Aktion LILA: Sexistische Werbung markiert

Sexistische Werbung Pension27

Im Rahmen der Aktion LILA zum morgigen Frauenkampftag wurde heute in Kiel an mehreren Stellen sexistische Werbung markiert.

 

Sexistische Werbung ist der Normalzustand. Sie prägt unser Denken und Handeln, oft ohne das wir davon etwas mitbekommen. Deshalb haben wir es für nötig gehalten, solche Werbung heute in Kiel zu markieren.

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Schöne Aktion, aber kann mir jemand erklären, warum das zweite Plakat sexistisch ist? Es bezieht ich eindeutig zweideutig auf Sexualität, aber "flachlegen" kann doch jedes Geschlecht jedes andere. Darin erkenne ich keine sexistische Diskriminierung von Menschen die sich als FLTI definieren. Und wenn der bloße Bezug auf Sexualität ohne irgendeine Instrumentalisierung von Geschlechterbildern schon kritikwürdig ist, sprechen wir wohl eher von genereller Lustfeindlichkeit als von Antisexismus. Trotzdem natürlich schön, die Plakate sind auch ohne Sexismus scheisse....

Aber ich finde auch das erste Ding kritikwürdig: Einer Escort-Service-Plattform - für Selbständige - Sexismus vorzuwerfen... Naja :D

Bei allem berechtigten Vorgehen gegen sexistische Werbung (die laut ansteigenden Beschwerden beim Werberat wohl immer mehr wird): Es gibt einen Unterschied zwischen offener Werbung für einen Puff und den Wortspielen von lieferando, die sich nicht auf ein bestimmtes Geschlecht beziehen.

Bemerkenswert an dieser Aktion ist, durch den Sticker wurde der Frau regelrecht der Mund verboten. Eine etwas seltsame Botschaft die hier optisch rüberkommt.

ich kann bei beiden keinen sexismus erkennen.

im puff geht es nun mal um sex. is doch klar, dass die werbung dann so aussieht. was ist daran schlimm?

Sexismus drückt sich halt nicht nur in der Abwertung eines Geschlechts aus, sondern auch darin, dass Menschen zu Objekten degradiert werden, die sexuelle Lüste zu befriedigen haben.

 

Bei einem Escort-Service ist das z.B. eindeutig der Fall. Der Hinweis, dass die Frauen dort als Selbstständige Arbeiten betont zurecht, dass es bei der Kritik von Escortservicen oder Bordellen nicht darum gehen sollte, diese Verhältnisse den Frauen zum Vorwurf zu machen, die diese Arbeit ausüben. Die Praxis an sich bleibt aber sexistisch.

 

Der Spruch "Heute wirst du Flachbelegt" auf dem zweiten Poster zieht einen direkten Vergleich zwischen dem Essen einer Pizza und Sex mit einem anderen Menschen. Sex der so aussieht, dass eine Person dabei wie eine Pizza ist - also ein Objekt, das Lust befriedigen soll und auf dessen Lust dabei keine Rücksicht genommen wird, dass darüber hinaus auch per Definition kein Mitspreacherecht in der Gestaltung des Sex haben kann - ist eine degradierende Praxis. Eine solche Praxis wird in dem Vergleich aber zugrundegelegt. Deshalb ist er - und damit das Plakat - natürlich sexistisch.

Sexismus drückt sich halt nicht nur in der Abwertung eines Geschlechts aus, sondern auch darin, dass Menschen zu Objekten degradiert werden, die sexuelle Lüste zu befriedigen haben.

 

 

FALSCH! Wasch dir deinen Mund mit Seife aus für deine schäbigen Lügen. Menschen zum Objekt der eigenen Lust zu degradieren ist ziemlich arschlochhaftes Verhalten, jedoch nichts was in irgendeiner Form mit Sex, Gender und damit auch nicht mit Sexismus zu tun hat. Diese Behauptung ist einfach eine Lüge.

 

Das sich Menschen nicht um das sexuelle Wohl ihres Sexualpartners kümmern ist kein politisches sondern ein zwischenmenschliches Problem. Das kommt sowohl bei einmaligen Sexualkontakten als auch bei langjährigen Ehen vor. Es kommt zwischen heterosexuellen&homosexuellen Paaren und/oder größeren Gruppen Sexualpartner vor. Es findet quer den Globus statt und auch bei allen denkbaren Geschlechtern.

 

Sich nicht um die sexuellen Befindlichkeiten seiner Partner_Innen zu kümmern ist ungefär politisch so fragwürdig wie die WG-Toilette nicht zu putzen oder seine Nachbarn im Treppenhaus nicht zu grüßen: es Zeichnet die jeweilige Person als unsensibles Arschloch aus, mehr jedoch auch nicht.

 

@Mods:

 

Liebe Linksunten-Moderation:

 

da in diesem Artikel nichtnur haltlose Unterstellungen getätigt werden, sondern diese auch noch durch ihre Natur dazu geeignet sind, echte Feminist_Innen/Antisexist_Innen in der politischen und öffentlichen Wahrnehmung zu diskreditieren, wäre es angebracht diesen unsäglichen Artikel zu zensieren.

ich versteh immer nich, warum sie die LEute immer gleich so aufregen, wenn es um Sexismus geht. Naja.

 

1. Deine Rethorik ist zum Kotzen. "Die Echten" vs. "Die Falschen", Leuten sagen, sie sollen sich den Mund mit Seife auswaschen, weil sie Lügen würden und dann noch nach Zensur rufen, weil ein Artikel nicht deinem Gusto entspricht. Ziemlich nervig. Damit, was ein Arschloch ist kennst du dich offensichtlich aus.

 

2. "Das ist ein zwischemenschlisches und kein politisches Problem". Falsch. Als ob sich das einfach so trennen ließe. Dann könnte man ja auch behaupten, der gender-paygap wäre kein politisches Problem, weil auch Männer und Homosexuelle davon betroffen sein könnten, trotz gleicher Qualifikation bei einer Stelle benachteiligt zu werden, einen geringeren Lohn zu erhalten etc. Es gibt halt Chefs die Arschlöcher sind und Leute benachteiligen. Ist ein zwischenmenschliches Problem. gehen sie weiter. Es gibt hier nichts zu sehen.

 

3. Der vergleichmit dem Grüßen im Treppenhaus oder der Putzen der WG-Toiliette ist ziemlich schief. Bei keinem von beiden wird einem Menschen seine Eigenständigkeit als bewusstes Lebewesen abgesprochen. Dabei wird niemand sozusagen zum nicht-mensch erklärt.

 

4. Dass Sexualität oft nur degradierend gedacht wird ist ein gesellschaftliches Problem. Es fällt nicht einfach so aus dem Himmel, noch ist es irgendwie "natürlich".

 

5. Das davon Menschen auf der ganzen Welt betroffen sind und es sich auch gegen Männer und Homosexuelle richten kann ändert nichts daran, dass es überwiegend Frauen sind, die davon betroffen sind. Es ist eine weiterzeichnung gesellschaftlicher Rollenzuschreibungen an Frauen als passiv, dumm und nicht in der Lage ein eigenständiges Wesen zu sein.