So, die Nummer 20 also. Damit haben wir die ersten fünf Jahre hinter uns gelassen. Wir freuen uns schon auf die nächsten fünf! Die Vorraussetzung dafür ist natürlich, dass ihr weiter fleißig Texte schickt, diskutiert und euch in entstehende Debatten einbringt. Da machen wir uns grade eher weniger Sorgen, denn bei den zugeschickten Texten ist in den letzten Monaten ein stetiger Anstieg zu spüren. Ums liebe Geld machen wir uns natürlich immer Sorgen. Wir brauchen weiterhin regelmäßige Spender_innen oder irgendwen der_die uns 10.000 Euro rüberschiebt. Vielen Dank aber auch an diejenigen, die uns mit Spenden bedacht haben, ohne euch hätten wir keine fünf Jahre durchgehalten.
Zum Zeitpunkt als wir dieses Vorwort schreiben, scheint die GIDA-Welle grade wieder am Abebben zu sein. Das Volk zerlegt sich hoffentlich schnell wieder in Volker und Brigitte. Was nichts an der rassistischen Scheiße in den Köpfen der Einzelnen ändert und leider auch nicht ausschließt, dass sie sich nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder zusammenrotten. Vielerorts sind nun also wieder organisierte Nazis und Rechtspopulist_innen alleine damit beschäftigt in der Öffentlichkeit zu sagen, „was man ja wohl noch sagen darf...“
Der Rest der Meute verlagert sich zurück an die Stammtische der Republik. Ein bisschen mehr zu diesem Komplex findet ihr auch in dieser Nummer.
Wer sich diesem Mob entgegenstellt kriegt es im Zweifelsfall mit der Staatsmacht zu tun. So ist es einem Nazigegner in Bad Nenndorf ergangen. Er soll während einer Blockadeaktion im Jahr 2013 bei dem Naziaufmarsch gegen die Räumung der Blockade Widerstand geleistet haben und ist dafür vom Amtsgericht Stadthagen zu 30 Tagessätzen á 15 Euro Geldstrafe verurteilt worden.
Während die halbe Welt grade Charlie war, fragen wir uns eher was eine Angela Merkel und ein Francois Hollande mit einem religionskritischen Satiremagazin gemein haben. Wir können nichts anfangen mit der plötzlich hervorbrechenden selektiven Empathie, die die vielen Menschen in Paris und auch hier in Deutschland nach Außen tragen.Was uns entsetzt ist vielmehr die Alltäglichkeit der unterdrückerischen Scheiße von allen Seiten, der Unzähligen namenlosen Toten überall auf der Welt. Dazu gehört – wie vieles andere auch - der Terror des fundamentalistischen Islamismus. Aber wir sind eben nicht Charlie – genauso wenig wie Angela und Francois. Und du? Bist du Charlie? Oder doch Deutschland? Oder doch eher du? Wer noch alles nicht Charlie ist, könnt ihr weiter hinten in dieser Ausgabe nachlesen.
Die IL hat uns ihr Zwischenstands-Papier zugeschickt, das ist allerdings draußen geblieben, weil es zum Einen schon ein halbes Jahr alt und zum Anderen auch schon weit verbreitet ist. Außerdem draußen gelassen haben wir eine Pressemitteilung zur Verhinderung der HAGIDA-Demo in Hannover vor ein paar Wochen, weil wir für Pressemitteilungen, die sich offensichtlich an die bürgerliche Presse richten, nicht das richtige Medium sind. Schreibt Texte zu den Themen und Ereignissen die euch bewegen, die drucken wir dann auch gerne ab, aber schickt die Pressemitteilungen dahin, wo sie hingehören: zur bürgerlichen Presse.
Wir wünschen euch einen guten Start ins neue Jahr und viel Spaß, Erkenntnis und Reibungen beim Lesen der ersten Ausgabe im Jahr 2015,
eure Redaktion.
04: Kurdistan, Syrien und islamischer Fundamentalismus: die linke Lethargie überwinden
07: Interview: „Wir wollen die Rechte der einfachen Bevölkerung schützen“
10: Konferenz: Die kapitalistische Moderne herausfordern
11: 3. Jahrestag des Massakers von Roboski an 34 kurdischen Zivilisten
12: Bundesgericht lehnt Haftentlassung von Marco Camenisch ab
13: Das stürmische Gewitter der Pandora
14: Die Büchse der Pandora und das Nähkästchen des spanischen Antiterrorimus
16: Sicherheit ist kein Verbrechen
17: Wäre es mir möglich, ein anderes Leben zu wählen, würde ich es um nichts tauschen
18: Doku: Vulkanologisches zu Sabotage und Zielgenauigkeit
20: Ask me - Gedicht
20: Protokoll eines Austauschs einiger Anarchisten zu PEGIDA und Demokratie
23: Aufruf zur gesellschaftlichen Gegenwehr
24: Doku: Solidaritaet muss praktisch werden!
25: Auf die Straße gegen Rassismus! - Egal unter welchem Banner?
25: Zwölf Tote.
27: Ich bin nicht Charlie und du kannst mich mal
29: zu den Pariser Morden und dem Anschlag auf Charlie Hebdo
31: Die Ordnung herrscht in Kairo
39: Musikschau der Nationen
41: 2014 – Das Jahr in dem wir nirgendwo waren
50: Flucht ist kein Verbrechen - neuen Gesetzentwurf stoppen!
52: The mic sounds good
55: Skouries – Goldabbau in Griechenland
61: Freiraum heißt...
63: Das selbe alte Lied
Kontakt
autonomesblaettchen.noblogs.org
POST: Erna Stark; Klaus-Müller-Kilian-Weg 1; 30167 Hannover
E-MAIL: autonomes-blaettchen[ät]riseup.net PGP-Key
80er reloaded
Ich muss schon sagen, Ihr druckt einfach geile Texte ab. Texte in denen Sätze wie dieser "Den Feminismus in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf!" stehen. Großartig! Macht weiter so!
nix für ungut
der zitierte satz ist inhaltlich nicht zu kritisieren- unter grammatikalischen gesichtspunkten hingegen betrachtet, scheinen ochs oder esel ihn formuliert zu haben. m(
ansonsten gut, the blättchen.