Bremen: Silvester am Knast 2014

Bremen: Silvester am Knast 2014

Angelehnt an die Knast-Besuche in den letzten Jahren kamen auch am Silvester-Abend 2014/2015 wieder rund 70 Personen zum unangemeldeten Anti-Knast-Spaziergang an der JVA Oslebshausen (Bremen) zusammen.Wie üblich wurden die Spaziergänger_innen von Bereitschaftspolizei in Wannen und von Zivis zu Fuß begleitet. Es wurde ein Mal komplett um den Knast herum spaziert. Es kam auch wieder eine Kommunikation mit den Gefangenen zustande. Es wurde der verlesene Redebeitrag von draußen mit lautem Johlen und Jubel von Insass_innen beantwortet.

 

Die Knastmauer wurde mal wieder farblich etwas verschönert, etwas Feuerwerk durfte selbstverständlich auch nicht fehlen und passende Musik wurde durch eine Sambaband gestellt (an dieser Stelle ein dickes Lob an die Band!!!).

 

Schön, dass sich wieder so viele eingefunden haben, wir sehen uns spätestens nächstes Jahr.

 

Bis alle frei sind!

Knäste zu Baulücken!

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an raketen befestigt wurde folgender text über die mauern geschickt:

 

 

An Alle Gefangenen – Bitte weitergeben

 

Moin!

 

Schön, dass Dich unsere Botschaft erreicht hat! Bitte erzähle Anderen davon.

 

Wie an vielen anderen Knästen auf der ganzen Welt, haben wir uns Sylvester hier an der JVA versammelt. Wir wollen so unsere Solidarität mit den Gefangenen zeigen und demonstrieren auch unsere generelle Ablehnung des Knastsystems.

 

Wir kämpfen mit unseren Mitteln für eine Welt, in der niemand mehr in den Knast kommen soll – aus welchen Gründen auch immer und schon gar nicht wegen Drogengebrauchs oder für „Schwarzfahren“.

 

Wir wollen unser Leben selbst bestimmen – uns mit anderen organisieren und zusammen tun. Das klappt nicht in einem kapitalistischen Nationalstaatensystem. Ein ausbeuterisches Wirtschaftssystem, in dem Großteile der Weltbevölkerung zu Verlierer*innen gemacht werden und täglich zu tausenden durch geplanten Hunger und heilbare Krankheiten ermordet werden, wollen wir nicht unterstützen. Zu diesem System gehören unter anderem auch der Arbeitszwang über jobcenter oder rassistische Asyl- und Aufenthaltsgesetze in der BRD. Wir wollen den Kapitalismus überwinden und seinen Scheißstaat abschaffen - und mit ihm die Knäste.

 

Es geht uns ums große Ganze. Wir wollen keine kleinen Verbesserungen, wir wollen den ganzen Laden abreißen und gemeinsam mit Allen wieder aufbauen.

 

Trotzdem ist es natürlich wichtig, sich auch kleine Erfolge und Verbesserungen zu erkämpfen. Dass die Menschen im Gefängnis gezwungen werden, zu beschissenen Arbeitsbedingungen und einem Dreckslohn für Unternehmen in "der Welt da draußen" zu schufften, finden wir nicht hinnehmbar. Deshalb sind wir auch grundsätzlich solidarisch mit dem vergangenen Hungerstreik einiger Gefangener der JVA Oslebshausen! Ohne eigenständige Organisierung „von Unten“ funktioniert es nicht. Vermutlich ist das nirgendwo schwerer als im Knast…

 

Auch deshalb haben wir uns sehr gefreut, dass sich in der BRD die "Gefangenen Gewerkschaft" gegründet hat. Diese versucht für bessere Bedingungen innerhalb der Mauern zu kämpfen. Sie kann eine gute Basis sein um sich zu organisieren. In mindestens sieben deutschen Knästen gibt es schon eigene Gewerkschaftsgruppen. Am Ende des Textes stehen die Kontaktdaten für die Dachorganisation, die Euch unterstützen wird. Vielleicht lässt sich in Oslebshausen ja auch eine Gruppe gründen…

 

*eine andere Welt wird möglich!*

solidarisch für Freiheit und gleiche Rechte - gegen Kapitalismus, Staat und Nation!

 

*Postadresse der Gefangenen-Gewerkschaft / Bundesweite Organisation*

Gefangenen-Gewerkschaft / BO

c/o Haus der Demokratie und Menschenrechte

Greifswalder Straße 4

D 10405 Berlin

info@gefangenen-gewerkschaft.de

für nachrichten aus bremen sowieso: endofroad

 

und zu sylvester der letzten jahre:

 

http://endofroad.blogsport.de/2015/01/05/sylvester-am-knast-2014/