Kritik an der EZB auch ernstzunehmen. Bündnisse müssen so was abkönnen oder sie sind die falschen Bündnispartner*innen. Denn es gibt keine Hegemonie auf Protestformen und die Wut auf die europäische EZB-Politik war mehr als gerechtfertigt.

 

Das Problem mit dem Aktionskonsens ist doch das er immer wieder vorangestellt wird aber als wirklicher Konsens aller Protestierenden überhaupt nicht existiert. Akteur*innen die sich darauf beziehen können nur für sich sprechen. Ebenso wie andere nur für sich sprechen können. Eine ehrliche Auseinandersetzung im Vorfeld von Protesten über unterschiedliche Protestformen wäre da ehrlicher und besser. Durch die Tabuisierung des Gewaltthemas aufgrund des Aktionskonsens kommt es erst zu solchen Überraschungen wie in Frankfurt.

 

Das unorganisierter Mackermilitanzschwachsinn ala Chaostage insgesamt dabei zunimmt und zur tollen neuen Aktionsform verklärt wird konnte mensch auch schon früher feststellen. Das Internet und Projekte wie Linksunten tragen leider dazu bei den Diskussionsstand in der radikalen Linken auf Minimalhöhe zu verflachen und ein Sprachrohr selbstverliebter, junger Männer zu werden, die in ihrer Freizeit die Kunst des Krieges lesen und ballistische Kurven und Steinflüge für Befreiung halten. Gewalt ist aber nie unschuldig, sondern so gegenwärtig wie destruktiv und muss deshalb immer auch hinterfragt werden. Etwas das in Formaten wie Facebook, Twitter oder Indy nicht zum Ton gehört. Umso wichtiger sind Orte der direkten Diskussion um wieder mehr Diskussionskultur zu entwickeln.

 

Es bringt Genoss*innen in Gefahr unmittelbar nach Aktionen Fotos oder Filme zu posten und es bringt meist keinen Erkentnisgewinn wenn noch mit feuchten Fingern von den eigenen Abenteuern erzählt wird. Am schlimmsten wird es wenn solche Tagebucheinträge dann noch mit unsinnigen taktischen Tipps und Durchhalteparolen verknüpft werden. Sinnvoller ist sich mal mit der eigenen und anderen Bezugsgruppen hinzusetzen und tatsächlich mal auszutauschen wo lag der politische Gewinn von einer Demo, was lief gut und vor allem was lief auch Scheiße an Aktionen.

 

Es ist relativ einfach geworden sich jeder Diskussion zu entziehen, auf die Vorstellung und Ideen von Vorbereitungsgruppen und Bewegungen zu scheißen, aber mal eben wilde Postings zu veröffentlichen und sich als taktische Avantgarde zu fühlen. Tatsächlich ist notwendig dieses im Kern autoritäre Gehabe zukünftig stärker politisch anzugreifen und zu kritisieren. Wobei ich teilweise den Eindruck habe nicht wenige Krawallo-Poster sind noch nicht mal mehr selber vor Ort gewesen, sondern analysieren einfach You Tube Videos.

 

Denn wenn hier Postings erscheinen die so unpolitisch, krawallfixiert sind, dass sie kaum noch politische Inhalte transportieren und sich in erster Linie gegen organisierte Autonome oder andere linke Spektren richten, dann könnte das so auch von Autonomen Nationalisten stammen. Es ist nicht nur deshalb richtig und wichtig diese Praxis als Angriff auf linke Strukturen wahrzunehmen, sondern auch wenn wir weiterhin eine militante Praxis, als Teil linker Strukturen entwickeln wollen. Und zwar bevor die nächsten Schüße fallen oder der Blödsinn vollkommen zur Methode wird.

 

Autonomie ist Selbstorganisation, politische Diskussion und Selbstreflektion!

Militanz ist ein Mittel und kein Selbstzweck!

Alles andere ist Quark!

"Der Protest überlagerte alle Feierlichkeiten und hat die EZB international kritisch in die Medien gebracht." Hat er das? Wie denn, wo denn? Letzlich führt das nur wieder dazu, dass wieder Sicherheitsgesetze verschärft werden, mehr Kameras etc.

Und alles was abgefackelt wird, muss neu produziert werden und kurbelt die Wirtschaft an. Die Banker, die oben im Turm stehen, haben sich bestimmt gefreut. Mal ganz rational betrachtet....

Hätte es ohne den kurzen Krawall am Morgen eine Direktübertragung der Pressekonferenz von blockupy oder die aktuelle Stunde im Bundesttag gegeben? Oder Berichte in den USA und aller Welt? Es mag dir nicht gefallen aber die mediale Aufmerksamkeit ist nun mal höher wenn es raucht. Was mensch daraus macht liegt an einem selbst. Und da war die Performance nicht optimal. Denn mit mehr Selbstbewusstsein und Selbstverständlichkeit wäre auch mehr inhaltliche Vermittlung drin gewesen.

 

1. Repression durch Widerstand zu erklären legitimiert den autoritären Sicherheitsstaates

2. Dann wird es eben neu produziert, eine symbolische Zerstörung zielt ja auch nicht auf den Gegenstand an sich.

Also sind die Autonomen und die Randale also Schuld an Sicherheitsgesetzen und der Erhaltung des Kapitalismus. Danke für diese Erkenntnis, soweit muss Mensch erstmal denken. 

Komisch nur das die Militarisierung und Verschärfung Gesetze immer mit Terrorismus begründet wird und es die "Autonomen" dazu nicht bedarf. Außerdem wird heutezutage das ganze Sicherheitschema permanent angewandt. egal ob friedliche Demo oder "normale" Kriminalitätsbekämpfung.

Schonmal nachgedacht was die militarisierten BFE Einheiten und Zivis sonst so machen. Hausdurchsuchungen und Observierungen in der Stadt und sonst wo.

 

Gegen den heutigen Polizeistaat (ja er existiert bereits) ist der Black Block eine sichere Alternative zu Blockaden mit zivilen Ungehorsam. Und beide Aktionsarten haben ihre daseinsberechtigung und beide Arten werden ebenso von Autonomen genutzt.

 

In FFM hat beides wunderbar zusammen existiert. Noch ein Problem? Ne, dann geh weiter.

He he das mit den Videos seh ich auch so. Insgesamt bester Kommentar bis jetzt. Verstehe bloss deine Kritik an krawallfixiert nicht. Sehe das hier eher so das die meisten Postings sich kaum mit den Krawallen im positiven auseinandersetzen.

geht ihr allerdings der Propagande der Bullen auf den Leim. Mensch sollte nur von Dingen sprechen von dennen er Ahnung hat! Das sind reine Repressionskonstrukte. Die haben nichts mit der realen Praxis zu tun. Und ihr glaubt den Scheiß auch noch und verbreitet sowas als Realität. Setzen 6! Da reproduziert ihr Sicherheitsarchitekturen im Kopf und nehmt sie mit in die Militanzdebatte.

 

Sonst durchaus diskutierbare, wenn auch etwas beleidigt daherkommende Anmerkungen...

Es sollte langsam mal verstanden werden, dass eine Online Debatte keinen Sinn macht. Es ist nicht einmal amüsant zu lesen, wie die eine Seite sich pauschalisieren der anderen Seite pauschalisierend polemisch ihre Texte um die Ohren haut. Willkommen im Jahre 2015.

...du kannst ja nicht negieren, dass es diese Debatte und viele unsägliche Berichte und Postings gibt.

Was wäre denn deine Antwort darauf?

das Problem das die meisten Posting fast unerträglich sind im Bezug auf eigene Erfahrungen und vereinfachte Weltsicht mithilfe von Videos etc..

Ich finde man merkt es immer wieder, den Propaganda und Medienkrieg haben die Bullen und Konzerne schon lange gewonnen.

Die meisten Leute die hier schreiben, waren nicht mit dabei, schauen sich zwei Youtube Videos an und sind dann "Experten" um das ganze zu beurteilen.

Den Hut schiessen dann noch die Verschwörungstheorethiker ab.

 

Die Antwort darauf?

An die "Experten" Videos kann man schneiden, es ist also nur ein Ausschnitt der Realität. Meinungen sollten u.a. auf eigenen Erfahrungen beruhen, das löst viele Probleme und Missverständnisse. An die Verschwörungtheorethiker: geht woanders wichsen.

Fight the Police, grüsse an alle.

Weshalb soll denn das "Blockadekonzept in Frankfurt gescheitert" sein?

Lief doch bestens, blockiert war nun wirklich alles... vielleicht hat euch die Art nicht gefallen, dennoch ging da nicht mehr viel....

 

Gescheitert ist allenfalls euer Bündnis mit Parteien und Gewerkschaften, aber dann benennt das bitte auch so!

Die Linke hat sich jedenfalls nicht mit Ruhm bekleckert, da war Syriza sehr viel cooler.

 

"Demonstranten zünden einen Autoreifen an, schwarzer Rauch steigt auf. Hundertschaften stellen sich jetzt auch hinter den Demonstranten auf, manche von ihnen werden unruhig, fürchten, eingekesselt zu werden. Chondros gibt ungerührt ein Interview, diesmal für 3sat. „Die EZB soll Liquidität sichern, aber Griechenland nimmt sie aus“, erklärt er. „Warum?“, fragt die Reporterin. „Weil die Alternative in Griechenland nicht Beispiel für Europa werden soll. Eine Alternative zur neoliberalen Logik, zur Austerität.“ Die Fernsehfrau ist noch nicht überzeugt. „Hier brennen aber auch die Autos. Ist das okay?“, fragt sie. „Ja“, sagt Chondros. „Das ist gut für Medien. Was anderes wollen die ja nicht.“

Er lacht noch mehr als die Frau von 3sat."

 

So gehts eben auch!

 

Ihr nennt Euch "Statler und Waldorf" und siniert gleichzeitig darüber, ob nicht andere Verfasser vom VS sind? Ihr seid zumindest witzig.

 

Leider schreibt Ihr auch etwas inhaltliches und das ist dann eher mau:

1) Ein Konsens, auch ein Aktionskonsens, ist dann ein Konsens, wenn alle einer Meinung sind. Wenn einige Bewegungsmanager im Verbund mit Attac und anderen Linksliberalen unter sich einen Konsens haben, ist das bedeutungslos für andere Demoteilnehmer.

2) Einem "Aktionskonsens" werden autonome Gruppen nur dann folgen, wenn die Sinnhaftigkeit offensichtlich ist oder kommuniziert wird. Z. B. kann eine friedliche Demo notwendig sein, um einer Gruppe von illegalisierten Flüchtlingen die Teilnahme zu ermöglichen. Die Profilierung linksliberaler Bündnismitglieder (Linkspartei, Attac, andere NGOs) und ihrer Steigbügelhalter von der IL ist kein Grund, auf bestimmte Aktionsformen zu verzichten. Im Gegenteil! Erinnert sich noch wer an Leute wie Sven Giegold? Leute, die ihre Arbeit bei Attac nur dafür nutzten für die Grünen ins Europaparlament zu kommen. Es ist nicht unser Bier, so einem Gesocks die Abgeordnetendiäten zu verschaffen. Wer mit Attac, Linkspartei etc. Bündnisse eingeht, stellt sich außerhalb linksradikaler Positionen und dessen "Aktionskonsens"-Papiere sind höchstens noch zum Hinternabwischen gut.

3)

Wir wollen das an dieser Stelle nicht nochmal aufdröseln, ... aber Grundprinzipien wie den Anspruch, dass sich möglichst viele, auch unerfahrene(re) Menschen beteiligen können, wurden seit Dresden 2010 nun wirklich oft genug wiederholt.

Ja und? Das muslimische Glaubensbekenntnis wurde nun wirklich auch oft genug wiederholt und trotzdem nehmen wir jetzt nicht alle den Islam an. Was für "Aktionskonsens" gilt, gilt ebenso für "Grundprinzipien": Es ist Sache von IL, nicht von Ums Ganze, von Attac oder der Linkspartei ganz zu schweigen, und es ist auch nicht Sache von Euch, für uns Grundprinzipien festzulegen! Echt nicht! Außerdem werden nicht unerfahrene Leute gefährdet, wenn es an einer ganz anderen Ecke knallt. Ihr habt Recht, dass man nicht aus dem Kinderwagenblock Mollies schmeißen sollte, aber wenn sich unerfahrene Leute in den schwarzen Block begeben, müssen sie damit leben, dass dort kein Ponyhof ist.

4) Mit dem Argument, es müsse wegen unerfahrener Leute auf Militanz verzichtet werden, kann jede Demo, jede Blockade befriedet werden. Es ist aber die Verantwortung unerfahrener Leute und ihrer Bezugsgruppe, sich nur in dem Rahmen zu bewegen, den sie sich zutrauen. Eine autonome Demo ist kein Kindergeburtstag mit Vollzeitbetreuung. Und inzwischen gibt es so viele Informationen im Internet, dass sich auch unerfahrene Menschen vor einer Demo einen guten Eindruck davon verschaffen können, was auf sie zukommt.

 

Ich fasse zusammen: Attac, ums ganze und IL können beliebig viele Konsense verabschieden oder sich Grundprinzipien auferlegen. Das ist belanglos. Ich bin dann militant, wenn ich es für richtig halte und was diese Reformisten, mit denen ich nichts zu schaffen habe, dazu sagen, interessiert nicht weiter.

"Eine autonome Demo ist kein Kindergeburtstag mit Vollzeitbetreuung."

Naja, Blockupy ist nun aber beileibe auch keine autonome Demo und eben dies kannst du scheinbar nicht respektieren!

Mit deinen Bauch- und Wohlfühl-Argumenten kommst du deshalb politisch nicht besonders weit.

 

Insofern trifft die hier formulierte Kritik zu 100% auf dich zu. Nicht nach links und rechts schauen, sondern Hauptsache möglichst arrogant den eigenen Stiefel durchziehen. Ansonsten wenig gebacken bekommen und sich deshalb an Demos von anderen Gruppen anhängen, die mensch eigentlich Scheiße findet. Dir auch Wurst wie diese sich was gedacht haben. Das ist nicht nur reichlich wenig selbstorganisiert, sondern ein abkonsumieren von anderen Strukturen, welches in der Konsequenz alles andere als revolutionär und eben unsolidarisch ist. Mal drüber nachdenken!

 

Ansonsten wenn du militant handeln willst:

Aufs Vorbereitungstreffen gehen und einen militanten Blockadepunkt aufmachen.

Das muss sich dann natürlich auch Blockupy gefallen lassen, aber dazu brauchst dann auch du den Arsch in der Hose.

 

Einfach nur zu sagen Aktionskonsens ist doof, ist legitim reicht aber keinesfalls aus.

Da musst du schon mehr Beteiligung bringen...

Wenn es noch nicht deutlich genug wurde:

- Ich bin nicht solidarisch mit den Reformisten von Linkspartei, Attac oder IL.

- Ich hänge mich an die Demos, an die ich mich hängen möchte.

- Ich "abkonsumiere" bzw. nutze reformistische Strukturen aus, so gut es geht. Attac und IL tun das andersrum auch: Wenn es friedlich bleibt, dabei aber ein paar tausend Militante da waren, hängen sie ihre Fresse in die Kameras und stellen es so da, als wenn die ganzen Leute von ihnen wären. Wenn es Glasbruch gibt, dann heulen sie rum, dass es da ein paar böse Autonome gäbe, die sie nicht unter Kontrolle hätten. Und tun alles, um radikale Linke rauszuekeln. Die Älteren werden sich noch an Heiligendamm erinnern, wo es genauso war: Man findet bestimmt noch die Statements von Peter Wahl oder Tim Laumeyer im Netz.

- Ich gehe nicht auf Vorbereitungstreffen von Blockupy: Da sind viel zu viele Leute, mit denen ich nicht einmal reden würde.

- Warum muss ich mehr Beteiligung bringen? Ich dachte, Euch geht es eher darum, dass unsererseits zu viel Beteiligung erbracht wurde.

Offen gestanden glaube ich das die absolute Mehrzahl der vielen tausend Militanten mehr mit den Reformisten anfangen können als mit deiner Kleinkind-Haltung. Und bitte nicht rumheulen wenn es das nächste mal von den Bullen auf die Mütze gibt und es die von dir verachteten "Reformisten" nicht weiter interessiert. Oder von bösen Spaltern quatschen, wenn es den Leuten zu blöde ist deine selbstbezogenen Ich-AG-Aktivismus als politische Unternehmung erklären zu sollen.

 

Polit-Macker die Glauben die revolutionäre Weisheit mit dem Löffel gefressen haben sind wirklich gefährlich für solidarische Mobilisierungen. Nicht wenn sie militant agieren, sondern wenn sie statt kollektives Handeln nachhaltig zu befördern, das Scheitern eines tragischen Heldentums verkörpern. Eben drum ist es wichtig politisch klarzustellen, dass so was nix mit autonomer oder emanzipatorischer Politik zu tun hat, sondern solche Destruktivität sich im Kern gegen linksradikale und anarchistische Bewegungen selbst richtet.

 

Im übrigen bin ich weder Blockupy noch IL noch irgendwie gewaltfreier Sitzblockierer. Also spar dir das euch. Es mag nicht in deine Identitätskonstruktion passen, aber nicht alle die eine politische Haltung wie deine patriarchal und reaktionär finden haben einen Gewerkschaftsausweis.

 

 

 

.

Polit-Macker die Glauben die revolutionäre Weisheit mit dem Löffel gefressen haben sind wirklich gefährlich für solidarische Mobilisierungen.

Ganz anders als die Polit-Macker, die glauben, die reformistische Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Warum sind die reformistischen Vorgaben von Polit-Mackern wie Thomas Sablowski & co. solidarisch? Warum haben Reformisten nach Deiner Meinung das Monopol auf die Entscheidung, wie Protest abzulaufen hat? Es war doch keine Privatdemo von Attac&IL in Kleinkleckersdorf, zu der die fiesen Autonomen extra hingereist sind, um mal kräftig auf den Putz zu hauen. Es war die Eröffnung der EZB und wenn Autonome diese blockieren wollen, dann müssen sie sich das nicht von der Interventionistischen Linken genehmigen lassen. Wenn Attac&IL auf gar keinen Fall Krawalle haben wollen, können sie von mir aus in Hochheim im Taunus einen öffentlichen Protestgottesdienst abhalten. Kein Autonomer wird den stören. Aber wenn sie zu dem Ort des Geschehens mobilisieren, müssen sie sich damit abfinden, dass wir auch da sind und nach unseren Vorstellungen vorgehen.

 

Nicht wenn sie militant agieren, sondern wenn sie statt kollektives Handeln nachhaltig zu befördern, das Scheitern eines tragischen Heldentums verkörpern.

Also in Frankfurt haben hunderte Autonome kollektives Handeln sehr nachhaltig befördert: Viele hatten Erfolgserlebnisse, für einige war es sicherlich das erste Mal, in der Rolle des Akteures zu sein und nicht Freiwild für zugekokste Bullen. Wenn Du von kollektivem Handeln sprichst, dann kommt Dir nicht in den Sinn, dass es auch kollektives militantes Handeln gibt. Für Dich ist kollektives Handeln wahrscheinlich so etwas wie die Landesdelegiertenkonferenz Deines Jugendverbandes.

 

Eben drum ist es wichtig politisch klarzustellen, dass so was nix mit autonomer oder emanzipatorischer Politik zu tun hat, sondern solche Destruktivität sich im Kern gegen linksradikale und anarchistische Bewegungen selbst richtet.

Die ganze Diskussion dreht sich darum, dass nicht Du, nicht Attac, nicht "ums ganze", nicht IL definieren, was autonome oder emanzipatorische Politik ist. Was autonome Politik ist, entscheiden die Autonomen für sich selbst, da braucht es die staatlich finanzierten Bewegungspolitiker nicht. Und da sich die Autonomen da auch sicher nie einig werden, entscheiden es die einzelnen autonomen Gruppen und Zusammenhänge für sich selbst.

Da im Übrigen Blockupy weder linksradikal noch anarchistisch ist, ist es mir schleierhaft, inwiefern sich sie die Aktionen der Autonomen in Frankfurt gegen eine linksradikale oder anarchistische Bewegung richten.

alter, du bist ja wohl mal der größte vogel. "nicht freiwild für zugekokste bullen" zu sein ist dein politischer anspruch? dann kannste dich auch gleich ner rocker-gang anschließen, oder geh zum fußball. männergruppen im handfesten schwanzvergleich, ganz toll, das brauchen wir zwingend auf demos.

 

und dann kommt die krönung: mr. oberradikal reproduziert die von FAZ bis PI-news begeistert kolportierte legende, dass "die linken" vom staat finanziert werden... also natürlich nur die linken, die er selber nicht geil genug findet, für sich selbst würde er das natürlich empört zurückweisen - ungeachtet der tatsache, dass seit jahrzehnten bekannt ist, wie leicht sich provokateure und/oder nazis im staatsauftrag (genua!) in schwarze blöcke einschleusen lassen.

 

wenn ich nicht eine massive niveau-senkung in der autonomen szene verpasst habe, bist du entweder ein nazi, ein lockspitzel oder ein troll...

Selber zu agieren und sich nicht von den Bullen schikanieren zu lassen, hat etwas befreiendes. Natürlich nur für jene, die dem staatlichen Gewaltmonopol kritisch gegenüber stehen. Das magst Du deshalb nicht nachvollziehen können, aber es ist genauso, wenn nicht sogar mehr, für Frauen ein emanzipativer Akt. Dein Klischee, Black Blocks würden quasi nur aus gewaltaffinen Hooligans bestehen, kannst Du mal für Dich behalten. Es zeugt zumindest von großer Ahnungslosigkeit.

 

Zur staatlichen Finanzierung: Guck Dir einfach mal an, wer bei Blockupy rumspringt: Angestellte von NGOs, die auf staatliche Subvention setzen. Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die ihr Budget im Grunde komplett vom Staat bekommt. Parlamentarier der Linkspartei, immerhin der Anmelder, auch staatlich bezahlt. Und jetzt habe ich die ganzen V-Leute, die es auch geben wird, gar nicht erwähnt. Ein Großteil dieser Blockupy-Organisatoren hängt direkt oder indirekt an staatlichen Zuwendungen - und das wirkt sich aus!

Wenn der neue Projektantrag deiner NGO nur durchkommt, wenn du Dich mit dem Ministerium xy gut stellst, dann verhälst Du Dich halt so, dass Du nicht in den Dunstkreis von Militanten kommst. Für Vertreter der Linkspartei hängt die "Politikfähigkeit", also die Chance ihrer Landtagsfraktion auf Pöstchen und Kohle direkt von ihrer Abgrenzung gegenüber Autonomen ab. Gensauo kannst Du Dir als Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung auch nicht alles erlauben, weil Dein Job daran hängt, dass Du nicht zu radikal auftrittst.

Dieses ganze Blockupy-Bündnis ist kontaminiert mit staatlichem Geld, weil ein Haufen der Akteure immer mit der Schere im Kopf spricht, um die eigene Finanzierung nicht zu untergraben. Dass es darüberhinaus auch zig V-Leute gerade in dieser Verbindung zwischen bürgerlich-alternativen NGOs und militanten Autonomen gibt, ist doch spätestens nach dem Auffliegen der Spitzel im Sozialforum Berlin bekannt. Warum sollte auch jemand, der mit beiden Füßen fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, nicht ein paar tausend Euro extra einstreichen? Kann er was dafür, wenn diese jungen Pseudoradikalen unbedingt mit ihm und seiner NGO zusammenarbeiten wollen?

...wenn du nicht ständig alle möglichen Autonomen unter dein eigenes höchst umstrittenes Verhalten subsummierst. Sehr viele Bezugsgruppen waren dort solidarisch und organisiert unterwegs und eben nicht in deinem mir-alle-anderen-egal Style.

Genau darauf will ich hinaus: Autonome entscheiden autonom. Weder spreche ich für andere Autonome, noch können die Reformisten von Attac & IL einen Aktionskonsens für die demonstrierenden Autonomen beschließen. Sie können begründen, warum sie friedliche Aktionen wollen. Werden im Falle militanter Aktionen beispielsweise mitdemonstrierendende Flüchtlinge akut gefährdet, werden sich so ziemlich alle Autonomen daran halten. Lautet ihre Begründung aber:

- Friedlich, damit mehr Stuttgarter Wutbürger Attac-Mitglied werden und damit meinen Halbtagsjob finanzieren.

- Friedlich, damit auch linke Sozialdemokraten weiter die Linkspartei wählen.

- Friedlich, damit meine Gegen-den-Hunger-in-der-Welt-NGO weiter ein paar 100.000 Euro pro Jahr von GIZ und Entwicklungsministerium bekommt.

Dann kann ich nur für mich und einige andere Autonome ihnen ein klares Fuck you entgegenschleudern. Das Tischtuch zwischen uns und Attac & co ist längst zerschnitten.

Unsere Demos sind nicht dafür da, dass Ihr den Arsch an die Heizung bekommt!

Attac finde ich auch blöd. Aber weshalb für dich nur Flüchtlinge das Recht auf Berücksichtigung ihrer Interessen haben ist Rassismus. Erstens wollen nicht alle Refugees peacige Proteste. Das stimmt einfach nicht. Zweitens sollte die Sicherheit anderer Teilnehmer*innen dir ebenfalls ein anliegen sein. Ist es aber nicht und da liegt das Problem.

 

"Unsere Demos" finde ich schon vereinnahmend. Vor allem wenn keine eigenen auf die Reihe bekommen werden, sondern sich angehängt wird. Bist du der Pressesprecher der Autonomen? Wenn Nein (wo du ja inzwischen ja auch zurückruderst) dann sprich auch Bitte nur von dir und verallgemeinere deine Haltung bitte nicht zur politischen Position der Autonomen und nutze nicht ständig die "wir" oder "unsere" Form.

Wenn Du Großmaul meinst, dass Du dich an die Demo anhängst, an die Du dich hängen möchtest, und dort machen kannst, was Du willst, dann sei gewiss, dass Du selbst dafür auch mal die Konsequenzen tragen wirst. Ich bezweifle überhaupt nicht, dass das Feuer im Frankfurter Ostend (übrigens imer noch ein überwiegend migrantisches Viertel) auch in Griechenland und Spanien sichtbar war. Dazu hätte es aber der Schwachsinnsaktionen am 18.03., z.B. das Zerlegen eines kleinen Dönerladens und das In-Brand-setzen eines Kleinwagens, weiß Gott nicht bedurft. Wenn Du auf solchen heroischen Aktionen bestehst, dann mach sie dort, wo Du politisch agierst (wenn Du das überhaupt tust). Wahrscheinlich hast Du dazu aber keinen "Bock". Lieber sich an Aktionen von "Bewegungsmanagern" dranhängen und über deren "Reformismus" ätzen. Die Welt aus den Angeln heben, aber nicht mal mit einem kleinen "Reformisten" zu reden in der Lage sein. Du bist ein echter Superrevoluzzer.

Ach, man muß Zerstorung von Eigentum der Rechtsnachfolger der Wir-fahren-die-Juden-und-Zwangsarbeiter-zur-Vernichtung-und-verdienen-saumäßig-daran-waren-aber-hinterher-unschuldig-Reichsbahn neuerdings hinterher begründen, weil die ja so tolle Ökopolitik machen?

Früher war auch mehr Geschichstwissen vorhanden... und mehr Lametta

Wow, da müssen wir aber schon tief graben um die Zerstörung von Fahrrädern zu rechfertigen. Ich vermute mal deine Vorfahren waren auch nicht gerade im Widerstand. Darf ich daher auch deine Wohnug abfackeln? Fast alle Deutsche waren direkt oder indirekt an diesen Verbrechen beteiligt, zumindest durchs nichtstun. Und nach 1945 war auch niemand ein Nazi.

Früher war auch mehr Logik vorhanden....

wegen den DB city Bikes muss sich jetzt die ganze Bewegung spalten.

 

Hier die ultimative Erleuchtung. Pass auf:

(Rechtfertigung) es waren über 10.000 Bullen in der Stadt plus ein halbes dutzend Helis plus ein Flugzeug plus schweres Gerät plus tausende Wannen aus der ganzen Bundesrepublik.

 

Und du willst mir jetzt erzählen die bösen Buben und Mädels in Schwarz sollen gefälligst ökologisch randalieren? :)

 

 

 

(Black Block mit selbstgestrikten Hassmasken aus Bio-Baumwolle. Statt Bengalos gibt es selbstgemachte Bienenwachskerzen. Und die Polizei wird ökologisch nachhaltig mit mitgebrachter Kuhscheisse und Eigenproduzierten beworfen.)

Für Schlußstrich-Reformisten wie dich ist eine Bezugnahme auf Täterschaft in der Shoah also enfach nur "tief gewühlt".

Lässt tief blicken, aber man darf sich ja die späteren Karrierechancen nicht kaputtmachen, ne?

Mir ist es eigentlich (fast) scheißegal, ob ein DB-Fahrrad dran glauben muss. Aber, um Gottes Willen, was ist daran "revolutionär", wenn ein Fahrrad durch eine tolle autonome Aktion in Flammen aufgeht? Es tut mir leid, aber ein (erheblicher?) Teil der lieben KommentatorInnen hat überhaupt keine Vorstellung einer revolutionären, d.h auch einer wesentlich gesellschaftlichen Veränderung. Die mehr ist als eine Aneinanderreihung von autonomen Kleingruppenaktionen, die alle Fragen offen lassen: Was ist der revolutionäre Gehalt eines "Angriffs" (!?) auf eine Straßenbahn, in der Menschen sitzen? Was ist "links", wenn die Blumenkübel vor einem kleinen türkischen Dönerladen zerlegt werden?

[ ]Du hast schon mal auf die Schnelle eine Barri gebaut

Da wird genommen was gerade an derStelle greifbar ist und nicht stundenlang diskutiert was pc ist und was nicht und wem der Blumenkübel oder die Mülltonne oder die Bauzstellenabsperrung jetzt gehört.

Wow. Die Lesefähigkeit in der Linken muss ja seit meiner Zeit extrem nachgelassen haben. Früher konnten wir Texte tatsächlich noch lesen und verstehen und haben sie nicht nur nach Stichworten durchsucht, um dann Antworten zu verfassen, die total an der Sache vorbei gehen.

Also nochmal in einfach: Da alle unsere Vorfahren vermutlich die Verbrechen Deutschlands entweder aktiv (als NSDAP-Mitglieder, Soldaten etc) oder passv (durch wegschauen) unterstützt haben ist es ja wohl heuchlerisch eine Firma aufgrund ihrer Vergangheit zu "bestrafen". Im Umkehrschluss wäre auch unser Eigentum somit Vogelfrei. Daher sehe ich die oben genannte Begründnung für die Zerstörung von ein paar Fahrrädern als lediglich vorgschoben. Eigentlich ist das richtig abartig. Weil ihr Bock habt einfach irgendwas kaputt zu schlagen, muss als Rechtfertigung der Holocaust her halten. Warum fragt ihr nicht mal einmal tatsächlich Holocaustüberlebende oder ihre Nachfahren, ob die das gut finden. Ob ihr Ihnen damit einen gefallen getan habt bezweifel ich stark. Ich kenne ein paar. Soll ich mal für euch nachfragen?

Sowas können eigentlich nur Leute sagen, die mit dem Holocaust nichts zu tun haben und ihn nur für die eignen Zwecke Instrumentalisieren. Abgesehen davon, dass die DB die eigene Vergangenheit aufgearbeitet hat, wenn auch seeeeeehr verspätet. In meiner Stadt gibt es z.B. eine Dauerausstellung der DB über ihre Rolle im Holocaust. Vermutlich ist das mehr als die meisten deutschen Familien von sich sagen können. Wurde in eurer Familie die Rolle eurer Angehörigen mal ernsthaft aufgearbeitet?

Und von wegen Bewegung spalten. Nein, das haben die Randalierer schon von ganz alleine geschafft. Die Nazi-Fahrräder sind in diesem Fall unschuldig. Ihr habt es immerhin mal wieder geschafft, dass die Mehrheitsbevölkerung in der Linken nur eine Bedrohung sieht und sich somit nicht mit Linken Ideen auseinander setzen wird. Und wahre Veränderung werden nunmal nur durch Unterstüzung der Bevölkerung vollzogen werden können. Ich sehe icht, wie Randale dieese notwendige Unterstützung sicher können. Solange darauf geschissen wird, sind solche Aktion purer Selbstzweck. Ich befürchte Ihr wisst das eigentlich auch, sonst würdet ihr nicht so tief sinken, den Holocaust als Rechtfertigung zu mißbrauchen.

stimmt eigentlich sind alle nur nach FFM gefahren um aus puren Egoismus DB Fahrräder kaputtzumachen. Mit der Polizei hat das nichts zutun. Die standen völlig passiv rum. 10.000 Stück, man mag es kaum glauben. Die Autonomen haben sich, während sie von 20.000 wachsamen Augen begutachten haben lassen, (nicht dazu gezählt die Schaulustigen und Kameras) aus reinem Selbstzweck selbst mit Tränengas beschossen, sich untereinander voll ego mäßig Pfefferspray ins Gesicht gegeben und sich aus vorgeschobenen Gründen mit Tonfas verprügelt. Fede aus italien hats so gut gefallen, das er sich daraufhin entschlossen hat  in FFM Urlaub zu machen.

 

Danach wurde übrigens wunderbar mit den netten Polizisten gefeiert, vor denen ich im Gegensatz zu den egoistischen Autonomen keine Angst hatte.Grüße an die netten Jungs aus Sachsen und Berlin:)

Ende gut, alles gut.

An den Mythos muss man aber schon feste dran glauben.
Also wenn Polizisten mit Tränengasm, Schlagstöcken und Wasserwerfern gegen euch vorgehen, warum weden dann Geschäfte, Straßenbahnen, Autos und eben SS-Fahrräder angezündet oder zertrümmert?
Was war da eure Idee? "Hey, seht die Bullen greifen uns, lasst uns zur Verteidigung scheiben einer Straßenbahn einwerfen!"
Vorallem wieso wurde dann mit den Randalen schon in der Nacht angefangen? Da waren noch keine 10.000 Polizisten auf der Straße, da gabs auch noch kein Tränengas.
Diese Entschuldigungen werden echt immer lächerlicher. Da ist nichts mehr zu Blöd. Da muss schon mal der Holocaust herhalten um Fahrräder zu zertrümmern und die Polizei war irgendwie auch daran schuld. Was kommt den als nächstes?
Versucht doch nicht den Tagesablauf umzukehren. Jeder der in Fankfurt war, weiß dass die Polizei erst nach Beginn der Randale (die ja bereits Stunden vorher angefangen haben) eingegriffen hat.

Bisher hat auch nie einer von euch mal erklären können, was die Riots nun erbracht haben außer schlechte Presse und das ihr mal wieder erfolgreich verhindert habt, dass linke Ideen mehrheitsfähig werden. Man könnte fast meinen, dass ihr unfreiwillig für die Banken arbeitet.

Lustigerweiße wird jeder als Spalter beschimpft, der die Randale kritisiert.

Du scheinst ja ein ganz schon informierter Mensch zu sein, wenn du deine "Wahrheit" propagierst. Leider entlarft dich dieser Kommentar total. Zum einen warst du offensichtlich nicht in FFM und beziehst deine Information scheinbar aus deinem Sofa?, Nase? etc. Keine Ahnung was du mit deinen Thesen ereichen willst, aber es ist so geschrieben dass ich darauf nicht antworten brauche. Ein zu tendenziöses Gelaber geht einem einfach auf die Nerven. Und tschüss. PS.: Spalter!!

Ich war tatsächlin in FFM zum Frühstück und als Schaulustiger  bei der Blockade. An den Demos wollte ich micht nicht beteiligen. Mir war klar, dass es Randale gibt, nicht nur wegen den Kommentaren hier auf Linksunten im Vorfeld sondern weil ich von Polizisten gehört hab, was schon in der Nacht abgegangen ist. Außerdem war mir nicht wirklich klar, warum man gegen die EZB demonstriert.

Aber ich muss bezweifeln, dass du in FFM warst. Du behauptest ja sogar, dass es gar keine Ausschreitungen gegeben hat und Polizisten einfach aus jux und dollerei tränengas auf Demonstranten verschossen haben, die nur so herum standen. Das nennt man wohl Realitätsflucht.
Auch hast du mir immernoch nicht erklärt, warum man wahllos in der Innenstadt randaliert, wenn man sich doch eigentlich gegen Polizisten verteidigt. Hab ihr etwa die Demonstranten im Stich gelassen während des Angriffs? Und wie sieht das mit den nächtlichen Randalen aus? Den abgefackelten Autos und Spikes auf der Straße? Wo war den da das Tränengas und die Schlagstöcke?
Bisher hast du mich immer nur persönlich angegangen aber bezeichneterweise nichts zur Sache geschrieben. Aber das ist bei euch "Militanten" wohl der Standard. Bisher hat immernoch keiner von euch die Frage nach dem Sinn beantwortet. Kritikfährigkeit war ja auch noch nie eine eurer Tugenden. 

Oben wurde ja sogar gesagt, dass man DB Fahrräder zerstört hat wegen Nazis und so. Da hat komischerweise keiner was von Polizei erwähnt.

....geh woanders spielen

Die ECB Riots wurden im Ausland (Griechenland, Spanien, Frankreich und USA) als ganzes als ein sehr positives Zeichen von Nordeuropäer gegen Austerität und Ausbeutung des EU-Südens aufgefasst, egal welche Sachschaden entstanden sind (schaut doch mal eine Demo in Athen, Barcelona, Mexiko, Indien oder China an, die sind nicht so erfürchtig vor Eigentum wie wir in Deutschlaand).

Dennoch, bitte nur Sinnvolle Ziele, Leute!

aus dem autonomen/milianten Spektrum. gut und lesenswert:

 

EZB-Eröffnung - eine Auswertung