Letzter Brief von Ivana Hoffman an ihre Genossen, bevor sie nach Rojava ging...

Letzter Brief von Ivana Hoffman an ihre Genossen, bevor sie nach Rojava ging... 1

Genossinnen, Genossen, Partei.

Ich kann die schönsten Farben nicht mehr auseinander halten, den Wind der Stadt spüre ich nicht mehr auf meiner Haut, das Singen der Vögel hört sich stärker nach dem Ruf der Freiheit an. Ich habe einen Entschluss gefasst, ich habe Tage und Nächte mit den Gedanken in meinem Kopf gelebt und heute ist der Tag, an dem ich mit meinem Willen, der so stark ist wie die Strömung des Flusses Dîcle-Firat, den Schritt gehen werden. Ich will ein Teil der Revolution in Rojava sein, ich will mich weiter entwickeln, ich will in diesen 6 Monaten den Kampf, der alle unterdrückten Völker miteinander verbindet, kennenlernen und vor allen Dingen die Revolution in Rojava, wenn es sein muss mit meinem Leben zu verteidigen.

Ich weiß was auf mich zukommen wird und was für eine Wichtigkeit dieser Kampf hat. Es werden Schwierigkeiten auf mich zukommen, ich werde merken, was ich noch für kapitalistische Eigenschaften in mir habe doch diese werde ich unterdrücken und bekämpfen. Ich werde erfahren wie es sich anfühlt eine Waffe in der Hand zu haben und für die Revolution zu kämpfen, gegen den Imperialismus. Ich werde das Leben anders spüren, intensiver und geordneter. Vielleicht werde ich an meine Grenzen kommen und zurückfallen, doch ich werde niemals den Kampfgeist aufgeben und voran kommen.

 

Nichts hält mich mehr hier. Ich kann nicht tatenlos zusehen während meine Schwestern, Brüder, Freunde, Mütter, Väter, Genossen um die Freiheit, um die Unabhängigkeit vom Kapitalismus kämpfen. Ich werde den Internationalismus der Partei vertreten und ein Teil der organisierten bewaffneten Bewegung sein. Wenn ich zurück komme werde ich meine Genossen, mein Umfeld mit dem Kampfgeist und der Willenskraft anstecken, ich werde wie die schönsten Lieder sein und jeden in meinen Bann ziehen. Ich werde eine Guerilla voller Nächstenliebe und Hoffnung.

 

Für die Partei, Revolution und Sozialismus

 

Eure Genossin Ivana Hoffmann

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Liebste Genossin, liebe Schwester,

 

in tiefer Erschütterung verbeuge ich mich vor dir!

 

20 Jahre jünger und ich würde deinen Fußspuren in die Unendlichkeit folgen.

 

Stattdessen dieses sinnlose Leben im Herzen der Bestie.

 

Kein Gott, kein Vaterland!

Wer immer dich dahin geschickt hat, wer immer dich dafür begeistert hat unerfahren in den Kampf zu ziehen, wer immer dir einen falschen Namen gegeben hat, wer immer für dich diesen Abschiedsbrief geschrieben hat wer immer dich beim gehen gefilmt hat und wer immer dir eine Waffe in die Hand gedrückt hat...........denen allen wünsche ich die Pest an den Beinen.

Auch ich neige erschüttert,

in höchster Achtung und Respekt, mein Haupt vor Dir,

30 Jahre jünger und nicht alt, krank & behindert

und ich wäre mit Dir gegangen

 

ich hoffe, Du wirst in uns weiterleben