Gestern Nacht gegen 00:30 Uhr haben sechs Aktivist*innen der Anti-Kohle-Bewegung im Rheinland einen der gigantischen Schaufelradbagger im Tagebau Inden besetzt. Eine Person war bis zur Räumung mit beiden Händen in einem Stahlrohr festgekettet, drei weitere sind mit Kletterausrüstung auf die Spitze des Baggers in ca. 60 Meter Höhe gestiegen. Es wurde ein Banner mit der Aufschrift „Braunkohle tötet. Überall.“ aufgehängt.
„Der Stillstand des Baggers, also eines der Herzstücke RWE’s, bedeutet einen massiven Eingriff in den reibungslosen Ablauf des Konzerns. Damit stören wir bewusst die Fortsetzung einer Energiegewinnung, der komplette Ökosysteme zum Opfer fallen.“ erklärt Konny L. (Name geändert). „Durch die Ausbreitung des Tagebaus werden Menschen vertrieben und enteignet. Am Tagebau Hambach wird ein alter Wald gerodet, der seit Anfang des Mittelalters in Bürger*innenhand war – sofern ein Wald überhaupt jemandem gehören kann – und der seitdem verhältnismäßig nachhaltig bewirtschaftet wurde. Nun hat RWE ihn gekauft, mit dem einzigen Ziel, ihn zu zerstören, um aus der Kohlegewinnung Profit zu schlagen.“ Es sind jedoch nicht nur die regionalen Folgen, die die Aktivist*innen zu der Aktion veranlassen. Konny L. erläutert: „Durch die aus der Braunkohleverstromung folgende globale Erwärmung werden Dürren, Überschwemmungen, Epidemien usw. verursacht. Diese kosten hunderttausende das Leben und zwingen unzählige Menschen zur Flucht.“
Die Aktivist*innen sehen im aktiven Widerstand gegen ein profitorientiertes Wirtschaftsmodell die einzige Möglichkeit, dagegen effektiv anzugehen um „diese Katastrophe zu beenden, die früher oder später die ganze Welt heftig zu spüren bekommen wird. Wer hier nur an die eigenen Interessen denkt oder glaubt, dass Staat und Wirtschaft das schon regeln, wird auf lange Sicht sich selbst und kommenden Generationen die Existenzgrundlage zerstören.“
Im weiteren Verlauf der Aktion waren zwei der Personen auf der Spitze ebenfalls angekettet, eine dritte hängt zu diesem Zeitpunkt noch in der Stahlkonstruktion in den Seilen und wird wohl auch demnächst geräumt werden.
Genauere Informationen und Aktualisierungen unter
http://www.hambacherforst.blogsport.de
Glückwunsch!
Super Aktion! RWE gehört enteignet, die Braunkohlegruben geschlossen!
Gibt's Bilder von der Aktion?
ja,
es gibt umfangreiches Ton - und Videomaterial von der Baggerbesetzung. Das wird gerade bearbeitet und schätzungsweise ende März veröffentlicht.
Hier Schonmal ein Foto von der Kletterspezialeinheit der Polizei, die gerade ein Lockon aufbricht mit dem sich eine Person am etwa 60 Meter hohen Schaufelradbagger festgekettet hatte. https://www.flickr.com/photos/hambacherforst/16202797804/
Mit freundlichen Grüßen
Elmo
RWE
gehört doch den Städten, Kommunen und Ländern.
Die zahlen doch sogar trotz sinkender Gewinne auf Druck der Politik weiterhin hohe Dividenden an die Pleitestädte im Ruhrgebiet.
http://www.faz.net/agenturmeldungen/unternehmensnachrichten/roundup-pres...
Also willst du jetzt Städte enteignen?
.
RWEs Aktien gehören "nur" zu 25% den Kommunen (den Ländern gehört da gar nix). Und die Dividende sank in den letzten Jahren kontinuierlich, zuletzt vor ein paar Jahren um 50% von 2€ auf 1€ je Aktie. Für die Kommunen, die langjährig mit der Dividende planen, klaffen nun enorme Haushaltslöcher.
Also: Nicht Kommunen enteignen, sondern aus RWE deinvestieren! Und dann solidarische, selbstverwaltete Strukturen aufbauen ;)
soli grüße
solidarische grüße an die menschen die den bagger besetzt haben. lässt euch von der repression nicht einschüchtern!
Liebe Grüße
von einer alten Dame, die von Rheinbraun vor der Zeit ins Altersheim vetrieben wurde (sie wird nicht jünger. Eine neue Wohnung hätte keinen Sinn gemacht. Noch 5 oder 10 Jahre in ihrem Haus schon).
Ihr tut das Richtige
LG