Am 24.01.2015 fand in der ‚dm Arena‘ die Berufseinstiegsmesse „Einstieg Beruf 2015“ statt. Nicht nur zahlreiche Unternehmen, sondern auch die Bundeswehr präsentierte sich auf der Messe. Bereits vor dem Eingang hatte sie sich mit drei Fahrzeugen und mehreren Soldat/innen versammelt. Die Messebesucher/innen wurde, damit gelockt sich die Fahrzeuge von innen Ansehen zu können, um dann später in der Messehalle die Berufsmöglichkeiten der Bundeswehr präsentiert zu bekommen. Am Stand präsentierte sich das ABC-Abwehrregiment 750 die in der General-Dr. Speidel-Kaserne in Bruchsal stationiert sind. Dies ist keine „kämpfende Truppe“, sondern in Auslandseinsätzen für Aufgaben im Feldlager zuständig. Was die Bundeswehr tatsächlich macht, ging aus der Werbung nicht hervor. Vielmehr stellten sie sich als „Arbeitgeber wie jeder andere“ dar, die nur „Gutes“ tun!
Um gegen die voranschreitende Militarisierung zu protestieren, hat das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung (OTKM) Karlsruhe und das Friedensbündnis Karlsruhe zu einer Kundgebung vor dem Eingangsbereich aufgerufen. Der Platz vor dem Haupteingang wurde vom Ordnungsamt zunächst, mit der Begründung das Gelände sein privat, abgelehnt. Erst durch einen Anwalt konnte das Demonstrationsrecht vor der ‚dm Arena‘ erkämpft werden. Auch die Auflagen, die das Ordnungsamt stellte, wurden größtenteils für nichtig erklärt.
Bereits um halb 10 versammelten sich einige Personen am Kundgebungsort, um mit Transparenten und Flugblättern die Messebesucher/innen darauf aufmerksam zu machen, was die Bundeswehr und die Politik tatsächlich will. Mit Sprühkreide wurde der Platz vor den Bundeswehrfahrzeugen mit dem Spruch „Krieg beginnt hier“ markiert. Dabei wurden die Aktivist/innen von mindesten einem Soldaten als Deppen, Arschlocher usw. beschimpft. Die Polizei beschlagnahmte später die Sprühkreide und die Schablone. Auch Personalien wurden aufgenommen.
Gegen Nachmittag wurden die Messebersucher/innen durch Reden vom Friedensbündnis, OTKM, der GEW und der DKP über die Bundeswehr, die Militarisierung, dem Interesse von Politik und Wirtschaft an Kriegseinsätze informiert (die Reden können zum Nachlesen heruntergeladen werden). Das Friedensbündnis Karlsruhe bringt die Frage nach dem was das eigentlich für ein Job bei der Bundeswehr ist auf den Punkt: „Ihr müsst effektiv töten lernen, bzw. mithelfen, dass die Maschinerie läuft. Das OTKM geht in seiner Rede auf das imperialistische Interesse der Bundesregierung ein: „Vielmehr verfolgt sie das Interesse immer mehr wirtschaftliche und politische Macht zu kreieren. Dazu ist jedes Mittel gerade recht. Die Bundeswehr wurde in den letzten Jahren genau für solche Einsätze umgebaut. Sie soll effizienter neue Märkte erschließen und schon Bestehende sichern. Sie soll effizienter politischen Druck auf andere Staaten ausüben“. Auch die GEW stellte sich in ihrer Rede gegen Bundeswehrauftritte auf Messen und will weiterhin die Kampagne „Schulfrei für die Bundeswehr“ unterstützen.
Im letzten Redebeitrag der DKP Karlsruhe wurde auf die Profiteure kriegerischer Auseinandersetzungen eingegangen, für deren Interessen junge Menschen instrumentalisiert werden sollen.
Gegen halb 2 wurde die Kundgebung vom Versammlungsleiter beendet. Danke an alle, die da waren und uns unterstützt haben.
Krieg beginnt hier, beenden wir ihn hier!
Hoch die internationale Solidarität!
Rede_24_01_2015_DKP
Rede_24_01_2015_GEW
Rede_24_01_2015_Friedensbündnis
Rede_24_01_2015_otkm
Gute Sache!
Sieht so aus, als wuerde in KA langsam wieder etwas heranwachsen. :)
da kommt freude auf :D
neben stuttgart, freiburg, und villingen schweningen gibt es wohl nun auch in Karlsruhe eine antimilitaristische gruppe, die ein problem mit imperialismus zu haben scheint.
lasst uns gemeinsam mal was aufmischen :)
rote grüße nach Karlsruhe!