Das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung (OTKM) Karlsruhe trifft sich jeden ersten und dritten Montag im Monat. Das Treffen soll Raum für Diskussion über aktuelle Ereignisse und Organisation von Aktionen wie Kundgebungen, Demonstrationen, Infoveranstaltungen und kreativen Aktionen bieten. Alle, die gegen Krieg und Militarisierung aktiv werden wollen, sind eingeladen zu unseren Treffen zu kommen.
Uns ist es wichtig die Hintergründe internationaler Konflikte zu erörtern, zu analysieren und darzustellen. Vor allem wollen wir den Zusammenhang zwischen Krieg und Kapitalismus herausarbeiten und aufzeigen. Wir sind solidarisch mit linken und fortschrittlichen Organisationen und Bewegungen, die sich weltweit gegen Krieg und Militarisierung einsetzen. Eine friedliche Zukunft ohne Ausbeutung und Unterdrückung kann nur in der Perspektive eines radikalen Gegenentwurfs zur bestehenden kapitalistischen Gesellschaft liegen.
Die Bundesregierung versucht ihre militärischen Einsätze oft durch „uneigennützige“ und „humanistische“ Motive zu legitimieren. Allerdings sickern auch immer wieder die wahren Hintergründe kriegerischer Auseinandersetzungen, die die Bundesregierung verfolgt, durch. Diese Hintergründe sind rein systembedingte Interessen. Um den „Standort Deutschland“ auch für die Zukunft konkurrenzfähig zu machen, wird auch mittels militärischer Interventionen der Zugange zu noch nicht erschlossenen Märkten gesichert. Hinzu kommen machtpolitische und geopolitische Interessen. Die Bundeswehr wurde in den letzten Jahren für diese Zwecke umgebaut und soll in Zukunft noch stärker für außen- und wirtschaftspolitische Absichten eingesetzt werden.
Um willige Soldat/innen und Mitarbeiter für die genannten Motive zu gewinnen, rüstet die Bundesregierung die Bundeswehr auch für den Einsatz im Inneren auf. Mit sogenannten Kooperationsvereinbarungen wird der Bundeswehr der Zugang in Klassenzimmer erleichtert. Die Bundeswehr wirbt im Fernsehen, Internet, auf Plakaten und im Radio für einen (tod)sicheren Job. Mit Adventure Camps werden junge Menschen angelockt, und ihnen wird die Bundeswehr als Abenteuer vermittelt. Auf Berufsmessen und in Job Centern nutzt die Bundeswehr die Perspektivlosigkeit der Menschen aus, um sie als Kanonenfutter für die Bundesregierung zu gewinnen. Auf Konzerten des Bundeswehr eigenen Orchesters wird der wahre Zweck der Bundeswehr hinter dem Mantel eines Kulturvereins verschleiert. Alle Auftritte der Bundeswehr dienen nicht nur der Gewinnung neuer Soldat/innen, sie sollen auch die Bundeswehr als „normalen“ Bestandteil der Gesellschaft etablieren.
Aber auch militärisch wird die Bundeswehr auf den Einsatz im inneren vorbereitet. So wurde die Streitkräftereserveeinheit verstärkt, und durch Gesetzesänderungen werden Einsätze der Bundeswehr im Inneren gegen die Bevölkerung und oppositionelle Bewegungen ermöglicht. Gemeinsam mit einem immer aggressiveren Polizeiapparat bildet die Bundeswehr das Rückgrat einer „Aufstandsbekämpfung“. Letztendlich bildet die Militarisierung der Gesellschaft eine feste Säule imperialistischer Kriege.
Das OTKM hat es sich - aus den genannten Gründen - zur Aufgabe gemacht, diese „Normalität“ zu bekämpfen. Ganz nach dem Vorsatz „Krieg beginnt hier“ wollen wir genau da ansetzen, wo Kriege vorbereitet, organisiert und befehligt werden. Wir wollen gemeinsam eine antimilitaristische Basis in Karlsruhe schaffen, deshalb ist unsere Arbeit nichts Abgeschlossenes sondern ein dynamischer Prozess, den es zu entwickeln und voranzutreiben gilt.
Hoch die internationale Solidarität!
Aber Kapitalismus ist nicht alles
Kapitalismus und Krieg stehen sicherlich in einem wichtigen Zusammenhang. Es gibt aber eine Menge Konflikte, die sich nicht (allein) damit erklären lassen, und die auch nicht hier beginnen. Die sollte mensch nicht aus den Augen verlieren, sonst wird die Anlyse vieler aktueller Konflikte rund um den Globus nur bruchstückhaft, Motive wie ehnische Raserei bzw. Rasissmus, religiöser Eifer, nationalistischer Wahn, Kampf um natürliche Ressourcen wie Land und Wasser oder Bodenschätze, oder das Ringen von politischen Systemen, direkt oder in Stellvertretung imperalistischer Großmächte (EU, USA, Rußland, China usw.) wie strategische Interessen regionaler Mächte (Indien, Paktistan, Iran, Saudi-Arabien usw.) gehören mit dazu.