Krieg und Militarisierung nehmen einen breiten Raum in unserer Gesellschaft ein. Dies zeigt sich am deutlichsten in den Gebieten, in denen die Konflikte militärisch ausgetragen werden, wie bspw. in Syrien, der Ukraine und vielen mehr. Von Deutschland aus werden diese militärischen Einsätze geplant, finanziert und gesteuert. Aber schon direkt vor unserer Haustüre, im direkten Umfeld der Universität Stadtmitte, begegnen uns die Profiteure und UnterstützerInnen von diesen Kriegen: Die Deutsche Post, BigFM, die Commerzbank, und viele mehr.
Allerdings müssen wir nicht einmal die Uni verlassen, um auf sogenannte zivil-militärische Zusammenarbeit, auf ein Hand-in-Hand von Kriegsmaschinerie und Bildungsinstitution zu treffen. Hier an unserer Hochschule wird für das deutsche Militär geforscht und neue Technologie für neue Kriege entwickelt – zum Beispiel Rotorblätter für Militärhubschrauber in Zusammenarbeit mit der Firma Eurocop.
Wir, die politische Hochschulgruppe Uni von Unten, sind eine Gruppe von Studierenden an der Universität Stuttgart, die diesem Spektakel nicht weiter tatenlos zuschauen will. Als politische Hochschulgruppe wollen wir Missstände an der Universität aufdecken und gemeinsam angehen. Wir wollen uns gemeinsam und solidarisch organisieren, um uns eine Stimme zu geben. Die Universität ist keine politikfreie Zone und wir müssen Möglichkeiten schaffen, diesen Raum, in dem wir lernen und leben, in unserem Sinne zu nutzen.
Am 16.12.14 um 19 Uhr wird unser erstes offenes Treffen im Café Faust ( Geschwister-Scholl-Straße 24c)stattfinden.
Keine Forschung für den Krieg - Zivilklausel an der Universität Stuttgart jetzt!
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Auf Facebook gibts Infos unter:
www.facebook.com/UNIvonUnten
Nicht ganz neu
Das erinnert mich an meine Zeit als Studi-Vertreter in der FaVeVe (Studi-Selbstverwaltung, heute stuvus) in den späten Neunzigern, schon damals gab es solche Ansätze. Auf dem Campus Stadtmitte bastelten sich die geisteswissenschaftlichen Studis Plakate mit "mehr Bafög statt Eurofighter", und auf dem Campus Vaihingen freuten sich die meist männlichen Ingenieur-Studis über gut dotierte Stipendien und unfangreiche Drittmittelausstattung aus allen möglichen Industriezweigen, gerade bei den Luft- und Raumfahrttechnikern gerne auch aus der Rüstungsindustrie. Dafür haben die mittlerweile sogar eine Lobby-Organisation (http://www.euroavia.de/).
Es ist zu anzunehmen, daß diese - tippen wir mal - "unterschiedlichen Interessenslagen" der Studis auch heute noch ähnlich sein dürften.